Cover-Bild Die Dolmetscherin - Ihre Übersetzung entscheidet über das Urteil
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur eBook
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 01.10.2023
  • ISBN: 9783426466759
Brooke Robinson

Die Dolmetscherin - Ihre Übersetzung entscheidet über das Urteil

Alice Jakubeit (Übersetzer)

Die gefährlichste Person im Saal ist nicht der Mörder!
Mit Die Dolmetscherin liefert Brooke Robinson ein originelles Thriller-Debüt über die Macht der Sprache und eine sympathische Frau, die mit den falschen Mitteln für die richtige Sache kämpft.
Revelle Lee spricht 11 Sprachen und dolmetscht am Old Bailey in London – für Zeugen, Opfer, Angeklagte. Als sie bei einem Mord-Prozess mitbekommt, wie sich der Angeklagte erfolgversprechend verteidigt, verstößt sie gegen ihren eigenen Codex und verfälscht seine Aussage, damit der vermeintlich Schuldige verurteilt wird. Bald stellt sich heraus: Revelle hat versehentlich einen Unschuldigen ins Gefängnis gebracht. Und nicht nur das. Zudem ist jemand hinter ihr und ihrem Pflegesohn Elliot her. Sowohl das laufende Adoptionsverfahren als auch Revelle und Elliot geraten immer weiter in Gefahr, denn jemand weiß, was sie getan hat, und will Gerechtigkeit. Während Revelle alles daran setzt, ihren Fehler wiedergutzumachen, holt ihre Vergangenheit sie ein. Was auch immer sie tut, um Elliot und sich zu schützen, die unsichtbare Bedrohung kommt immer näher …
Intelligent, weiblich, perfide! Die Dolmetscherin ist ein vielschichtiger und unblutiger Thriller der besonderen Art!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2023

Genial

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“Die Dolmetscherin” ist ein intelligenter, tiefgründiger und einfallsreicher Psychothriller über eine labile und doch zähe Dolmetscherin. Ihre täglichen Kämpfe, die innerlichen wie äußerlichen, werden ...

“Die Dolmetscherin” ist ein intelligenter, tiefgründiger und einfallsreicher Psychothriller über eine labile und doch zähe Dolmetscherin. Ihre täglichen Kämpfe, die innerlichen wie äußerlichen, werden nuanciert, beklemmend sowie fesselnd geschildert. Ich habe das Buch in zwei Zügen verschlungen!

Nachdem Revelle beim Dolmetschen ein fataler Fehler unterlaufen war, versuchte sie ihn abzuhaken, nach vorne zu schauen, ihr schlechtes Gewissen quält sie jedoch seither und sie hat ihr Selbstvertrauen verloren. In der Gegenwart versucht sie ihre unberechenbaren Dolmetscheraufträge mit ihrer neuen Rolle als alleinerziehende Mutter in Einklang zu bringen - während ihre Arbeit gleichzeitig zunehmend zum ethischen Drahtseilakt wird.

Ich mochte Revelle. Ja, sie ist neurotisch und ich fand es zunächst befremdlich, dass ein labiler Single mit finanziellen Problemen und einem unbeständigen Job ein traumatisiertes Kind adoptieren will, mit fortschreitender Handlung wird das allerdings mehr und mehr nachvollziehbar...

Als sich bedrohliche Vorfälle in Revelles Leben häufen, die sowohl ihr Privatleben als auch ihren Beruf betreffen, wird sie hin und her gerissen. Sie bemüht sich Ruhe zu bewahren, pragmatisch zu sein, Lösungen zu finden, um schließlich doch immer wieder in einem Meer aus Paranoia, Panik sowie Schuldgefühlen zu versinken.

Dann erlaubt sie sich, im Namen der Gerechtigkeit, eine ethische Verfehlung. Aber gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht und als Revelle merkt, was sie angereichtet hat, verstrickt sich immer tiefer in selbstzerstörerische Täuschungsmanöver, um zu retten, was zu retten ist - spätestens ab jetzt wird es nervenzerreißend spannend! Und die Auflösungen sind brillant: Unerwartet, originell, erschütternd - dabei restlos überzeugend!

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Am Gericht

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Revelle Lee ist in ihrer Kindheit in vielen Ländern herumgekommen und spricht elf Sprachen, ist also das, was man gemeinhin unter hyperpolyglott versteht. Durch diese Vielseitigkeit ist sie im Laufe der ...

Revelle Lee ist in ihrer Kindheit in vielen Ländern herumgekommen und spricht elf Sprachen, ist also das, was man gemeinhin unter hyperpolyglott versteht. Durch diese Vielseitigkeit ist sie im Laufe der Jahre zu einer gefragten Dolmetscherin geworden, insbesondere am Londoner Strafgerichtshof Old Bailey übersetzt sie für Zeugen, Opfer und Angeklagte. Dabei wird sie gleichsam zur Stimme des anderen, zu seinem Spiegel, seinem Klon (kindle, Pos. 625). Gewissenhaft die Worte der Klienten zu dolmetschen und keinesfalls zu interpretieren oder gar zu werten und damit den Inhalt einer Aussage zu verfälschen, ist Revelle enorm wichtig, allerdings ändert sich das, als ihr bei einer Vernehmung das Opfer bekannt ist. Aus der Überzeugung heraus, dass der Verdächtige schuldig ist und sein Zeuge lügt, verändert die Dolmetscherin kleine Details in dessen Angaben. Ob dies den Ausgang des Prozesses beeinflussen wird?

Sehr ruhig und detailgenau geht Autorin Brooke Robinson an diesen ungewöhnlichen Roman heran, es dauert geraume Zeit, bis sich Spannung aufbaut und die Szenen aus dem Klappentext Gestalt annehmen. Revelle wird als zurückhaltende, gewissenhafte Frau dargestellt, die einem nicht unbedingt sympathisch ist und den Leser auch in gewisser Weise auf Distanz hält, obwohl sie selbst ihre Sicht der Dinge schildert. Dennoch ist sie für mich glaubwürdig gezeichnet mit allen Problemen, die jemand mit sich schleppt nach einer unsteten Kindheit voller Übersiedlungen durch aller Herren Länder und sich später als freiberufliche Dolmetscherin ohne Lebenspartner um die Adoption eines Kindes bemüht. Robinsons Sprachmelodie ist eher nüchtern, wodurch sich Revelles Probleme widerspiegeln und ihre innere Zerrissenheit zeigt. Insbesondere die faszinierende Arbeit eines Gerichtsdolmetschers hat die Autorin sehr gut vermittelt und auch Revelles Sorge um den sechsjährigen Elliot, den sie keinesfalls wieder verlieren möchte. Sprünge in die Vergangenheit tragen einiges zum Verständnis bei, verwirren aber manchmal auch ein wenig, da sie oft überraschend ins Geschehen eingebaut sind.

Ein bisschen mehr Spannung hätte dem Ganzen gut getan, dennoch konnte mich „Die Dolmetscherin“ überzeugen mit Robinsons Schreibstil und den interessanten Inhalten, welche hier verarbeitet worden sind.

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