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Veröffentlicht am 20.10.2023

Ferienlektüre mit weihnachtlicher Stimmung in den Highlands. Nett - aber ohne Dramatik, Emotionen und Spannung auch völlig anspruchslos und banal.

Das kleine Schloss in Schottland
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Izzy McBride hat von ihrem Großonkel Bill ein Schloss in den schottischen Highlands geerbt, das sie zu einem Boutique-Hotel umfunktionieren möchte. Als sie vor Ort ist, hat sich bereits ihre exzentrische ...

Izzy McBride hat von ihrem Großonkel Bill ein Schloss in den schottischen Highlands geerbt, das sie zu einem Boutique-Hotel umfunktionieren möchte. Als sie vor Ort ist, hat sich bereits ihre exzentrische Mutter Xanthe dem alten Gemäuer angenommen, versucht es mit geringen Mitteln aufzuhübschen und zur Finanzierung ein Zimmer an den schmallippigen Geschichtsprofessor Ross Strathallan vermietet, der dort in Ruhe ein Buch schreiben möchte. Auch für die Weihnachtszeit haben sich unerwartet zahlende Gäste angekündigt. Izzy ist überrumpelt, aber auch froh über die Finanzspritze, die sie dringend gebrauchen kann, denn das Schloss ist renovierungsbedürftiger als gedacht.
Gemeinsam mit Verwalter, helfenden Händen aus dem Dorf und gestrandeten Campern packen alle mit an, um das Schloss für Weihnachten angemessen zu präsentieren.

"Das kleine Schloss in Schottland" ist Band 9 der Buchreihe "Romantic Escapes", deren Teile unabhängig von einander gelesen werden können, wobei es wiederkehrende Charaktere gibt, die die Bücher miteinander verbinden. So ist Izzy ein Nebencharakter der irischen Kochschule aus Band 7 "Das kleine Cottage in Irland".

Band 9 ist eine RomCom, in der Weihnachten allmählich Einzug hält. Izzy steht vor der Herausforderung das in die Jahre gekommene Schloss für die Weihnachtszeit zu renovieren und herauszuputzen, um Gäste zu beherbergen. Ihre resolute Mutter reißt dabei das Konzept an sich, weshalb die Zahl der Gäste stetig steigt. Izzy, die zunächst gedacht hatte, das Projekt allein mit ihrer Mutter zu stemmen, kann sich auf ein zusammengewürfeltes Team an Menschen verlassen, die in dem Schloss ein Zuhause gefunden haben.

Passend für eine weihnachtliche Lektüre ist es warmherzig zu lesen, wie die unterschiedlichen Charaktere zu einer Familie zusammenwachsen. Für die Romantik sorgt Izzys Love Interest Ross, der Geheimnisse birgt und durchgehend unnahbar und distanziert wirkt.

Neben Renovierung und Kochen ereignet sich in der Geschichte nicht viel. Ohne Höhen und Tiefen oder größere Schwierigkeiten steuert man auf Weihnachten zu. Für etwas Unterhaltung sorgt Izzys überdrehte Mutter, sonst wäre die Geschichte arg belanglos.

Weihnachtliche und romantische Stimmung wird durch das Schloss in den verschneiten Highlands vermittelt. Die Liebesgeschichte ist sehr zurückhaltend und wird durch das rätselhafte Verhalten des Autors ausgebremst, der sich weiter zurückzieht je näher Izzy ihm kommt.
Als Ferienlektüre ist "Das kleine Schloss in Schottland" ganz nett, aber ohne Dramatik und Emotionen auch völlig anspruchslos und banal.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Wenig originelle Liebesgeschichte, in der der Aufhänger des Romans um die Rettung der Farm, den Wettbewerb und Weihnachten nur eine geringfügige Rolle spielt

Lovelight Farms – Lichterglanz
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Stella ist Inhaberin einer Christbaumfarm, die sie sich aus einer romantischen Vorstellung gekauft hat. Als sie die Ausschreibung zu einem Wettbewerb einer Influencerin sieht, bewirbt sie sich, um mit ...

