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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2023

Beste Unterhaltung mit Gefühl und Herz

Santa in my heart
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Tanja Neise – Santa in my heart

Schlechter kann der Tag für die Designerin Tami nicht beginnen als eine anstrengende Frau und ihr durchaus charmanter Freund ihren Laden betreten. Das die Blondine sie ...

Tanja Neise – Santa in my heart

Schlechter kann der Tag für die Designerin Tami nicht beginnen als eine anstrengende Frau und ihr durchaus charmanter Freund ihren Laden betreten. Das die Blondine sie nicht nur herablassend behandelt sondern auch noch einen Teil ihrer Kollektion zerstört, macht Tami wütend.
Adam ist das Verhalten seiner Freundin Beatrice hochnotpeinlich und er fragt sich, was er in ihr gesehen hat. Kurzerhand beendet er die Beziehung und muss erkennen, das er sich zwar eine feste Beziehung wünscht, Beatrice aber die falsche Frau für ihn ist.
Er will sich unbedingt bei Tami entschuldigen, doch die weist ihn immer wieder ab, und was noch erfrischender ist: sie scheint nicht zu wissen wer er ist.
Der erfolgreiche Autor versucht mit Witz, Charme und Raffinesse der jungen Frau näher zu kommen, doch wird Tami, die ein Vertrauensproblem hat, sich auf Adam einlassen können?

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, zuletzt den Zweiteiler "Der letzte Vampir/Der dunkle Vampir".
Die Autorin hat einen angenehmen, leichten und lockeren Erzählstil, sodass ich schnell in die vorweihnachtliche Geschichte abtauchen konnte.
Die Handlung ist lebendig, humorvoll und es knistert. Dazu gibt es jede Menge Gefühl, Freude aber auch Themen wie "nicht genug sein" oder Einsamkeit werden angesprochen.
Die Charaktere sind lebendig und vielseitig ausgearbeitet.
Tami war mir sympathsich, aber sie plagen Verlassensängste und sie hat einen enormen Ehrgeiz, der sie daran hindert "genug zu sein". Sie ist freundlich und liebenswert, sich selbst gegenüber aber sehr streng. Die Designerin hat gar keinen Grund an sich zu zweifeln, doch die kleinste Unwahrheit bringt sie ins Schwanken.
Adam war von Anfang an sehr herzlich, freundlich und charmant. Dass er sich sofort von Beatrice getrennt hat, als diese sich so katastrophal daneben benimmt, zeugt von Charakter. Das er sich bei Tami entschuldigen möchte und dabei ungewöhnliche Wege geht, hat mir ebenfalls gut gefallen. Beim lesen konnte ich ihn schnell ins Herz schließen und das hat mir gut gefallen.
Auch Tamis Mutter Teressa hat mir gut gefallen. Die etwas arg esoterisch angehauchte aber freundliche Frau versucht mit Hilfe von Horoskopen und Tee ihrer Tochter das Leben zu erklären und nach schlechten Tagen aufzuheitern.
Auch Adams Schwester Charly konnte ich auch auf Anhieb ins Herz schließen, die immer ein offenes Wort und klärende Worte für ihren Bruder übrig hat.

Die verschiedenen Schauplätze, insbesondere das Winterwunderland in Manhattan, waren gut und bildhaft beschrieben.

Ich habe die winterliche Liebesgeschichte sehr gern gelesen. Sie konnte mich berühren, hat mich unterhalten und ich habe oftmals laut gelacht, weil die Dialoge einfach nur toll und erfrischend waren.
Um es mit Marias Worten aus dem Buch zu sagen: "Liebe ist so einfach und dennoch so kompliziert, aber sie ist jeden Kampf wert, den man kämpfen muss." Besser könnte man das Buch nicht beschreiben, dass ich an dieser Stelle sehr gerne weiter empfehlen möchte. Beste Unterhaltung mit Gefühl und Herz.

Das Cover passt sehr schön zum weihnachtlichen Thema.

Fazit: Beste Unterhaltung mit Gefühl und Herz. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Fesselnde, humorvolle und schöne Jugendfantasy-Romance-Story

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Sabine Schoder – The Romeo and Juliet Society, Rosenfluch

Eigentlich sollte es für Joy ein ganz normaler Tag im Theater werden, doch als gleich zwei mysteriöse junge Männer auftauchen wird es komplett ...

