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Veröffentlicht am 03.10.2023

Philosophische Sinnsuche

Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
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Was ist es, was das Leben lebenswert macht und worauf könnte die Menschheit getrost verschwinden?

Zuerst verschwinden die Handys, wodurch die Menschen beginnen, in den Bahnen zu lesen oder Musik zu hören. ...

Was ist es, was das Leben lebenswert macht und worauf könnte die Menschheit getrost verschwinden?

Zuerst verschwinden die Handys, wodurch die Menschen beginnen, in den Bahnen zu lesen oder Musik zu hören. Der Protagonist aber merkt, dass er mit dem Telefon auch seine sozialen Kompetenzen verlor und merkt, dass er zwischenmenschliche Beziehungen und Gedächtnis von diesem kleinem Gerät abhängig gemacht hatte und ohne, auf sich allein gestellt, eine große Unsicherheit fühlt. Ich denke, so würde es tatsächlich den meisten gehen, würden Handys abgeschafft. Der Protagonist merkte, dass er zwar stundenlang mit jmd telefonieren, ihm im Real Life aber die Worte fehlen - ich glaube, hier bei uns gilt das mit meterlangen Chatnachrichten, stundenlangem tippen auch bei Menschen, die eigentlich ganz nah wohnen, was wirklich schade ist.

Worauf kann man im Leben getrost verzichten, doch wohl auf das meiste? "Natürlich wäre ich traurig, wenn meine geliebten Sammelfiguren, meine Turnschuhe, meine Mütze Pepsi Cola oder Hägen Daz verschwänden, aber sterben würde ich daran nicht", schreibt er.
Wie wäre es also, wenn Filme verschwinden, die uns an bestimmte Ereignisse und Personen erinnern, das Leben in all seiner Tragik und Komik und Fantasie erfassen, uns zum Lächeln bringen, wenn wir traurig sind, zum Staunen und Entspannen und Weinen? "Würde ich mein Leben als Film betrachten, würde sich mein Blickwinkel bei jedem Sehen verändern", sprich, nicht der Film, sondern der Zuschauer ändert sich. Und er fragt sich, wie viele Filmminuten übrigblieben, würde er all die langweiligen herausschneiden - würde er Aufsehen erregen oder in einer Videothek verstauben?

Dann verschwinden die Uhren und damit das künstliche Zeit-Konstrukt, an das sich der Mensch gebunden hat und sein Leben einteilt in Essen, Schlafen, Arbeiten, Freizeit etc. Eine willkürliche Regel wie Wochentage und Monate, die heute nicht mehr wegzudenken ist und die ein Gefühl von Sicherheit gibt. Aber was von all den Dingen, mit welchen wir sie füllen, hat letztlich Bedeutung, wie viele Std. hat man gelacht? Spätestens hier merkt man, wie tief philosophisch das Buch ist.

Als Letztes fragt er sich natürlich, was passiert, wenn er selbst von der Welt verschwindet. Wer würde um ihn trauern, was würden sie sagen, was von ihm zurückbleiben, was hatte er den Menschen gegeben, was zurückbekommen. Und mit wem möchte er sich endlich versöhnen.

Ich frage mich, ob die stereotypische Geschlechterzuschreibung daher rührt, dass es sich um einen japanischen Roman handelt? Die Ex-Freundin erklärt ihm, was alles in ihm "unmännlich" und nennt dabei Dinge, die objektiv gesehen rein gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun haben wie zB. immer dasselbe Essen bestellen, während der Prota zu seinem Kumpel sagt, er würde richtig dicke Tränen weinen "wie ein kleiner Junge", hier also nach wie vor die Denke zu gelten scheint, Weinen=Emotionen zeigen=unmännlich. Ich kenne mich nicht mit der japanischen Genderideologie aus, aber die bei uns mittlerweile in Teilen hinterfragten Typisierungen scheinen dort nach wie vor erschreckend präsent 🙈 (das Buch ist im Original etwa 10 Jahre alt)
Auch die Reaktionen auf den bevorstehenden Tod durch Mitmenschen wie die Ex-Freundin nach dem Motto "aha...lol" fand ich etwas merkwürdig. Vlt liegt das aber auch daran, dass in Japan eher weniger über Gefühle und das emotionale Innenleben gesprochen wird?

