Was ein Kind alles ertragen musste
Das einzige KindDjoko ist gerade mal fünf Jahre alt als er im Oktober 1940 von jetzt auf gleich zur Kriegswaise wird. Obwohl er schwer verletzt ist robbt er über die Trümmer seines Elternhauses um Hilfe zu finden.
Für ...
Djoko ist gerade mal fünf Jahre alt als er im Oktober 1940 von jetzt auf gleich zur Kriegswaise wird. Obwohl er schwer verletzt ist robbt er über die Trümmer seines Elternhauses um Hilfe zu finden.
Für ihn beginnt ab diesem Zeitpunkt eine Flucht die ihn durch die Kriegswirren bis nach Österreich führt.
Es kommt schon einem Wunder gleich, dass er eine Person findet die sich ihm annimmt und er ein zuhause finden kann.
Schon seit vielen Jahren lese ich die Tatsachenromane von Hera Lind sehr gerne und die Bücher wandern dann auch im Bekanntenkreis herum.
Als ich von diesem Buch hier den Klappentext gelesen habe wusste ich nicht so genau was mich erwartet wird.
Was einem aber klar sein sollte, hier mischt sich Wahrheit und Fiktion zu einem Roman der es in sich haben wird.
Der Einstieg ins Buch ist mir irgendwie nicht ganz leicht gefallen und es hat seine Zeit gedauert bis ich mich vollständig auf die Geschichte von Djoko einlassen konnte.
Ich muss gestehen, dass ich so manches Mal dachte das kann Djoko doch nicht auch noch erlebt haben aber so war es und ich glaube es auch das es so war, denn dies kann sich kein Mensch ausdenken.
Djoko hat von 1940-1947 so viel erlebt, dass man sagen kann selbst für einen Erwachsenen ist es mehr als genug für mehrere Leben, wie soll eine kleine Kinderseele das nur alles aushalten und verarbeiten.
Wenn ich die Gegend in der der Beginn des Romans spielt bezeichnen müsste würde ich es wohl als Serbien bezeichnen, ich bitte um Entschuldigung wenn ich mich hier Irre.
Vieles ist in der heutigen Zeit gar nicht so einfach nachzuvollziehen, einfach weil man nicht in der Zeit geboren wurde und auch nicht aufgewachsen ist und ich mir so manches an Entbehrungen einfach nicht vorstellen kann.
Den Erzählstil den Frau Lind gewählt hat empfand ich als sehr angenehm und ich konnte mich auch sehr gut in das Kind das Djoko die ganze Zeit was hineinversetzen.
Da ich immer wieder Pausen machen musste um das gelesene sacken zu lassen und auch um wieder Platz zu haben für das was noch kommt und ich wieder voll aufnahmefähig sein wollte. Trotz der Pausen ist es mir sehr leicht gefallen dem Handlungsverlauf zu folgen und ja nicht alles was passiert ist konnte ich so leicht nachvollziehen, aber das liegt einfach daran das ich in einer zum Glück anderen Zeit geboren wurde.
Der Spannungsbogen war von der ersten bis zur letzten Seite immer straff gespannt und so gab es nie Längen, ich wusste nie was auf der nächsten Buchseite passieren wird. Etwas ruhiger aber nicht langweilig wird es erst als Djoko in Österreich angekommen ist.
Es waren wirklich alle Figuren sehr genau und anschaulich beschrieben und doch hatte ich ein paar wenigen Figuren das Problem das mir einfach kein Bild vor dem inneren Auge entstehen wollte.
Auch die Handlungsorte empfand ich als sehr bildlich beschrieben, hier konnte ich mir auch immer was darunter vorstellen, manche Orte etwas farbenfroher als andere.
Ich muss gestehen, dass diese Lebensgeschichte mich wirklich ergriffen hat. Von solchen Schicksalen liest man viel zu wenig, das meiste aus der Zeit des 2. Weltkrieges betrifft die jüdische Bevölkerung und die KZ.
Für mich ist es ein Buch das man gelesen haben sollte und deshalb vergebe ich sehr gerne alle fünf Sterne für das Buch.