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Veröffentlicht am 05.10.2023

Aus dem Leben gegriffen

Maria und Phil
1

„Maria und Phil“ ist das Debüt des in der Uckermark lebenden Autors und Arztes Manfred K. Ehrlich.

Die Journalistin Maria und der Arzt Philip sind Ende 40, miteinander verheiratet und haben drei gemeinsame ...

„Maria und Phil“ ist das Debüt des in der Uckermark lebenden Autors und Arztes Manfred K. Ehrlich.

Die Journalistin Maria und der Arzt Philip sind Ende 40, miteinander verheiratet und haben drei gemeinsame Kinder, die inzwischen ihr eigenes Leben führen. Ihr Leben hat sich verändert sich und damit auch ihre Beziehung zueinander.

Der Schreibstil von Manfred K. Ehrlich ist sehr detailliert, so dass ich eine Menge über Maria und Phil, aber auch über die anderen Charaktere erfahren habe. Obwohl sich unglaublich viel gleichzeitig ereignet, wirkt alles authentisch. Genauso ist das Leben manchmal, es hält sich an keine Reihenfolge und fragt nicht nach, ob es gerade passt, sondern bringt einfach seine Probleme mit sich. Mir hat das gut gefallen und durch wechselnde Perspektiven liest sich das Buch sehr abwechslungsreich.

Der Roman beschreibt ein Stück Leben mit Höhen und Tiefen und überzeugt durch seine Authentizität. Wer gerne lebensnahe Romane liest und nicht alles bis ins kleinste Detail zu Ende erzählt haben muss – das Leben geht schließlich weiter – dem möchte ich dieses Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Turbulent & intensiv

Cleopatra und Frankenstein
1

„Cleopatra und Frankenstein“ ist das Debüt der in Los Angeles lebenden Autorin Coco Mellors.

Die 24-jährige Britin und Kunststudentin Cleo trifft am Silversterabend in einem Aufzug auf den 40-jährigen ...

„Cleopatra und Frankenstein“ ist das Debüt der in Los Angeles lebenden Autorin Coco Mellors.

Die 24-jährige Britin und Kunststudentin Cleo trifft am Silversterabend in einem Aufzug auf den 40-jährigen Frank, den Inhaber einer Werbeagentur. Sie kommen direkt ins Gespräch, die Chemie zwischen ihnen stimmt und sie fühlen sich zueinander hingezogen. Damit beginnt eine turbulente, emotionale, intensive und mitreißende Liebesgeschichte.

Der Schreibstil von Coco Mellors ist kraftvoll und sie schöpft die Bandbreite von poetisch bis vulgär komplett aus.
Cleo und Frank wirken authentisch und ihre Beziehung wird von verschiedenen Seiten beleuchtet. Dabei tun sich unvorstellbare Abgründe auf. Es geht hier um viel mehr als nur eine Liebesgeschichte. Es geht um die Welt der Schönen und Reichen, um Oberflächlichkeit, um Arroganz, toxische Beziehungen, Rassismus, Sucht und vieles mehr.
Das Setting – New York – passt hier perfekt. Hier pulsiert das bunte Leben.

Mich hat das Debüt beeindruckt. Es ist keineswegs eine klassische Liebesgeschichte, sondern sehr viel mehr und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Fesselnd - aber eher Krimi als Thriller

Der Pakt – Zwei Frauen. Eine Flucht. Und ein dunkles Geheimnis.
1

„Der Pakt - Zwei Frauen. Eine Flucht. Und ein dunkles Geheimnis.“ ist nach „Westwall“ der zweite Thriller des Drebuchautors des Benedikt Gollhardt.

Caroline ist eigentlich noch im Mutterschaftsurlaub, ...

„Der Pakt - Zwei Frauen. Eine Flucht. Und ein dunkles Geheimnis.“ ist nach „Westwall“ der zweite Thriller des Drebuchautors des Benedikt Gollhardt.

Caroline ist eigentlich noch im Mutterschaftsurlaub, als sie nach einer Explosion in einem abgelegenem Bunker, die Menschenleben gekostet hat, gebeten wird, bei der Suche nach den flüchtigen Terroristen zu helfen. Unter ihnen ist auch Anni, ein junges Mädchen von der Straße, mit dem Caroline ein düsteres Geheimnis teilt.

Der Plot klang für mich äußerst vielversprechend und ich war gespannt, worauf das Ganze hinauslaufen würde.

Der Schreibstil von Benedikt Gollhardt liest sich leicht und angenehm. Allerdings merkt man, dass er Drehbuchautor ist. Der plötzliche Perspektivwechsel zwischen Caroline und den Flüchtigen in den Kapiteln hat mich zu Beginn vermehrt aus dem Lesefluß gerissen, da sich mein Kopfkino erst umstellen musste, was bei einem Film mit Szenenwechsel deutlich einfacher ist und schneller geht.

Caroline ist eine überzeugende Protagonistin. Sie hat so einige Eigenheiten, wirkt aber sehr authentisch. Ihre Ängste und ihre Panik kamen direkt bei mir an. Das Geheimnis, um welches es geht, bringt eine enorme Spannung, war dann allerdings nicht so spektakulär, wie ich es mir erhofft hatte.

Während sich zu Beginn die Spannung eher langsam aufgebaut hat, geht es zum Ende hin Schlag auf Schlag. Es findet ein regelrechter Showdown statt. Allein für diesen hat sich das Lesen des Buches gelohnt und mit seinen actionreichen Kampfszenen hat der Autor bei mir für ein geniales Kopfkino gesorgt.

