Cover-Bild Liebe statt Furcht
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inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 16.01.2017
  • ISBN: 9783957341938
Flor Namdar

Liebe statt Furcht

Muslimin. Atheistin. Pastorin. Mein langer Weg in die Freiheit.
Flor Namdar verbringt eine unbeschwerte, privilegierte Kindheit in ihrer Heimat Iran. Doch als junges Mädchen gerät sie in die Wirren der Islamischen Revolution. Sie verliert ihre gesellschaftliche Stellung, ihre Freiheit und schließlich ihren muslimischen Glauben. Um einer lebensgefährlichen Situation zu entkommen, flüchtet sie sich in eine unglückliche Ehe. In tiefer Verzweiflung beschließt sie, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch Gott hat andere Pläne. Am Tiefpunkt ihres Lebens begegnet Flor Jesus. Und diese Begegnung verändert alles.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2023

Auch 6 Jahre nach Erscheinen noch hochaktuell und packend geschrieben - sehr zu empfehlen!

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„Liebe statt Furcht“ war für mich ein absolutes Lesehighlight. Auch 6 Jahre nach Erscheinen ist dieses Buch noch hochaktuell und hat mir die jüngere Geschichte des Irans und die Denkweise der dort lebenden ...

„Liebe statt Furcht“ war für mich ein absolutes Lesehighlight. Auch 6 Jahre nach Erscheinen ist dieses Buch noch hochaktuell und hat mir die jüngere Geschichte des Irans und die Denkweise der dort lebenden (oder von dort stammenden) Menschen sehr gut nahegebracht.

Flor Namdar (ein Pseudonym, da die Autorin sonst sich und Menschen aus ihrem Umfeld in Gefahr bringt) erzählt in diesem Buch ihre persönliche Geschichte. Wie sie die Revolution und den Sturz des Schahs erlebte, wie sie und ihre vorher reiche Familie zu Flüchtlingen würde, wie sie einer Ehe als Minderjährige zustimmte, weil sie das Gefühl hatte, ihr bliebe keine andere Wahl. Wie sie schwanger wurde, vor ihrem gewalttätigen Mann flüchtete, eine Tochter bekam und auf unwahrscheinlichstem Wege Jesus begegnete und dadurch erneut fliehen musste. Wie sie schließlich über Umwege nach Deutschland gelangte, dort über 15 Jahre lebte und arbeitete, bis sie ihre wahre Berufung fand und Pastorin einer persischsprachigen Gemeinde wurde.

All das vermittelt sie mit einem sicheren Gespür für die deutsche Kultur, erklärt an den richtigen Stellen das, was sonst befremden würde. Außerdem gibt sie Einblick in die Lebenswelt(en) und die Kultur, aus der die heutigen Flüchtlinge aus dem Iran stammen.

„Liebe statt Furcht“ ist ein klug geschriebenes, packendes und wertvolles Buch, das ich jedem empfehlen kann, der mehr über die iranisch-persisches Kultur erfahren möchte und sich für spannende Biografien interessiert.

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Veröffentlicht am 16.04.2018

Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Wir tun gut daran, ihm zu vertrauen.

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Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Wir tun gut daran, ihm zu vertrauen.

Flor Namdar präsentiert mit „Liebe statt Furcht“ einen beeindruckenden Lebensbericht und erzählt darin ihre eigene Geschichte. ...

Gottes Wege sind nicht unsere Wege. Wir tun gut daran, ihm zu vertrauen.

Flor Namdar präsentiert mit „Liebe statt Furcht“ einen beeindruckenden Lebensbericht und erzählt darin ihre eigene Geschichte. Sie berichtete von ihrer behüteten und schönen Kindheit im Iran und der bevorzugten Stellung ihrer Familie in der Gesellschaft, die sie dem Offiziersrang ihres vielseitig gebildeten Vaters zu verdanken hatte. Ihre unkonventionelle, selbstbewusste Mutter, eine intelligente und weltoffene Frau, lebte ihr von Kindheit an Nächstenliebe vor und prägte Flor nachhaltig. Das Leben im Iran wird aus der Sicht einer Frau geschildert, die aufgrund des Berufes ihres Vaters ein Nomadendasein führen musste und sich letztendlich nirgendwo wirklich zuhause fühlte.

