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Veröffentlicht am 02.12.2023

gute Kurzgeschichte

Sator - Die Saat des Bösen
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Für Sandra ist der Besuch in ihrem Heimatdorf eher eine lästige Pflicht als Freude. Würde ihre Mutter nicht noch immer dort wohnen, würde sie nichts an diesen abgelegenen Ort ziehen, der abgeschnitten ...

Für Sandra ist der Besuch in ihrem Heimatdorf eher eine lästige Pflicht als Freude. Würde ihre Mutter nicht noch immer dort wohnen, würde sie nichts an diesen abgelegenen Ort ziehen, der abgeschnitten von der restlichen Zivilisation zu sein scheint. Nur wenige der Bewohner verlassen den Ort, um in die umliegenden Städte zu fahren. Die Atmosphäre ist eigentümlich, die Gesetze scheinen vom Dort selbst geschrieben zu werden.
Dass Sandra nun in eine Erbstreitigkeit reingezogen wird, hätte sie allerdings nicht erwartet. Schneller als ihr lieb ist, steckt sie mitten in den Ungereimtheiten und muss ihren Kopf für Dinge öffnen, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Normale Polizeiarbeit sieht definitiv anders aus.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Man kann leicht in die Handlung eintauchen und wird gut mitgenommen, auch wenn man, wie bei Kurzgeschichten üblich, nicht so sehr in die Tiefe eintaucht. Die Hintergrundinformationen zu den Charakteren sind reduziert, trotzdem kann man sich ein Bild der Protagonistin machen und bekommt einen Eindruck davon, wie sie tickt und wie ungern sie eigentlich in ihrem Heimatdorf ist. Wenn man ein paar Seiten liest, kann man auch verstehen, dass diese eingeschworene Gemeinde etwas eigentümlich zu sein scheint. Nicht nur, dass jeder von jedem alles zu wissen scheint, man mischt sich auch gern mal ein oder organisiert, was man als wichtig erwachtet. Privatsphäre wird da schnell schwierig. Dass Sandra eigentlich nicht aus beruflichen Gründen da ist, interessiert auch niemanden. Wo sie schon mal da ist, kann sie sich ja auch kümmern und kleine Ermittlungen anstellen. Obwohl sie geplant hatte, nur ein oder zwei Gespräche zu führen, wird sie dann doch recht schnell in die gesamte Sache mit reingezogen und stellt mehr Nachforschungen an, nachdem ihr zugetragen wurde, dass es noch mehr Ungereimtheiten im Dorf gibt. Dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, ahnt man schnell, worum genau es sich dreht, erfährt man dann im Verlauf der Novelle.
Zwischendurch gibt es kleine Passagen, in denen die Atmosphäre düsterer und aufgeladener ist, als im Rest der Kurzgeschichte, die stellenweise schon recht ruhig, aber nicht uninteressant, ist. Da kommt dann auch mehr Spannung auf und man kann etwas mit Sandra mitfiebern, auch wenn es jetzt nicht die ganz großen Wendungen gab. Ich hätte die Auflösung zwar nicht vorhersagen können, aber dafür hat man auch zu wenig Informationen zu Vorgeschichten, Figuren und Co. Um wen es sich dreht, ist aber schnell offensichtlich und dass mit ihr was faul ist, wird ebenfalls früh klar. Welches Geheimnis sich um sie rankt, fand ich aber gut gemacht.
Auch wenn Sandra sich dagegen sperrt, rückt der phantastische Aspekt mit der Zeit mir in den Fokus der „Ermittlungen“. Ich mochte die Verflechtung, es gibt der Handlung noch mal eine andere Stimmung und macht manches nicht gleich ganz so offensichtlich, weil man erst mal herausfinden muss, was genau da an Übernatürlichem mit reinspielt.
Fazit

Eine schöne Kurzgeschichte, die sich flüssig lesen lässt und mit kleinen Spannungsmomenten und Offenbarungen daherkommt. Da man nicht so tief eintaucht und alles recht zügig wieder vorbei ist, ist es eher ein kurzweiliges Leseerlebnis, so dass auch der „Gruselfaktor“ für mich persönlich nicht so groß war, auch wenn einige Stellen schon unheimlichere Elemente enthalten. Der Stil ist insgesamt auf jeden Fall angenehm und ich würde gern auch längere Geschichten lesen, in denen sich dann die Handlung noch mehr aufbaut, man die Charaktere noch mehr kennenlernt und es noch mehr Verstrickungen und Auflösungen geben könnte.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

gutes Finale

Warrior of Light 3: Gejagte der Finsternis
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Achtung, dritter, finaler Band: Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Geschichte von Miko und ihren Freunden weitergeht. Die kleinen Hinweise auf die vorausgegangene Handlung werden nicht ausreichen, ...

