Toller japanischer Kriminalroman
Japans berühmtester und erfolgreichster Privatdetektiv Kosuke Kindaichi muss auf dem Rücktransport aus dem Kriegsgebiet im Zweiten Weltkrieg erleben, wie sein Freund sein Leben aushaucht. Kurz vor seinem ...
Japans berühmtester und erfolgreichster Privatdetektiv Kosuke Kindaichi muss auf dem Rücktransport aus dem Kriegsgebiet im Zweiten Weltkrieg erleben, wie sein Freund sein Leben aushaucht. Kurz vor seinem Tod bittet er aber Kosuke noch, auf seine Heimatinsel Gokumon zu reisen und das Leben seiner drei Schwestern zu retten. Ohne genau zu wissen, was sein Freund ihm damit mitteilen wollte, begibt er sich zur Insel und überbringt dort zunächst die düstere Nachricht. Wenige Zeit später kommt es zum ersten Mord und Kosukos Kombinationsgabe und seiner feiner Verstand sind mehr als gefragt...
"Mord auf der Insel Gokumon" ist der zweite Band aus der Reihe um den blitzgescheiten Ermittler aus dem Reich der Mitte. Ich bin mit dem zweiten Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme, lediglich die vielen japanischen Namen waren zu beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Autor Seishi Yokomizo erzählt die Geschichte in einem verspielten und sehr schön zu lesenden Schreibstil, der das Buch neben der außergewöhnlichen Kulisse zu etwas besonderen macht. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Mord auf der Insel gut aufgebaut und über die clever inszenierten Ermittlungsarbieten auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte, die zu jeder Zeit zum Miträtseln einlädt, und in der man am Ende warscheinlich doch noch von der Auflösung und der geschickten Herangehensweise des Hauptprotgonisten überrascht wird. Gerade die Charaktere sind interessant herausgearbeitet und tragen in der ungewohnten Kulisse zum gelingen des Kriminalromas bei.
Insgesamt ist "Mord auf der Insel Gokumon" ein gelunger Kriminalroman, der im klassischen Stil erzählt wird. Man kann schon den Eindruck gewinnen, dass berühmte Vorbilder der klassisichen englischen Krimiliteratur Pate gestanden haben, aber dennoch wirkt das Buch nicht so, als sei es lediglich eine Kopie mit japanischem Anstrich. Aus meiner Sicht sticht das Buch aus der MAsse des Genres heraus, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.