Sabine Schoder – The Romeo and Juliet Society, Rosenfluch

Eigentlich sollte es für Joy ein ganz normaler Tag im Theater werden, doch als gleich zwei mysteriöse junge Männer auftauchen wird es komplett verrückt. Als sie dann auch noch entführt wird und man ihr von einem Romeo-und-Julia- bzw Rosen-Fluch erzählt, glaubt Joy erst mal kein Wort. Ein Wettrennen mit der Zeit beginnt und Rhyme Montague und Cut Capulet bringen sie zur Academy, um den Fluch vorübergehend auszusetzen: Alle siebzehn Jahre muss sich ein tragisches Liebespaar opfern um den Fluch entweder zu brechen oder für weitere siebzehn Jahre ruhen zu lassen.
Und schon bald beginnen die Bälle, um genau dieses Liebespaar zu wählen. Nicht so romantisch wie man glauben könnte, denn danach beginnt der Kampf ums Überleben für das ausgewählte Paar.
Wird Joy den Fluch brechen können?

"Rosenfluch" ist der erste Band der Trilogie. Ich kannte bisher noch kein Buch der Autorin.
Mir gefiel der leichte, humorvolle und fesselnde Erzählstil auf Anhieb und ich hatte überhaupt keine Probleme in die Geschichte zu starten und vor allem dran zu bleiben.
Joy ist auf Anhieb sympathisch, tough und obwohl sie sich schnell von dem Fluch überzeugen lässt, nicht besonders leichtgläubig. Natürlich versucht sie ihren eigenen Weg zu gehen, und erfährt, genau wie wir, mehr über den Fluch: Die Familien Montague und Capulet leben gemeinsam an einer Akademie, wird ein neues Familienmitglied nicht rechtzeitig gefunden, ersticken die Angehörigen der Familien an Rosenblättern. Um den Fluch zu brechen, muss sich ein Liebespaar bestehend aus je einem Angehörigen beider Familien opfern. Nur die wahre Liebe führt dazu, dass der Fluch gebrochen wird.
Wie sich herausstellt ist Joy das verschollene und gut versteckte Kind einer Montague. Sowohl Cut als auch Rhyme scheinen etwas für Joy übrig zu haben, doch während sie und Rhyme sich näher kommen ist Cut als smarter "Gegenspieler" für die Leserschaft genauso charmant und nahbar.
Es gab zwar keine typische Dreiecksbeziehung – zumindest noch nicht – aber trotzdem war die Wendung am Ende vorhersehbar, aber nicht weniger gelungen.
Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Wie in jedem Jugendbuch gibt es natürlich Herausforderrungen zu bewältigen und Stolpersteine die Joy aus dem Weg räumen muss. Es gibt "Verluste" und Kämpfe, die ausgefochten werden, manchmal viel zu knapp.
Neben den Mitgliedern beider Familien gibt es noch die sogenannten Soufleure und ein sehr mysteriöses Ballkomitee, das die Geschicke der Figuren lenkt.

Die verschiedenen Schauplätze sind gut herausgearbeitet worden. Auch aufs Feeling achtet die Autorin sowohl bei ihren Orten als auch bei ihren Charakteren, was mich noch tiefer in die Geschichte hineinfinden ließ.

Ich mochte das Buch auf Anhieb und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Leicht, locker und humorvoll werden wir hier durch eine Jugendbuch-Story geführt. Die Grundidee ist vielleicht nicht neu (Fluch und drei junge Erwachsene versuchen ihn zu brechen), und es wird auch das eine oder andere Klischee bedient, und trotzdem hat die Autorin es zu ihrer Geschichte gemacht, die mich fesseln und unterhalten konnte. Ich mag den Wortwitz, ich mag die Abenteuer die Joy zu bestehen hat und ich mochte auch Rhyme, den Schlangenfürsten, und Cut, den Katzenfürsten, sehr gern. Ich mag, wie Joy sich durch die Welt der Capulets und Montagues kämpfen muss, und vor allem mag ich, dass die Emotionen der Figuren gut eingefangen wurden, sei es Schmerz, Leidenschaft und/oder der Kampfeswille aber auch die Ängste, die die Hauptfigur durchstehen muss.
Kurzum, das Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt und ich habe es in einem Rutsch ohne größere Pausen verschlungen.
Von mir gibt es auf jeden Fall eíne Leseempfehlung. Ich hoffe sehr, dass es im nächsten Buch ein paar mehr Antworten gibt, denn natürlich endet "Rosenfluch" mit einem Cliffhanger.