Achtung, dritter, finaler Band: Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Geschichte von Miko und ihren Freunden weitergeht. Die kleinen Hinweise auf die vorausgegangene Handlung werden nicht ausreichen, um die Zusammenhänge und Entwicklungen zu erfassen. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen beiden Bände enthalten.

Als Miko in die Abschlussprüfung zur Kriegerin des Lichts ging, träumte sie von einem ruhigen Bürojob, weit weg von der Front, den Schergen und Gefahren. Doch dann kam alles ganz anders. Inzwischen ist sie die Anführerin einer Elite-Einheit und täglich im Kampf gegen die Dunkelheit unterwegs. Die junge Frau ist an ihren Aufgaben gewachsen und hat ein starkes Team hinter sich, das ihr immer wieder die Kraft gibt, erneut aufzustehen und weiterzumachen. Als Einheit agieren sie, trotz ihres jungen Alters, grandios und überraschen immer wieder ihre Gegner. Trotzdem scheint die dunkle Seite immer mehr Macht zu erlangen und ihnen immer wieder einen Schritt voraus zu sein. Das liegt allerdings nicht an Miko und ihren Blauen, sondern an dem Verräter, der wichtige Informationen durchsickern lässt…

Der finale Band setzt einige Monate nach dem Ende von Buch zwei an, an sich geht die Gesamthandlung aber schon weiter. Die Truppe rund um Miko hatte einfach nur schon etwas Zeit, in die neue Aufgabe und Position reinzuwachsen und sich ein gewisses Netzwerk aufzubauen, ohne dass der Leser dabei war. Dazu bekommt man einen kleinen Überblick, bevor die Handlung dann weiter voranschreitet und es auch immer wieder turbulentere Passagen, viele Kämpfe und Auseinandersetzungen gibt. Immer wieder werden die Pläne von Miko und ihrem Team unterwandert oder durch unerwartete Aktionen der Gegner ausgehebelt. Sie müssen schnell reagieren und umdenken, dabei geht dann auch schon mal was schief. Auch wenn sie irgendwann wissen, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen auf der Seite des Lichts gegeben muss, können sie doch nicht so viel ausrichten, da sie zwar Vermutungen und Verdachtsmomente haben, aber nichts beweisen können und sie auch nicht komplett verhindern können, dass ihre Überlegungen und Vorgehensweisen trotzdem auch in diesen Kreisen besprochen werden. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso deutlicher wird dann auch, wie komplex die Verstrickung tatsächlich ist und wie lange die Gegenseite schon Vorbereitungen trifft für den finalen Schlag. Das sorgt immer wieder für Spannung, kleine Wendungen und Überraschungen. Immer wieder wird das Tempo im Buch ordentlich angezogen, es bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken und Durchatmen. Die Pausen, die es dann für Miko und die anderen gibt, ergeben sich aus den turbulenten Situationen vorher und sind dringend nötig, um Pläne zu schmieden, Vorgehensweisen zu überdenken und teilweise auch die Loyalität der eigenen Vertrauten zu prüfen. Einen Teil dieser Zeit erlebt man als Leser mit, stellenweise gibt es dann aber auch kleine Zeitsprünge, so dass nicht so sehr viel Entschleunigung da ist. In diesen Phasen setzt Miko sich dann auch immer wieder mit ihren Gefühlen und Empfindungen auseinander, zum einen bezogen auf ihre Aufgabe, die mögliche Zukunft, verschiedene Ausgänge der Kämpfe, aber auch bezogen auf ihre Beziehung. So fließt dann auch immer wieder eine persönlich Note mit ins Buch ein, Fokus lag für mich aber schon auf dem großen Endkampf und auch auf Mikos Fähigkeiten, die sich immer mehr zeigen und erweitern, umso mehr sie gefordert wird. Da das Buch aus der Ich-Perspektive der Siebzehnjährigen geschrieben ist, erhält man ganz automatisch auch sehr detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und dazu, wie ihre Fähigkeiten funktionieren und sich verändern, welche Überlegungen sie dazu hat und was sie ausprobiert.
Mir hat die Dynamik im Buch gefallen, der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu verfolgen. Ich mochte die Mischung aus spannenden und turbulenten Passagen, den strategischen Überlegungen, den erzwungenen Pausen nach Niederlagen und Verlusten, die Einblicke zu den verschiedenen Gaben der Charaktere, wie die Figuren miteinander agieren, sich gegenseitig auch mal aufziehen, aber auch viel unterstützen und bestärken. Gut fand ich auch, dass man zu den Artefakten hier noch mal mehr Informationen bekommt und sie auch immer wieder Anwendung in den Auseinandersetzungen finden. Das gibt dem Ganzen noch mal eine andere Dynamik als bisher. Zeitweise war es mir schon fast ein wenig zu kampf-/verlustlastig, das hätte aus meiner Sicht auch mit weniger Toten und mehr Intrigen oder Beinahekatastrophen funktioniert, ist aber totale Geschmackssache. Auch die Neusortierung der Gefühle der Protagonistin hätte ich nicht zwingend gebraucht, es hat der Handlung aber natürlich noch mal einen zusätzlichen Fokus gegeben und gezeigt, wie sich manches ändert und dass es nicht zu einem mega Drama führen muss, wenn man es so angeht, wie es hier gemacht wurde. Insgesamt fügte sich das alles schon gut zusammen und ich bin mit dem Abschluss der Trilogie zufrieden, auch wenn ich nicht an jeder Stelle restlos begeistert und mitgerissen war.
Fazit

