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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2019

Fesselnde Fantasy von der ersten bis zur letzten Seite

Windborn. Erbin von Asche und Sturm
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Bei "Windborn" stehen die Elemente im Mittelpunkt - und diejenigen, die sie beherrschen können. Doch davon sind auf der Welt nicht mehr viele übrig, denn diese droht in Sand und Wüste unterzugehen. Ob ...

Bei "Windborn" stehen die Elemente im Mittelpunkt - und diejenigen, die sie beherrschen können. Doch davon sind auf der Welt nicht mehr viele übrig, denn diese droht in Sand und Wüste unterzugehen. Ob Ashara als Wolkenstümerin - und damit den Winden mächtig - ihre Welt noch retten kann?

Die Autorin hat sich mit "Windborn" ein spannendes Setting ausgedacht: So spielt die Geschichte zwar in unserer Welt, man würde sie jedoch niemals wiedererkennen, begraben unter Sand und Felsen. Neben den normalen Menschen gibt es noch wenige, die die Elemente beherrschen können: Wolkenstürmer, Regenbringer, Funkenmeister und Wüstenteiler. Allein ihre Fähigkeiten sind aufregend und äußern sich auch in spannenden Kampfszenen. So hat die Autorin die Grundidee sehr gut umgesetzt.

Das Erzähltempo stimmte von Anfang an. Jede Szene hatte meiner Meinung nach genau die richtige Länge, sodass hier nie Langeweile aufkam. Doch noch viel besser als das Tempo war der Schreibstil. Es ist nicht bloß eine Floskel, die in der Vita steht, wenn über die Autorin gesagt wird, dass sie mit Worten Bilder erschafft. Denn das tut sie in der Tat - und zwar besser als einige andere Fantasyautoren. Von der ersten Seite an konnte ich mir Ashara und ihre Welt genau bildlich vorstellen. Perfekt! Auch die kleine Liebesgeschichte stimmte. Sie war nicht zu aufdringlich und stand weniger im Vordergrund als der Klappentext erahnen lässt. Auch wenn hier nicht jede Gefühlswallung immer ganz nachvollziehbar war, war diese insgesamt dennoch schön zu lesen. 

Besonders am Buch fand ich außerdem, dass die Autorin keinen Halt davor machte, auch wirkliche Dramatik mit reinzubringen. Zum Teil wusste man nicht mehr, wer am Ende wohl noch lebt. Auch wurde die Geschichte nicht gezielt auf ein Happyend zugesteuert. So stellte man sich besonders zum Ende hin die Frage: Gibt es überhaupt ein Happyend? Doch das sei an dieser Stelle nicht verraten. In jedem Fall lohnt es sich jede Seite dieses Buchs zu verschlingen! Daher gebe ich vier Sterne, die man eigentlich noch mit einem Sternchen versehen müsste.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Kulturschock, aber ein überraschend guter

Crazy Rich Asians
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Eigentlich sind Rachel und Nick ein ganz gewöhnliches asiatisches Pärchen, das in Amerika lebt. Zumindest glaubt Rachel das, bis sie nach 2 Jahren Beziehung endlich mal Nicks Familie kennenlernen soll ...

Eigentlich sind Rachel und Nick ein ganz gewöhnliches asiatisches Pärchen, das in Amerika lebt. Zumindest glaubt Rachel das, bis sie nach 2 Jahren Beziehung endlich mal Nicks Familie kennenlernen soll - in Singapur, dem Land der Reichen und Schönen. Nicht grundlos wähle ich diese Bezeichnung für das Land, denn in genau diese Welt wird Rachel unverhofft katapultiert, mit all ihren Schattenseiten. Denn von dem Reichtum, den Nick irgendwann einmal erben wird, ahnt sich nichts...

