Poetischer Erzählstil
TasmanienDer Journalist Paolo ist Anfang vierzig und seine Ehe mit Lorenza steht vor einer Krise. Sie hat beschlossen die Versuche der künstlichen Befruchtung einzustellen und somit müssen sich beide von dem Traum ...
Der Journalist Paolo ist Anfang vierzig und seine Ehe mit Lorenza steht vor einer Krise. Sie hat beschlossen die Versuche der künstlichen Befruchtung einzustellen und somit müssen sich beide von dem Traum eines gemeinsamen Kindes verabschieden. Um sich davon abzulenken, bricht er zu einer Klimakonferenz nach Paris auf und trifft viele interessante Leute und sieht sich mit schlimmen Themen konfrontiert um sich seiner eigenen Welt nicht stellen zu müssen…
Mir hat der Anfang der Geschichte sehr gut gefallen. Paolo und Lorenza und ihre Probleme wirkten auf mich authentisch und ich war gespannt darauf wie es mit ihnen weiter geht. Doch Paolo reist sehr viel in der Welt rum und trifft dort Leute und jede Begegnung konfrontiert ihn mit einem anderen schlimmen Thema wie Terror, Krieg und Klimawandel.
Über seine Rastlosigkeit und ständigen Reisens habe ich zwischen drin den Faden verloren bzw. das Gefühl gehabt diese Geschichte besitzt keinen. Ich fand Paolo in seinem Tun oft recht passiv. Was man aber auch irgendwie verstehen kann, wenn er sich dauerhaft mit Atombomben beschäftigt und Menschen trifft, die Anschläge überlebt haben und mit diesen schrecklichen Folgen leben müssen.
Auch wenn für mich die Geschichte streckenweise in die Länge gezogen wirkte, hat mich Paolos Geschichte doch interessiert. Die Sogwirkung, die ich bei den anderen Romanen des Autors beim lesen verspürt habe, fiel hier komplett weg. Dennoch tröstet die gewaltige Sprache und der poetische Erzählstil des Autors über diese Mängel hinweg. Man kann sich trotz der Schwere mancher Themen gut treiben lassen. Wem Sprache und Erzählstil wichtiger ist als Spannung, lege ich dieses Buch dennoch sehr ans Herz.