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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2023

Ein Esel, ein Mann, eine Frau und auch ein Kind.

Stille Nacht
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Die Geschichte der Heiligen Nacht wird hier einmal anders, aus der Sicht des Esels, der die schwangere Maria trägt, erzählt. Wobei im Buch selbst keine Namen erwähnt werden. Wir folgen seinen Gedanken, ...

Die Geschichte der Heiligen Nacht wird hier einmal anders, aus der Sicht des Esels, der die schwangere Maria trägt, erzählt. Wobei im Buch selbst keine Namen erwähnt werden. Wir folgen seinen Gedanken, vom Beginn der Reise bis zur Geburt des Kindes im Stall. Hier endet auch die Geschichte. Die Heiligen Drei Könige mit ihren Gaben und die Hirten mit ihren Tieren, wie in der bekannten Weihnachtsgeschichte, finden nicht statt.
Das großformatige Buch ist durchgehend schön bebildert, die bunten Zeichnungen illustrieren in der Mehrzahl über die beiden aufgeschlagenen Seiten. Der Text ist eher sparsam und beschränkt sich auf wenige Zeilen auf den Doppelseiten. Ich habe den Text in Teilen als etwas schwerfällig ausgedrückt, teils emotionslos, empfunden und nicht unbedingt als kindgerecht. Einige Formulierungen muss man beim Vorlesen sicher erklären, z. B. warum der Mann dem Esel auch so nachdenklich vorkommt, so wie der Esel sich selbst auch sieht. Vieles bleibt offen, Gottes Sohn wird kurz erwähnt, eher als eine Möglichkeit. Eine einfache Geschichte ohne intensiv-gläubige Inhalte. Je nach eigener religiöser Einstellung überlässt sie dem Vorlesenden Gestaltungsfreiheit und Spielraum zur Interpretation. Ich verstehe dies als Absicht des Autors und gerade das hat mir an dem Buch auch gefallen.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Sophie Vidal kocht und nebenbei wird ermittelt.

Herbst in der Bretagne
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Das zehnstündige Hörbuch wird von Jutta Seifert gesprochen, sie hat eine angenehme Vorlesestimme, die auch gut zu dem Buch passt und uns in die Bretagne entführt. Die verwendeten französischen Ausdrücke ...

Das zehnstündige Hörbuch wird von Jutta Seifert gesprochen, sie hat eine angenehme Vorlesestimme, die auch gut zu dem Buch passt und uns in die Bretagne entführt. Die verwendeten französischen Ausdrücke und Namen lassen die Region lebendig wirken, zumal die Sprecherin damit hervorragend zurechtkommt.
Bistroköchin Sophie findet die junge Algen-Fischerin Aenor tot auf deren Boot auf, beginnt in ihrem nunmehr zweiten Fall gemeinsam mit ihrer Freundin Yuna zu ermitteln und unterstützt somit die örtliche Polizei. Ich kannte das erste Buch der Reihe leider nicht und daher habe ich eine Zeitlang gerätselt, warum Mikaela, die öfters erwähnt wird, nicht mehr im Team des Bistros mithilft, sondern jetzt Madame Rozar als Servierhilfe tätig ist. Es kommen zwar einige Hinweise, die dies erklären, aber im Nachhinein bedauere ich, dass ich den ersten Band nicht gelesen oder gehört hatte. Einige Passagen im Buch fand ich etwas verwirrend und auch unlogisch, passten nicht so richtig zur erzählten Geschichte. Auch entsprachen manche Verhaltensweisen von Sophie nach meinem Empfinden nicht zu dem bisher von ihr gezeichnetem Charakter. Daher kann ich auch nicht mit voller Punktzahl bewerten. Sonst hat der Krimi gut unterhalten, das Thema rund um die Algen, deren Ernte und Verarbeitung fand ich interessant. Einzelne Protagonisten sind sympathischer als andere, so wie es sein soll. Dazu kommt zuweilen Humor auf. Das Ende bietet außerdem noch eine Überraschung.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Her mit den Tomaten!

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Emma bekommt zu ihrem achten Geburtstag eine Patchworkfamilie und nicht den gewünschten Hund, denn die Freundin ihres Vaters zieht mit den Zwillingen Lenny und Paul bei ihnen ein. Unerwartet erhält sie ...

Emma bekommt zu ihrem achten Geburtstag eine Patchworkfamilie und nicht den gewünschten Hund, denn die Freundin ihres Vaters zieht mit den Zwillingen Lenny und Paul bei ihnen ein. Unerwartet erhält sie von den Dreien Unterstützung und ihr Papa willigt ein, einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen. Als dann Brutus kurz vor Halloween bei ihnen einzieht, ist der Hund ganz anders, wie vorgestellt und verschmäht sogar die extra für ihn gebackenen Leberwurst-Hundekekse.
Und da ist dann noch die Vermieterin Frau Meise mit ihrer biologisch nicht einwandfreien Tomatenzucht.
Lotte Schweizer erzählt eine nette, kindgerechte Geschichte in vielen Kapiteln, die eine gute Länge für Erstleser haben. Die Kapitelüberschriften beginnen jeweils mit „Dieses Kapitel …“ und geben so einen Hinweis, auf dass, was dann erzählt wird. Eine schöne und witzige Idee, finde ich.
Die Geschichte liest sich gut, aber mir geht es einfach zu schnell. Es könnte noch viel mehr zur neuen Familie erzählt werden, sich anbahnende Familienkonflikte werden durch die Autorin erst gar nicht zugelassen, eher angedeutet. Vor allem das Kennenlernen des mysteriösen Grafen bis hin zum Umzug der Familie hätte inhaltlich noch mehr Potential und böte auch noch Raum für weitere humorvolle Episoden. Es hätte mich interessiert, wie die Erwachsenen auf den Grafen reagieren, wenn sie ihn so richtig kennenlernen, das geht leider etwas unter. Dafür verläuft der Kontakt mit Frau Meise nicht konfliktfrei und sorgt für lustige Situationen.
Fazit: Eine tolle Idee, mit einer einfachen, unblutigen Geschichte, die nicht so richtig auserzählt ist, mit der Kinder dennoch ihren Spaß haben werden.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Das Weltraumabenteuer kann beginnen!