Tatsächlich habe ich eine Weile gebraucht, bis ich in die Geschichte reingefunden habe. Gerade am Anfang des Romans ist man schnell überfordert von den vielen Perspektivwechseln, die sogar im selben Kapitel stattfinden. Eben noch bei Rachel und Nick berichtet uns der allwissende Erzähler im nächsten Absatz schon was zeitgleich bei Nicks Mutter passiert. So bekommen wir als Leser während des Buchs Einblicke in verschiedenste Charaktere - dies ist am Anfang jedoch ein wenig zum Nachteil unserer Protagonisten Rachel und Nick. Es dauerte eine Weile bis die Charaktere der beiden für mich wirklich Farbe bekamen und sie mir sympatisch wurden.
Auch fällt es schwer sich bei den vielen Namen, die im Roman fallen, zu merken, wer nun gleich noch mal wer war. Auch der Stammbaum, der auf den ersten Seiten des Buchs abgedruckt ist, hilft einem hier nicht immer weiter, da Ausstehende, die nicht zur Familie gehören, aber dennoch eine Rolle im Roman spielen, nicht aufgeführt werden. Verwirrend, aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran, nicht immer genau zu wissen, welche Tante das nun gleich noch mal war. Der Geschichte tut dies zum Glück keinen Abbruch, stattdessen verstärkt es sogar die tiefen Einblicke in asiatische Familienverhältnisse. Diese waren für mich ein einziger Kulturschock! Vor lauter Reichtum, Tratsch und Intrigen fühlt man sich sogar als Leser schon fehl am Platz, wie soll es da erst Rachel gehen? Aber lest selbst und lasst euch von dieser absurden Welt schockieren, emotionalisieren oder auch beeindrucken.

Ein paar abschließende Worte zum Ende des Romans: Hier kommt definitiv ordentlich Spannung auf, nur leider löst der Autor diese nach meinem Geschmack etwas zu schnell auf. Das Ende bleibt unausgesprochen, aber dafür gibt es ja die Fortsetzung. Wer sich auf den letzten Romanseiten nicht die Spannung nehmen will, sollte davon absehen den Klappentext des Folgeromans zu lesen.

Veröffentlicht am 04.10.2023

Tolle Fantasywelt mit dominanter Liebesgeschichte

Court of Sun 1: Court of Sun
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In der Dilogie von Lexi Ryan existiert neben der Menschenwelt das Reich der Fae, unterteilt in zwei Höfe: den Court of Sun und den Court of Moon. Und in jedem der beiden Reiche gibt es einen unwiderstehlichen ...

In der Dilogie von Lexi Ryan existiert neben der Menschenwelt das Reich der Fae, unterteilt in zwei Höfe: den Court of Sun und den Court of Moon. Und in jedem der beiden Reiche gibt es einen unwiderstehlichen Fae-Prinzen. Mit beiden muss Protagonistin Brie sich auseinandersetzen, wenn sie ihre Schwester retten will, die vom Schattenkönig persönlich als Sklavin gekauft wurde.

Ich finde die Grundidee, die hinter dem Buch steht, originell und fesselnd. Auch das Worldbuilding hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die Fae-Höfe sind voller Geheimnisse und Fantasiewesen; Magie spielt hier eine große Rolle. Ich fand es jedes Mal wieder spannend, wenn sich Brie außerhalb der Schlossmauern bewegt hat und hätte am liebsten noch mehr von dieser Welt kennengelernt. Die tolle Atmosphäre dieser Fantasywelt wurde mir ab und an allerdings etwas verhagelt durch die Liebesgeschichte dieses Buches.

