Ein schöner, stimmungsvoller Roman für lange Winterabende
Winterglück auf dem kleinen Pferdehof in IslandWas Laura kurz vor Weihnachten und zugleich auch vor ihrem 40. Geburtstag erlebt, ist ein wahrer Albtraum. Ihr Mann verlässt sie für eine andere Frau, in der er laut eigener Aussage die große Liebe gefunden ...
Was Laura kurz vor Weihnachten und zugleich auch vor ihrem 40. Geburtstag erlebt, ist ein wahrer Albtraum. Ihr Mann verlässt sie für eine andere Frau, in der er laut eigener Aussage die große Liebe gefunden hat. Da fragt sich Laura natürlich, was das dann mit ihr war. Immerhin waren sie viele Jahre verheiratet und haben eine gemeinsame, inzwischen erwachsene Tochter. Ich konnte mich gut in die Protagonistin hinein versetzen, denn so etwas zu erleben, ist schon starker Tobak. Ihr erster Impuls ist, die geplante Island-Reise abzusagen, aber ihre beste Freundin rät ihr, die Reise alleine durchzuziehen, und das tut sie letztendlich auch. Was sie in Island erwartet, ist jedoch ganz anders als sie es sich vorgestellt hat. Kristján, der sie am Flughafen abholt, gibt sich sehr mürrisch und wortkarg. Auch der Traum von einer fröhlichen Gastfamilie und einem weihnachtlich geschmückten Anwesen, auf dem sie ihren Urlaub verbringen möchte, erfüllt sich nicht. Aber Laura lässt sich nicht unterkriegen und versucht, das Beste aus der Situation zu machen. In diesem fremden, bezaubernden Land erkennt sie, was ihr wirklich wichtig ist, und sie wandelt auf den Spuren ihrer Mutter, die eigentlich diese Reise zusammen mit Laura unternehmen wollte. Auf die Handlung möchte ich gar nicht weiter eingehen, um allen, die das Buch noch nicht kennen, die Spannung nicht zu verderben. Nur so viel: es wird zum Teil turbulent, und manchmal war ich von den plötzlichen, starken Stimmungsschwankungen einiger Protagonisten regelrecht überrumpelt. Laura wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Auf welche Weise, das müsst ihr einfach selbst lesen.
Was ich jedoch über den Roman sagen kann: die Naturgewalten sind so wunderbar beschrieben, dass man meint, selbst den Schnee und die Kälte zu spüren und den Sturm zu hören. Die detaillierten Landschaftsschilderungen haben mir die Faszination Islands nahe gebracht und den Wunsch in mir geweckt, die Fjorde, die Wasserfälle und vor allem die Nordlichter einmal selbst zu erleben.
Wie bei allen Romanen der Autorin, so spürt man auch hier auf jeder Seite die große Liebe zu den Tieren, ganz besonders zu Pferden und in diesem Fall zu Island-Pferden. Ich habe beim Lesen einiges über diese wundervollen Geschöpfe gelernt.
Das ist die perfekte Lektüre für lange, dunkle Winterabende, nicht nur in der Vorweihnachtszeit, sondern wer noch eine stimmungsvolle Geschichte für die Zeit zwischen den Jahren sucht, ist hiermit bestens beraten.