Insgesamt hat mich das Büchlein wirklich sehr berührt, auch der Schmetterlingseffekt und die Frage nach Relevanz und Irrelevanz regen zur Selbstreflexion an. Durch die Namenlosigkeit des Protas hat die Geschichte etwas von einer allgemeinen Gültigkeit. Genial durchdacht, originell, tiefberührend, skurril, melancholisch und doch auf gewisse Weise humorvoll.
Ich fand auch überhaupt nicht, dass es nur an der Oberfläche kratzt, wie ich in anderen Rezensionen gelesen habe, ganz im Gegenteil.
Das Cover finde ich unglaublich schön, die sanften Pastellfarben und den 3D-Effekt in der Mitte.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Mental Health: Angststörung

Nur ein wenig Angst
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❄REZENSION ❄
ℕ𝕦𝕣 𝕖𝕚𝕟 𝕨𝕖𝕟𝕚𝕘 𝔸𝕟𝕘𝕤𝕥


➡️ wieder ein ganz starkes Jugendbuch im Mental Health Bereich zum Thema Angststörung!

"𝒁𝒖 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒏𝒅, 𝒖𝒎 𝑯𝒊𝒍𝒇𝒆 𝒛𝒖 𝒃𝒆𝒌𝒐𝒎𝒎𝒆𝒏. 𝒁𝒖 𝒌𝒓𝒂𝒏𝒌, 𝒖𝒎 𝒌𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑯𝒊𝒍𝒇𝒆 𝒛𝒖 𝒃𝒓𝒂𝒖𝒄𝒉𝒆𝒏."

Cover ...

❄REZENSION ❄
ℕ𝕦𝕣 𝕖𝕚𝕟 𝕨𝕖𝕟𝕚𝕘 𝔸𝕟𝕘𝕤𝕥


➡️ wieder ein ganz starkes Jugendbuch im Mental Health Bereich zum Thema Angststörung!

"𝒁𝒖 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒏𝒅, 𝒖𝒎 𝑯𝒊𝒍𝒇𝒆 𝒛𝒖 𝒃𝒆𝒌𝒐𝒎𝒎𝒆𝒏. 𝒁𝒖 𝒌𝒓𝒂𝒏𝒌, 𝒖𝒎 𝒌𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑯𝒊𝒍𝒇𝒆 𝒛𝒖 𝒃𝒓𝒂𝒖𝒄𝒉𝒆𝒏."

Cover & Titel sind für mich wirklich ansprechend, die Illustration könnte den Inhalt nicht besser darstellen!

Schreibstil & Layout sind modern und jugendlich gehalten, indem es keine richtigen Kapitel gibt, sondern nur kurze Abschnitte oder Gedankenanstöße von wenigen Sätzen. Dies lässt das Buch einerseits sehr flüssig lesen, andererseits zwischendrin Luft holen, um die emotionalen und tiefgründigen Zitate sacken zu lassen.
Metaphorisch betrachtet finde ich diesen Stil im Kontext des Themas Angst sehr gelungen, die ja auch nicht in Schubladen gesteckt, kategorisiert und richtig eingeordnet werden kann.

Ich bin mir nicht sicher, ob es sich um own voice handelt, doch fühlt es sich so an, auf Augenhöhe mit der Zielgruppe, und vor allem dieses zielsichere, bildliche, unglaublich authentische in Worte Fassen von Dingen, von denen man eigentlich gar nicht so recht weiß, wie man sie in Worte fassen soll. Das trifft auch auf den Protagonisten zu, der einfach nicht weiß, wie er das, was ihm passiert, ausdrücken soll gegenüber Menschen, die sich gar nicht wirklich in seine Situation hineinversetzen können.
In gewisser Weise handelt es sich um einen kurzen Auszug aus C.'s Leben, wenige Szenen, die das Wesentlich (und nur das!) voll und ganz umfassen.

