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Veröffentlicht am 03.10.2023

Spiel und Wirklichkeit

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
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Das Cover in der Vorstellung bei vorablesen war liebevoll gestaltet und gab einen ersten Einblick in die wunderschöne Welt Askendors- tolle Farben und die Hauptfigur im Zentrum.
Das "alte" Cover, das mein ...

Das Cover in der Vorstellung bei vorablesen war liebevoll gestaltet und gab einen ersten Einblick in die wunderschöne Welt Askendors- tolle Farben und die Hauptfigur im Zentrum.
Das "alte" Cover, das mein Leseexemplar zierte, spricht mich dagegen gar nicht an. Relativ nichtssagend ist auf weißem Grund ein junges Mädchen abgebildet, im Hintergrund erkennt man einen verkleinerten Reiter/ Kämpfer.

Florentine, 15, lebt mit einer sehr dominanten Mutter, die viel von strikten Plänen und Disziplin hält, und einem durch Abwesenheit glänzenden Vater, ein recht normales Teenieleben.

Das ändert sich, als sie die virtuelle Welt von "Askendor" kennenlernt, deren Sog sie sich nicht entziehen kann.
Als sie plötzlich dem mächtigen- und furchteinflößenden- Herrscher Thosse von Baar gegenübersteht, erscheint ihr alles wie ein merkwürdiger Traum. Aber alles ist real/ wirklich (wahr). Flo findet es auch gar nicht sooo schlimm, denn Thosse ist zudem noch wahnsinnig attraktiv. Und folgt ihr in unsere Welt.

"Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit" der Autorin Silke Schellhammer ist ein SciFi-/ Jugendroman, der mich vor allem durch den amüsanten und fesselnden Schreibstil überzeugen konnte.

Die Geschichte hat einige Schwachstellen (Handlungen/ Entwicklungen wirkten unglaubwürdig), aber der Lesespaß durch die tollen Dialoge und (lesbaren) Gedanken der Protagonistin wogen das auf.
Der Humor ist großartig ("Glückskeks auf zwei Beinen") und auch die Figuren wurden fast durchgängig sympathisch gezeichnet. Auch die Tendenz zur Weiterentwicklung ist erkennbar.

Da ich mit Ü40 eher nicht zur Zielgruppe gehöre, bin ich gespannt, wie meine Tochter das Buch beurteilt.

Von mir gibt es 4* für den guten Versuch, ein Spiel mit der Wirklichkeit zu verknüpfen und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Frauenschicksale

Porträt auf grüner Wandfarbe
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Das Cover wirkt interessant, wirkt aber irritierend konträr zum Titel.
Zwei junge Damen flüstern sich lachend etwas zu, sind es ihre Geheimnisse?

Autorin Elisabeth Sandmann erzählt eine fesselnde (Familien-)Geschichte, ...

Das Cover wirkt interessant, wirkt aber irritierend konträr zum Titel.
Zwei junge Damen flüstern sich lachend etwas zu, sind es ihre Geheimnisse?

Autorin Elisabeth Sandmann erzählt eine fesselnde (Familien-)Geschichte, die auf zwei Zeitebenen stattfindet.
Zum einen die der langjährigen komplizierten Freundschaft zwischen der bodenständigen Ella und der glamourösen Ilsabé.
Zum anderen die von Gwen, Ilsabés Enkelin, die durch die 20jährigen Aufzeichnungen Elsas versucht, ihre Wurzeln zu begreifen.

Kontinuierlich neue Geheimnisse, die aufgedeckt werden, die Komplexität der Handlung, der Charaktere, sowie deren Beziehungen untereinander erforderten sorgfältige Konzentration und aufmerksames Lesen.
Dabei erwies' sich das beigefügte Personenregister (Lesekarte) als hilfreich.

Die Charaktere waren authentisch und vielschichtig dargestellt, der Schreibstil flüssig und einige Szenen detailverliebt.
Durch die Vielzahl an einzelnen Geschichten, Beziehungen und Schauplätzen konnte jedoch nicht dauerhaft die Tiefe gehalten werden. Während Ellas Aufzeichnungen (Ich-Erzähler) durchweg spannend, gefühlvoll und gut nachvollziehbar waren, blieb Gwen- obwohl in unserer Zeit und mir vom Alter deutlich näher- eher blaß. Ihre Handlungsweise und Spurensuche waren für mich eher Mittel zum Zweck (die Geschichte Ellas weiter zu verfolgen).

4 Sterne für diese komplexe Familiengeschichte.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Keiner findet Nincshof?

Nincshof
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Das Cover des Buches ist besonders, aber passend zur Handlung gestaltet. Das Gras wächst hier nicht über Dinge, sondern über das ganze Dorf Nincshof, der Pool- ein Schlüssel(thema der Geschichte).

Das ...

Das Cover des Buches ist besonders, aber passend zur Handlung gestaltet. Das Gras wächst hier nicht über Dinge, sondern über das ganze Dorf Nincshof, der Pool- ein Schlüssel(thema der Geschichte).

Das zentrale Thema des Debütromans von Johanna Seebauer ist: vergessen werden!
In einer Zeit, wo jeder und alle ständig gesehen, gehört werden wollen, sich im 2. Leben auf Social Media präsentieren, möchten einige der Dorfbewohner hier nur unbemerkt vom Rest der Welt existieren. So wie früher, denn da war alles deutlich besser. Keine Radfahrer, die Unruhe bringen, keine Neuankömmlinge.

