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Veröffentlicht am 29.10.2023

Essen wie bei Mutti

Hundert Klassiker
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In seinem neuesten Kochbuch widmet sich der allseits bekannte Fernsehkoch Steffen Henssler Klassikern der (überwiegend) deutschen Küche, unterteilt in die Kategorien Fleisch, Fisch/Meeresfrüchte, Pasta/Reis, ...

In seinem neuesten Kochbuch widmet sich der allseits bekannte Fernsehkoch Steffen Henssler Klassikern der (überwiegend) deutschen Küche, unterteilt in die Kategorien Fleisch, Fisch/Meeresfrüchte, Pasta/Reis, Kartoffeln/Gemüse, Suppen/Eintöpfe, Salat/Eier/Brot, Desserts/Kuchen und Saucen/Fonds/Dressings.

Das Prinzip, das hinter dem Kochbuch steht, ist, dass die Rezepte schmecken wie von Oma oder Mutti, man aber kein Kochprofi sein muss, damit einem das auch gelingt. So gibt es dann einige grundsätzliche Tipps zu jedem Teilgebiet, aber auch bei jedem Rezept noch einmal Hinweise, worauf man besonders achten soll, damit auch nichts schief geht. Fotos gibt es zu jedem Rezept, bei ihnen liegt der Fokus immer auf dem fertigen Gericht, ohne auf einzelne Arbeitsschritte einzugehen, was für Anfänger vielleicht ganz hilfreich wäre. Die Zutaten sind meist so gewählt, dass sie leicht zu bekommen sind und man einiges davon sicher auch im Vorrat hat.

Mir persönlich waren die Rezepte allerdings zu fleischlastig für die heutige Zeit, klar ist das bei Klassikern oft so, aber es gibt durchaus noch ein paar mehr Rezepte aus Omas Fundus, die "zufällig" vegetarisch sind, gerade, weil man früher ja bewusster Fleisch gegessen hat und dieses dann oft nur sonntags. Auch ist es bei einigen der Klassiker nicht in jeder Gegend üblich, dass wirklich auch Speck oder Wurst zu den Zutaten gehören. Vegetariern bietet das Buch also recht wenig Inspiration, für Veganer ist es nicht geeignet. Ich würde es als Grundkochbuch für Alles-Esser empfehlen. Allerdings eher Koch-Einsteigern, da es sich eben um Klassiker handelt, für die Koch-Erfahrene sicher oft schon ihre eigenen Geimrezepte und Tricks und Kniffe haben.

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Veröffentlicht am 19.10.2023

Undercover

Skogen Dynasty (Crumbling Hearts, Band 1)
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Aleksander Skogen ist der künftige Erbe eines norwegischen Keks-Imperiums. Nach einem skandalösen Vorfall auf einer Party will seine Familie, dass er für einige Zeit untertaucht, um der Presse den Wind ...

Aleksander Skogen ist der künftige Erbe eines norwegischen Keks-Imperiums. Nach einem skandalösen Vorfall auf einer Party will seine Familie, dass er für einige Zeit untertaucht, um der Presse den Wind aus den Segeln zu nehmen und so landet er unter falschem Namen bei Norah, deren Eltern früh starben und deren Großeltern Trekkingtouren durch die Natur Norwegens anbieten, um an einer knapp zweiwöchigen Tour teilzunehmen.

Ich hätte mir für dieses Buch zunächst ein etwas aussagekräftigeres Cover gewünscht, das auch dem Schauplatz der Geschichte besser gerecht wird. Dieser hat definitiv meine Neugier geweckt, die Naturschönheiten Norwegens hätten für mich auch noch etwas mehr Raum einnehmen können. Die beiden Hauptpersonen waren mir grundsätzlich sympathisch, Aleksander wirkte trotz seiner Herkunft nicht besonders verwöhnt und auch Norah musste man einfach mögen. Die verschiedenen Nebenfiguren sorgten für Abwechslung und auch manch Komplikation, ohne die die Geschichte zu langweilig geworden wäre. Nicht alles an der Handlung erschien mir aber vollkommen realistisch, bzw. naheliegend. Was die obligatorische Liebesgeschichte im Roman angeht, wäre ich mit etwas weniger explizit beschriebenen Szenen und mehr Platz für Phantasie glücklicher gewesen, aber das erwarten viele Leserinnen sicher so. Abgesehen davon war der Schreibstil der Autorin gut und flüssig lesbar.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Bloß nicht verlieben

Wo die Liebe dich findet
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Holly landet als Tierärztin in den schottischen Highlands bei einem brummeligen Chef, obwohl sie eigentlich in einer Kleintierklinik im städtischen Umfeld Karriere machen wollte. Immerhin hat sie zwei ...

Holly landet als Tierärztin in den schottischen Highlands bei einem brummeligen Chef, obwohl sie eigentlich in einer Kleintierklinik im städtischen Umfeld Karriere machen wollte. Immerhin hat sie zwei nette Kolleg:innen und auch ein attraktiver Mann läuft ihr bald über den Weg. Nur eigentlich hat sie sich geschworen, sich auf keinen Mann einzulassen, damit ihr Herz gar nicht erst gebrochen wird.

