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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2023

Das Sommermädchen

Die dunkle Spur
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Die Insel Martha’s Vineyard (USA) im Sommer: Nach dem Tod ihrer Mutter kommt die Engländerin Holly Matthews (22) nach Massachusetts, um das Leben zu genießen und neue Erfahrungen zu machen. Mit einem Job ...

Die Insel Martha’s Vineyard (USA) im Sommer: Nach dem Tod ihrer Mutter kommt die Engländerin Holly Matthews (22) nach Massachusetts, um das Leben zu genießen und neue Erfahrungen zu machen. Mit einem Job möchte sie sich diesen Traum für eine Weile erfüllen. Doch nach kurzer Zeit ist sie spurlos verschwunden. Das lässt ihrer Schwester Claire keine Ruhe…

„Die dunkle Spur“ ist ein Thriller von Jenny Blackhurst.

Meine Meinung:
Eingerahmt von Prolog und Epilog, wird die Geschichte in 59 Kapiteln aus der Sicht verschiedener Personen erzählt, allerdings nicht durchweg chronologisch. Die Handlung umfasst im Wesentlichen mehrere Wochen.

Die Sprache ist unspektakulär, aber dem Genre angemessen. Realitätsnahe Dialoge und anschauliche Beschreibungen wechseln sich ab. Für stilistische Abwechslung sorgen Textnachrichten und andere Einschübe.

Die Schwestern Holly und Claire stehen im Mittelpunkt des Thrillers. Die Figuren wirken lebensnah, aber bleiben größtenteils undurchsichtig.

Auf den etwas 300 Seiten flacht die Spannung nie komplett ab. Das wird durch die kurzen Kapitel unterstützt. Die Auflösung ist schlüssig. Sie ist dank falscher Fährten und mehrerer Wendungen zudem nicht zu früh absehbar, sodass man lange spekulieren und rätseln kann. Ein paar Aspekte werden jedoch nicht in Gänze geklärt.

Der englischsprachige Originaltitel („The Summer Girl“) passt nach meiner Ansicht besser als die deutsche Version. Das atmosphärische Cover wirkt zwar ein wenig austauschbar, aber adäquat.

Mein Fazit:
Auch mit „Die dunkle Spur“ hat mich Jenny Blackhurst nicht enttäuscht. Dass die Autorin für lesenswerte Thriller steht, hat sie erneut bewiesen. Ich hoffe, wir dürfen uns auf weitere ihrer Bücher freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 20.01.2023

Von der Liebe im mittleren Alter

Die Liebe an miesen Tagen
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Fotografin Clara Wagenbach ist bereits in den Vierzigern, als sie den Schauspieler Elias Kornfeld, der jünger als sie ist, kennenlernt. Sie wissen sofort, dass sie füreinander bestimmt sind. Doch nach ...

Fotografin Clara Wagenbach ist bereits in den Vierzigern, als sie den Schauspieler Elias Kornfeld, der jünger als sie ist, kennenlernt. Sie wissen sofort, dass sie füreinander bestimmt sind. Doch nach den ersten Wochen des Glücks zeichnen sich Konflikte ab…

„Die Liebe an miesen Tagen“ ist ein Roman von Ewald Arenz.

Meine Meinung:
Der Roman erstreckt sich über 54 Kapitel. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven. Der Aufbau ist unspektakulär, aber wirkungsvoll.

Der Schreibstil ist dialoglastig, sehr anschaulich und bildhaft. Die Sprache kommt präzise, unkompliziert und gleichzeitig nicht zu trivial daher. Sie wirkt modern und sticht nicht hervor.

Clara und Elias stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Darüber hinaus gibt es noch einige andere Personen, sodass es für mich zu Beginn nicht leicht war, den Überblick zu behalten. Die Figuren verfügen über ausreichend psychologische Tiefe und sind lebensnah ausgestaltet.

In inhaltlicher Hinsicht konnte mich der Roman nicht so sehr begeistern wie „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“. Das mag daran liegen, dass das Hauptthema, eine neue Liebe im mittleren Alter, nicht besonders kreativ und einzigartig erscheint. Im Gegensatz zu typischen Liebesromanen bleibt die Story jedoch nicht zu seicht und driftet nicht ins Kitschige ab.

