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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2023

Ein echtes Herzensbuch

Ein Holzkopf zum Verlieben
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Unternehmensberaterin Sarah kann der Herausforderung nicht widerstehen und lässt sich darauf ein, mit ihrer Freundin Nicola für 10 Tage das Leben zu tauschen. Nicola fährt also mit Sarahs Kreditkarte in ...

Unternehmensberaterin Sarah kann der Herausforderung nicht widerstehen und lässt sich darauf ein, mit ihrer Freundin Nicola für 10 Tage das Leben zu tauschen. Nicola fährt also mit Sarahs Kreditkarte in den Wellness-Urlaub nach Südtirol. Und Sarah, die Meisterin der Organisation, wuppt für die paar Tage mit Leichtigkeit Nicolas Haushalt samt der drei Kinder auf der Schwäbischen Alb. Total easy. Soweit der Plan.

Doch dann muss Sarah feststellen, wie viel seit dem tragischen Tod von Nicolas Ehemann vor sechs Jahren bei der Familie im Argen liegt. Und ganz sicher ist es nicht hilfreich, dass Schwager Ben Teil dieser Familie ist, denn Sarah und Ben waren sich in der Vergangenheit beinahe schon einmal nähergekommen.
Mich hat dieser Roman so begeistert! Ich mochte die Charaktere wirklich sehr, vor allem die putzige kleine Maja. Die Familienaufstellung und die Charaktere waren nicht überzeichnet, sondern mitten aus dem Leben. Dazu gab es ganz viel Humor und eine perfekte Dosis schwäbische Bruddeligkeit. So nennt man diesen speziellen Schwabencharme! Hier gefiel mir gut, dass diese lokale Komponente zwar einfloss, aber nicht klischeehaft plattgetreten wurde, sondern perfekt dosiert war. Ich habe mich von dieser Geschichte allerbestens unterhalten gefühlt und kann sie als wunderbaren Wohlfühlroman nur weiterempfehlen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.10.2023

In den Fängen der Sekte

Tief im Schatten
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Kaum haben sich die Wellen rund um den ersten Fall von Hanna Ahlander und Daniel Lindskog gelegt und so etwas wie ein Arbeitsalltag eingestellt, schockiert der Fund einer grausam zugerichteten Leiche erneut ...

Kaum haben sich die Wellen rund um den ersten Fall von Hanna Ahlander und Daniel Lindskog gelegt und so etwas wie ein Arbeitsalltag eingestellt, schockiert der Fund einer grausam zugerichteten Leiche erneut die schwedische Gemeinde Åre in der Nähe der norwegischen Grenze. Bald wird klar, dass es eine rätselhafte Verbindung zwischen dem ermordeten ehemaligen Skistar und einer sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft gibt.

Bereits der erste Band der Reihe („Kalt und Still“) überzeugte vor allem durch die widrigen Bedingungen in Eis und Schnee, und auch hier spielt die lebensfeindliche Umgebung wieder eine wichtige Rolle und verleiht der Geschichte viel Atmosphäre. Der Fall an sich ist spannend und lässt durchaus Raum für Spekulationen und zum Mitraten. Tatsächlich war mir die Auflösung schon recht früh klar, aber dennoch überzeugte mich der Thriller voll und ganz. Besonders interessant war der Handlungsstrang um das Sektenmitglied Rebecka und deren gewalttätigen Ehemann Ole. Dessen Scheinheiligkeit und Brutalität machten mich beim Lesen dermaßen wütend, da wurden wirklich mächtig Emotionen geweckt. Und ja, da macht der Titel „Tief im Schatten“ wirklich Sinn, denn da liegt tatsächlich einiges tief im Schatten verborgen.

Ein weiterer Pluspunkt der Reihe ist das bewährte Ermittlerteam, das ja bereits aus dem Erstling bekannt ist und sich nun weiterentwickeln und an Tiefe gewinnen konnte. Mittlerweile kennt man die Beteiligten und deren familiäre Hintergründe sehr gut, zwischenmenschliche Beziehungen konnten sich entwickeln und werden fortgeführt. Das macht auf jeden Fall Lust auf weitere Fortsetzungsbände dieser Reihe.

Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Mein persönliches Überraschungsbuch!

Leih mir dein Herz für immer
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ERWARTET: Eine romantische Lovestory in Heidelberg
BEKOMMEN: Humor, Liebe und Leidenschaft, freche und witzige Dialoge, innovative Story

Aber worum geht es eigentlich?

Susanne ist alleinerziehende Mama ...

ERWARTET: Eine romantische Lovestory in Heidelberg
BEKOMMEN: Humor, Liebe und Leidenschaft, freche und witzige Dialoge, innovative Story

Aber worum geht es eigentlich?

Susanne ist alleinerziehende Mama und führt in Heidelberg das Borrowland, einen nachhaltigen schnuckeligen Laden, in dem sich Touristen alles leihen können, was sie vergessen haben einzupacken. Da lagern in den Regalen Buggys, Reiseführer und Regenschirme. Ein solcher ist dann auch der Auslöser für eine mittelprächtige Katastrophe, in die eine explodierende Tube Sekundenkleber verwickelt ist. Doch Susanne wird gerettet vom edlen Ritter Kunibert aka Micha Oppermann. Der hatte für sich und seine Freundin ein Romantikwochenende in Heidelberg gebucht. Weil er sie aber in flagranti erwischt hat, pfeift er auf die Romantik und hofft auf ein ablenkendes Wochenende allein. Da ist das Fräulein Kunigunde in Not doch die perfekte erhoffte Ablenkung!

Dieser Roman hat mich wirklich überrascht! Der Schreibstil der Autorin ist einfach frech, spritzig und ganz und gar wunderbar und einzigartig. Besonders die witzigen Wortgefechte haben es mir angetan. Der Humor ist wirklich zum Niederknien und vielleicht empfindet es die eine oder der andere als klamaukig oder überdreht, aber ich habe es beim Lesen einfach nur geliebt! Das hatte ich bei diesem Klappentext gar nicht erwartet, sondern den erhobenen Nachhaltigkeits-Zeigefinger befürchtet. Aber nein, auch dieses Thema wird mit Herz und Humor eingeflochten. Dazu spricht die Liebe zu Heidelberg aus jeder Zeile des Romans, und da ich die Stadt am Neckar sehr gut kenne, brachten mich die tollen Beschreibungen ins Schwärmen und Schwelgen.

Ein wunderbares Leseerlebnis voller Herz, Humor und Pandamagie!

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Was ist Glück?

Mittsommersterne
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Stina hat eigentlich den schönsten Arbeitsplatz der Welt: Sie arbeitet im Vasa-Museum in Stockholm. In ihrer Freizeit ist sie vor allem für ihren Bruder Thore da. Seit einem entsetzlichen Unfall mit schwerwiegenden ...

Stina hat eigentlich den schönsten Arbeitsplatz der Welt: Sie arbeitet im Vasa-Museum in Stockholm. In ihrer Freizeit ist sie vor allem für ihren Bruder Thore da. Seit einem entsetzlichen Unfall mit schwerwiegenden Folgen lebt dieser in einer betreuten Einrichtung, und vor allem Stina hat immer noch schwer damit zu kämpfen, dass Thore kein „normales“ Leben führen kann. So wirft es sie auch völlig aus der Bahn, als sich ausgerechnet Andrik für ein Event im Vasa-Museum anmeldet. Er war Thores und Stinas bester Freund gewesen – für Stina sogar ein wenig mehr als das - und genau ihm wirft Stina die Schuld am Unfall ihres Bruders vor.

