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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2023

Überraschung

Frau Morgenstern und der Abgrund
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Wer Frau Morgenstern noch nicht kennt, muss sie unbedingt kennenlernen.

Eine ehemalige, ältere Grundschullehrerin, jeder kennt so eine Frau, etwas streng, sehr auf gute Manieren bedacht und jederzeit ...

Wer Frau Morgenstern noch nicht kennt, muss sie unbedingt kennenlernen.

Eine ehemalige, ältere Grundschullehrerin, jeder kennt so eine Frau, etwas streng, sehr auf gute Manieren bedacht und jederzeit bereit das Böse auszumerzen. Kein Wunder das sie Auftragskillerin geworden ist und auch mal Fälle pro Bono bearbeitet. Sie hat einen fähigen Partner, Miguel Schlunegger, mit dem sie gerne mal streitet und Wortgefechte führt. Dieser Fall führt sie in die weiter zurück liegende Vergangenheit. Sehr knifflig und dazu kommen die kleinen Malaisen des Alters, die Fernbeziehung zu der Geliebten und das Unbehagen immer auf der Flucht vor dem einstigen Arbeitgeber zu sein.

Violetta und Miguel sind ein eigenartiges Paar, manchmal wie Mutter und Sohn, dann wieder auf Augenhöhe bei der Arbeit. Wie sie sich gegenseitig die Ideen zu werfen, ein Gedanke der dann vom anderem fortgeführt wird. Das ganze mit sehr viel Wortwitz und Wort Spielereien gestaltet hin und wieder ein schweizerischer Ausdruck, den man ohne Schwierigkeiten im Zusammenhang versteht. Die Charaktere sind menschlich und sehr sympathisch, im realen Leben würde man sie gern kennenlernen. Trotz ihres Berufs hätte ich sie gern in meinem Bekanntenkreis.

Es ist nicht nur ein Krimi, es ist ein Wortgefecht ohne Pause und mit kreativen Ideen wie die beiden Verfolgung, Überfälle und einen Mordversuch verhindern und sogar überleben. Beim Lesen ist mir der Gedanke gekommen das Erich Kästner seine Freude an dieser Serie gehabt hätte, denn auch er hat gern mit Wort Spielereien gearbeitet und seine Leser mit einem solchen Feuerwerk beeindruckt.

Die Warnung des Autors ja nicht als Erstes die letzte Seite zu lesen ist völlig berechtigt. Diese Wendung hatte ich nie im Leben erwartet. Ein absolutes Highlight. Gleichzeitig erfährt man dadurch das es auf alle Fälle einen sechsten Band geben wird. Danke schön.

Veröffentlicht am 12.10.2023

Mord mal anders

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Mord hinter verschlossenen Türen gab es schon öfter, das gebe ich zu. Aber dieses Team hat einen anderen Ermittlungsansatz so das es sehr spannend ist zu lesen wie sie ihm folgen. Es ist alles ...

Mord hinter verschlossenen Türen gab es schon öfter, das gebe ich zu. Aber dieses Team hat einen anderen Ermittlungsansatz so das es sehr spannend ist zu lesen wie sie ihm folgen. Es ist alles irgendwie anders, die Hobby -Detektivinnen, die Polizei, das Opfer, vor allem die Nebenschauplätze sind gelungen. Die Geschichte ist eine Mischung aus Cosy Crime und die niedrigen Beweggründe die zum Mord führten. Alle großen Krimi Autoren haben diesem Autor wohlwollend über die Schulter geblickt. Als hätten sie hier und da mal ein Wort fallen gelassen.
Es ist der zweite Band um Mrs. Potts, für mich ist er besser als der Erste. Vor allem ist es gelungen das man den Ersten nicht kennen muss um der Geschichte folgen zu können. Die drei Damen sind Originale mit Ecken und Kannten und vor allem mit Geheimnissen. Nicht jedes Geheimnis ist gelöst, es wird hoffentlich Folgebände geben, denn die taffe Mrs Potts muss noch Einiges von sich selbst preisgeben, damit wir als Leser sie endlich richtig kennen und sie dann auch als Freundin bezeichnen können. Alle anderen Charaktere waren genau beschrieben beziehungsweise haben im Laufe der Geschichte offen über ihre Lebensumstände gesprochen. Nur die älteste der drei Freundinnen hält sich bedeckt genau wie im ersten Band. Ich habe einige Ideen, vielleicht eine leise Ahnung aber mehr nicht. Daher, ich freue mich auf das nächste Buch.

Veröffentlicht am 09.10.2023

Bücher sind besonders

Die Legende vom letzten Bücherjäger
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Bücher sind verboten, sie werden gejagt und dann verbrannt. Jelko ist einer dieser Jäger und hat ein komisches Gefühl dabei, Warum? Es ist doch alles richtig was er tut, Bücher sind gefährlich, Lesen und ...

