Düster und mysteriös
Die TodesbotinDie Todesbotin hat mit einzigartigem Konzept und einer spannenden Protagonistin überzeugt und mich immer wieder neugierig gemacht auf die weiteren Entwicklungen und Ereignisse. Es war unterhaltsam und ...
Die Todesbotin hat mit einzigartigem Konzept und einer spannenden Protagonistin überzeugt und mich immer wieder neugierig gemacht auf die weiteren Entwicklungen und Ereignisse. Es war unterhaltsam und hat spannende Momente geboten.
Die Todesbotin war ganz anders, als ich anfangs erwartet hätte. Die Stimmung war sehr viel düsterer, als gedacht und konnte mich zudem ziemlich überraschen. Das Buch hatte sehr viele Graubereiche, angefangen bei der Protagonistin, die ziemlich das Gegenteil einer moralisch korrekt handelnden Frau war. Die Thematik von versteckt lebenden Feen und anderen Kreaturen, die zwischen den normalen Menschen leben, war zwar nicht neu, die finstere Stimmung zwischen den beiden Lagern war es aber schon. Das alles hatte einen mysteriösen und dunklen Ton, der eine ganz spezielle Atmosphäre aufgebaut hat. Das hat mich fasziniert und ich fand unglaublich spannend zu sehen, wie sich der moralische Kompass der Protagonistin so langsam verschoben hat. Auch Edinburgh als Schauplatz hat perfekt zur Geschichte gepasst und eine schöne Ergänzung dargestellt.
Die Protagonistin Eerie war grossartig, auch wenn ich ein paar Seiten brauchte, um mit ihr so richtig auszukommen. Man lernte sie nämlich erst als grausame Todesbringerin kennen, die Spass daran fand, ihre Opfer zu jagen und zu töten. Das war erst sehr überfordernd und ich fragte mich, wie ich mich mit einer solch dunkelgrauen und schon fast grausamen Person abfinden soll. Doch nach und nach lernte mehr mehr Seiten von ihr kennen und auch Eerie selbst machte eine Charakterentwicklung durch, die sie immer sympathischer werden liess. Sie hat Fehler eingesehen und ihr Weltbild immer wieder überarbeiten müssen. Sie erkannte, was sie bisher nicht sehen konnte und wie fremdbestimmt sie bis anhin gelebt hat. Dies war ein durchaus spannender Prozess. Durch ihre verschobene Moral war Eerie auch ein wahnsinnig spannender Charakter, der viele Facetten bieten konnte. Ich begann, sie wirklich zu mögen und würde auch gerne mehr sehen. Sehr hilfreich für ihre grosse Veränderung war natürlich der liebenswerte und etwas nerdige Adam, der gar nicht mehr anders hätte sein können als unsere Hauptprotagonistin Eerie. Er war von Anfang an wirklich süss, etwas verpeilt und hat so gar nicht in die gefährliche Welt der magischen Wesen gepasst. Adam ist in die ganze Sache hineingerutscht, was es für Eerie noch schwieriger machte. Trotz ihrer riesigen Gegensätze haben Adam und Eerie eine Verbindung aufbauen können, die ich wirklich fühlen konnte. Auch wenn es gerade zu beginn vielleicht etwas schnell und nicht ganz so realistisch war, habe ich die beiden danach fühlen können und fand es spannend, wie durch sie die beiden Welten vereint wurden. Die Autorin hat es aber auch geschafft, Nebencharaktere zum Leben zu erwecken und dadurch eine spannende und umfassende Umgebung zu erschaffen, die die Geschichte schön eingerahmt hat.
Die Spannung hat das Buch wunderbar aufrecht erhalten können. Es dauerte für mich etwas, bis ich mit der Protagonistin und der Welt klargekommen bin, danach konnte ich aber mit beidem mitfühlen und war gefesselt von den weiteren Ereignissen. Das Buch war auf keinen Fall vorhersehbar und hat mich immer wieder überrascht. Ich hätte nicht erwartet, in welche Richtung dies gehen würde und mochte die Entwicklungen darin sehr gerne. Die Handlung war rasant fortschreitend und dennoch nicht zu schnell. Es ist viel passiert, was ich unbedingt verfolgen wollte und war deshalb gebannt von den Seiten. Ich fand die Geschichte wirklich unterhaltsam und habe sie gerne gelesen.
Insgesamt war Die Todesbotin ein Buch, das mich immer wieder überraschen konnte. Ich habe nicht mit einer solch düsteren Geschichte gerechnet und mochte die Entwicklung der Protagonistin unglaublich gerne. Auch wenn man noch mehr über Adam hätte erfahren können, habe ich eine Verbindung zu ihm aufgebaut und ihn und Eerie gerne zusammen gesehen. Das Buch erhält tolle 4 Sterne von mir.