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Veröffentlicht am 26.10.2023

eisiger Thriller mit grandioser Kulisse

Der Eisbrecher
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Für mich ist "Der Eisbrecher" das zweite Buch von Amy McCulloch und gleichzeitig der zweite winterliche Thriller. Ich muss sagen, dass mir das sehr gut gefällt, wie sie da thematisch einer Linie treu bleibt. ...

Für mich ist "Der Eisbrecher" das zweite Buch von Amy McCulloch und gleichzeitig der zweite winterliche Thriller. Ich muss sagen, dass mir das sehr gut gefällt, wie sie da thematisch einer Linie treu bleibt. Und ich fand das Buch, obwohl die Ereignisse eher gemächlich anlaufen und wie eine Art Who-Dunnit anmuten, aufgrund der Kulisse und der beschriebenen Natur- und Wetterbedingungen sehr atmosphärisch und spannend war. Hat mir gut gefallen und mich richtig in winterliche Stimmung versetzt.

Zum Inhalt: es soll das ganze große Spektakel werden- eine Expedition mit einem zum Luxusschiff umgebauten Eisbrecher in die Antarktis. Und der krönende Abschluss soll die Auktion der Werke des verstorbenen Künstlers Yennin werden, deren Bilder die eisige Schönheit der Antarktis thematisieren. Doch dann kommt alles anders als geplant und die luxuriöse Reise entwickelt sich zunehmend zu einem Albtraum mörderischen Ausmaßes.

Ich weiß nicht so genau woran es liegt, aber Amy Mc Cullen lässt ihre Protagonistinnen immer irgendwie schwach und fahrig wirken. Dachte ich bei "der Aufstieg" nicht, dass das vielleicht eher meinem persönlichen Empfinden entspringt, so habe ich mit diesem Buch für mich Gewissheit erlangt, dass das eine Art Masche zu sein scheint. Olivia steht in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem Freund, den sie zu vergöttern scheint. Sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse privat, wie beruflich total hinten an, ist zerfressen von Schuld und Selbstzweifeln und wirkt damit teilweise wie eine unzuverlässige Erzählerin, die Gespenster zu sehen scheint. Letztendlich ist Olivia zäher als sie aussieht, aber zwischendurch ist mir ihre Art immer mal wieder unangenehm aufgefallen.

Die Storyline fand ich letztendlich total spannend, da es aus Olivias Perspektive verschiedene Ursachen für die Vorkommnisse auf dem Schiff geben kann und sich erst allmählich im Handlungsverlauf die Geheimnisse und Verstrickungen der anderen Passagiere offenbaren. Dadurch bleibt es eigentlich durchweg interessant und auch wenn das Buch zwischendurch wenig blutig oder temporeich ist, bliebt immer ein gewisses Spannungslevel erhalten.

Etwas unglaubwürdig fand ich zwischendurch die ignorant bzw. blauäugig die Passagiere sind, die bestimmte Vorkommnisse einfach hinnehmen und null hinterfragen. Aber gut, Fokus lag eben auf Olivia und die hat an einigen Stellen deutlich mehr Informationen als der Durchschnittspassagier (auch hier wieder minimal unschlüssig für mich, dass ihr alle bereitwillig irgendwelche sensiblen Informationen anvertrauen).

Am Ende hats das Setting und das unerwartete Finale total für mich rausgerissen. Die Beschreibungen der wilden, ungnädigen Natur haben mir total gut gefallen und auch diese Locked-in Situation auf einem Schiff, auf dem ein Killer umgeht, war total nach meinem Geschmack.

Für mich ein stimmungsvoller Thriller mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Die Schatten der Rebellion

Gameshow – Das Versprechen von Glück
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Nachdem es im ersten Band von Game Show hauptsächlich um die Spiele an sich ging, fokussiert sich der zweite Band auf die Rebellion, die im Hintergrund läuft und geizt nicht mit Geheimnissen und schockierenden ...

Nachdem es im ersten Band von Game Show hauptsächlich um die Spiele an sich ging, fokussiert sich der zweite Band auf die Rebellion, die im Hintergrund läuft und geizt nicht mit Geheimnissen und schockierenden Enthüllungen. Ein wirklich solider zweiter Band für diese grausame Dystopie, der für meinen Geschmack aber ein bisschen an Biss verloren hat.

Zum Inhalt: Cassie hat sich offiziell den NoClans angeschlossen und soll daran arbeiten, die Erinnerungen ihrer Mutter freizusetzen, um die Gamemaster zu stürzen und den grausamen Spielen Einhalt zu gebieten. Doch sie muss erkennen, dass auch außerhalb der Arenen nicht alles so ist wie es scheint und bald muss sie sich fragen, wem sie überhaupt trauen kann.