Das Cover ist sehr hübsch. Die angedeuteten Rosenblätter spielen eine große Rolle in dem Buch.

Fazit: Fesselnde, humorvolle und schöne Jugendfantasy-Romance-Story. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.09.2023

fantastisch geschrieben und hochemotional

The Things we leave unfinished
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Rebecca Yarros – The things we leave unfinished

Zufällig platzt Gerogia Stanton in das Gespräch zwischen ihrer Mutter und dem Verlag, der die Bücher ihrer Großmutter verlegt hat. Scarlett war eine gefeierte ...

Rebecca Yarros – The things we leave unfinished

Zufällig platzt Gerogia Stanton in das Gespräch zwischen ihrer Mutter und dem Verlag, der die Bücher ihrer Großmutter verlegt hat. Scarlett war eine gefeierte Autorin von Liebesgeschichten, doch als sie im hohen Alter starb, gab es ein Manuskript, dass sie nie beendet hat und dieses hinterließ sie Georgia. Georgias Mutter will es so schnell wie möglich zu Geld machen, der Verlag reißt sich um die Rechte und ausgerechnet Noah Harrison soll den Roman fertig schreiben. Dumm nur, dass sie ihn kurz zuvor bereits kennengelernt hat und Kritik an seinen schriftstellerischen Fähigkeiten geäußert hat.
Doch Noah war ein großer Fan von Scarlett und ist sich sicher, dass er diese persönliche Liebesgeschichte zu ende bringen kann. Natürlich mit Georgias Einverständnis, nur die will partout ein anderes Ende für das Buch, obwohl ihre Grandma jedes Buch mit einem Happy End versehen hat.
Gerorgia und Noah verbringen viel Zeit miteinander und während er sich bereits nach kurzer Zeit in sie verliebt, hat sie die schreckliche Trennung von ihrem Ex-Mann, die Betrügereien und die Lügen nicht vergessen.
Aber es gibt nicht immer ein Happy End im Leben, oder?

Ich habe von der Autorin bereits "Flammengeküsst - Fourth Wing" gelesen und das Buch hat mir sehr gut gefallen, ja ich würde sogar sagen, das war mein Fantasy-Jahres-Highlight bis jetzt.
Hier haben wir ein Ausnahmetalent mit einem ausdrucksstarken Erzählstil und einer lebendigen Handlung, deswegen war ich neugierig, ob sie auch in einem "normalen" Liebesroman überzeugen kann.

Und was soll ich sagen, obwohl ich ungern Bücher mit einem historischen Handlungsstrang lese, hat mich dieser sogar noch mehr überzeugt als der in der Gegenwart. Meine Erwartungen waren hoch, nachdem mir "Fourth Wing" so wahnsinnig gut gefallen hat, und vorweg, ich habe bei Scarletts Geschichte Rotz und Wasser geheult, so berührt hat sie mich.

Ich habe schon viele gute Bücher gelesen, Bücher die mich berührt haben, die mich mitgerissen haben, Bücher in denen ich abtauchen konnte und ich eine Verbindung zu den Protagonisten spüren konnte. Dieses Buch hat mich einfach überwältigt und gefangen genommen. Vielleicht lag es an den beiden Sprecher:innen, die einen sehr guten Job gemacht haben. Cornelia Waibel und und Oliver Kube haben die Geschichte stimmungsvoll gelesen, mit Gefühl und Lebendigkeit, haben die Figuren zum Leben erweckt und dadurch eine Nähe geschaffen. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Hörspieldauer von 17 Stunden und 17 Minuten.

Beide Handlungsstränge waren spannend und emotional, doch die Geschichte von Scarlett und ihrer Schwester, wie sie ihre große Liebe Jameson im Krieg findet und auf die Widrigkeiten, mit denen sie umgehen musste, war einfach nur tragisch, dramatisch, traurig und doch gibt es Momente voller Hoffnung, Freude und Liebe.
Die Figuren sind lebendig und vielseitig dargestellt. Georgia hat es mir oft nicht einfach gemacht, aber ihre Handlung ist nachvollziehbar. Sie wurde tief verletzt, hat ihre Grandma verloren, wurde immer wieder von ihrer Mutter enttäuscht. Und ihr Ex-Mann? Nun, der hat sich auch nicht mit Ruhm bekleckert.
Noah hingegen hatte ziemlich viel Geduld, hat sie aus ihrem Schneckenhaus herausgeholt und gezeigt, dass es sich lohnt zu vertrauen und zu leben.
Auch wenn dieser Handlungsstrang nett war, konnte er nicht mit dem tiefemotionalen Handlungsstrang um Scarlett mithalten.