Man erfährt in dieser Autobiografie jedoch nicht nur Details über Flors Familienleben, die Autorin gewährt zudem detaillierte Einblicke in den Überlebenskampf in einem von Revolution, Bürgerkrieg und Partisanenkämpfen gebeutelten Land. Sie legt auch Gewicht auf die politischen Hintergründe und geht schließlich auf die gesellschaftlichen Strukturen und die Bedeutung der Religion bzw. der Macht der Religionspolizei im Iran ein.

Flor Namdars Geschichte mag aus der Sicht eines unbeteiligten Dritten wie ein abenteuerlicher Spannungsroman erscheinen. Die an manchen Stellen beinahe sprachlos machenden Berichte über die schweren Zeiten, die sie durchleben musste, sprechen jedoch eine eigene Sprache. Flors Erinnerungen an Zeiten der Isolation, Einsamkeit, körperlicher Gewalt und der stete Bedrohung durch die Religionspolizei, verbunden mit permanenter Missachtung der Menschenrechte, machen dem Leser sehr rasch bewusst, wie viel Kraft es der jungen Frau gekostet haben muss, immer wieder aufzustehen und weiter zu machen. Als letztendlich der acht Jahre währende Krieg gegen den Irak ausbrach, begann eine dunkle Zeit für die Familie. Flor suchte Halt in der Religion, fand aber ihren eigenen Worten zufolge kaum Trost darin. Sie lebte mit ihren Eltern und Geschwistern jahrelang in einer Flüchtlingsunterkunft, war eine Frau ohne Ausbildung und ohne Arbeit, die keine Perspektive und kaum Hoffnung hatte. Erst als sie sich für das Christentum zu interessieren begann und zum christlichen Glauben konvertierte, veränderte sich alles für Flor. Ihre Entscheidung war ein mutiger Schritt, der innerhalb der Familie Verachtung, Hass und Bedrohungen auslöste und letztendlich sogar dazu führte, dass ihr Vater sich von ihr lossagte. „Der Islam ist die einzig wahre Religion. Mehr brauchst du nicht zu verstehen!“ Ein Muslim, der Christ wird, fällt vom wahren Glauben ab. Er verrät den Islam und darauf steht die Todesstrafe.

Dennoch ging Flor Namdar unbeirrt ihren Weg, der sie bis nach Deutschland führte, wo sie als Missionarin mit Migranten arbeitete, ihr Theologiestudium absolvierte, als evangelische Pastorin eine persisch-sprachige Gemeinde gründete. Ihr Ziel ist es, „Hilfestellung zu geben, um geistlich Heimatlosen eine Heimat zu bieten und Gott dort zu dienen, wo er sie braucht.“

Die Umschlaginnenseite dieses Buches enthält ein Zitat der Autorin, das Flor Namdars Lebenseinstellung sehr schön zum Ausdruck bringt. Sie schreibt:

„Wir alle sind Fremde. Niemand von uns kann sagen: Hier ist mein Zuhause. Denn unsere wahre Heimat ist nicht diese Erde, sondern der Ort, an dem wir ohne alles Trennende auf immer mit Gott, unserem Vater, verbunden sind. Unsere Aufgabe besteht deshalb darin, so zu leben, dass unsere eigentliche Heimat Stück für Stück sichtbarer wird – wo auch immer wir sind.“

Fazit: „Liebe statt Furcht“ war ein interessantes und höchst informatives Buch, ein an manchen Stellen regelrecht überwältigender Schicksalsbericht, der die Lebensumstände in einem vom Krieg gebeutelten Land sehr deutlich vor Augen führt. Beeindruckend!



Veröffentlicht am 01.02.2018

Neues Leben

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Da ich mich für die islamische Welt interessiere, habe ich schon sehr viele Lebenszeugnisse von Menschen gelesen, die vom Islam zum Christentum gefunden haben. Dieses Buch gehört, meiner Meinung nach, ...