Ein guter Abschluss der Trilogie, der zeigt, wie komplex, verstrickt und von langer Hand geplant das alles war. Es werden einige Intrigen aufgedeckt, man bekommt noch mal tiefere Einblicke zu den Fähigkeiten und Artefakten, wodurch auch die Kämpfe noch mal spannender und anders werden als bisher. Die Dynamik in der Geschichte hat mir gut gefallen, ich mochte auch, wie die Figuren miteinander agiert haben und wie alles zusammengriff. Auch wenn ich nicht an jeder Stelle ganz komplett mitgerissen war oder mir hier und da Kleinigkeiten vielleicht anders gewünscht hätte, hat mir das Lesen der Reihe viel Spaß gemacht und ich mochte auch Miko als Protagonistin sehr gern.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

gute Fortsetzung, wieder recht düster

Schatten – Das Portal (Schatten 2)
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Achtung: zweiter Band! Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Handlung nahtlos weitergeht. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Pete und Sara nehmen eine lange ...

Achtung: zweiter Band! Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Handlung nahtlos weitergeht. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Pete und Sara nehmen eine lange und beschwerliche Reise auf sich, in der Hoffnung, dass sie wieder mit ihren Schatten, die sie beide aus für sie wichtigen Gründen hergegeben haben, vereint werden können. Doch sie sind nicht die einzigen, die von ihren Schatten getrennt wurden haben und nun unter dem Verlust leiden. Die Welt verändert sich und das nicht zum Positiven.
In der Welt des Weihnachtsmannes ist es dann aber so ganz anders, als die beiden sich das vorgestellt haben. Idylle, geschäftiges Treiben, überall gute Laune und lächelnde Gesichter… Fehlanzeige, davon gibt es in der Welt, in die Sara und Pete reisen eher gar nichts. Die dort lebenden Völker sind verfeindet und das Problem noch größer und weitreichender, als die beiden zuvor vermutet hatten.

Man wird zu Beginn des Bandes direkt wieder in die Handlung geworfen, ohne große Vorerklärungen oder Rückblenden. Ich hatte zuvor die letzten Seiten des Auftakts noch mal gelesen, wodurch es mir leicht fiel, mich in der Geschichte zu orientieren und Anschluss zu finden. Wie gut man wieder in die Handlung findet, wird vermutlich davon abhängen, wie viel Zeit zwischen dem Lesen vergangen ist und wie gut die Erinnerungen noch sind. Auch im Verlauf der Geschichte gibt es insgesamt nur sehr wenige Rückblenden, die alle auch nicht besonders umfangreich gestaltet sind. Es sind eher mal kleine Einwürfe oder Erinnerungen, die ein paar Zusammenhänge oder Hintergründe noch mal aufzeigen.