"𝑾𝒊𝒓 𝒔𝒊𝒏𝒅 𝒕𝒓𝒂𝒖𝒓𝒊𝒈𝒆 𝑱𝒖𝒏𝒈𝒔 𝒐𝒉𝒏𝒆 𝑻𝒓𝒂𝒊𝒏𝒊𝒏𝒈 𝒊𝒏 𝑶𝒇𝒇𝒆𝒏𝒉𝒆𝒊𝒕."

Interessant fand ich auch, dass die Angst keinen bestimmten Auslöser hatte, sondern immer wieder aus dem Nichts kam, oft in Situationen, die C. kaum mit Angst in Verbindung brachte, weil es früher eben ganz anders war.
Er ist beliebt, hat viele Freunde, kommt aus einem wohlbehüteten Elternhaus mit Geld, was seine Kernfrage umso gravierender macht: Hat jemand wie ich, der doch alles hat, das Recht auf eine psychische Krankheit? Die Antwort ist ein klares Ja.
Der Vater reagiert hier toll, indem er sofort merkt, dass etwas nicht stimmt, und einen Psychologen konsultiert. Hier ist zu erkennen, wie unbeschreiblich wichtig der Halt und Zuspruch durch das Umfeld ist.

Der Autor hat einen sehr wichtigen Beitrag im Mental Health Bereich geleistet, einen Jugendroman über Angststörungen kannte ich bislang noch nicht, würde das Buch aber als Schullektüre empfehlen, die Jugendliche für das Thema sensibilisiert. Zurecht gewann es 2022 eine Auszeichnung, den Uprisen, und wurde für den Kinder- und Jugendbuchpreis des Norwegischen Kultusministeriums nominiert.

4.5 ⭐

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Toll recherchierter historischer Vampirroman

Die Schwarze Königin
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❤REZENSION🖤

𝑨𝒖𝒕𝒐𝒓: Markus Heitz
𝑻𝒊𝒕𝒆𝒍: Die Schwarze Königin
𝑽𝒆𝒓𝒍𝒂𝒈: @knaurfantasy
𝑮𝒆𝒏𝒓𝒆: Dark Fantasy
𝑺𝒆𝒊𝒕𝒆𝒏: 544
21.08.2023

🧛🏻 Gekonnt mischt der Autor historische Fakten mit fantastischen Elementen. ...

❤REZENSION🖤

𝑨𝒖𝒕𝒐𝒓: Markus Heitz
𝑻𝒊𝒕𝒆𝒍: Die Schwarze Königin
𝑽𝒆𝒓𝒍𝒂𝒈: @knaurfantasy
𝑮𝒆𝒏𝒓𝒆: Dark Fantasy
𝑺𝒆𝒊𝒕𝒆𝒏: 544
21.08.2023

🧛🏻 Gekonnt mischt der Autor historische Fakten mit fantastischen Elementen. Erstere wurden erstaunlich intensiv und genau recherchiert, was den Roman unheimlich interessant macht. Ich persönlich liebe ja die Mischung aus Fiktion und Fakten in Büchern!

🧛🏻‍♀️ Der Roman spielt auf zwei Ebenen: Im heutigen Tschechien & in Ungarn zu Beginn des 15. Jhdts.
Dort begegnen wir Barbara von Chilli alias der Schwarzen Königin, Alchemistin und blutjunge Königin Ungarns. Am ihrer Seite im Krieg gegen die Strigoi: Vlad II, Vater des uns als Dracula bekannten Pfählers.
Die gut recherchierten Infos über die beiden beeindrucken!