Wie bereits der Klappentext andeutet, steht Brie irgendwann zwischen den beiden Fae-Prinzen, die verfeindet sind. Es werden die Tropes friends-to-lovers und enemies-to-lovers bedient, sodass quasi jeder Romantasy-Fan auf seine Kosten kommt. Das ist jedoch noch nicht das Problem an der Sache. Was mich gestört hat, war die Dominanz der Liebesgeschichte. Früh zeichnete sich ab, worauf die eine Liebesgeschichte hinausläuft – und früh trieften die Zeilen nur so vor Kitsch. Es ging sogar so weit, dass Brie irgendwann ziemlich hirnvernebelt vor Liebe war, was mich zunehmend gestört hat. Als aufmerksamer Leser muss man sich dann auch das ein oder andere Mal doch schwer über Bries Naivität wundern. Die zu Beginn des Romans als taff, stark, selbstständig und selbstbewusst dargestellte Protagonistin hat mich daher immer wieder enttäuscht, indem sie überhitzte, unüberlegte Entscheidungen traf.

Das Ende konnte meine Wogen dann wieder etwas glätten, denn das ist der Autorin fulminant gelungen und macht Lust auf die Fortsetzung. Ich habe große Hoffnung, dass sich meine Kritik an Band 1 mit Band 2 wieder ausgleicht und werde daher weiterlesen. Aufgrund der dominanten Liebesgeschichte, die mich kein Stück überzeugt hat, kann ich allerdings nur 3,5 Sterne vergeben.

Ein Lob geht abschließend an die Hörbuchsprecherin, der es gelungen ist, die verschiedenen Figuren (egal ob Mensch oder Fabelwesen) stimmlich hervorzuheben und damit auch zu unterscheiden. Besonders gelungen fand ich ihre Darstellung der Kobolde.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Ein düsteres Märchen

Wie man einen Prinzen tötet
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Nachdem Prinzessin Marras älteste Schwester an der Seite von Prinz Vosling gestorben ist, wird ihre andere Schwester Kania mit ihm verheiratet, um ihm einen Erben zu schenken. Bald muss Marra jedoch feststellen, ...

Nachdem Prinzessin Marras älteste Schwester an der Seite von Prinz Vosling gestorben ist, wird ihre andere Schwester Kania mit ihm verheiratet, um ihm einen Erben zu schenken. Bald muss Marra jedoch feststellen, dass der Prinz nicht nur ihre älteste Schwester auf dem Gewissen hat, sondern dass seine gewalttätige Art auch Kania das Leben kosten könnte. So fasst Marra einen Plan: Sie will den Prinzen tot sehen und zieht dafür mit einer ungewöhnlichen, bunt gewürfelten Truppe in ihren persönlichen Krieg.

Ich muss gestehen, ich habe dem Buch anfangs etwas unrecht getan. Die erste Buchhälfte zog sich für mich wie Brei und erschien mir wie eine sehr lange Einleitung für die eigentliche Handlung. Doch glücklicherweise wurde dieses Buch, dass eigentlich ein sehr düsteres Märchen erzählt, dann doch noch besser.

Der Schreibstil ist für einen Fantasyroman etwas gehobener und jedes Wort wirkt dabei wohl durchdacht. Rückblicke in die Vergangenheit werden wie selbstverständlich in die Handlung eingewoben als wenn die Protagonistin just in dem Moment noch einmal daran zurückdenkt.

Die Handlung selbst ist dabei sehr viel düsterer als erwartet, unsere Helden dazu fast untypisch, denn sie entsprechen mal ausnahmsweise keinen Klischees, was ich sehr erfrischend fand. Marra, die Protagonistin, ist bereits 30 Jahre alt und zudem ausnahmsweise mal nicht die äußerlich perfekte Schönheit. Und auch Fenris kommt als männlicher Gegenpart mit seinen 40 Jahren verhältnismäßig alt für das Genre daher.

Ein bisschen Liebe mit fast schon typisch märchenhafter Zurückhaltung gibt es hier auch und ich fand die dezente Romantik, die ab und an in der Luft lag, sehr süß und unterhaltsam. Auch darüberhinaus hat der Roman seinen ganz eigenen Humor und bringt einen des Öfteren zum Schmunzeln.

