Profilbild von moehawk

moehawk

Lesejury Star
offline

moehawk ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit moehawk über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Wildrose

Die Wildrose
0

Jennifer Donnelly hat in lockerer Folge 3 Romane geschrieben, die mit Generationssprüngen zusammenhängen. Und dieses hier ist der letzte Teil. Ich habe nur den ersten Teil, "Die Teerose", gelesen und er ...

Jennifer Donnelly hat in lockerer Folge 3 Romane geschrieben, die mit Generationssprüngen zusammenhängen. Und dieses hier ist der letzte Teil. Ich habe nur den ersten Teil, "Die Teerose", gelesen und er gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Ganz heran kommt die Wildrose qualitativ nicht, aber viel fehlte nicht.

Erzählt wird die Geschichte von Willa und Seamus, deren Liebe so groß ist, dass sie an diesen gewaltigen Gefühlen zu scheitern droht. Erst glaubt Willa, ihm nicht verzeihen zu können, dass er ihr Bein für ihr Überleben geopfert hat und Jahre später weiß Seamus nicht, wie er zu ihr zurückkehren soll, wo er doch verheiratet ist und Verpflichtungen eingegangen ist. Der Weltkrieg bringt zusätzliche Wirren und Dramaturgie in das Geschehen und für Herzschmerz und Seufzen ist jede Menge Raum. Schön fand ich vor allem den zeitlichen Rahmen, der mir besonders am Herzen liegt und die Ortswechsel bis hin in die heiße Wüste. Deshalb handelt es sich hier um keine reine Liebesschnulze, sondern auch um einen Abenteuerroman und in Teilen auch um ein Sittengemälde und ein Bild der damaligen Zeit. Der Schreibstil versteht es, trotz aller Rührung nicht ins Seichte abzudriften und trotzdem die großen Gefühle der Protagonisten dem Leser nahe zu bringen.

Ich werde jetzt gleich noch Teil 2 lesen und die Autorin und ihr Schaffen weiter im Auge behalten.

Veröffentlicht am 05.03.2024

solide

Die Burg
0

„Die Burg“ fand ich eine wirklich tolle Plotidee. Eine ganze mittelalterliche Burg wird zu einem Escaperoom und eine gut programmierte KI soll die Teilnehmer der Escape-Abenteuer durch die Rätselwelt führen. ...

„Die Burg“ fand ich eine wirklich tolle Plotidee. Eine ganze mittelalterliche Burg wird zu einem Escaperoom und eine gut programmierte KI soll die Teilnehmer der Escape-Abenteuer durch die Rätselwelt führen. So weit so interessant.
Schön auch, dass man sofort mittendrin ist und erst nach und nach die Charaktere kennenlernt. Aber dann gibt es einen Toten und plötzlich wird aus dem Spiel Ernst und ein Katz und Mauspiel mit der KI beginnt. Oder ist es nicht die KI und ein Mensch steckt hinter dem bösartigen Spiel, in dem nun eine Handvoll Menschen daran gehindert werden, die Burg zu verlassen und um ihr Leben spielen/kämpfen.
Wie gesagt. Schöne Idee und die Story kriegt durch die üblichen Kniffe wie kurze Kapitel und Perspektivwechsel den nötigen Drive für einen guten Thriller. Ein wenig habe ich mich an der Sprache gestört, die mir manchmal zu einfach und gewollt up-to-date war. Gerade in den Dialogen fehlte dann der richtige Fluss. Und die Charakter blieben fast alle eher dünn und oberflächlich und ich konnte mich nicht so richtig für sie erwärmen.
Fazit: Eins solider Thriller mit Luft nach oben

Veröffentlicht am 30.12.2023

Achtung Spin-off

Threads of Power
0

Kennt ihr das. Wenn man total gespannt auf ein Buch ist. Weil man die Autorin schätzt. Und - ehrlich gesagt, weil das Cover einen einfach umhaut. Und man stürzt sich rein ins Lesevergnügen und ist erst ...

Kennt ihr das. Wenn man total gespannt auf ein Buch ist. Weil man die Autorin schätzt. Und - ehrlich gesagt, weil das Cover einen einfach umhaut. Und man stürzt sich rein ins Lesevergnügen und ist erst mal ein wenig enttäuscht. Weil man nicht so richtig reinfindet in die fantastische Welt. Weil man eher verwirrt ist, von all den Infos, den Personen, den Feinheiten. Und einem klar wird, dass man diese Welt mit anderen Büchern erst mal besser hätte kennen lernen müssen. So ging es mir bei THREAD OF POWER.