🧛🏻‍♂️ In der Gegenwart kämpft Len mit seinem Erbe als Nachfahre Vlads und der Erkenntnis, dass Vampire tatsächlich existieren - und er eine ganz bestimmte Rolle in ihrem Krieg hat.
Zu Beginn wirkt er eher unbeholfen, was durchaus realistisch ist angesichts der Ereignisse - ebenso wie seine authentische Entwicklung. Man kann ihn nur gern haben!

🧛🏻 Barbara hingegen durchschreitet gekonnt patriachale Rollenbilder und begegnet uns als intelligente, fast moderne, selbstbewusste und wirklich mutige junge Frau, die ihr Leben der Wissenschaft widmet. Sie war meine Heldin des zurecht nach ihr benannten Romans!

🧛🏻‍♀️ Der eher düstere, historisch tangierte Schreibstil ist aufgrund des historischen Settings nicht ganz so schnell zu lesen, aber absolut passend zum Text.
Man bekommt absolut Lust auf eine Urlaubsfahrt zu den beschriebenen Orten!

🧛🏻‍♂️ Die Action-, Horror- und Suspence Szenen sind absolut packend. Am Anfang gibt es interessehalber noch relativ viele Infos zu recherchieren, doch nimmt der Roman zunehmend an Fahrt auf. Und das Beste: Man weiß wirklich nie, was als nächstes passiert, geschweige denn, wie das Ganze endet!

➡️ Der Autor schafft eine einzigartige Atmosphäre zwischen Dark Fantasy und wahnsinnig gut recherchierten historischen Fakten, die noch lange im Gedächtnis bleiben. Ein durchweg gelungener Roman mit Highlight-Cover - beides sticht ganz klar aus der Masse heraus!

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Dark Academy, Rache und Magie

Written in Blood
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⚜ 1st of all - ich liebe dieses Cover! Es spiegelt den Inhalt einfach perfekt wieder und hat mich direkt gecached.
⚜ Der Einstieg hatte auf mich eine richtige Sogwirkung, die bis zum Schluss nicht nachlies. ...

⚜ 1st of all - ich liebe dieses Cover! Es spiegelt den Inhalt einfach perfekt wieder und hat mich direkt gecached.
⚜ Der Einstieg hatte auf mich eine richtige Sogwirkung, die bis zum Schluss nicht nachlies. Ich MUSSTE einfach wissen, wie es weiter geht!
⚜ Die Idee selbst hat mir gut gefallen, wenngleich das Rad hier nicht unbedingt neu erfunden wurde. Besonders zu Beginn hat der Roman einige Harry Potter Vibes, als im Speisesaal der magischen Akademie durch einen Blick von einem Gegenstand in die Seele entschieden wird, welchem Haus man zugeordnet wird. Vom Unterricht bekommt man hingegen nicht wirklich etwas mit.
⚜ Alka mochte ich als Protagonistin wahnsinnig gern. Sie ist taff, mutig und sehr intelligent, geht ihren Weg und kuscht nicht vor künstlichen Hierarchien. Ihre tragische Vergangenheit lässt ihr Handeln und Denken vollkommen authentisch wirken.
Meine zweitliebste Figur war Marlena, die sich von Anfang an durch ihren Intellekt, ihre Loyalität und Liebswürdigkeit in mein Herz schlich. So auch Alkas Schwester.
Die meisten anderen Charaktere waren für mich leider eher klischeehafte Standard Funktionen - der Bösewicht, der Gegenspieler, der Prinz, die beste Freundin. Marius z.B. wurde ausschließlich durch diese Sprüche und noch fiesere Draco Malfoy Moves gekennzeichnet, mehr Charakter wurde ihm nicht zugestanden, was ich etwas schade fand.
⚜ Etwas unverständlich war für mich auch, dass alle Studierenden ausschließlich handeln, um ihren Eltern zu gefallen. Hier hätte ich etwas mehr Individualismus schön gefunden.
⚜ Toll fand ich dafür die magischen Kämpfe und die Idee mit dem Ritzen der Glyphen, was sich in einem Film sicher super machen würde. Richtig spannend!
⚜ Die 3 Wettkämpfe hatten auch hohes Potenzial, ihnen hätte man ruhig mehr Seiten gönnen können - z.B. im Labyrinth war es eher ein kurzes Rein-Raus. Fesselnd waren die Prüfungen dennoch durchweg!!
⚜ Die Rückblenden als einzelne kurze Kapitel waren hilfreich, um Alkas Person besser kennenzulernen und haben den Lesefluss überhaupt nicht unterbrochen.