Das Buch kommt mit 352 Seiten für einen Fantasyroman recht kurz daher, daher finde ich es schade, dass die Geschichte so lange braucht, um an Fahrt aufzunehmen. Trotz auch ein paar Stärken vergebe ich daher 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Junge Liebe in den schottischen Highlands

Im Schatten des Fuchsmondes
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Auf dem Landsitz von Lias Familie taucht kurz vor ihrem 17. Geburtstag plötzlich Finn, der unbekannte Neffe des Wildhüters, auf. Er hilft auf dem Landsitz aus und bald sprühen die Funken zwischen den beiden. ...

Auf dem Landsitz von Lias Familie taucht kurz vor ihrem 17. Geburtstag plötzlich Finn, der unbekannte Neffe des Wildhüters, auf. Er hilft auf dem Landsitz aus und bald sprühen die Funken zwischen den beiden. Doch Finn ist nicht grundlos im abgeschiedenen Badfearna aufgetaucht. Er trägt ein dunkles Geheimnis mit sich. Kann die junge Liebe dem standhalten?

„Im Schatten des Fuchsmondes“ punktet direkt mit tollen Beschreibungen der unberührten Wildnis in den schottischen Highlands. Es gibt immer mal wieder Beschreibungen von Flora und Fauna, die zum in die Ferne träumen einladen. So wie Lia hätte ich in dem Alter auch gerne mal meine Sommerferien verbracht. Nur, dass Badfearna für Lia kein Urlaubsort, sondern Heimat ist. Ihr Vater hütet und verwaltet das Land und genau das möchte Lia später auch einmal machen.
Neben den vielen schönen Seiten der Natur steht auch die Jagd in diesem Buch sehr im Mittelpunkt. Dabei wird das kontroverse Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Es prallen die Gegensätze aufeinander: Gott spielen vs. das natürliche Gleichgewicht erhalten. Beide Ansichten werden hier näher gebracht und toll erklärt, sodass sich junge Leser leicht eine eigene Meinung zu dem Thema bilden können.
Neben aufklärerischen Botschaften enthält dieser Roman aber natürlich auch eine Liebesgeschichte. Diese war süß, meist unterhaltsam, aber eben auch reich an Klischees einer ersten großen Teenieliebe. Das hat mich weder groß gestört, noch sehr mitgerissen. Umso gelungener war dafür der Ausgang des Romans.
Zu Dreiviertel des Buches stand die Liebesgeschichte auch im Vordergrund. Erst im letzten Viertel wurde die Stimmung noch einmal etwas trister und es wurden noch ein paar ernste Themen angeschnitten, mit denen ich hier so nicht gerechnet hätte, die die Autorin aber authentisch aufgegriffen hat.
Insgesamt bedient das Buch tatsächlich eine Vielzahl an Jugendbuchthemen, sodass ich mir abschließend gewünscht hätte, es wären ein paar weniger geworden und dafür hätte man sich mehr Zeit genommen, die wenigen Themen ausführlicher zu behandeln, wie beispielsweise Lias Zukunftspläne, die den Vorstellungen ihres Vaters zuwiderlaufen. Dem hätte man gerne noch mehr Raum im Roman zusprechen können. So wirkt der Roman thematisch doch etwas voll.
Noch ein paar Worte zu den Hörbuchsprechern: Lias Sprecherin passte wirklich wie die Faust aufs Auge. Ihr habe ich sehr gerne gelauscht und sie hat für mich exakt Lia widergespiegelt. Finns Sprecher war für mich dagegen leider das totale Gegenteil. Für mich passte er absolut nicht zu Finns Figur, angefangen vermutlich bereits beim Alter. Die Stimme schien mir oft weniger selbstbewusst als ich Finn als Charakter wahrgenommen habe. Zudem hatte er die Angewohnheit, Frauen mit seiner Art des Sprechens unsympathisch wirken zu lassen. Jungs klangen dagegen wie alte Männer. Da hätte ich lieber nur Lias Stimme gelauscht.

Für mich war es insgesamt ein angenehmes Hörerlebnis, für das ich 3,5 Sterne vergebe.

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