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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2023

Nur gemeinsam wird es gehen

Klassenfahrt außer Kontrolle
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„...Bei uns gilt: Jeder gegen jede. Und umgekehrt. Tine und ihr Fan-Club stehen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite sind Möhrchen und seine Leute, das Gemüse. Der Rest duckt sich und versucht, nichts ...

„...Bei uns gilt: Jeder gegen jede. Und umgekehrt. Tine und ihr Fan-Club stehen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite sind Möhrchen und seine Leute, das Gemüse. Der Rest duckt sich und versucht, nichts abzukriegen...“

So charakterisiert Selma ihre Klasse, die 6 g. Für den heutigen Tag der Klassenfahrt hat Herr Wächter, ihr Lehrer, eine Bergwanderung geplant. Als erstes lässt er sämtliche Handys einsammeln. Ob das eine gute Idee ist?
Die Autorin hat eine spannende Geschichte geschrieben. Das Buch gehört in die Reihe der super lesbaren Büchern. Das fällt auf den ersten Blick auf. Die Zeilenabstände sind großzügig gewählt, die Absätze klar gegliedert, kurz und reichlich voneinander getrennt. Die Schrift ist gut lesbar. Die Sätze sind meist kurz und in kindgerechter Sprache.
Die Bergwanderung steht unter keinem guten Stern. Herr Wächter verknackst sich den Fuß und kehrt um. Er drückt der Referendarin Frau Evers die Wanderkarte in die Hand und lässt sie mit den Schülern allein weiter gehen. Die aber hat Höhenangst. Die Kinder wollen auch umkehren. Doch gerade, als sich Frau Evers dazu entschlossen hat, geht hinter ihnen eine Steinlawine los. Der Weg ins Tal ist versperrt. Dann kündigt sich auch noch ein Gewitter an.

„...In diesem Moment hören wir ein Grollen. Es ist ein zutiefst bedrohliches Grollen. Eins, das man nicht nur hören, sondern auch spüren kann...“

Glücklicherweise kennt sich einer der Schüler in den Bergen aus. Doch nur gemeinsam wird es ihnen gelingen, den Weg ins Tal unbeschadet zu überstehen. Plötzlich zeigt jeder seine positiven Seiten und bringt sich mit seinen Stärken ein. Grüppchendenken ist kein Thema mehr.
Die Schwarz-Weiß-Zeichnungen veranschaulichen an passenden Stellen die Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, wie gemeinsam Schwierigkeiten überwunden werden können. Die 6 g am Ende des Buches ist eine andere wie die am Anfang.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2023

Fesselnde Fortsetzung

Alea Aquarius 9 Teil 1. Der Gesang der Wale
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„...Alea stand am Bug der Crucis. Das urige Segelschiff ächzte leise, und Alea hatte fast den Eindruck, es freue sich, dass seine Besatzung zu ihm zurückgekehrt war, und als seufzte der alte Kahn wohlig ...

„...Alea stand am Bug der Crucis. Das urige Segelschiff ächzte leise, und Alea hatte fast den Eindruck, es freue sich, dass seine Besatzung zu ihm zurückgekehrt war, und als seufzte der alte Kahn wohlig vor sich hin...“

Mit diesen Zeilen beginnt der neunte Teil der Reihe. Normalerweise könnte es die Cru geruhsam angehen lassen. Ihr nächstes Ziel ist das große Umweltkonzert in Rom. Dort wollen sie Dr. Orion stellen. Aber das Leben birgt immer wieder Überraschungen.
Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Gekonnt verknüpft die Autorin ihre spannende und fantastische Geschichte mit aktuellen Umweltthemen.
Für die kommende Zeit braucht die Cru Mut und Zuversicht. Alea versteht sie zu motivieren.

„...Wir sind alle nicht mehr die, die wir am Anfang dieses Sommers waren. Inzwischen haben wir die Kraft, Orion die Stirn zu bieten. Denn wenn wir alle zusammenhalten und unsere verschiedenen Fähigkeiten vereinen, sind wir unschlagbar...“

Vor allem bei Sammy, dem Jüngsten, wird deutlich, dass die Ereignisse nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind. Zwar versteht er es immer noch, für positive Stimmung zu sorgen, doch kurzzeitig ist seine Angst vor der Zukunft spürbar.
Alea ud Lennox entscheiden sich für einen Ausflug ins Meer. Dort erreicht sie ein Warnruf der Wale. Die Gretzer, Dr. Orions Handlanger, sind gerade dabei, Gift ins Meer zu kippen. Sehr emotional werden die Folgen geschildert. Dabei lernen Alea und Lennox eine weitere Art magischer Wesen kennen. Es kommt zu einem berührenden Gespräch über Tod und Abschied.