Stella ist Inhaberin einer Christbaumfarm, die sie sich aus einer romantischen Vorstellung gekauft hat. Als sie die Ausschreibung zu einem Wettbewerb einer Influencerin sieht, bewirbt sie sich, um mit mehr Werbung die Farm aus den roten Zahlen zu holen. Um sich nicht als alleinige traurige Inhaberin zu präsentieren, hatte sie angegeben, die Farm gemeinsam mit ihrem Lebenspartner zu führen - doch den gibt es nicht. Nachdem ihr Geschäftspartner Beckett sich weigert, öffentlich eine Beziehung vorzugaukeln, bittet sie ihren besten Freund Luka um Hilfe, für den Stella seit Längerem mehr als nur Freundschaft empfindet. Bereits in den Tagen und Wochen vor Eintreffen der Influencerin kommen sich Stella und Luka näher, während Unbekannte Stellas Farm sabotieren.

"Lichterglanz" ist Band 1 der Buchreihe "Lovelight Farms", in der Stella und Luka zur Rettung der Farm ein Liebespaar mimen.
Dabei ist in Bezug auf Stella, aus deren Perspektive der Roman geschrieben ist, von Anbeginn klar, dass sie mehr als nur Freundschaft für ihren besten Freund Luka empfindet und auch Luka scheint nur darauf gewartet zu haben, Stella näher zu kommen.

Stella ist eine sympathische Hauptfigur, die sich mit dem Kauf der Farm einen nostalgischen und romantischen Traum verwirklicht hat. Dass die Farm von einem Unbekannten sabotiert wird, sorgt für ein Quäntchen Spannung in der letztlich vorhersehbaren (Liebes-)geschichte. Dabei verhält sich Stella jedoch arg naiv und überzeugt nicht gerade als verantwortliche Geschäftsfrau, indem sie Mitleid für den Täter empfindet und eine Bestrafung in Frage stellt.

Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam. Bis die Influencerin endlich auf der Farm erscheint und ein wenig weihnachtliche Stimmung Einzug hält, dauert es zwei Drittel des Romans, das einem ausdauernden Vorspiel gleicht. Bis Stella und Luka ihrem Verlangen nachgeben, wird gebrummt, geknurrt, gequiekt, gestöhnt, gesaugt. Die Liebessequenzen werden reichlich ermüdend über mehrere Seiten beschrieben.
Im Vergleich dazu nehmen Farm und Wettbewerb vergleichsweise wenig Raum ein und insbesondere der Besuch der Influencerin verläuft am Ende im Sande. Erst spät erhält man eine plastischere Vorstellung von der Farm, der Wettbewerb bleibt jedoch vage und planlos. Gegen wen sich Stella durchsetzen muss oder was das Ziel ist, um die stattliche Summe von 100.000 Dollar zu gewinnen, ist rätselhaft und lässt die Geschichte oberflächlich erscheinen.

Der Rahmen der Geschichte mit Weihnachtsbaumfarm und Kleinstadtfeeling, in der jeder jeden kennt, hat mir gut gefallen, auch wenn das Potential nicht ganz ausgeschöpft wurde. Die Friends-to-Lovers-Story ist statt Weihnachtsstimmung, Sorgen um die Existenz der Farm und Fakebeziehung vordergründig, aber wenig originell oder überraschend. Das ewige Hin und Her der Hauptfiguren ist am Ende genauso enervierend wie die pikanten Sexszenen, für ausgerechnet die es auch noch ein Bonuskapitel gibt.
Die liebenswerten Nebencharaktere, die in weiteren Bänden in den Vordergrund rücken, machen neugierig auf weitere Liebesgeschichten im Umfeld der Farm in Inglewild.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Zerbrechlichkeit von Freundschaft, Vertrauensbrüche, Lügen und das Ende einer Beziehung - wenig humorvoll und romantisch

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
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Roisin und ihre Clique treffen sich anlässlich der Verlobung von Dev und Anita sowie Ginas Geburtstag zu einem gemeinsamen Wochenende in einem luxuriösen Herrenhaus. An dem Samstag wird auch die erste ...