Doch ausgerechnet Isa- frühere Dokumentarfilmerin- zieht mit ihrer Familie nach Nincshof. Ihr Mann züchtet merkwürdige Irrziegen und will damit Touristen begeistern. Und Isa stellt (zu) viele Fragen!
DAS können die Oblivisten (oblivisci= vergessen) nicht zulassen! Da Erna bereits zuvor durch revolutionäres Verhalten auffällig geworden ist, wird sie genötigt, sich anzuschließen. Und findet sich mit Bürgermeister, Faktotum des Dorfes und "Jüngling" Valentin plötzlich in ihrer Küche wieder, wo Pläne geschmiedet werden, mit Puztafeigenschnaps. Zudem sich später noch eine Ziege gesellt.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und besonders, der Humor gefiel mir sofort.
Ebenso eigenwillig sind auch die Figuren. Erna mauserte sich als ältere (uneinsichtige!) Rebellin sofort zum Liebling.

So wurde NINCSHOF zu einem unterhaltsamen, skurrilen Sommerroman, der das dörfliche Miteinander feiert und die Frage aufwirft, ob das Vergessen(werden) nicht zuweilen doch Vorteile bringt.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Sommerträume

Der Traum vom einfacheren Leben
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Das Cover ist passend zum Genre und zur Geschichte gestaltet- auch paßt es als Fortsetzung zur Gestaltung des 1. Bandes der Jahreszeitensaga. Abgebildet ist ein rotes 2-geschossiges Gebäude mit einem halben ...

Das Cover ist passend zum Genre und zur Geschichte gestaltet- auch paßt es als Fortsetzung zur Gestaltung des 1. Bandes der Jahreszeitensaga. Abgebildet ist ein rotes 2-geschossiges Gebäude mit einem halben Dachgeschoß, das gut Sallys Pension sein könnte, immerhin mit Schild "Bed& Breakfast". Im Vordergrund Stockrosen und Baumblätter, die den Sonnenschein abmildern, dazu strahlend-blauer Himmel. Ein perfekter Sommertag.

Dies' ist Band 2 der Saga, "Sommer" und auch unabhängig von Band 1 zu lesen.
Hauptakteure sind die 3 (Frauen-)Generationen einer Familie. Vanja ist wieder zurück in Kopenhagen, Künstlerin und trägt schwer an ihrer Schuld, ihre Tochter Sally als Kind zurückgelassen zu haben. Sie bemerkt jedoch eine tiefe Sehnsucht nach Kivik.

Sally, ihre Tochter, erfüllt sich ihren Lebenstraum und eröffnet eine Pension. Zugleich hat sie eine neue Liebe gefunden. Doch ganz so einfach ist das alles gar nicht.

Josefin, Enkelin Vanjas, lebt mit ihrem Freund Harald (ihren Lebenstraum) auf einem Hof- das Geld ist extrem knapp- und bemüht sich, mit den Gepflogenheiten des einfachen Lebens zurechtzukommen. Und bricht plötzlich aus.

Der Schreibstil von Anna Fredriksson gefällt mir sehr gut, er ist flüssig, locker und doch fesselnd.

Die Autorin erzählt aus der jeweiligen Perspektive von einer der Frauen. Alle erleben Höhen und Tiefen. Aber auch Zusammenhalt, Unterstützung und tiefe Verbundenheit, sowie einen unvergesslichen Sommer.

Fazit: dieses Buch ist sehr erfrischend, weder Drama noch leichter Sommerroman, sondern irgendetwas dazwischen. Allerdings immer unterhaltsam und weckt auf jeden Fall die Sehnsucht nach heißen Sommertagen.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Fokus Zukunft

Going Zero
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Das Cover ist für den Diogenes Verlag schon fast auffällig. Ein Fingerabdruck mit einigen weißen Flecken in gedeckten Farben, der Titel "Going Zero" konträr in knallrot. Es paßt jedoch sehr zum Plot.

Ein ...

Das Cover ist für den Diogenes Verlag schon fast auffällig. Ein Fingerabdruck mit einigen weißen Flecken in gedeckten Farben, der Titel "Going Zero" konträr in knallrot. Es paßt jedoch sehr zum Plot.

Ein Kooperationsprojekt vom Social-Media-Mogul Cy Baxter und der CIA, testet mit und an 10 zufällig ausgewählten Menschen eine neue Überwachungssoftware, FUSION.
Wer sich für 30 Tage unterm Radar bewegen und vor allen verstecken kann, ohne (digitale) Spuren zu hinterlassen, dem winken 3 Millionen Preisgeld.

Kaitlyn Day, unscheinbare Bibliothekarin, ist eine der Auserwählten- und überrascht immer wieder mit findigen Tricks. Wer ist sie wirklich?

Dem Autor gelingt es überzeugend, mit seiner Story zu fesseln. Durch viele Wendungen wird die Spannung lange hichgehalten.
Leider verliert die Geschichte im letzten Drittel ihren Fokus und damit die Aufmerksamkeit des Lesenden.
Allerdings wurde hier Potential für eine Fortsetzung geschaffen.

Fazit: Ein fesselndes Buch mit einigen Schwächen, das schon heute die Kluft zwischen dem "gläsernen Kunden" zu schützender Privatsphäre (infrage) stellt. Und aufzeigt, daß FUSION gar nicht mehr so fern in der Zukunft liegt.

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