Ein großes Familienepos, das Erinnerungen weckt und uns lachen lässt – humorvoll, melancholisch und berührend.
Die Krönung Elizabeths II., Wembley 1966, der „Schokoladenkrieg“ zwischen England und der EU, James Bond und Prinzessin Diana, Brexit und Pandemie – das sind einige der Fixpunkte im langen Leben der Mary Lamb und ihrer weitverzweigten Familie. Mary ist Herz und Zentrum dieses Romans, als Tochter, Mutter und Großmutter. Das Beispiel von Marys Familie zeigt die Zerrissenheit Englands und gleichzeitig dessen Fähigkeit, in Krisensituationen zusammenzustehen. Nationalismus, latenter Rassismus, Tories oder Labour – die politischen Konflikte ziehen sich auch quer durch die Familie Lamb. Vielstimmig hören wir von Träumen, Enttäuschungen, aber auch vom Glück und der Liebe, die von Mary und den Ihren in der Kleinstadt Bournville gelebt werden.
Dieses Buch ist ganz großartige Unterhaltung!
Sieben Jahrzehnte England anhand einer Familie unterteilt in großzügigen Abschnitten wie: Kriegsende, Krönung der Queen, Hochzeit Charles und Diana, etc.
Innerhalb ...
Dieses Buch ist ganz großartige Unterhaltung!
Sieben Jahrzehnte England anhand einer Familie unterteilt in großzügigen Abschnitten wie: Kriegsende, Krönung der Queen, Hochzeit Charles und Diana, etc.
Innerhalb der Abschnitte gibt es aber noch ausführliche Rückblenden, so dass am Ende des Buches ein umfassendes Bild der Familie Lamb entsteht.
Coe ist dabei sehr gesellschaftskritisch und lässt nichts aus, von Snobismus über Alltagsrassismus, Royals, EU Kritik bis hin zum Brexit und Pandemie ist alles drin und bekommt ordentlich Breitseite. Das ganze mit viel feinem Sarkasmus gewürzt hat es mich zu hundert Prozent perfekt unterhalten.
Cathrine Hornung und Juliane Gräbener-Müller haben tolle Übersetzungsarbeit geleistet.
Es geht um Schokolade, um diese Kleinstadt Bournville, eine Reißbrett – Idylle.
Aber vor allem geht es um Großbritannien.
Der rote Faden ist die britische Geschichte. Den Rahmen bildet eine große Familie.
Fiktion ...
Es geht um Schokolade, um diese Kleinstadt Bournville, eine Reißbrett – Idylle.
Aber vor allem geht es um Großbritannien.
Der rote Faden ist die britische Geschichte. Den Rahmen bildet eine große Familie.
Fiktion und Realität vermischen sich.
Es wird aus Sicht der fiktiven Familie Lamb erzählt.
Der große Stammbaum zu Beginn des Buches ist deshalb sehr hilfreich.
Mary, die Hauptfigur, legt ihren
drei Söhnen jeden Tag ein Stück Cadbury-Schokolade vor deren jeweiliges Foto am Kaminsims.
Die Kapitel sind nach historischen Ereignissen seit dem Zweiten Weltkrieg aufgeteilt,
von Churchills Rede nach dem Zweiten Weltkrieg, Krönung von Elizabeth der II, Wembley 1966,
bis hin zur Pandemie.
Sozialkritisch und humorvoll schafft es der Autor spielend Historisches mit dem
Erdachten zu verbinden.
Die Atmosphäre der jeweiligen Ereignisse, die Nöte, Sorgen und Lebensbedingungen der Menschen.
Eine Geschichte in der Geschichte sehr gut umgesetzt.
Alle Charaktere sind wunderbar gezeichnet und sehr lebensnah.
Die Schreibweise ist eher sachlich, mal journalistisch, teilweise autobiografisch.
Immer sind die Familienmitglieder in diesen Ereignissen mittendrin.
Sie sind das Spiegelbild der Gesellschaft; werden durch die gesellschaftlichen Ereignisse geprägt.
Immer auf der Suche nach ihrem Glück.
Eine 7-tägige Reise der neueren britischen Geschichte in sieben Kapiteln erzählt.
Es sind die Alltäglichkeiten, die dieses Buch so lesenswert macht.
Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft einfach nur wunderbar.
Der Schriftsteller Jonathan Coe zeigt uns in seinem Familienepos „Bournsville“ die Geschichte der Mary Lamb. Sie ist Kind, Mutter, Großmutter und schließlich Urgroßmutter.
Es gibt viele schöne Dialoge ...
Der Schriftsteller Jonathan Coe zeigt uns in seinem Familienepos „Bournsville“ die Geschichte der Mary Lamb. Sie ist Kind, Mutter, Großmutter und schließlich Urgroßmutter.
Es gibt viele schöne Dialoge und es kommen viele Personen zu Wort.
Der Autor geht wie in seinen anderen Romane auf die sozialen Fragen und den Zustand der britischen Nation ein.
