Spannender Auftakt der Trilogie
Autorin Anja Saskia Beyer hat unter ihrem Pseudonym Anna Claire nun den ersten Band der historischen Trilogie um drei Freundinnen (Luise, Maria und Anna), die vor bzw während des 2. Weltkrieges Deutschland ...
Autorin Anja Saskia Beyer hat unter ihrem Pseudonym Anna Claire nun den ersten Band der historischen Trilogie um drei Freundinnen (Luise, Maria und Anna), die vor bzw während des 2. Weltkrieges Deutschland verlassen haben, veröffentlicht. Im ersten Band wird in zwei Erzählsträngen erzählt, von denen einer in 2023 spielt und in dem Luises Enkelin sich auf Spurensuche begibt, der ältere von 1936-1946 und es wird Luises Geschichte erzählt.
Es ist eine fesselnde Geschichte über starke Frauen, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben, sich durchkämpfen und die Hoffnung nicht aufgeben. Luise, die 1936 nach Amerika ausgewandert ist und mit einer neuen Sprache und mit einem depressiven und lethargischen Freund klarkommen muss, gibt ihren Traum von einem eigenen Restaurant nicht auf, auch wenn die Erfüllung in weite Ferne gerückt ist. June, ihre Enkelin, bekommt fünf Jahre nach dem Tod Luises deren Testament eröffnet. Sie soll sich auf die Suche nach Maria und Anna bzw deren Nachfahren begeben, soll eine alte Schuld begleichen. Nach so vielen Jahren eine schier unlösbare Aufgabe.
Die abwechselnden Zeitebenen und die sich erst nach und nach entfaltende Geschichte Luises haben mich gefesselt und der lebendige Schreibstil der Autorin haben mich das Buch innerhalb kürzester Zeit lesen lassen. Jetzt bin ich natürlich sehr gespannt auf die Geschichten von Anna und Maria, denn noch ist vieles offen, was dann erst in den nächsten Bänden erzählt wird. Ihr Leben und der bislang noch ungeklärten Bruch zwischen den Freundinnen ist natürlich ein gewaltiger Cliffhanger am Ende, aber hier heißt es nun warten auf 2024.
Ein paar kleinere Ungereimtheiten in der Story sind mir zwar aufgefallen, aber nichtsdestotrotz war es eine fesselnde Unterhaltung, die die Vergangenheit lebendig macht und mit einer starken Protagonistin punktet. Luise ist diejenige, die das Leben trotz aller Widrigkeiten in die Hand nimmt, nicht aufgibt, sich durchkämpft, auch wenn es schwer fällt. Und sie ist auch fürsorglich, denn ihr Freund Richard, der ihr an Jahren einiges voraus hat , ist ihr keine HIlfe, im Gegenteil, sie ist es, die ihn stützen und tragen muss.
Auch June, die in der jetztigen Zeit lebt, ist eine starke Frau, doch sie muss ihre Stärken erst erkennen, denn in der Vergangenheit hat sie sich oftmals einfach auf einen Partner verlassen, doch die Männer an ihrer Seite haben sie am Ende doch alle betrogen. Nun treten gleich zwei neue Männer in ihr Leben: Walter, der Anwalt aus der Kanzlei, die die Erbabwicklung macht und Henrik, der Koch aus dem Restaurant ihrer verstorbenen Großmutter. Und da ist ja auch noch Anton, ihr derzeitiger Freund in Berlin.
Die Autorin hat durch die sich abwechselnden Erzählstränge gekonnt Spannung aufgebaut und man konnte beim Lesen einiges, vor allem gerade im historischen Teil, fast bildhaft vor Augen haben. Dieser ältere Teil hat mich auch am meisten gefesselt, denn hier hatte ich das Gefühl, das alles zusammengepasst hat. Im neueren sind ein paar Situationen, die mich ein wenig irritiert haben, das sie für mich nicht richtig in die Realität passten, aber sie sind nicht ganz unmöglich und sind dem Umstand geschuldet eine spannende Story zu präsentieren. Und das ist der Autorin gelungen, wie gesagt, ich bin in kürzester Zeit durch den Roman geflogen und fiebere nun dem nächsten Teil entgegen.