„...Wir folgen stets einem inneren Ruf, der uns dorthin führt, wo gerade jemand stirbt...“

Es ist nur eins der Themen, die in diesem Teil berührt werden. Liebe unter Magischen, Umgang mit eigener Schuld sind weitere Aspekte, die in die Handlung einfließen.
Für Ben bringt dieser Teil der Geschichte ein Wiedersehen mit seiner Freundin Niki. Dadurch erfahre ich als Leser, welche Aktionen sie mit der Umweltorganisation für den Schutz der Meere plant. Gleichzeitig trifft Alea eine folgenschwere Entscheidung.
In Rom kann die Band die Massen begeistern. Bevor aber das letzte Lied verklungen ist, folgt ein heftiger Cliffhanger.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin versteht es jedes Mal, neue Aspekte der Wasserwelt zu vermitteln, eine fesselnde Handlung zu kreieren und auf die Gefahren der menschengemachten Umweltverschmutzung hinzuweisen, letzteres allein durch eine emotionale Handlung ohne erhobenen Zeigefinger. Auch Lösungsmöglichkeiten werden aufgezeigt.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.10.2023

Fesselnder Krimi

Föhr in Flammen
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„...Nichts hatte sie, die vier Monate zuvor zur Polizeimeisterin ernannt und zum Bäderdienst auf Föhr abgeordnet worden war, auf das vorbereitet, was an diesem Tag ihr Leben nachhaltig verändern sollte...“

In ...

„...Nichts hatte sie, die vier Monate zuvor zur Polizeimeisterin ernannt und zum Bäderdienst auf Föhr abgeordnet worden war, auf das vorbereitet, was an diesem Tag ihr Leben nachhaltig verändern sollte...“

In diesen Zeilen aus dem Anfang der Geschichte ist von Maja Storm die Rede. Ihren Dienst auf der Insel Föhr verrichtet sie nicht ganz freiwillig. Sie ist nur geduldet – doch dazu später mehr.
Die Autorin hat einen fesselnden und sehr atmosphärischen Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen.
Maja und ihren Kollegen Thorsten erreicht ein Anruf. Sie werden zu einer Holzhütte gerufen. Dort finden sie fünf Tote. Der Fall landet bei Kriminalhauptkommissar Jan Andtetta. Dem fällt auf, dass Maja die richtigen Fragen stellt und Zusammenhänge sieht. Also holt er sie in sein Team.

„...Maja war eine Bereicherung für die Gruppe, fand Andretta, auch wenn sie keine ausgebildete Ermittlerin war. Ihre Ideen und Schlussfolgerungen waren intuitiv und logisch...“

Die Ermittler werden sehr gut charakterisiert. Maja hält sich häufig zurück. Erst spät erfahre ich, warum sie auf Föhr ist und von ihren Kollegen geschnitten wird. Dabei ist sie ihnen im logischen Denken und im Erkennen von Wesentlichen überlegen.
Jan Andretta kommt als Leiter der SOKO sehr positiv rüber. Er setzt seine Leute gekonnt nach ihren Fähigkeiten ein und lässt sich von Hartmann nicht provozieren. Ihr einst gutes Verhältnis leidet, seitdem ein Chefposten neu zu besetzen ist.
Der Fall erweist sich als nicht einfach. Der oder die Täter haben kaum Spuren hinterlassen. Das einzige Außergewöhnliche ist die Waffe. Hinzu kommt, dass ein Opfer sehr reich war. Damit erweist sich Gier als Motiv als möglich. Warum aber mussten dann die anderen Familienmitglieder sterben?
Schnell wird klar, dass die Verhältnisse in der Familie sehr diffizil waren. Überlebt haben diejenigen, die am Wochenende nicht mit in der Hütte waren. Der Sohn gibt sich recht pubertär, obwohl er aus dem Alter raus ist. Die Tochter reagiert verschüchtert und übernervös. Dann taucht noch eine Tante mit ihrem Sohn auf. Die könnten das Geld dringend gebrauchen.
Ein Brand auf Föhr und ein weiterer Tote lenken die Ermittlungen in eine neue Richtung.Jetzt zählen die Kriminalisten eins und eins zusammen.
Eingeflochten in die Geschichte werden die Verhältnisse auf Föhr und die Folgen, die der Brand für die Bewohner hat. Gerade die Atmosphäre während der Löscharbeiten wirkt bedrückend, den keiner weiß, ob, wann und wie das Feuer im Untergrund wieder aufflammt.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier geht es nicht nur um den Fall, sondern auch um persönliche Probleme der Ermittler. Gerade das, was Maja erlebt hat, ist nach wie vor aktuell.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Was ist los in der Kinderklinik?

Eric Holler: Glück Auf, Tod! - Eric Holler ermittelt
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„...Noch seltsamer erschien der Umstand, dass Eric seit einiger Zeit dazu übergegangen war, sich manche Todesfälle zu notieren, aber davon wussten weder Bekannte noch Freunde...“

Privatdetektiv Eric Holler ...