Zwar bietet die Geschichte einige Anknüpfungspunkte und durchaus Stoff zum Nachdenken. Jedoch hat mich der neue Roman insgesamt leider nicht so sehr berührt, wie das die Vorgängerwerke vermochten.

Allerdings ist die Geschichte auf den rund 370 Seiten mitnichten langatmig und uninteressant. Tatsächlich schafft es der Autor sogar, mich nicht nur gut zu unterhalten, sondern auch mehrmals zu überraschen.

Das schlichte Design, das prima zu den vorangegangenen Romanen passt, spricht mich auch dieses Mal an. Der Titel ist ebenfalls keine schlechte Wahl.

Mein Fazit:
Obwohl Ewald Arenz mit seinem neuen Roman nicht ganz an seine früheren Bestseller herankommt, ist auch „Die Liebe an miesen Tagen“ eine empfehlenswerte Lektüre.

Veröffentlicht am 04.11.2022

Ein besonderes Warenhaus

KaDeWe. Haus der Träume
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Berlin im ersten Viertel des 20 Jahrhunderts: Das Kaufhaus des Westens bietet eine Welt des Luxus. Für Rieke Krause, die dort einen Job ergattern kann, ist sie sehr fremd. Anders ist es für Judith Bergmann, ...

Berlin im ersten Viertel des 20 Jahrhunderts: Das Kaufhaus des Westens bietet eine Welt des Luxus. Für Rieke Krause, die dort einen Job ergattern kann, ist sie sehr fremd. Anders ist es für Judith Bergmann, der Tochter des KaDeWe-Justiziars. Die Wirren des Ersten Weltkriegs wirbeln die Pläne beider Frauen kräftig durcheinander…

„KaDeWe - Haus der Träume“ ist der Auftaktband einer neuen Saga von Marie Lacrosse.

Meine Meinung:

Der Roman beginnt mit einem Prolog, an den sich fünf Teile mit 24 Kapiteln und ein Epilog anschließen. Die Handlung startet 1907 und endet 1926, wobei der Fokus auf den 1910er- und 1920er-Jahren liegt. Orts- und Zeitangaben zu Beginn von Kapiteln und Abschnitten erleichtern die Orientierung.

Der anschauliche und einfühlsame Schreibstil ist dialoglastig. Die vielen eindrücklichen Beschreibungen lassen lebhafte Bilder vor dem inneren Auge entstehen.

Rieke und Judith sind zwei reizvolle Protagonistinnen. Ihr Innenleben lässt sich prima nachvollziehen.

Das KaDeWe vor 100 Jahren ist ein ansprechendes Setting, das schnell meine Neugier geweckt hat. Wer die früheren Romane von Marie Lacrosse kennt, weiß, dass ihre Stärke darin liegt, Zeitgeschichtliches und historische Ereignisse auf gleichsam lehrreiche wie interessante Weise in die Handlung einzuflechten. Dies gelingt ihr auch in diesem Fall sehr gut.

Mit seinen rund 700 Seiten ist der Roman ein dicker Schmöker. Trotz des verhältnismäßig großen Umfangs bleibt die Geschichte unterhaltsam und abwechslungsreich.

Hilfreich ist die Personenübersicht, die historische Persönlichkeiten als solche ausweist. Auch das Glossar und das Quellenverzeichnis sind nützliche Extras, die das Lesevergnügen fördern.

Sehr gefreut hat mich, dass es wieder ein ausführliches Nachwort gibt („Wahrheit und Fiktion“), das die Geschehnisse und die Figuren des Romans einordnet. Wer bis hierhin noch nicht selbst gemerkt hat, wie intensiv sich die Autorin in das Thema eingearbeitet hat, erfährt darin außerdem viel über die fundierte Recherche.

Das Cover wirkt austauschbar und reißt mich dieses Mal nicht vom Hocker. Es geht aber in Ordnung. Letzteres gilt auch für den Romantitel.

Mein Fazit:

Auch mit diesem Auftaktband hat mich Marie Lacrosse nicht enttäuscht. „KaDeWe - Haus der Träume“ ist ein lesenswertes Roman, der Lust auf den zweiten Teil der Saga macht.