Da ich mich für die islamische Welt interessiere, habe ich schon sehr viele Lebenszeugnisse von Menschen gelesen, die vom Islam zum Christentum gefunden haben. Dieses Buch gehört, meiner Meinung nach, zu den besten Berichten in dieser Kategorie. Es ist spannend mit zu verfolgen was einen Menschen, der im islamischen Glauben erzogen wurde, bewegt Christ zu werden.
Der Leser wird in Flors überwiegend glückliche Kindheit mit hineingenommen, und lernt ihre Familie und ihren Umfeld kennen. Im ersten Teil des Buchs berichtet sie ausführlich über die geschichtlichen und politischen Hintergründe im Iran. Das werden manche Leser vielleicht zu langamtig finden, aber ich persönlich fand diese Erklärungen sehr wertvoll. Ich habe schon viele Bücher über den Iran gelesen, aber in keinem anderen Buch wurden die Zusammenhänge so verständlich erklärt. Sehr schön finde ich auch, dass in den Anmerkungen auch Inhalte des Islams erklärt werden, so wird der Redefluss nicht gestört, und das Buch ist auch für Leser ohne Vorkenntnisse über den Islam gut geeignet.
Durch die bewegte politische Situation im Land, und auch durch familiäre Probleme, wird Flor mit ihrer Familie zum Flüchtling im eigenen Land. Vom Wohlstand zur beengten Flüchtlingsunterkunft, sieht sie noch als sehr junges Mädchen keinen Weg einer unerwünschten Eheschließung zu entkommen. Später, als alleinerziehende Mutter, verliert sie den Glauben und sieht sich als Atheistin, und schließlich verliert sie auch jeglichen Lebensmut.
Durch eine zufällige Begegnung erwachen in ihr Fragen über Jesus und den christlichen Glauben. Sehr schnell spürt sie beim Besuch eines Gottesdienstes, dass Jesus ihre größten Sehnsüchte erfüllt. Ihr Lebenswandel führt zu Problemen in der Familie, denn im Islam ist es nicht erlaubt die Religion zu wechseln. Auf der anderen Seite aber erleben ihre Angehörigen ihre beeindruckende Veränderung, von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zur Freude und Zuversicht, und einige entscheiden sich auch dafür mit Jesus zu leben.
Am Ende des Buchs lebt und arbeitet Flor in Deutschland. Nach einer zum Teil reibungsvollen Zeit bei einer Missionsgesellschaft, ist sie inzwischen „Pastorin“ einer iranischen Gemeinde. Dabei sehen ihre Gemeindemitglieder sie vor allem als Vorbild im Glauben, und nennen sie liebevoll „Mama“.
Ich finde es gut, dass sie offen über ihre Schwierigkeiten im neuen Land erzählt. Unter anderem hilft das zu verstehen, womit Flüchtlinge bei uns zu kämpfen haben, aber mich beeindruckt auch einfach ihre Authentizität.
Fazit: Eine spannende Lebensgeschichte von einer muslimischen Frau, die durch Jesus ein neues und erfülltes Leben bekommt. Ein unverzichtbarer Bericht für Menschen, die sich für den Islam und für Iran interessieren, und auch für solche, die sich für Flüchtlinge in Deutschland engagieren.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Eine starke Frau, die ihren Weg findet

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Inhalt:
Flor Namdar verbringt eine unbeschwerte privilegierte Kindheit im Iran bis die Islamische Revolution beginnt. Dadurch verliert sie ihre gesellschaftliche Stellung, ihre Freiheit und schließlich ...

Inhalt:
Flor Namdar verbringt eine unbeschwerte privilegierte Kindheit im Iran bis die Islamische Revolution beginnt. Dadurch verliert sie ihre gesellschaftliche Stellung, ihre Freiheit und schließlich auch ihren muslimischen Glauben. Um einer gefährlichen Situation zu entkommen, flüchtet sie sich in eine unglückliche Ehe. Sie beschließt ihrem Leben ein Ende zu setzten, als sie plötzlich Jesus begegnet und ein neuer Lebensabschnitt für sie beginnt. Diese Begenung verändert alles.

Mein Kommentar:
Flor Namdar hat diese Biografie so ergreifend und berührend geschrieben, dass sie den Leser von Beginn an in ihren Bann zieht. Man fiebert sofort mit ihr mit und leidet auch mit ihr. Das Buch ist einfach und klar geschrieben und lässt sich sehr schnell und leicht lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin, da dauernd etwas passiert, und man immer wissen will, wie es weitergeht.