Roisin und ihre Clique treffen sich anlässlich der Verlobung von Dev und Anita sowie Ginas Geburtstag zu einem gemeinsamen Wochenende in einem luxuriösen Herrenhaus. An dem Samstag wird auch die erste Folge der neuen Serie "Hunter" ausgestrahlt, deren Drehbuchautor Roisins langjähriger Lebensgefährte Joe ist. Das Wochenende entwickelt sich zu einem einzigen Desaster voller Streitigkeiten, die Roisin an der Zukunft ihrer Freundschaft zweifeln lassen. Zudem hinterfragt sie schon seit längerem ihre Beziehung, da Joe seine Karriere offenbar wichtiger ist und taumelt zwischen Wut und Enttäuschung, als ihr bewusst wird, dass Joe für seine Serie intime Details aus Roisins Leben verwendet hat, die sie ihm anvertraut hatte.
Zusammen mit Matt, der sich aus der Clique zurückgezogen hat, versucht Roisin herauszufinden, wie viel aus Joes Leben tatsächlich in der Serie und insbesondere der untreuen Hauptfigur steckt.

"Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse" ist eine Geschichte über Liebe und Freundschaft, die jedoch über weite Teile die negativen, schmerzhaften Seiten der zwischenmenschlichen Beziehungen in den Fokus rückt.

Roisin ist die Hauptfigur, die sich einerseits mit der Brüchigkeit von Freundschaft und andererseits mit der Enttäuschung über ihren Freund, mit dem sie seit neun Jahren zusammen ist, auseinandersetzen muss. Die Clique, die sich seit ihrer Studienzeit kennt, hat sich nicht mehr viel zu sagen, Missverständnisse, Streits und Eifersüchteleien stehen an der Tagesordnung. Von ihrem Freund fühlt sich Roisin gedemütigt, verraten und ungeliebt. Seit seinem Erfolg in der TV-Welt zeigt er nur noch wenig Interesse an Roisin. Seine Serie, in der er Erlebnisse aus Roisins Vergangenheit verwendet, ruft zudem unschöne Erinnerungen bei Roisin hervor. Das Sexualleben ihrer Eltern hat sie als Jugendliche verstört und beschämt.
Joes Verrat hat jegliches Vertrauen zerstört, weshalb Roisin ihre Beziehung hinterfragt und für sich klären möchte, inwieweit Joe sie belogen und betrogen hat.

Die Themen des Romans sind bedrückend, was jedoch durch den gewohnt spritzigen Schreibstil und die humorvollen Dialoge ausgeglichen wird und für ein wenig Leichtigkeit sorgt. Durch die Vielzahl an ernsten Themen wie Gaslighting, Lügen, Verrat, Vertrauensbruch, Suche nach Anerkennung, Ende von Freundschaften und Beziehungen sowie problematischen Eltern-Kind-Beziehungen kann keines in der nötigen Tiefe dargestellt werden und lässt den Roman, der zudem als RomCom tituliert wird, etwas überladen negativ erscheinen.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam, was nach all den Enttäuschungen nur natürlich ist. Allerdings mag der Funke zwischen den beiden Hauptfiguren nicht wirklich überspringen, so dass die Friends-to-Lovers-Geschichte nicht wirklich zündet und berührt.
Insgesamt empfand ich die Geschichte, in der Joe schon von Anbeginn als Lügner entlarvt wird und Roisin sich lange nur halbherzig um Aufklärung bemüht, zu langatmig.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Wendungsreiche, aber auch sehr langatmige und arg konstruierte Geschichte.

Die Witwe
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Nach einem Lottogewinn in Millionenhöhe kaufen das Ehepaar Nicole und Tom Booth ein Grundstück auf einem großen Anwesen eines Herrenhauses und bauen die Scheune zu einem modernen, smarthome-gesteuerten ...

Nach einem Lottogewinn in Millionenhöhe kaufen das Ehepaar Nicole und Tom Booth ein Grundstück auf einem großen Anwesen eines Herrenhauses und bauen die Scheune zu einem modernen, smarthome-gesteuerten Glashaus um. Wenige Monate später findet Nicole Tom leblos im Pool vor. Während sie von einem tragischen Unfall ausgeht, ermittelt die Polizei wegen mutmaßlicher Fremdeinwirkung in alle Richtungen. Nicole ist verunsichert und fühlt sich in dem Glashaus, in dem die Technik nicht immer funktioniert, beobachtet. Ein Freund von Tom zieht bei ihr ein und steht ihr in den Tagen nach seinem Tod bei und auch die Nachbarn von nebenan bieten ihre Unterstützung an.
Die ermittelnden Polizeibeamten trauen keinem der befragten Zeugen auf dem Anwesen, die alle keine soliden Alibis haben und sich überhaupt eigenartig verhalten.