Man erfährt wie die Brieten das Kriegssender feiern. Dann geht es über die Krönung der Elizabeth dis zur Hochzeit von Charles und Diana. Es ist ja witzig, wie das Volk, bei diesen Ereignissen mitfeiern. Da darf keine Rede der Regierenden verpasst werden.
Der Brexit kommt zu Wort und dann kommt die Pandemie.
Sie macht auch vor dieser Familie kein Halt. Die Einsamkeit der Mary ist erschreckend, aber das habe wir ja alle mitgemacht.
Jonathan Coe lässt auch die vielen verschiedenen Ansichten der Familie genau miterleben.
Das alles sind viele verschiedene Eindrücke.
So kennt man alle Ansichten und wir lernen das echt britische Leben kennen..
Das alles wird zu einer wunderbaren Lesezeit.
Bournville ist ein britischer Generationenroman, der in den Midlands angesiedelt ist. Der Roman beginnt zu der Zeit, als den Menschen in Europa klar wird, dass ein gewisses Virus nicht auf China beschränkt ...
Bournville ist ein britischer Generationenroman, der in den Midlands angesiedelt ist. Der Roman beginnt zu der Zeit, als den Menschen in Europa klar wird, dass ein gewisses Virus nicht auf China beschränkt bleibt, sondern sich weltweit ausbreitet. Wir lernen zunächst Lorna kennen, eine junge Musikerin, die auf Tournee in Österreich und Deutschland ist und jeden Tag darum bangen muss, dass die Konzerttermine abgesagt werden.
Sie ist die Enkelin von Mary Lamb, deren Geschichte sich wie ein roter Faden durch diesen Roman zieht. Wir erleben wichtige Stationen der britischen Geschichte durch die Augen von Mary und ihren Angehörigen, angefangen bei den Feiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945, der Thronbesteigung Elisabeths II. 1953, es folgt die Fußballweltmeisterschaft 1966, die Hochzeit von Charles und Diana 1981 und schließlich die Beisetzung von Lady Di im Jahr 1997. Den Abschluss bilden die Feierlichkeiten zum 75. Jahrestags des Kriegsendes und die Einschränkungen durch die Coronapandemie. Natürlich ist auch die Rede vom Brexit und die hinsichtlich dieses Themas gespaltene Nation. Nationalismus und Rassismus, das britische Klassen- und Schulsystem, Royalisten und Anti-Royalisten, dies alles wird in Bournville, verpackt in eine spannende generationenübergreifende Geschichte, angesprochen. Wir lernen Mary als junges Mädchen kennen, am Ende des Buchs ist sie Urgroßmutter. Der weit verzweigte Familienstammbaum ist glücklicherweise zu Beginn des Buchs abgedruckt.
Für mich war dies das erste Buch von Jonathan Coe. Sein humorvoller Schreibstil und seine Beschreibung der verschiedenen Familienmitglieder, die immer mit einem Augenzwinkern geschieht, haben mir sehr gefallen. Bournville ist eines der Bücher, bei denen ich traurig war, als ich es zu Ende gelesen hatte. Es hat mich hervorragend unterhalten und gleichzeitig interessante Meilensteine in der britischen Geschichte beleuchtet. Ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Die Geschichte der Familie Lamb aus Birmingham beginnt in den 1940er Jahren und endet in der Neuzeit. Sie wird aus den verschiedenen Perspektiven mehrerer Personen aller Generationen dieser Familie erzählt. ...
Die Geschichte der Familie Lamb aus Birmingham beginnt in den 1940er Jahren und endet in der Neuzeit. Sie wird aus den verschiedenen Perspektiven mehrerer Personen aller Generationen dieser Familie erzählt. Zur besseren Übersicht ist am Anfang des Buches ein Stammbaum abgebildet. Sieben große (wenn nicht die größten) Ereignisse der britischen Geschichte bilden den Rahmen: Das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Krönung von Queen Elizabeth, die Fußball-Weltmeisterschaft 1966, die Amtseinführung von Prinz Charles, die Hochzeit von Charles und Diana, Dianas Beerdigung und schließlich Covid.
Die Familie lebt in Bornville, der „Schokoladenhauptstadt“. Im Mittelpunkt der Familie steht Mary, die wir im Laufe der Jahre als Tochter, Mutter und Großmutter kennenlernen. Es geht darum, wie die verschiedenen Familienmitglieder die Ereignisse in Großbritannien erlebt haben und welchen Einfluss diese auf ihre Leben hatten.
Der Roman liest sich sehr unterhaltsam und interessant, besonders für Menschen wie mich, die die meisten der beschriebenen Zeiten nicht selbst erlebt haben. Besonders gefallen hat mir die Einbeziehung verschiedener Erzählstile, wie Radioaufnahmen, Tagebucheinträge und so weiter. Leider konnte ich keinen richtigen Zugang zu den Familienmitgliedern finden.