Ich kannte die Autorin bereits. Irgendwie dachte ich, es wäre kein Problem in die neue Reihe einzusteigen, obwohl ich die Weltenwanderer nicht gelesen habe. Aber im Nachhinein könnte ich mich selber dafür schütteln. So was macht man nicht bei Fantasy-Literatur. Man nimmt sich damit einfach das richtig gute Leseerlebnis.

Was bleibt ist ein guter Fantasyroman, bei dem ich lange brauchte, um richtig warm zu werden und dann war er schon wieder rum. Irgendwie fehlte mir das letzte Fitzelchen Begeisterung. 3,5 Sterne aufgerundet.

Veröffentlicht am 06.10.2023

Noch viel Luft nach oben

This is Our Time
0

"This is our time" war mein erstes Buch von Kathinka Engel. Die Aufmachung ist bombastisch. In die war ich gleich schwer verliebt. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und man kommt gut rein.

Zum Plot: ...

"This is our time" war mein erstes Buch von Kathinka Engel. Die Aufmachung ist bombastisch. In die war ich gleich schwer verliebt. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm und man kommt gut rein.

Zum Plot: Der ist natürlich etwas ausgenudelt. Junge Nobody verliebt sich in Big-Jung-Star. Das ist weder besonders neu noch besonders anspruchsvoll. Aber das hatte ich auch nicht vorausgesetzt. Über weite Strecken ist die Geschichte leider sehr vorhersehbar und läuft ohne große Volten nach Schema F.

Zu den Darstellern: Ferne ist für mich als weibliche Hauptdarstellerin sehr sympathisch und ich fand, dass sie gut und realistisch beschrieben wurde. Ein normales Mädchen mit einer normalen Familie und stinknormalen Plänen für ein normal-glückliches Leben. Auf die neue Karriere und die neue Liebe reagiert sie nahbar und nachvollziehbar. Passt. Rio ist so ein typischer männlicher Protagonist. Erst mal überheblich und arrogant und eher dumm. Das er innerhalb kürzester Zeit zum Nice-Guy mutiert, der über beide Ohren in die unscheinbare unspektakuläre Ferne verliebt ist, fand ich nicht ganz nachvollziehbar erzählt. Das ging holter di polter und passte auch gar nicht zu seinem unreifen Gesamtprofil.

Und sonst so: Die Dialoge waren gut, die Sprache angenehm. Warum allerdings so viele Klischees sein mussten, weiß ich nicht. Fand ich schade, denn die Story hatte doch eingewisses Potential. Aber warum musste der Regisseur so ein Idiot sein? Warum war Rio so ein Weichei in vielem? Warum war die Liebe gleich so überhöht und dann dieses Ende.

Fazit: Hab es schnell und trotz der Kritikpunkte gern gelesen. Und Teil 2 muss ich auch lesen, weil ich jetzt wissen will, wie es weitergeht mit den beiden. Aber da war schon noch einiges an Luft nach oben.

Veröffentlicht am 02.01.2022

etwas langatmig

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
0

Pia und Oliver ermitteln wieder. Und Nele Neuhaus erzählt in gewohnter Manier. Gegenwart und Vergangenheit spielen eine gleichwertige Rolle. Es gibt sehr viele Darsteller wobei die meisten auch gleichzeitig ...

Pia und Oliver ermitteln wieder. Und Nele Neuhaus erzählt in gewohnter Manier. Gegenwart und Vergangenheit spielen eine gleichwertige Rolle. Es gibt sehr viele Darsteller wobei die meisten auch gleichzeitig über kurz oder lang Verdächtige werden. Die Ermittler sind ein gut eingespieltes Team, werden vom Privatleben aber manchmal etwas aus dem Konzept gebracht. Es geht hier nicht um einen blutigen Plot, sondern rätselhafte Verwicklungen, Taten, die gesühnt werden müssen, Rache und Liebe. Besonders toll fand ich, dass die Story sehr viel mit der Autorin und ihrem Metier zu tun hatte. Der Winterscheid-Verlag steht mit seinen Angestellten und Autoren im Zentrum des Geschehens. Für interessierte Leser sehr unterhaltsam.

Womit man bei diesem Roman allerdings leben muss ist, dass er sehr langsam in die Gänge kommt und die Spannung immer wieder gedrosselt wird. Es ist ein eher langatmiger Krimi mit wenig Thrill. Und Olivers Privatleben hat mich diesmal auch echt runtergezogen und teilweise genervt.
Meiner Meinung nach nicht ihr bestes Buch.

3,5 Sterne aufgerundet auf gerade noch 4.