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Veröffentlicht am 12.12.2017

Nicht besonders weihnachtlich

Der Weihnachtshund
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Klappentext
Max hat ein Problem: Wohin mit Kurt, seinem phlegmatischen Deutsch-Drahthaar, dem das Hundeleben einfach zu anstrengend ist, in den Weihnachtsfeiertagen? Denn Max will dem dezemberlichen Nebelnieselgraupel ...

Klappentext
Max hat ein Problem: Wohin mit Kurt, seinem phlegmatischen Deutsch-Drahthaar, dem das Hundeleben einfach zu anstrengend ist, in den Weihnachtsfeiertagen? Denn Max will dem dezemberlichen Nebelnieselgraupel entfliehen und auf die Malediven fliegen. Und zwar ohne Kurt.

Auch Katrin hat ein Problem. Sie will dem alljährlichen Weihnachtsabend mit ihren Eltern entfliehen, denen die Panik, dass ihre einzige Tochter mit dreißig immer noch nicht den Richtigen gefunden hat, ins Gesicht geschrieben steht. Das Inserat von Max, der einen Aufpasser für Kurt sucht, kommt ihr gerade recht. Katrin mag zwar keine Hunde, aber Kurt bringt sie auf eine Idee ...

Einstieg ins Buch
1. Dezember
"Kurt feiert Weihnachten heuer wie üblich daheim. Sein Herrl (ich) sicher nicht. Also nehmt mir bitte den Hund ab. Er ist zutraulich und pflegeleicht. Er ist ein guter Hund." ...

Meine Meinung
Kurt ist der Hund von Max und wohl der faulste Hund auf dem Planeten. Er will nur fressen und schlafen, fressen und schlafen. Die Welt draußen lockt ihn mal so gar nicht von seinem Lieblingsplatz weg und das Gassigehen ist für ihn eher eine Notwendigkeit. Sein Herrchen Max schreibt für eine Hundezeitschrift eine Kolumne und muss sich jeden Tag etwas Neues einfallen lassen, um eine spannende Geschichte über seinen Hund Kurt zu schreiben. Wie viel einfacher wäre das, wenn Kurt mehr Interesse an allem zeigen würde. Und jetzt steht auch noch Weihnachten vor der Tür. Max entscheidet sich dieses Jahr auf die Malediven zu fliegen, um dem Weihnachtsfest so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Doch wohin mit Kurt? Max schaltet kurzerhand eine Anzeige um einen Menschen zu finden, der sich Kurt annimmt.

Katrin wird dieses Jahr 30 Jahre alt und hat weder Mann noch Kinder. Das gefällt ihren Eltern gar nicht. Sie machen sich Sorgen, dass etwas mit ihrer Tochter nicht stimmt und so gibt es natürlich kein anderes Thema mehr als die offensichtliche Einsamkeit von Katrin. Genau aus diesem Grund hat Katrin auch keine Lust an Weihnachten zu ihrer Familie zu fahren. Da sieht sie die Anzeige von Max und entschließt sich es mit Hundesitten zu versuchen. Das ist genau die Ausrede, nach der sie gesucht hat.

"Der Weihnachtshund" ist ein Roman, der leicht und verständlich geschrieben ist. Die Kapitel sind unterteilt in die 24 Tage vor Weihnachten und jedes Kapitel beschreibt einen Tag. Die Geschichte war für mich recht unterhaltsam geschrieben, aber eben doch sehr vorhersehbar und dadurch plätscherte die Story so vor sich hin. Überraschende Momente gab es nicht und leider kam auch Hund Kurt viel zu kurz. Er tritt lediglich als Kuppler-Figur zwischen Max und Katrin auf und wer auf ein Weihnachtswunder am Ende hofft, der wird eher enttäuscht sein.

Gut dagegen fand ich den Humor von Daniel Glattauer, aber da Humor eine sehr spezielle Sache ist, trifft es sicherlich nicht den Geschmack von jedem. Insgesamt geht es in dem Roman eher um Beziehungen: Katrin zu ihren Eltern, Max zu Frauen, Max zu Katrin und Katrin zu Männern. Deshalb hat es auch etwa die Hälfte des Buches gedauert, bis ich richtig mit den Personen und der Geschichte warm wurde. Die zweite Hälfte ließ sich dann gut in einem Rutsch lesen. Die Charaktere sind authentisch dargestellt, allerdings hätte ich mir hier ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht. "Der Weihnachtshund" ist für mich eine nette Geschichte für die Vorweihnachtszeit, die wenig Anspruch hat und ganz entspannt gelesen werden kann. Weihnachtliche Stimmung kam für mich beim Lesen aber nicht auf, sodass es für mich keinen Unterschied gemacht hätte, ob ich das Buch im Winter oder im Sommer lese.

Zitat
Es gibt Tage, an denen entscheidet sich die Zukunft. Eigentlich entscheidet sie sich jeden Tag. Nein, eigentlich ist es nicht die Zukunft, die sich täglich entscheidet, sondern die Gegenwart. (Seite 45)

Fazit
Ein Roman, der sich leicht lesen lässt und die grauen Wintertage etwas erträglicher macht. Nicht sehr anspruchsvoll aber dennoch unterhaltsam, ist dieser Roman für jeden Leser geeignet, der sich gemütlich die Zeit auf dem Sofa vertreiben will. Von mir eine verhaltene Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Sehr langatmig und wenig spannend

Der Verehrer
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Klappentext
Als in einem Waldstück die Leiche einer erst kürzlich ermordeten jungen Frau gefunden wird, stehen die Polizei und die Angehörigen der Toten vor einem Rätsel. Denn die Frau galt seit sechs ...