Das Leben von Flor wird sehr gut beschrieben und sie erzählt sowohl ihre schönen als auch schlimmen Erlebnisse. Dadurch erfährt man sehr viel von ihrem Lebensweg. Das Buch ist in der Ich - Form geschrieben, sodass man sich sehr gut in sie hineinversetzten kann. Mir gefällt ihr Schreibstil sehr gut, da sie alle Erlebnisse wertfrei beschreibt. Sie erzählt wie es ihr ergangen ist, ohne andere Personen dabei schlecht zu machen oder negativ darzustellen. Dadurch kann man recht neutral auf die Erlebnisse schauen und sich selbst ein Bild von den Situationen machen.

Ihre Begegnung mit Jesus fand ich auch faszinierend und berührend zugleich. In einem muslimischen Land ist es noch viel schwerer einen anderen Glauben anzunehmen. Bei uns ist das ja zum Glück kein Problem. Aber dort steht ja die Todesstrafe darauf. Von daher finde ich es noch bemerkenswerter, dass sie so von Jesus überzeugt ist, dass sie sogar offen zu ihm steht und es auch offen zugibt. Trotzdem muss sie schlussendlich doch noch flüchten, um am Leben zu bleiben.

Man versteht ihre Sichtweise sehr gut und sie kommt auch super beim Leser an. Flor kommt beim Leser sehr sympathisch und als starek Frau rüber. Wenn man bedenkt, was sie bereits alles in ihrem Leben mitmachte, ist man selbst richtig froh nicht in dieser Gegend leben zu müssen. Man weiß sein eigenes Leben wieder mehr zu schätzen und ist dankbar dafür.

Das Buch regt meiner Meinung nach auch sehr zum Nachdenken an, wievielen Frauen und Kindern es auf der Welt ähnlich wie ihr ergeht. Besonders spannend fand ich ihre Berichte und Erklärungen am Ende des Buches zum Thema Flüchtlinge in Deutschland. Dadurch kann man sie ein bisschen besser verstehen und weiß was in vielen von ihnen vorgeht. Außerdem beschreibt Flor recht anschaulich, was der christliche Galube bei vielen Menschen bewirken kann. Sie hat dabei ein paar recht interessante Beispiele von Flüchtlingen erzählt, welche alle ihren Glauben vom Moslem zum Christ gewechselt haben.

Mein Fazit:
Ein wirklich beeindruckendes Buch von einer starken Frau, die ihren Weg im Leben gefunden hat und durch die Begegnung mit Jesus jemand anders geworden ist. Sie hat trotz aller Tiefschläge nie die Hoffnung verloren und macht auch uns Mut, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.
Außerdem hilft sie uns die Situation von Flüchtlingen aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Ganz liebe Grüße,
Niknak

Veröffentlicht am 07.02.2017

Gott geht selten einen geraden Weg

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Cover und Gestaltung:
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Da die Autorin nun unter falschem Namen in Deutschland lebt, passt es gut, dass sie mit dem Rücken zum Betrachter steht. Hinzukommt, dass sie auf das ...

Cover und Gestaltung:
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Da die Autorin nun unter falschem Namen in Deutschland lebt, passt es gut, dass sie mit dem Rücken zum Betrachter steht. Hinzukommt, dass sie auf das Kreuz blickt und somit ihre Hingabe zum neuen Glauben symbolisiert wird. Durch die Klappenbroschur vorne und hinten wirkt es für ein Taschenbuch sehr stabil und liegt gut in der Hand.

Inhalt:
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Flor Namdar wurde 1964 im Iran geboren als Tochter einer kurdischen Sunnitin und eines persischen Schiiten. Sie lebt heute unter falschem Namen als Pastorin der einzigen persischsprachigen christlichen Gemeinde in Deutschland. Ihr Weg von der Muslimin zur Christin war kein Leichter. Als eins von 9 Kindern eines hohen Offiziers des Schahs verlebt sie zunächst eine sorglose Kindheit, in der es materiell an nichts fehlt. Doch als der Schah nach Rückkehr des Ajatollah Chomeini aus dem Exil im Jahre 1978 seine Macht verliert, wendet sich das Blatt. Plötzlich muss Flor samt Familie um ihr Leben fürchten. Schließlich müssen sie fliehen. Flor erlebt viele schreckliche Dinge und gerät in eine unglückliche Ehe. Als ihr alles zuviel wird, verübt sie einen Selbstmordversuch, der zum Glück misslingt. Sie begegnet Jesus, der ihr wieder Sinn in ihrem Leben gibt. Doch Christsein im Iran ist nicht ungefährlich, und nachdem sie auch noch um das Sorgerecht ihrer Tochter kämpfen muss, flieht sie nach Deutschland. Auch hier ist der Weg zunächst ein steiniger.