Der Roman bietet nette Unterhaltung an einem Herbst- oder Wintertag auf dem Sofa. Es ist auch eine Dosis Lokalkolorit vorhanden, indem die rauhe schottische See, die Highlands und ihre Tiere und auch schottische Traditionen, wie Tänze oder Speisen, immer wieder eine Rolle spielen. Holly war mir grundsätzlich sympathisch, wobei ich ihren Vorsatz, sich nicht zu verlieben, etwas übertrieben fand. Es passiert eben, was passiert. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und auch recht anschaulich, sodass man sich die beschriebenen Situationen und Landschaften gut vorstellen kann. Insgesamt fehlte mir aber so ein richtiger Höhepunkt, es verlief doch alles recht vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ist es ein angenehmer Unterhaltungsroman, insbesondere für Schottland-Fans, aber nicht nur.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Neubeginn wider Willen

Seaside Hideaway – Unsafe
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Nevah muss mit ihrer Familie in einen anderen Bundesstaat der USA ziehen und wirklich alle Kontakte aus ihrem bisherigen Leben abbrechen, weil alle gemeinsam wegen ihres älteren Bruders Miller im Zeugenschutzprogramm ...

Nevah muss mit ihrer Familie in einen anderen Bundesstaat der USA ziehen und wirklich alle Kontakte aus ihrem bisherigen Leben abbrechen, weil alle gemeinsam wegen ihres älteren Bruders Miller im Zeugenschutzprogramm landen. Miller freundet sich am neuen Wohnort mit dem feierwütigen Nachbarn Jackson an, während Nevah zunächst versucht, ihn auf Distanz zu halten, was ihr aber spätestens dann nicht mehr so recht gelingt, als er ihr bei ihren Panikattacken beisteht. Allerdings darf sie ihm nicht verraten, wer sie wirklich ist und warum sie so große Angst hat, da sie sich und ihre Familie so gefährden könnte. Da ist es ungut, dass Jackson nichts mehr hasst, als Unehrlichkeit.

Das Buch bot mir eine kurzweilige Unterhaltung und der Schreibstil ließ sich sehr gut und flüssig lesen, sodass die Seiten nur so dahin flogen. Auch der Schauplatz der Handlung war sehr reizvoll, ich könnte mir sehr gut vorstellen, dort zu leben, wo es Nevah und ihre Familie unfreiwillig hin verschlagen hat. Die beiden Hauptpersonen, Nevah und Jackson waren mir beide sympathisch und ihre Handlungen erschienen mir auch meist nachvollziehbar. Weniger warm wurde ich mit Nevahs Bruder, aber das ist wahrscheinlich auch beabsichtigt. Etwas gestört hat mich die explizite Beschreibung von Sex-Szenen, wie es für dieses Genre aber (leider) mittlerweile typisch ist. Hier wäre es mir lieber gewesen, wenn mehr Platz für Phantasie bliebe. Das Cover des Buches passt von der Farbgestaltung her gut zur Geschichte, ich finde aber weniger abstrakte Gestaltungen meist besser.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Wunden

Wellenkinder
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Bei Liv Marie Bahrows Roman "Wellenkinder" haben mich der Titel und das Cover direkt neugierig gemacht, weil sie mich einen Schauplatz an der Ostsee vermuten lassen haben.

Der historische Roman spielt ...

Bei Liv Marie Bahrows Roman "Wellenkinder" haben mich der Titel und das Cover direkt neugierig gemacht, weil sie mich einen Schauplatz an der Ostsee vermuten lassen haben.

Der historische Roman spielt auf drei Zeitebenen, der Gegenwart, in der DDR um das Jahr 1970 herum und 1945 zum Kriegsende, als viele Frauen und Kinder über die Ostsee aus Ostpreußen flohen.

Jan lebt 2022 frisch getrennt von der Mutter seines Kindes in Berlin, stammt aber aus Rügen. Seit seine Mutter vor gut 30 Jahren, kurz nach der Wiedervereinigung verschwand, hält er sich von dort fern und pflegt ein sehr distanziertes Verhältnis zu seinem Vater, bis ein Vorfall dafür sorgt, dass er zurück in seine Heimat muss. Oda versuchte 1970 von Boltenhagen über die Ostsee fliehen und landet dann aber schwanger in einem DDR-Gefängnis und Margit, selbst noch ein Kind, rettete 1945 auf einem Flüchtlingsschiff einen kleinen Jungen vor dem Ertrinken. Inwiefern alle miteinander in Zusammenhang stehen, klärt sich erst im weiteren Verlauf der Handlung.

Grundsätzlich fand ich die verschiedenen Handlungsstränge und ihren jeweiligen historischen Hintergrund sehr spannend und die Autorin schildert die Bedingungen in Deutschland um das Kriegsende herum und im DDR-Gefängnis auch sehr authentisch und ungeschönt, sodass man eine Vorstellung von den Grausamkeiten bekommt, die den Menschen widerfahren sind. Allerdings blieb mein Verhältnis zu den Protagonist:innen eher distanziert und ich konnte mich so nicht so richtig in sie hineinversetzen, wodurch mich die Handlung nicht so sehr gefesselt hat, wie die anderer historischer Romane, die sich mit der DDR und/oder der Nachkriegszeit beschäftigen. Nichtsdestotrotz ist dies ein wichtiger Roman, der an interessanten Schauplätzen spielt und dazu beiträgt, dass dies alles nicht so schnell in Vergessenheit gerät.

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