Die Atmosphäre im Buch ist insgesamt eher düster, bedrohlich und geprägt von einer gewissen Anspannung. Daran ändern auch die Wechsel der Schauplätze und die unterschiedlichen Figuren, die man begleitet, nicht viel. Manche Abschnitte sind etwas düsterer, andere vielleicht ein wenig ruhig, wirklich zum Durchatmen oder Runterfahren kommen die Charaktere jedoch nicht.
Die parallel laufenden Handlungsstränge vereinen sich mit der Zeit, teilweise sind die Charaktere dann auch gemeinsam unterwegs, wodurch die Wechsel in den Perspektiven weniger werden. So wirkt die Handlung dann auch komplexer, weil die Informationen zusammenfließen, einige Dinge klarer werden und sich das Gesamtbild immer mehr ergibt. Es entstehen dann allerdings auch neue Probleme und Konflikte, denn nicht alle verfolgen die gleichen Ziele.
Die Kapitel im Buch sind kurz gehalten, stellenweise wird dadurch das Tempo noch erhöht oder die Spannung verstärkt, wenn die Kapitelwechsel zum Beispiel für Perspektivwechsel genutzt werden. Insgesamt ist es sprachlich nicht zu kompliziert gestaltet und damit sicher gut verständlich für das Lesealter. Es gibt aber immer mal wieder bildhafte Beschreibungen, besonders von der Umgebung, die etwas ausschweifender sind, als der Rest. Die Dialoge sind mir dieses Mal auch nicht ganz so kritisch ins Auge gesprungen. Manche Unterhaltungen wirken zwar nach wie vor etwas emotionslos. Insgesamt ist die Stimmung im Buch aber doch aufgeladener, es wird immer mal gefährlich, Dinge werden offenbart, es wird gestritten, bedroht, gelogen und verhandelt, wodurch dann auch die Gespräche nicht ganz so platt wirkten. Wie kindgerecht das Buch wirklich so ist, finde ich etwas schwierig zu beurteilen. Ich empfinde manches von den Inhalten nicht unbedingt als geeignet für Zehnjährige, das hängt aber sicher auch vom jeweiligen Kind dann ab.

Wie auch im ersten Band gibt es wieder viele Illustrationen, die größtenteils eher farbreduziert sind. So wird die düstere, dunkle und teilweise wirklich bedrückende Atmosphäre noch unterstützt und verstärkt. Mir gefällt der Stil und auch die Einbindung in die Handlung. Man kann sich sowohl die Schauplätze als auch die Charaktere somit gut vorstellen bzw. bekommt ein direktes Bild von ihnen und auch manche der unheimlichen Erscheinungen werden so gleich noch lebendiger. Wenn doch mal etwas mehr Farbe in der Illustration verarbeitet ist, sticht das direkt ins Auge. Mehr Farbe steht hier aber nicht im Zusammenhang mit bunt oder fröhlich, an der Grundstimmung innerhalb der Geschichte ändert es nichts.
Gut gemacht fand ich die Einschübe aus dem Notizbuch des Allerältesten, die sich optisch toll abheben und auch viele Informationen, Zusammenhänge und Erklärungen mit sich bringen. Zum einen erfährt man, wie er selbst zum Allerältesten wurde, aber auch, wie sich manche Probleme über die Zeit entwickelt haben, die nun Grundlage für die aktuelle Situation der Protagonisten sind. Auch die Beziehungen der unterschiedlichen Völker zueinander wird in den Aufzeichnungen, aber auch im Rahmen der restlichen Handlung etwas intensiver thematisiert, so dass es leichter wird, zu verstehen, woher da manche Konflikte kommen.

Mit der Zeit wird deutlich, dass das Gesamtkonstrukt doch komplexer und verstrickter ist, als man im ersten Buch angenommen hatte. Man taucht noch mehr in die nordischen Mythen ein und erlebt eine Welt voller Gefahren, Streitigkeiten, Verfeindungen und ungesagten bzw. ungehörten Dingen. Manche Figuren beginnen jetzt umzudenken, die Seite zu wechseln oder versuchen, gemachte Fehler wieder gutzumachen. Wie gut das gelingen wird, wird dann das nächste Buch zeigen. Umso weiter man vorankommt, umso mehr spitzen sich manche Aspekte zu, die Spannung steigt, der Ausgang ist noch ungewiss.
Fazit

Der zweite Band bringt einiges an neuem Wissen mit, man taucht mehr in die Strukturen, die Welt und die Hintergründe ein. Es wurde auf jeden Fall komplexer, als ich es nach dem ersten Buch erwartet hatte. Von den Dialogen und Entwicklungen hat es mir etwas besser gefallen, als der Auftakt. Es ist aber schon eher düster von der Atmosphäre und einigen Themen, so dass es wohl auch nicht für alle Zehnjährigen geeignet sein wird. Neben den spannenden, teilweise auch gefährlichen Entwicklungen gibt es auch ein paar Entwicklungen auf der persönlichen Ebene der Charaktere, diese rückten für mich hier allerdings nicht so sehr in den Vordergrund. Ich bin gespannt, was der Abschluss der Trilogie dann noch so mit sich bringen wird.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

schön gestaltetes Kinderbuch

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Emma wünscht sich schon lange einen Hund. Zu ihrem anstehenden Geburtstag könnte es nun endlich soweit sein. Ihr Papa macht so komische Andeutungen, alles spricht dafür, dass sie nun ihren Herzenswunsch ...