Die verschiedenen Schauplätze sind sehr gut ausgearbeitet, die Stimmung der verschiedenen Orte und der Zeit angepasst, die Atmosphäre gut eingefangen.

Wie gesagt, meine Erwartungen waren hoch, und die Autorin konnte diese sogar noch überbieten. Man muss sich auf die Geschichte einlassen, und es gab viele unvorhergesehene Wendungen. Das Finale hat mich absolut überrascht und gezeigt, dass die Autorin mutig ist, ihrer Geschichte das gewisse Etwas zu geben. Ich kann gar nicht anders als das Buch mit 5 Sternen zu bewerten, weil es nicht nur handwerklich klasse geschrieben ist, sondern die Handlung mich von der ersten Minute an gefesselt hat.
Tolle Geschichte. Für mich ein Highlight.

Das Cover ist eher dezent und zurückhaltend. Ich hätte hinter dem seichten Cover keine so starke Geschichte vermutet.

Fazit: Wow, fantastisch geschrieben und hochemotional mit vielen überraschenden Wendungen. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.09.2023

Schnelle, einfache und schmackhafte Ofengerichte

Kochen mit Christina
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Christine Bauer – Kochen mit Christina

Ich habe schon einige Backbücher der Autorin in der Küche in Griffweite stehen, dabei sind meine Favoriten "Weihnachten mit Christina" und "Brot backen mit Christina" ...

Christine Bauer – Kochen mit Christina

Ich habe schon einige Backbücher der Autorin in der Küche in Griffweite stehen, dabei sind meine Favoriten "Weihnachten mit Christina" und "Brot backen mit Christina" regelmäßig im Gebrauch.
Das neue Buch hat mich ebenfalls wieder neugierig gemacht.
Hier finden wir recht unkomplizierte, schmackhafte Rezepte mit leichen Schritt-für-Schrittanweisungen, einer Zutatenliste, kleinen Tipps und Tricks, um die Rezepte zu verfeinern.
Im Vorfeld finden wir einige nützliche Tipps zu den verschiedenen Gar-arten, wofür die verschiedenen Backofeneinstellungen gut sind (Umluft, Unterhitze, Oberhitze,...) und mit welchen Temperaturen wir arbeiten sollten, um das Gericht zu perfektionieren. Vom "Spargel im Schinkenmantel", Strudelteig, Lasagne bis hin zu Roastbeef, Pizza, Lachsfilet mit Kräuterkruste findet man recht leichte Gerichte, die man gut im Ofen fertigen kann. Dabei gibt es sogar Tipps wie man Übriggebliebenes am nächsten Tag in ein neues Gericht verwandeln kann.
Ich habe bereits das "Ofengemüse", verschiedene Palatschinken und das "Brathuhn mit Erbsenreis" ausprobiert. Geschmacklich sehr lecker, einfach zuzubereiten.
Bei den Rezepten wird neben einer Mengenangabe/Zutatenliste auch die Zubereitungszeit, die Backzeit, die Backtemperatur sowie die für das Rezept ausgelegte Personenzahl angegeben.
Die Anleitung ist einfach und leicht erklärt.
Sollte es doch mal nicht so gelingen wie gewünscht, hält Christina Tipps und Tricks bereit, wie man sich mit kleinen Hilfsmitteln helfen kann, um das Rezept "zu retten".
Dieses Buch wird sicherlich auch in Printform bei mir einziehen, denn auch dieses Koch/Backbuch konnte mich wieder überzeugen.
Von mir gibt es eine Empfehlung.

Das Cover zeigt die Autorin mit leckeren Gerichten.

Fazit: Schnelle, einfache und schmackhafte Ofengerichte. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.09.2023

spannender "Was wäre wenn"-Öko-Thriller

Der Wald
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Tibor Rode – Der Wald

Bei einer Vorlesung seiner Bücher wird der Schriftsteller und Förster Marcus Holland fast getötet. Schnell ist aber ein Fremder an seiner Seite und bittet um seine Pflanzenkenntnisse, ...