Der kleine Perry 1: Das Geheimnis des Wanderplaneten
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Zugegebenermaßen war ich als alter Perry Rhodan-Fan sehr skeptisch auf eine Geschichte mit Perry Rhodan als Kinderfigur und Mausbiber Gucky als einer Art Haustier. Aber auch neugierig. Auf den ersten Seiten ...

Zugegebenermaßen war ich als alter Perry Rhodan-Fan sehr skeptisch auf eine Geschichte mit Perry Rhodan als Kinderfigur und Mausbiber Gucky als einer Art Haustier. Aber auch neugierig. Auf den ersten Seiten traf dann Perry auf den schon erwachsenen Reginald Bull, was für mich erst befremdlich war. Aber nachdem ich den Comic-Band fertiggelesen hatte, musste ich mir eingestehen, dass die Autoren eine tolle und auch passende Lösung gefunden hatten, um dieses Dilemma aufzulösen, mehr verrate ich an dieser Stelle jedoch nicht.
Entstanden ist ein Comic, der Spaß macht. Die Illustrationen von Michael Vogt sind gelungen und das Weltraum-Abenteuer wurde gut in Szene gesetzt. Besonders die großformatigen Seiten laden zum genaueren Hingucken ein. Mausbiber Gucky hätte ein wenig größer sein können, denn in seinem Alter ist er als Ilt ja schon ausgewachsen und Bullys Gesicht wünschte ich mir etwas weniger kantig.
Die Geschichte selbst, deren Szenario von Olaf Brill erdacht wurde, hat mir insgesamt gut gefallen. Wenn Perry ohne Punkt und Komma und dabei zu schnell spricht, musste ich selbst schon genauer lesen. Text ohne Leerstellen könnte gerade für Kinder schwierig zu verstehen sein.
Eine eins-zu-eins-Umsetzung der Perry Rhodan-Reihe darf man nicht erwarten. Aber es erwartet den Leser ein schöner und gelungener Comic-Band, der Freude bereitet und Kindern einen einfachen Zugang zu dem Titelhelden bietet. Ältere Fans der Serie, wie ich, haben auch ihren Spaß dabei!

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Alma spielt erneut mit und auch mit Risiko

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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Im dritten Band der Alma Täubner-Reihe findet 1925 in Baden-Baden ein Schachturnier statt, welches Unruhe in die Stadt bringt. Der tragische Tod von Gertrude, einer Cousine von einer Kollegin Almas, bringt ...

Im dritten Band der Alma Täubner-Reihe findet 1925 in Baden-Baden ein Schachturnier statt, welches Unruhe in die Stadt bringt. Der tragische Tod von Gertrude, einer Cousine von einer Kollegin Almas, bringt Alma dazu, sich in die Ermittlungen einzubringen. Denn sie glaubt nicht an einen Unfall oder Suizid.
Ich kenne auch die beiden Vorgängerbände und war schnell wieder mit den Protagonisten vertraut. Auch wenn man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann, empfehle ich sie in der Reihenfolge zu lesen, denn es wird immer mal wieder Bezug darauf genommen.
Was mir besonders an der Reihe gefällt, sind neben dem interessanten Kriminalfall auch die gut recherchierten Einblicke in die Gesellschaft der damaligen Zeit. So hält der technische Fortschritt langsam Einzug in die Privathaushalte. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft wird beleuchtet, Frauen mussten sich damals entweder für einen (schlechtbezahlten) Beruf oder für Familie entscheiden. Eine arbeitende Ehefrau war nur schwer vorstellbar. Politisch waren damals die Nationalsozialisten im Aufwind, auch dies ist Teil der Historie.
Gut gefallen mir auch die Dialoge und die Darstellung der Beziehungen der Protagonisten untereinander. Alles wirkt lebensnah und anschaulich. Ob eine junge Frau wie Alma zu der Zeit wirklich versucht hätte, eine Privatermittlerin zu geben, sei dahingestellt. Jedenfalls ist die Geschichte erneut gut erzählt, sie macht beim Lesen Spaß.
Mit dem Schluss war ich diesmal nicht ganz so zufrieden wie bei den Vorgängerbänden, hier hätte das Ende für mein Empfinden noch etwas besser ausgearbeitet werden können. Insgesamt fühlte ich mich gut unterhalten und würde auch einen weiteren Band der Reihe lesen wollen.

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