Wir hatten Stina ja bereits im ersten Teil der Mittsommer-Reihe kennengelernt als Freundin von Alva und Malin. Nun dürfen wir einen Blick hinter die hohen Mauern werfen, die sie zum Schutz um ihr Herz und ihr Leben gezogen hat. Denn während Thore im Livsmot aufblüht und glücklich ist, kann Stina dies einfach nicht anerkennen. Immerzu drängt sich ihr der Gedanke in den Vordergrund, was stattdessen hätte sein können. Als nun Andrik zurück in ihr Leben tritt, ist dies zunächst ein Schock für sie. Die Autorin entrollt die Handlung einfühlsam und lässt uns ausreichend Zeit, um die Gefühle der Protagonisten kennenzulernen.

Second-Chance-Geschichten haben oft den bitteren Unterton der vergebenen Chancen, und auch Stina fühlt „die Trauer um eine verpasste Gelegenheit in ihrem Leben“. Aber dieser Roman schafft es, ohne verklärend zu wirken, sich auf eine Auseinandersetzung mit dem Schicksal einzulassen. Dabei hilft die bildhafte Sprache des Romans maßgeblich. Überhaupt hat dieses Buch einen Zusatzstern für die weltschönste Hummel-Metapher verdient – awwww!

Ebenfalls erwähnt werden muss die gelungene Schilderung des besonderen Settings im Vasa-Museum. Um dieses Schiff konservieren und ausstellen zu können, wurde das Museum um das gehobene Wrack herumgebaut, und dort findet man eine abgedunkelte, kühle Atmosphäre, während man das Schiff auf mehreren Ebenen vom Rumpf bis zum Mast rundum erkunden kann, was im Roman wunderbar wiedergegeben wird.

Klare Leseempfehlung für alle mit Schweden im Herzen!

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Das Ränkespiel hinter der Intrige

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
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Ein letztes Mal kehren wir nach Schloss Liebenberg zurück. Was haben sich die Verhältnisse seit dem Beginn der Trilogie verändert! Während der Fürst und die Herrschaften zu Beginn klare, unnahbare Machtinhaber ...

Ein letztes Mal kehren wir nach Schloss Liebenberg zurück. Was haben sich die Verhältnisse seit dem Beginn der Trilogie verändert! Während der Fürst und die Herrschaften zu Beginn klare, unnahbare Machtinhaber waren, haben die Skandaljagd und die Hetze gegen den Fürsten diesen zu einem körperlichen Wrack gemacht, die Strukturen im Schloss sind zerbröselt.

Dieser dritte Teil hat nun das für mich Überraschende geschafft, nämlich alles gesichert Geglaubte noch einmal auf den Kopf zu stellen. Während Maximilian Harden zuvor als Aufdecker der politischen Machenschaften eingeführt wurde, der den Fürsten aus seiner festgefahrenen Machtposition kegeln will, liegen nun ganz andere Karten auf dem Tisch und wir erkennen, welche Gedankengänge und strategischen Schritte tatsächlich hinter Hardens Handeln stecken. Hiervon war ich in gleichem Maße wie die Protagonisten des Romans überrascht! Ein wahres Lehrstück darüber, wie wenig man den Menschen und manchmal auch seiner eigenen Einschätzung trauen darf, ohne alle Hintergründe zu kennen.

Der Abschluss der Trilogie bringt noch einmal überraschende Wendungen, maßlosen Schrecken, weitere Intrigen. Ich habe mit einigen Figuren dermaßen gelitten, dass ich das Buch stellenweise vor Entsetzen aus der Hand legen und durchatmen musste. Eine wirklich fulminante Reihe, die auch grundlegende Entwicklungen in unserem Land hervorragend beleuchtet, z.B. die Entstehung von Gewerkschaften, Sozialversicherung, Wahlrecht für Frauen,… Und natürlich gibt es jede Menge Zeitgefühl und Lebensart aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.

Dank der Charaktere, die einem in den drei Bänden so vertraut werden, ist es aber nicht nur eine historische Lektion, sondern man lebt und leidet mit den Figuren. Mein einziger Kritikpunkt ist das Ende, das für meinen Geschmack abrupt kam. Das hätte ich mir tatsächlich etwas runder gewünscht, was allerdings auch durchaus daran liegen kann, wie schwer mir der Abschied von dieser wundervollen und sehr intensiven Reihe fiel.

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