Ich muss sagen, dass ich es fast schade fand, wie kurz die Spiele an sich in diesem Buch kamen. Denn die Arenen und Fallen waren es, die ich im letzten Band so spannend und erschreckend fand und die einen Großteil dessen ausgemacht haben, wieso ich die Geschichte so mitreißend fand. Dieser zweite Band arbeitet mehr auf emotionaler Ebene, es gibt viele Wendungen und überraschende Enthüllungen, die auch wirklich gelungen ist. Aber da eine Rebellion viel Vorbereitungszeit und Planung erfordern, hatte das Buch für meinen Geschmack ein paar Längen.

Sehr gelungen und mit am interessantesten an der Story waren für mich die zunehmend auftauchenden Erinnerungen von Melody. Nicht nur geben sie dem Lesen einiges an Hintergrundinformationen, Cassie wirkt durch sie auch nahbarer und ihre verletzliche Seite hat mir gut gefallen.

Gegen Ende fand ich die Story etwas verworren, was daran liegt, dass die Figuren und somit der Leser nicht sicher sein können, wem sie eigentlich trauen können. Die Absichten der einzelnen Parteien sind recht undurchsichtig und so hat sich das Finale und der Epilog nicht so richtig wie ein Abschluss für mich angefühlt.

Für mich nicht ganz so mitreißend wie Band 1, aber ein guter Abschluss für die Dilogie.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Düstere Endzeit-Stimmung mit einem Touch Horror

Ein Fluss so rot und schwarz
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Ich kenne Anthony Ryan eigentlich nur als Autor historischer Romane. „Ein Fluss so rot und schwarz“ ist jetzt aber ein Thriller aus der Feder des Autors. Da mir seine anderen Bücher immer gut gefallen, ...

Ich kenne Anthony Ryan eigentlich nur als Autor historischer Romane. „Ein Fluss so rot und schwarz“ ist jetzt aber ein Thriller aus der Feder des Autors. Da mir seine anderen Bücher immer gut gefallen, aber auch immer ganz schön lang sind, war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Denn es ist nicht nur ein anderes Genre, sondern im Vergleich zu Ryans sonstigen Werken fast schon überraschend dünn. Muss sagen, ich fand die Prämisse des Buches total gut umgesetzt und auch der Plot an sich hat mir gut gefallen. Hatte aber beim Lesen immer wieder das Gefühl etwas ähnliches schonmal gesehen zu haben, kann nur nicht den Finger drauf legen, bei welchem anderen Autor.



Zum Inhalt: Ein Mann erwacht auf einem Schiff und weiß nicht wer er ist. An Bord befindet sich eine Leiche. Nach und nach tauchen auch andere Passagiere auf. Sie alle vereint, dass sie nicht wissen wer sie sind und wie sie auf dieses Boot gekommen sind. Aber jeder von ihnen scheint eine besondere Kernkompetenz zu besitzen. Und schnell wird klar, dass das kleine Grüppchen nicht zufällig so zusammen gefunden hat, denn etwas lauert in den Nebeln von London und es ist bereits näher als sie ahnen.



Das Konzept der Amnesie und dem nach und nach entdecken wer man ist, fand ich total gut und spannend umgesetzt. Denn je länger die Fremden zusammenbleiben, desto mehr Verhaltsenweisen und Charakterzüge entdecken sie beieinander, die Aufschluss darüber geben, wer sie sind. Dadurch bleibt es die ganze zeit über unterschwellig bedrohlich, denn nicht nur tappt der Leser gemeinsam mit den Figuren über den Sinn der Mission im Dunkeln, diese können auch nicht wissen, wem sie trauen können.



Das Setting hat auf jeden Fall Endzeit-Flair und die Kontakte mit dem, was in den Schatten lauert, hat mir regelrecht Schauer über den Rücken gejagt. Das kann ich mir auch total gut verbildlicht vorstellen. Generell hat der Handlungsablauf was von einem Computerspiel. Es gibt eine Mission, etwas zu entdecken, Feindkontakt und dann das Warten auf weitere Instruktionen. Die Informationen reichen immer bis zu einem bestimmten Punkt, das Gesamtbild erschließt erst ganz zum Schluss, auch wenn die Figuren und damit auch der Leser natürlich schon vorher spekulieren.



Das Buch liest sich flüssig weg, ist nicht zu detailreich (wie auch, wenn sich niemand an irgendwas erinnert), hat aber dadurch ein gutes Tempo und einen schönen Spannungsbogen. Das Finale war ganz ok, irgendwie hätte ich mir da mehr erhofft. Vielleicht einen Moment der Klarheit oder einen Ausblick auf das Danach. So war es einfach dramatisch und dann Ende. Ja, funktioniert aber mir fehlte was.



Insgesamt für mich ein cleverer, interessanter Thriller, bei dem ich bis zum Schluss mitgefiebert habe.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Sanfter Slow Burn und dunkle Geheimnisse

Selbst in dunkelster Nacht
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Dieses Buch ist ein fast schon uriger Liebesroman und Auftaktband einer Dilogie. Dementsprechend langsam entwickelt sich die Handlung, was ich teilweise schon als nervenaufreibend empfunden habe, weil ...