Tibor Rode – Der Wald

Bei einer Vorlesung seiner Bücher wird der Schriftsteller und Förster Marcus Holland fast getötet. Schnell ist aber ein Fremder an seiner Seite und bittet um seine Pflanzenkenntnisse, denn seit einigen Wochen werden Päckchen mit Samen an die Bevölkerung geschickt. Daraus erwächst ein "Killer"-Pflanze mit verschiedenen Blüten und Früchten, die zu mehreren schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen bis hin zum Tod führen.
Zusammen mit einem kleinen Team will Holland herausfinden, woher die Samen kommen und welche Pflanze sie überhaupt vor sich haben. Seine Reise führt ihn nach China und tief in die Vergangenheit.

"Der Wald" ist mein erstes Buch von Tibor Rode. Ich bin zwar kein großer Fan von Öko-Thrillern, doch die Leseprobe hatte mich neugierig gemacht. Die Story konnte mich immer wieder im Verlaufe des Buches überraschen, obwohl ich mir schon dachte, dass es hier sicher ein paar Sci-Fi Elemente geben wird, da mich die Erzählart ein wenig an Frank Schätzings "Der Schwarm" erinnerte.
Nein, es gibt keine Parallelen zur eigentlichen Story, aber die Erzählart mit den verschiedenen Zeit- und Perspektivwechsel, dazu der schnelle Spannungsaufbau, der schnelle Wechsel des Tempos, die komplexe Thematik, das Vorantreiben der Geschichte, die Gefahr die durch Unkenntnis entsteht und das Einbinden von Illuminaten, Goethe und künstlicher Intelligenz haben mir schnell gezeigt, dass hier das Potenzial für ein Bestseller gegeben ist.
Wie zu erwarten habe ich das Buch nicht aus der Hand gelegt und es in einem durchgelesen bzw gehört. Der "Was wäre wenn"-Thriller hat mich zwischendurch richtig gegruselt und ins Überlegen gebracht. Was passiert, wenn es eine Super-Pflanze gibt und die Natur erkennt, dass der Mensch der Feind ist.
Der Erzählstil ist fesselnd. Die Story selbst wird lebendig und mitreißend erzählt.
Die Charaktere lernen wir gut kennen und sind ebenfalls detailsreich und lebendig ausgearbeitet. Ich mochte Holland, der zwar irgendwie auch distanziert wirkt, sich aber immer wieder Gefahren aussetzt um die Menschheit zu retten.
Waverlys Geschichte hat mich ebenfalls fasziniert. Sie gibt nicht auf, egal ob ihr Gefängnis oder der Tod droht. Ihr Finale hat mich überrascht, denn hier spielt der Autor eine Karte aus, mit der ich nicht gerechnet habe. Vielleicht war mir das ein bisschen zu viel "Happy End", aber das war okay.

Die verschiedenen Schauplätze sind bildhaft ausgearbeitet. Die Atmosphäre des Thrillers ist düster und beklemmend. Ich finde gut, wie die Vergangenheit der Illuminaten mit der Geschichte von Göthe mit der modernen Technik verbunden wird. Der "Was wäre wenn"-Thriller ist bedrückend, ist das gestellte Szenario möglich? Ja vielleicht, ich würde sagen, gar nicht mal so abwegig, denn alles ist miteinander verbunden.
Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann wäre das Jammern auf hohen Niveau. Verschiedene Nebenfiguren hätten ein wenig besser ausgearbeitet werden können um ihre Motive besser zu verstehen. Ein paar lose Fäden hätten besser miteinander verknüpft werden können. Die Technik als die junge Frau (wegen Spoilergefahr keine Namen) gejagt wird und sich ihrem Angreifer vom Hals hält, hätte besser erklärt werden können.
Sicherlich hätten längere Erklärungen aber dazu geführt, dass das Tempo nicht beigehalten hätte werden können.
Insgesamt ist "Der Wald" aber ein sehr spannender Thriller, der mir Gänsehaut über den Rücken gejagt hat und mich mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt.
Von mir gibt es deswegen eine Leseempfehlung.

Das Cover ist grau und mit einer grünen Pflanzenranke versehen. Die Schrift ist haptisch hervorgehoben.

Fazit: spannender "Was wäre wenn"-Öko-Thriller. Knappe 5 Sterne.