Da sich der Thriller thematisch mit Rechtsextremismus und Terror beschäftigt, ist er durchaus aktuell und nah am Zeitgeschehen.

Trotz verwirrender Momente hat das Buch einen hohen Unterhaltungsfaktor und ein schlüssiges Ende. Ich hätte es allerdings eher in die Kategorie Krimi und nicht als Thriller eingeordnet.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Beklemmend und zeitgemäß

Zeiten der Langeweile
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„Zeiten der Langeweile“ ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Jenifer Becker.

Die 30jährige Protagonistin Mila will aus dem digitalen Leben aussteigen. Ein Schritt, der sich als schwieriger gestaltet, ...

„Zeiten der Langeweile“ ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Jenifer Becker.

Die 30jährige Protagonistin Mila will aus dem digitalen Leben aussteigen. Ein Schritt, der sich als schwieriger gestaltet, als man zunächst annehmen möchte, da alle ihre Freunde soziale Medien nutzen. Außerdem begnügt sie sich nicht damit diese nicht mehr zu verwenden, sondern möchte sämtliche Spuren im Internet von sich löschen.

Die gesamte Handlung ist ein Monolog der Protagonistin. Ihre Idee sich von der digitalen Welt abzuwenden, beginnt mit dem freiwilligen Entzug der sozialen Medien. Dadurch isoliert sie sich von ihren Freunden. Nach und nach steigert sie sich immer mehr in ihr Vorhaben hinein und steckt eine Unmenge an Zeit und Arbeit in ihr Ziel.

Mit Mila hat die Autorin eine schwierige Protagonistin erschaffen, die in einigen Momenten etwas überzeichnet, aber dennoch authentisch wirkt. Ihr Rückzug aus der Online-Welt führt nicht dazu, dass es ihr gut geht, ganz im Gegenteil sie wird im Verlauf der Handlung immer manischer und verschlossener.

Sicherlich ist nicht jeder so medienaffin wie es die Protagonistin zu Beginn ist. Dennoch wird hier ein beklemmendes und erschreckendes Bild unserer Zeit dargestellt, das zum Nachdenken anregt und hoffentlich zu einem bewussteren Onlineumgang beiträgt.

Mit diesem Roman hat Jenifer Becker ein gelungenes Debüt geschrieben, dass sich mit wichtigen und aktuellen Themen unserer Zeit beschäftigt. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Spannende Dystopie

London Black
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„London Black“ ist das Debüt des in London lebenden Autors Jack Lutz.

Die Handlung spielt in der nahen Zukunft und beginnt im Jahr 2029 in London. Zwei Jahre zuvor gab es dort einen terroristischen Anschlag, ...

„London Black“ ist das Debüt des in London lebenden Autors Jack Lutz.

Die Handlung spielt in der nahen Zukunft und beginnt im Jahr 2029 in London. Zwei Jahre zuvor gab es dort einen terroristischen Anschlag, in dem das Nervengift London Black freigesetzt wurde. 90 Prozent der Bevölkerung haben diesen Angriff unbeschadet überstanden, aber für 10 Prozent beginnt ein qualvoller Kampf mit dem Tod und nur 62 von Ihnen können Dank starker Medikamente, die sie permanent einnehmen müssen, weiterleben. Einer von ihnen ist DI Lucy Stone.

Das Medikament wurde von dem Forscher Flinders Cox hergestellt, der nun ermordet wurde. Dieser war gerade dabei ein Antidot zu entwickeln, was umso mehr an Bedeutung gewinnt, da die bisherigen Medikamente in ihrer Wirkung nachlassen.

Lucy weiß, dass sie nur wegen Cox lebt und will den Fall unbedingt übernehmen. Gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen DI Ed King beginnt sie mit den Ermittlungen.
Lucy ist ein schwieriger Charakter. Sie ist durch die zurückliegenden Vorfälle stark traumatisiert, bekommt Panikattacken und kommt kaum zur Ruhe. Ihr Verhalten ist durchgehend hektisch und manchmal ein wenig wirr. Von einer - für den Leser lange Zeit nicht näher erklärten - Schuld getrieben, stürzt sie sich kopfüber in die Nachforschungen und das ohne Rücksicht auf sich selbst. Ganz legal ist ihre Vorgehensweise nicht immer, aber mit Ed King hat sie einen zuverlässigen Partner an der Seite, der sie unterstützt. Ihre Ermittlungen laufen allerdings immer wieder ins Leere und die Auflösung des Falls ist schwierig.

Der größte Teil der Handlung liegt im Jahr 2029. Zwischenzeitlich gibt es Rückblicke in Lucys Vergangenheit in das Jahr 2027. Mich haben diese Rückblenden besonders gefesselt, da sie vieles verdeutlichen und auch zur Erklärung von Lucys Charakter beitragen.

Die Grundstimmung ist düster. Die Atmosphäre in London wird dabei gelungen eingefangen und die Bedrohung, die Angst in der Bevölkerung , das permanente Misstrauen der Menschen untereinander wird spürbar.
Auch wenn ich Lucys Charakter zeitweise als ein wenig anstrengend empfunden habe, muss ich sagen, dass mich das Buch gefesselt hat. Durch viele falsche Fährten wird die Spannung durchgehend hoch gehalten. Die Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit sind geschickt gesetzt, so dass ich einfach immer mehr erfahren wollte.

Die Grundidee hinter der Story fand ich richtig gut und Lucy ist ein gut ausgearbeiteter Charakter. Auch der Schreibstil gefiel mir, da ich wirklich gefesselt war, dennoch bleibt ein wenig Luft nach oben, da ich mir abschließend noch ein paar Hintergrundinformationen mehr gewünscht hätte.

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