Kaum Spannung, kein Thriller
SchneesturmSchneesturm von Triona Walsh ist für mich alles, aber definitiv kein Thriller gewesen. Woran das liegt?
Schon das Cover nimmt dem Buch viel Spannung. Beziehungsweise sind es die Sätze „Sechs Freunde. ...
Schneesturm von Triona Walsh ist für mich alles, aber definitiv kein Thriller gewesen. Woran das liegt?
Schon das Cover nimmt dem Buch viel Spannung. Beziehungsweise sind es die Sätze „Sechs Freunde. Einer ist Tot. Einer ist der Mörder.“ Damit ist von Beginn an klar, dass es sich bei einem der Freunde um den Mörder handelt. Somit scheitern die Versuche im Buch, jemand anderes verdächtig erscheinen zu lassen, kläglich. Würden diese Sätze nicht auf dem Cover stehen, wäre es vielleicht anders gewesen, denn dann hätte man definitiv den ein oder anderen in den Kreis der Verdächtigen aufnehmen können.
Des Weiteren gibt es immer wieder Logikfehler. Logikfehler die es, für mich, in einem Thriller niemals geben darf, denn so wird die Freude am Lesen schnell genommen und darüber kann ich auch nicht einfach hinwegsehen. Dazu kommen dann widersprüchliche Handlungen der Protagonisten, die keinen Sinn ergeben. Einmal beschweren sie sich über die Kälte und im nächsten Moment laufen sie pitschnass durch die Gegend ohne etwas zu merken (nur als kleines Beispiel).
Generell sind die Protagonisten eine Sache für sich. Zum Großteil waren sie mir wirklich unsympathisch und eine Protagonistin, die am Ende plötzlich alles kann und alles weiß? Absolut unrealistisch und unpassend. Hätte man gesagt die Protagonisten sind jünger und stehen noch nicht mitten im Leben, okay. Das wäre wesentlich passender gewesen, aber so war es irgendwie nicht rund. Es sind besonders am Ende Dinge passiert, die nicht in die Story gepasst haben und mich dazu gebracht haben mich zu fragen, ob das gerade wirklich passiert.
Nichtsdestotrotz gibt es auch etwas Positives. Die Atmosphäre, die sich durch das gesamte Buch zieht, hat mir wirklich gut gefallen. Sie hat einfach gut zum Setting gepasst und alles etwas dunkler wirken lassen. Man konnte sich bildlich vorstellen, wie es wäre gerade auf der Insel zu sein. Auch der Schreibstil hat dafür gesorgt, dass man recht schnell durch das Buch kommt. Er ist einfach und kommt mit einem sehr simplen Satzbau aus, der an manchen Stellen, vielleicht zu simpel war.
Schlussendlich bleibt zu sagen, dass ich Erwartungen an dieses Buch hatte, die allesamt nicht erfüllt wurden. Für mich war es enttäuschend. Einzig und alleine die Atmosphäre und das Setting, sowie der ein oder andere Nebenprotagonist, haben das Leseerlebnis etwas aufgewertet.