TRIGGERWARNUNG benötigt
Mord im Christmas ExpressOje. Was soll ich dazu schreiben.
Das wichtigste voran. Das Buch benötigt eine richtig große, fett geschriebene TRIGGERWARNUNG bezüglich sexueller Gewalt, häuslicher Gewalt und Frühgeburt und Präeklampsie. ...
Oje. Was soll ich dazu schreiben.
Das wichtigste voran. Das Buch benötigt eine richtig große, fett geschriebene TRIGGERWARNUNG bezüglich sexueller Gewalt, häuslicher Gewalt und Frühgeburt und Präeklampsie. Wenn es diese gäbe, hätte ich einen sehr weiten Bogen um das Buch gemacht.
Das Cover hat mich so sehr an klassischen, wenn nicht sogar Cozy Crime erinnert. Der Titel nimmt deutlichen Bezug auf Agatha Christie und meine Erwartungen gingen demnach in diese Richtung. Aber Fehlanzeige. Direkt ab dem ersten Kapitel wird man mit unverarbeitetem Trauma nach sexueller Gewalt konfrontiert. Und das zieht sich durch bis zur letzten Seite. Ich fand es wirklich teils unerträglich, die Erinnerungen immer und immer wieder lesen zu müssen. Jedesmal ausführlicher. Dazu kam bei mir ein persönlicher Triggerpunkt mit der Frühgeburt und Präeklampsie der Tochter der Protagonistin und wühlte bei mir Erinnerungen wieder auf.
Letztendlich habe ich die Lösung so erwartet und in Anlehnung an das Vorbild von Christie wurde auch hier das Recht gebeugt. Allerdings aus weniger verständlichen Gründen, die auch kaum genannt wurden und für mich daher einfach ein großes Fragezeichen aufwurfen.
Ich habe das Buch bis zu Ende gebracht, vermutlich aus ähnlichen Gründen, aus denen Menschen bei einem Autounfall zugucken müssen. Ich konnte nicht aufhören und irgendwie war da immer noch die Hoffnung auf etwas Gutes. Entlassen wurde ich mit einem wirklich deprimierten Gefühl und dem dringenden Bedürfnis, mein Hirn mit Seife auszuwaschen, um jede Spur dieses Buchs zu beseitigen.
Weihnachtlich ist an dem Buch nur die Tatsache, dass die ganze Handlung zufällig an Heiligabend stattfindet.
Wer einen gemütlichen Weihnachtskrimi sucht, macht am besten einen großen Bogen um dieses Buch.
Die zwei Sterne gibts für die nette Gestaltung (auch wenn die nichts, aber auch gar nichts mit dem Inhalt zu tun hat) - ich liebe gute Typographie. Und für die Schreibe. Die Autorin kann schreiben, gar nicht mal schlecht. Aber das war mir einfach alles zu arg.