"Die Witwe" wird aus der Perspektiver fast aller handelnder Akteure geschildert, so dass man als Leser nicht nur einen Überblick über die Geschehnisse sondern auch über die Denkweisen der Charaktere erhält. Die Kapitel sind jeweils kurz und wechseln auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Während Nicole als trauernde Witwe ehrlich wirkt, scheinen alle anderen Figuren etwas zu verbergen zu haben.
Die erste Hälfte des Romans ist sehr gemächlich, fast schon langatmig. Dem Leser werden dabei die Hauptfiguren vorgestellt, die entweder einfältig und naiv oder manipulativ und raffgierig sind.
Im zweiten Teil, als mehr Details über die Charaktere und den Morgen von Toms Tod rückblickend bekannt wird, und auch die Polizei mehreren Spuren folgen kann, wird die Handlung dynamischer und mehr Spannung aufgebaut.

Die Geschichte ist wendungsreich und entwickelt sich in eine andere Richtung, als eingangs zu vermuten ist. Es werden zahlreiche falsche Spuren gelegt, die nach ihrer Aufdeckung weniger raffiniert als vielmehr komisch wirken. Insbesondere eine entscheidende Figur verhält sich nicht nachvollziehbar unglaubwürdig, indem sie nach jahrelanger Passivität plötzlich kämpferisch für sich einsteht und zur Wehr setzt.

Insgesamt zieht sich die Geschichte arg in die Länge, entwickelt sich zwar unvorhergesehen, aber dabei auch arg konstruiert. Das realitätsferne Verhalten nahezu aller Figuren lassen den Plot am Ende beinahe absurd erscheinen.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Sieben historische Ereignisse aus der Perspektive einer fiktiven Familie - mehr Gesellschaftsroman als Familiengeschichte mit zu wenig Spannung und Emotionen

Bournville
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Beginnend mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden sieben historische Ereignisse aus der Perspektive der fiktiven britischen Familie Lamb dargestellt. Dabei kommen verschiedene Personen aller Generationen ...

Beginnend mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden sieben historische Ereignisse aus der Perspektive der fiktiven britischen Familie Lamb dargestellt. Dabei kommen verschiedene Personen aller Generationen zu Wort. Ein großer Stammbaum zu Beginn des Buches ist deshalb sehr hilfreich, um den Überblick über die handelnden Charaktere zu behalten.

Nach einem Prolog im März 2020, als die Corona-Pandemie das Leben bestimmte, erfolgt ein Rückblick und erzählt die Geschichte der Lambs vor dem Hintergrund historischer Ereignisse wie der Krönung der Queen, der Fußball-WM im Mutterland des Fußballs oder dem Tod von Prinzessin Diana fort.
Dabei fällt es schwer, einen Zugang zu den Figuren zu erhalten, denn die Perspektiven wechseln häufig. In den 75 Jahren Geschichte, die anhand von vier Generationen von Familienmitgliedern erzählt werden, liegt der Fokus mehr auf gesellschaftlichen Ereignissen und was die Figuren von außen erleben, als auf der Familiengeschichte der Lambs, die aufgrund der unterschiedlichen Charaktere, ihrer Ansichten und Verbindungen interessanter und tief gehender hätte gestaltet werden können. Statt einer fortlaufenden Geschichte ist der Roman durch die großen Zeitsprünge und Perspektivwechsel episodenartig geprägt, aber dabei ohne wesentliche Hoch- und Tiefpunkte.

Der Autor macht Geschichte lebendig und stellt den gesellschaftlichen Wandel dar. Der Roman handelt von Patriotismus, Nationalismus, Rassismus, Europapolitik und enthält damit viele politische Themen. Durch Ironie und einen britische-trockenen Humor ist die Geschichte gerade am Anfang unterhaltsam und entwickelt eine Leidenschaft im Kampf um die britische "minderwertige" Schokolade, um Konflikte zwischen Deutschland und Britannien, England und Wales und die Ablehnung von Premierminister Boris Johnson. Globale Themen spielen in der Familienchronik eine wesentliche Rolle, das Schicksal der einzelnen Familienmitglieder ist dabei kaum relevant, weshalb es der Geschichte, die letztlich mehr Gesellschaftsroman als Familienepos ist, an Spannung und Emotionen mangelt.

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