Bücher sind verboten, sie werden gejagt und dann verbrannt. Jelko ist einer dieser Jäger und hat ein komisches Gefühl dabei, Warum? Es ist doch alles richtig was er tut, Bücher sind gefährlich, Lesen und Schreiben ist gefährlich, Warum? Weil es immer so war, weil alle so denken, weil niemand etwas anderes sagt oder denkt. Dann lernt er Wyni kennen, eine Drachenzüchterin, sie hat andere Ansichten die sie sehr vorsichtig mit ihm teilt.
Jetzt tauchen Fragen auf, immer mehr Fragen und für jede Antwort gibt es noch mehr Fragen. Wie das so ist mit den Büchern. Dann die Erkenntnis Wissen kann aus Büchern kommen, Wissen ist nicht gefährlich, Wissen fördert neue Erkenntnisse und verhilft zum Fortschritt.
Das alles ist in einer spannenden Geschichte verpackt. Zusammen mit den Drachen und der Buchmagie ist genug Fantasy darin enthalten um jeden Leser an das Buch zu fesseln. Es ist leicht und flüssig geschrieben, so das immer noch ein Kapitel geht, ach und noch eins. Sie sind ja nicht so lang. Ein Buch das so fesseln kann ist vielleicht doch ein bisschen gefährlich im positiven Sinn. Denn man verliert die Zeit aus den Augen. Die Charaktere sind sympathisch . Vor allem die Atmosphäre von Misstrauen und Angst wird dargestellt, die in einer solchen Umgebung entsteht. Die Zweifel von Jelko wirken überzeugend und auch das vorsichtig entstehende Vertrauen ist nachvollziehbar.
Der Schluss war schwach gegenüber dem Rest des Buches. Als ob das Feuer abrupt gelöscht wurde. Trotzdem regt das Buch zum Nachdenken an, nicht alles nachplappern, sondern den eigenen Verstand einschalten.

Veröffentlicht am 07.10.2023

Altbekanntes mal anders

Hundert Klassiker
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In dieser Sammlung ist aus allen Bereichen des Kochens etwas dabei. Es fängt bei Suppe an und hört bei Kuchen auf. Jedes Gericht haben in der Regel die meisten von uns schon einmal gegessen, ...

In dieser Sammlung ist aus allen Bereichen des Kochens etwas dabei. Es fängt bei Suppe an und hört bei Kuchen auf. Jedes Gericht haben in der Regel die meisten von uns schon einmal gegessen, entweder selbst zubereitet, bei Muttern, bei Freunden oder auch in einem Restaurant. Als Beispiel: Jeder bereitet Rouladen anders zu. Die einen mit einer fertigen Paste, die anderen mit fetten Speck oder wie der Autor mit durchwachsenen Speck, auch die Soße bereitet jeder anders zu. Dieses Kochbuch gibt Anregungen mal etwas Neues auszuprobieren ohne zu weit über den Tellerrand zu schauen. Für Leser die schon immer kochen, die ideale Möglichkeit den Horizont zu erweitern und den einen oder anderen Tipp umzusetzen. Aber auch für Neulinge eine schöne Rezepte Sammlung. Es gibt auch einfache Gerichte darin, für den Anfang Spagetti Bolognese ganz ohne Convenience Produkte kochen ist ein geschmackliches Erlebnis. Auch einen Apfelkuchen zu backen erscheint mit dieser Anleitung einfach. Sachlich in verständlicher Sprache, mit Zutaten und Haushaltsgeräten die im Normalfall in jeder Küche zu finden sind ist dieses Kochbuch für jedermann geeignet.
Es ist gutbürgerliche deutsche Küche mit Abstecher ins europäische Ausland.
Eine gelungene Mischung.


Veröffentlicht am 03.10.2023

Ein Buch für Frauen

Das Buch Eva
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Im fünfzehnten Jahrhundert ist das Frauenbild sehr beschränkt. Bildung gehört eindeutig nicht dazu, war eine Frau auffällig intelligent kam sie ins Kloster dort war sie aufgrund ihrer Fähigkeiten ...

Im fünfzehnten Jahrhundert ist das Frauenbild sehr beschränkt. Bildung gehört eindeutig nicht dazu, war eine Frau auffällig intelligent kam sie ins Kloster dort war sie aufgrund ihrer Fähigkeiten für die Bibliothek zuständig. Denn diese war eine Geldquelle, die vorhandenen Bücher wurden handschriftlich kopiert und dann an Reiche verkauft.
Beatrice ist eine solche Frau, sie stammt aus einer vermögenden Familie und verwaltet die Bibliothek des Klosters, sie ist menschenscheu und extrem wissbegierig, dadurch ist sie nicht sehr beliebt und hat Neiderinnen. Das Leben außerhalb des Klosters ist besonders für Frauen gefährlich. Eines Nachts bitten zwei schwer verletzte Frauen um Asyl, kurz vor ihrem Tod übergibt eine von ihnen Beatrice ein seltsames Buch. Hinter dem sind auch Inquisitoren her. Sie verfolgen das Buch bis ins Kloster und Beatrice verteidigt es mit ihrem Leben. Denn das Wissen darin kann für Frauen über lebenswichtig sein.
Der Einstieg in das Buch war nicht ganz einfach. Die Beschreibung und die Einstellung der Hauptfigur waren für mich nicht so leicht nach zu vollziehen. Erst im Laufe des Buchs und nochmaligen Kramen in meinen Geschichtskenntnissen der Zeit wurde die Geschichte spannend. Die Aussagen Gottvater will keine Veränderungen und Frauen plappern nur Lügen, prägen das Bild von allen Frauen. Auch die Nonnen sind davon nicht verschont. Ein charismatischer, manipulativer Gegenspieler hat die Fäden in der Hand.
Das fiktive Buch Eva hat magische Kräfte und setzt Fähigkeiten wie Widerstandskraft und Mut bei den Frauen frei. Der Roman ist gleichzeitig Fantasy und Historie. Das Mitleid was ich für die Frauen in diesem Roman empfunden habe war gepaart mit Bewunderung für diejenigen die sich gewehrt haben.
Ich würde dieses Buch als Weckruf betrachten, denn auch heute muss man sich gegen vorgefasste Meinungen wehren.