Veröffentlicht am 21.08.2022

Mehr als nur Autos

Edition Piepmatz: Große Räder, kleine Räder
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Vom Traktor bis zum Fahrrad: Fahrzeuge sind ohne Räder nicht denkbar.

„Große Räder, kleine Räder“ ist ein Bilderbuch für Kleinkinder.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus sieben Doppelseiten, die jeweils ...

Vom Traktor bis zum Fahrrad: Fahrzeuge sind ohne Räder nicht denkbar.

„Große Räder, kleine Räder“ ist ein Bilderbuch für Kleinkinder.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus sieben Doppelseiten, die jeweils einer Fahrzeugart angehören. Mal erstreckt sich das Fahrzeug über beide Seiten, mal sind mehrere abgebildet.

Das Bilderbuch verzichtet gänzlich auf Text. Dieser fehlt jedoch nicht, denn die Abbildungen erschließen sich von selbst.

Die Illustrationen von Christian Lindemann sind wunderbar. Sie sind mit Liebe zum Detail und in einem kindgerechten Stil gezeichnet. Sie bieten viel zum Entdecken und schaffen Sprachanlässe.

Von Traktor über Rettungsfahrzeuge und Bagger bis zu Autos und Fahrrädern ist inhaltlich sehr viel dabei. Lediglich ein Motorrad oder Roller ist nicht abgebildet.

Das Konzept, von großen zu kleinen Rädern voranzuschreiten, geht voll auf. Beim Nachwuchs kommt das Bilderbuch super an.

Mein Fazit:
„Große Räder, kleine Räder“ ist ein schönes Bilderbuch für alle Kleinkinder, die Fahrzeuge lieben.

Veröffentlicht am 30.06.2022

Was die Zukunft bereithält

In fünf Jahren
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New York im Jahr 2020: Danielle Ashley Kohan, eine New Yorker Anwältin, führt mit David Rosen eine glückliche Beziehung. Doch nach dem Heiratsantrag, den sie annimmt, hat Dannie einen komischen, sehr realistischen ...

New York im Jahr 2020: Danielle Ashley Kohan, eine New Yorker Anwältin, führt mit David Rosen eine glückliche Beziehung. Doch nach dem Heiratsantrag, den sie annimmt, hat Dannie einen komischen, sehr realistischen Traum: Es ist das Jahr 2025 und sie ist mit einem anderen Mann zusammen. Kann es soweit kommen? Was hat das Ganze zu bedeuten?

„In fünf Jahren“ ist ein Roman von Rebecca Serle.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 41 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Er endet mit einem Epilog. Die Handlung umfasst fünf Jahre, wobei es mehrere Zeitsprünge gibt. Der Aufbau ist recht simpel, funktioniert aber sehr gut.

Erzählt wird im Präsens in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Dannie. Der Schreibstil ist einfach und schnörkellos, aber passt gut zur Geschichte. Auch in sprachlicher Hinsicht ist der Roman unauffällig.

Protagonistin Dannie ist eine sympathische und realitätsnahe Figur. Ihre Gedanken und Gefühle kommen prima zum Ausdruck. Ich habe ihre Geschichte gerne verfolgt. Auch die übrigen Charaktere sind nicht zu klischeehaft.

Inhaltlich hat mich der Roman nicht enttäuscht. Ich mag keine typischen Liebesgeschichten und habe auf eine Lovestory der anderen Art gehofft, wie mir das Marketing zu diesem Buch versprochen hat. Dieser Erwartung wird der Roman gerecht, denn er hält Überraschungen und unerwartete Wendungen bereit.

Auf rund 300 Seiten ist die Geschichte zudem kurzweilig und unterhaltsam. Emotional konnte mich der Roman mehrfach berühren.

Die reduzierte Gestaltung der deutschen Ausgabe spricht mich sehr an. Der prägnante englischsprachige Originaltitel („In five years“) wurde erfreulicherweise wortgetreu übersetzt.

Mein Fazit:
Wer eine klassische Liebesgeschichte mit viel Wohlfühlatmosphäre sucht, wird mit dem Roman von Rebecca Serle eher nicht glücklich. Für alle anderen ist „In fünf Jahren“ jedoch definitiv einen genaueren Blick wert.