Klappentext
Als in einem Waldstück die Leiche einer erst kürzlich ermordeten jungen Frau gefunden wird, stehen die Polizei und die Angehörigen der Toten vor einem Rätsel. Denn die Frau galt seit sechs Jahren als spurlos verschwunden. Erst der Telefonanruf einer ehemaligen Urlaubsbekanntschaft liefert den ersten Anhaltspunkt für die Ermittlungen…

Einstieg ins Buch
Es war ein wundervolles Spiel, sich von ihm durch den Wald jagen zu lassen. ...

Meine Meinung
Leona ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie ist seit 13 Jahren mit ihrem Mann Wolfgang verheiratet und ihr Job als Agentin in einem Verlag in Frankfurt macht ihr Spaß. Als sie erfährt, dass Wolfgang seit einem halben Jahr eine Affäre hat, bricht ihre kleine heile Welt zusammen. Sie weiß weder ein noch aus und ist einfach nur verletzt und enttäuscht. Sie hätte den Halt so dringend gebraucht. Eine Frau ist kürzlich vom Balkon gesprungen und Leona genau vor die Füße gefallen. Die Frau ist sofort tot.

Leona verrennt sich gedanklich in diesen Unfall. Sie freundet sich mit der Nachbarin Lydia, dem Bruder Robert und dem Ex-Mann der toten Frau Bernhard an. Die Nachbarin entpuppt sich schnell als sehr einsame und redebedürftige Frau, der Ex-Mann als Schwerenöter. Emotional lässt sich Leona von Robert, dem Bruder der Toten, trösten und auffangen. Sie fühlt sich wahrgenommen und begehrt, dadurch merkt sie allerdings zu spät in welche gefährlichen Fänge sie hier geraten ist.

Sehr langatmig ist der Weg der Trennung von Leona und Wolfgang. Manchmal rastet Leona einfach ohne ersichtlichen Grund gegenüber Wolfgang aus. Solche Momente haben mich immer etwas verblüfft, da Leona sonst einen sehr ruhigen und überlegten Charakter hat. Das war für mich immer wie ein gedankliches Stolpern und hat mich aus der Story geholt.

Wie auf dem Klappentext bereits erwähnt geht es neben der Hauptgeschichte auch um die Geschichte der jungen Frau Anna, die ermordet im Wald gefunden wird. Diese Geschichte verläuft parallel zur Hauptgeschichte, verwirrt aber nicht ein einziges Mal, da die Personen sehr unterschiedlich sind.

Die Schwester der ermordeten Frau macht sich nach dem Tod des Vaters auf die Suche nach der Wahrheit. Lisa will wissen was mit Anna passiert ist. Sie macht sich auf den Weg nach Frankfurt um Lydia zu besuchen, weil Lydia eine Urlaubsbekanntschaft von Lisa war. Lisa erhofft sich etwas aus dem Leben der toten Anna zu erfahren, denn wirklich nahe standen sich die beiden Schwestern nicht. Die Bewerkstelligung dieses Treffens ist sehr ausgedehnt erzählt. Ich hatte das Gefühl, dass es ewig gedauert hat bis Lisa und Lydia endlich aufeinander treffen. Hier hätte Charlotte Link etwa 80 Seiten sparen können.

Charlotte Link hat einen recht einfachen und verständlichen Schreibstil. In diesem Buch kamen mir die Protagonisten allerdings nicht sehr authentisch vor, weil ich mich mit keinem so richtig identifizieren konnte. Trotz der guten Darstellungsweise der Protagonisten finde ich die Charaktere sehr oberflächlich.

Ich konnte zwar alle Handlungen nachvollziehen, aber es gab eben keine Überraschungen. Alles kam am Ende genauso wie ich es mir gedacht hatte. Das hat mir den Spaß-Faktor etwas genommen, vor allem weil das Buch mich von Anfang an schon nicht so richtig gepackt hat.

Zitat:
Leona blieb sitzen, sah den beiden Männern nach, wie sie um die Hausecke verschwanden. Unweit von ihr sang eine Amsel in den höchsten Tönen. Der Kirschbaum mitten im Garten stand in voller Blüte. Es war ein vollkommener Tag. Er erfüllte Leona um so mehr mit Traurigkeit, als er so unverdrossen etwas vorgaukelte, was mit der Wirklichkeit nicht im mindesten im Einklang stand. (Seite 314)

Fazit
„Der Verehrer“ ist das erste Buch, das ich von Charlotte Link gelesen habe. Der erste Teil des Buches plätscherte so vor sich hin, ließ sich zwar flüssig lesen, aber sonderlich spannend war es nicht. Zur Mitte hin entwickelte sich die Geschichte recht gut und nahm an Fahrt auf. Leider fiel die Spannung ziemlich schnell wieder ab und die Geschichte plätscherte dem Ende entgegen. Ich bin durchaus der Meinung, dass das Buch auch 80-100 Seiten kürzer hätte sein können, ohne, dass es der Handlung geschadet hätte. Da die Grundidee aber solide und der Verlauf der Geschichte nachvollziehbar ist, möchte ich nicht sagen, dass das Buch nicht lesenswert ist.

Knallharte Thriller-Fans werden sich gerade auf den ersten und letzten 150 Seiten gelegentlich langweilen und sich fragen wann die Geschichte denn voran geht. Leser, die gerne ganz entspannt einen Roman lesen, der ein klein wenig Spannung in sich hat, sind hier gut beraten. Von mir eine verhaltene Leseempfehlung.