Dieses Buch ist ein fast schon uriger Liebesroman und Auftaktband einer Dilogie. Dementsprechend langsam entwickelt sich die Handlung, was ich teilweise schon als nervenaufreibend empfunden habe, weil die beiden Protas so um den heißen Brei herumreden. Mochte die Mischung aus tief empfundener Reue und Blick nach vorn.

Zum Inhalt: Seit dem Tod ihrer besten Freundin hat sich Liora in sich selbst zurückgezogen. Nur im Blumenladen fühlt sie sich wohl und behütet. doch dann taucht ihr neuer Kollege und Nachbar Kieran auf und stellt Liora Welt auf den Kopf. Doch auch er hütet Geheimnisse, die er niemanden offenbaren will- selbst Liora nicht.

Was ich total gerne mochte war das charmante Setting. Die Blumenladen-Kulisse, die Kleinstadt mit ihren schlichten Läden- das hat mir total gut gefallen und hatte direkt einen cozy Faktor. Damit steht es in starkem Kontrast dazu, wie dunkel und schwer die Themen sind, die die beiden Protagonisten belasten. Damit stellt das Buch eine interessante Mischung dar, da die Hürden, die der Beziehung im Weg stehen deutlich in den Vordergrund treten, statt nur Nebenhandlung zu sein.

Neben der Liebesgeschichte geht es auch viel um Freundschaft und Familie, Verlust und Zusammenhalt. Die Figuren funktionieren gut allein, brauchen aber einander um sich entwickeln und nach vorn blicken zu können, was mit gut gefallen hat. Es ist ein eher sanfter Liebesroman, ein vorsichtiges Annähern und Mut fassen, was sehr sympathisch wirkt.

Am Ende war ich ein bisschen frustriert vom Cliffhanger, will aber natürlich unbedingt den zweiten Band lesen um zu wissen, wie es mit Kieran und Lira weitergeht.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Vielschichtiges Puzzle

Glutspur
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ich habe schon einige Bücher von Katrine Engbert gelesen und mag ihren Schreibstil, Sowie ihre spannungsgeladenen Plots immer sehr. Dieses Buch ist der Auftakt einen neuen Reihe, stellt aber einen abgeschlossenen ...

ich habe schon einige Bücher von Katrine Engbert gelesen und mag ihren Schreibstil, Sowie ihre spannungsgeladenen Plots immer sehr. Dieses Buch ist der Auftakt einen neuen Reihe, stellt aber einen abgeschlossenen Fall dar. Das Buch ist für mich ein klassischer Auftaktband, der viel für die weitere Reihe vorzubereiten scheint, wodurch die Haupthandlung etwas dröge auf der Strecke bleibt. An sich ein gut konstruierter Fall, der aber ein paar Längen hatte.


Zum Inhalt: überstürzt und ohne Rücksicht auf Verluste flüchtet sich Ex-Polizistin Luv nach Kopenhagen um in der Hauptstadt als Privatermittlerin zu arbeiten. Dort wird sie mit dem ungelösten Mordfall an einem Journalisten konfrontiert, der irgendwie mit der tragischen Familiengeschichte ihrer Vermieterin Hannah zusammenzuhängen scheint.

In Zentrum der Geschichte stehen die beiden Frauen, die jede für sich ihren eigenen Ermittlungen nachgehen. Bis zum Ende gibt es keine echten Schnittstellen zwischen diesen Handlungssträngen, außer dass beide Frauen im selben Haus leben. Ganz am Ende ergibt sich ein übergreifendes Gesamtbild, dass zwar recht vage, aber trotzdem stimmig wirkt. Es wird generell viel angedeutet, was die jeweiligen Familiengeschichten und Einzelschicksale betrifft. Da es sich um einen ersten Band handelt, kann ich nicht einschätzen inwiefern das weiter relevant ist, aber so hing viel ungesagtes in der Luft. Zwischen den Zeilen kann man so ziemlich alles essentielle rauslesen, aber die vielen Andeutungen und unkonfrontierten Konflikte waren nicht ganz so mein Fall.

Am eindringlichsten erzählt war die Geschichte von Ebba Leon. Diese kurzen Ausflüge in die Vergangenheit haben mir immer wahnsinnig gut gefallen und mich auch sehr berührt. Aber auch hier hatte ich das Gefühl, dass sich diese Nebenhandlung in der Schwebe befand und erst ganz zum Schluss einen groben Bezug zur Haupthandlung bekam.

Für einen Auftaktband ganz gut, um die Personen einzuführen und ein Gefühl für das Setting zu bekommen. Mir hat hier aber ein bisschen die Dynamik und fesselnde Spannung gefehlt, die ich sonst bei Katrine Engbert so mag.

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