⚜ Generell hat sich der Roman sehr gut, flott und flüssig gelesen, zu Längen kam es für mich nicht.
⚜ Ohne groß zu spoilern - eine Lovestory hat sich direkt in mein Herz gestohlen, die andere kaum, was Alka letztlich jedoch genauso sah.
⚜ Der Showdown bot nochmal ein richtiges Highlight und war absolut grandios & spannend!
⚜ FAZIT: Ein spannender Magier-Roman, der sich gut liest, an ein paar Stellen gern noch in die Tiefe hätte gehen können und durch eine taffe Protagonistin mit finsterem, aber absolut nachvollziehbaren Vorhaben besticht.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Wichtige Message in Romanform

Insight - Dein Leben gehört mir
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༺𝕀ℕ𝕊𝕀𝔾ℍ𝕋༻
Antonia Wesseling

⭐REZENSION⭐

Der Roman behandelt sehr ernste Themen wie Stalking, Übergriffigkeit, Belästigung, Deep Fake und vieles mehr.

Die Spannung hat sich durch die vielen kleinen ...

༺𝕀ℕ𝕊𝕀𝔾ℍ𝕋༻
Antonia Wesseling

⭐REZENSION⭐

Der Roman behandelt sehr ernste Themen wie Stalking, Übergriffigkeit, Belästigung, Deep Fake und vieles mehr.

Die Spannung hat sich durch die vielen kleinen und großen Zwischenfälle permanent gehalten. Das Ende war etwas vorhersehbar - der Epilog hat dann aber nochmal alles richtig über den Haufen geworfen. Also, sofern ich diesen richtig verstanden habe, ich bin mir nicht 100 % sicher 🙄

Der Schreibstil war einfach und flüssig zu lesen. Mir persönlich war das Vokabular aber leider viel zu vulgär. Ich bin nicht prüde, aber irgendwie war mir das alles in allem einfach too much.

Die Hilflosigkeit der Protagonistin war absolut greifbar, was ihr zugestoßen ist, ganz furchtbar. Zumal sowas ja leider mittlerweile Alltag ist und daher ein sehr relevantes Thema. Toll, dass die Autor dem einen ganzen Roman gewidmet hat. Besonders erschreckend finde ich, dass ihr kaum jmd geglaubt hat, nicht einmal die Polizei, die ihr so gut wie nicht geholfen hat, und sie schließlich auch noch der Lüge bezichtigt wurde.

Deshalb habe ich Paul an ihrer Seite geliebt, der einfach immer für sie da war und von Anfang an hinter ihr stand. Abgesehen davon war er mir etwas zu glatt, die Figuren eher stereotypisch. Der Polizist, die Bloggerinnen, der Ex Freund, der Manager... Hier hätte ich mir mehr Individualität und Charakter gewünscht.

Spannung brachten auch die emotionalen Rückblenden, die richtig unter die Haut gingen und mehr und mehr über die Vergangenheit der Protagonistin enthüllten. Hier merkt man, wie tief die Autorin in die Matrix ihrer Erzählung eintauchte.

Die Message als auch das Thema fand ich top, der Plot, vor allem aber die Charaktere waren mir etwas zu stereotypisch und austauschbar, aber es wurde deutlich, worauf die Autorin hinaus wollte. Erst der Epilog haute mich so richtig um.

3 ⭐

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