Mein Eindruck:
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"Was also ist meine Vision? Ich will helfen, den geistlich Heimatlosen eine Heimat zu bieten, und Gott da dienen, wo er mich braucht. Und ich will nie aufhören, nach seinem Weg zu fragen." (S. 249)

Flor Namdars Geschichte liest sich wie ein Abenteuer, der Stil ist flüssig und die Handlung packend erzählt. Sie beginnt mit ihrem Suizidversuch, dessen konkreter Ausgang erst mal offen gelassen wird, bevor es mit ihrer Kindheit weitergeht. Durch diesen Cliffhanger wird Spannung aufgebaut. Dadurch, dass man die historischen Ereignisse durch die Augen der Autorin hautnah miterlebt, bekommt man ein gutes Bild von den Geschehnissen und wie sie sich bei der Bevölkerung unmittelbar ausgewirkt haben. Einzelheiten und Erklärungen zu iranischen Sitten und uns fremden Begriffen werden in die Handlung geschickt eingeflochten und in Fußnoten auf der Seite erläutert. So wird lästiges hin und her blättern erspart. Ich habe viel dabei gelernt.
Dass, was Flor erlebt, kann man kaum begreifen. Die unfassbaren Misshandlungen und Tötungen, die sie und ihre Familie mitbekommt, mag man sich hierzulande nicht vorstellen. Ich hatte häufiger Tränen in den Augen, als mir klar wurde, dass das alles wirklich passiert ist. Hierzulande hat man keine Vorstellung davon, was es heißt, zu seiner Meinung und zu seinem Glauben stehen zu dürfen, ohne dass man um sein Leben fürchten muss. Durch dieses Buch wird einem wieder einmal deutlich, wie dankbar man dafür sein muss. Auch wenn ich wusste, dass es gut ausgeht, habe ich mitgefiebert und mehr als einmal habe ich auch tiefe Bewunderung für die Mutter empfunden, die eine starke und mutige Persönlichkeit war. Auch wenn die Autorin als Kind die Hilfsbereitschaft ihrer Mutter zuweilen als nervig empfindet (wer möchte schon morgens wildfremde Leute im Badezimmer), so sagt auch sie deutlich, dass diese bedingungslose Hilfsbereitschaft sie letztendlich stark geprägt hat, auch im Hinblick auf ihr Leben als Christin. Und unsereins kann und sollte sich eine Scheibe davon abschneiden!
Der Weg, auf dem die Autorin letztendlich zum christlichen Glauben findet, ist ungewöhnlich, aber erstaunlich zielstrebig verfolgt sie ihn und nimmt mit ihrer Begeisterung sogar einen Teil ihrer Familie mit.

Während etwa in den ersten beiden Dritteln des Buches Flors Geschichte größtenteils chronologisch nachvollziehbar geschildert wird, geht es im letzten Drittel vermehrt um ihre Arbeit in Deutschland und ihr neues Gemeindeleben. In diesem Teil war es für mich teilweise schwierig, die Ereignisse auf der Zeitschiene einzuordnen und auch was aus ihrer restlichen Familie und ihrer Tochter wird, ist mir etwas zu viel in den Hintergrund gerückt dabei. Dafür erfährt man hier sehr interessante Dinge zu den Schicksalen einzelner Gemeindemitglieder und bekommt dabei auch ein besseres Gespür für die Flüchtlinge, die aus verschiedenen, muslimisch geprägten Ländern zu uns finden.
So kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Man erfährt viel über das Leben im Iran, den muslimischen Glauben und die Geschichte dieses Landes vor dem Hintergrund einer packend geschriebenen Biographie einer beeindruckenden Frau.

Fazit:
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Packend geschriebene Biographie einer beeindruckenden Frau aus dem Iran, die zum Christentum findet