„...Noch seltsamer erschien der Umstand, dass Eric seit einiger Zeit dazu übergegangen war, sich manche Todesfälle zu notieren, aber davon wussten weder Bekannte noch Freunde...“

Privatdetektiv Eric Holler hat gerade eine Auftragsflaute. Er liest in der Zeitung die Todesanzeigen. Als analytisch denkender Mensch fällt ihm dabei ein Zusammenhang besonders auf.
Der Autor hat erneut einen spannenden und eher ungewöhnlichen Krimi geschrieben. Welcher Privatdetektiv nimmt Ermittlungen auf, wo es eigentlich nichts zu ermitteln gibt? Eric Holler tut das.
Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen.
Eric waren die Todesanzeigen von vier neugeborenen Babys innerhalb weniger Monate aufgefallen. Alle Kinder wurden in der gleichen Klinik entbunden. Deshalb begibt er sich in die dortige Cafeteria. Dort lernt er die Kinderkrankenschwester Cornelia kennen. Wird sie seine Fragen beantworten?
Nach einem weiteren Todesfall, bei dem der Vater ausrastet und die Mutter verschwindet, wendet er sich an den Kriminalisten Manfred Werthofer. Beide hatten sich beim letzten Fall kennengelernt. Der aber winkt ab.

„...Was soll ich Ihrer Meinung nach tun? Es sind keine Anzeigen, keine Verdächtigungen, nicht ein einziger Hinweis auf Unregelmäßigkeiten bei mir eingegangen...“

Eric wäre nicht Eric, wenn ihm nicht eine Idee käme. Gleichzeitig aktiviert er seine Netzwerke und seine Kontakte in die USA, um über den Leiter der Klinik und seine Familie recherchieren zu lassen. Das Ergebnis zeigen ihm die Schattenseiten der Digitalisierung.

„...Die Menschen waren nicht gläsern geworden, sondern unterstanden ab dem ersten Eintrag in ein behördliches Dokument einer unsichtbaren Kontrolle. Nicht im Osten und nur in Diktaturen, sondern überall, weltweit...“

Es bedarf einiger überraschender Wendungen, bevor klar wird, was sich in der Klinik wirklich abgespielt hat.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt nicht zuletzt an dem ungewöhnlichen Ermittler, über dessen Vergangenheit ich wieder ein bisschen mehr erfahren habe.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Fesselnder Krimi

Wasserfallsturz
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„...Während ich hier liege, überlege ich, wie all das geschehen konnte. Sonstige Aufgaben habe ich nicht. Vor wenigen Tagen bin ich aus dem Koma erwacht, aber nicht richtig aufgewacht, sondern liege im ...

„...Während ich hier liege, überlege ich, wie all das geschehen konnte. Sonstige Aufgaben habe ich nicht. Vor wenigen Tagen bin ich aus dem Koma erwacht, aber nicht richtig aufgewacht, sondern liege im Wachkoma...“

Die Gedanken von Marion stehen im Prolog des Buches. Sie werden weiterhin an verschiedenen Stellen in die Handlung eingeflochten.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Er spielt in einem kleinen Ort in der Nähe von Graz. Es ist der Heimatort von Chefinspektorin Franziska Fürst. Nach ihrer Scheidung ist sie ins Elternhaus zurückgekehrt.
Der Schriftstil ist exakt ausgearbeitet. Er sorgt einerseits für eine hohen Spannungsbogen und gibt andererseits das lokale Flair sehr gut wieder. Gleichzeitig werden die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten deutlich.
Franziskas erste Amtshandlung wird es sein, aufzuklären, ob die Lehrerin Marion Leitner wirklich nur einen Unfall hatte. Vieles spricht dagegen. Dann wird Franziska zu den Hof von Hermi gerufen. Dort wurden acht Schafe gerissen. Von wem?

„...Würde ein hungriges Tier sich nicht mit einem Schaf begnügen und es fressen, zumindest einen Teil davon? Und nicht gleich so viele Schafe reißen?...“

Hermi ist mit Marion verwandt. Gibt es einen Zusammenhang? Und wer beschmiert warum die Scheune auf dem Hof von Franziskas Vater?
Alles spricht dafür, dass die Spuren tief in die Vergangenheit führen, denn nicht sicher ohne Grund hat die Autorin einen weiteren Handlungsstrang eingefügt. Es geht um eine Mädchenfreundschaft in dunkler Zeit. Was aber hat das mit der Gegenwart zu tun?
Gekonnt werde ich an das Dorfleben herangeführt. Dazu gehören logischerweise auch Feste und Feiern. Franziska, die bisher mit ihren Kindern in Wien gelebt hat, sieht im Fest eine Chance, dass Jonas und Amelie neue Freunde finden. Der 6jährige Jonas ist allerdings von Dorfleben schon begeistert, seitdem er bei Heidrun die jungen Kätzchen begutachten durfte. Amelie allerdings ist mitten in der Pubertät. Mehr Worte sind hier nicht nötig.
Nach einem erneuten Mordanschlag auf Marion im Krankenhaus wird das LKA Graz hinzugezogen. Jetzt wird nochmals das private Umfeld unter die Lupe genommen. Dann aber muss alles ganz schnell gehen, denn der Täter versucht es ein drittes Mal.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie zeigt, welch tiefe Spuren das Geschehen der Vergangenheit bis ins Heute hinterlässt.

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