Emma wünscht sich schon lange einen Hund. Zu ihrem anstehenden Geburtstag könnte es nun endlich soweit sein. Ihr Papa macht so komische Andeutungen, alles spricht dafür, dass sie nun ihren Herzenswunsch erfüllt bekommt. Dann kommt es jedoch ganz anders und Emma bekommt keinen Hund, sondern zwei Brüder und eine Stiefmutter. Zunächst ist sie nicht übermäßig begeistert, aber schnell merkt sie, dass sie mit den anderen Verbündete bekommen hat, denn alle lieben Hunde. Alle außer ihrem Vater. Mit vereinten Kräften schaffen sie es dann aber doch, Emmas Papa zu überzeugen und nehmen einen Hund aus dem Tierschutz auf. So brav, pflegeleicht und wohlerzogen wie angekündigt, ist der Kleine dann aber irgendwie gar nicht. Und wie Emma und ihre neuen Brüder bald herausfinden, gibt es da noch ein ganz anderes Geheimnis…

Der Schreibstil innerhalb der Geschichte ist flüssig und einfach gehalten. Hauptsächlich kurze Sätze, viel wörtliche Rede und nicht zu überladene Szenen werden es auch jungen Lesenden oder Zuhörern leicht machen der Handlung gut folgen zu können. Die tollen Illustrationen machen die Geschehnisse zusätzlich sehr lebendig und greifbar. Man bekommt eine Vorstellung von den Figuren und Schauplätzen. Witzige Situationen, Pannen und selbst der manchmal etwas chaotische, neue Alltag wirken mit Bildern gleich noch mal intensiver. Etwas schade war es, dass im Leseexemplar ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Illustrationen mehr enthalten waren. Diese sind in den normalen Büchern dann natürlich drin. Daher ist es nicht ganz so gut zu beurteilen, wie sehr die bunten Zeichnungen die Handlungsverläufe vielleicht noch mal unterstützt hätten. Manches ergibt sich durch die Einbindung von Illustrationen ja doch noch mal anders oder zumindest detaillierter. Man kann die Dinge, die beschrieben werden, direkt sehen und noch mal anders mitverfolgen. Ich schätze, in der Originalausgabe ist das Leseerlebnis noch mal besser und mitreißender.

Ich mochte die Zusammenstellung der Familie ganz gern. Jeder bringt ein paar kleine Einzelheiten mit, auch wenn es da jetzt nicht so extrem in die Tiefe geht. Manchmal hätte ich mir schon gewünscht, noch mehr zu den Figuren zu erfahren. Auch dass sie sich sofort alle prima verstanden haben, obwohl sie so spontan zusammengezogen sind, wirkt vielleicht nicht komplett realistisch. Immer wieder gibt es im Buch kleine witzige Momente, ein bisschen Chaos und Turbulenzen. Manche Probleme lösen sich sehr schnell auf, andere brauchen etwas mehr Zeit, besonders zum Ende hin geht vieles aber schon recht flott. Durch die Einbindung von Halloween, dunklen Schauplätzen und Vampiren gibt es auch einen kleinen Gruselfakor im Buch, den ich persönlich jetzt nicht als sehr hoch empfunden habe, das könnte für Siebenjährige aber vielleicht noch anders wirken. Auch Emma hat manchmal etwas Angst vor den Orten oder Herausforderungen, die anstehen, was ich als authentisch empfand. Gemeinsam mit ihren Brüdern, ihrem tierischen Familienzuwachs und weiterer Unterstützung traut sie sich dann aber doch. Für mich hätte der Fokus hier und da auch ein wenig anders liegen können, insgesamt fand ich die Zusammenstellung aber nicht schlecht und es hat Spaß gemacht die Charaktere bei ihren kleinen Abenteuern zu begleiten und mehr über sie alle zu erfahren. Freundschaft und Zusammenhalt spielen auch immer wieder eine große Rolle.
Fazit

Ein schönes Kinderbuch, das durch die farbenfrohen Illustrationen sehr lebendig wird. Sprachlich leicht gehalten, sollte es auch für junge Zuhörende oder Lesende gut möglich sein, der Handlung zu folgen. Stilistisch hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn es für meinen Geschmack hier und da etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können, manches etwas flott ging und der Fokus manchmal vielleicht auch mehr auf dem „Vampirtier“ hätte liegen können“. Alles in allem hat es aber Spaß gemacht Emma und ihre neuen Brüder zu begleiten.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

niedliches Kinderbuch, toll illustriert

Flausch
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Flausch ist neu in ein kleine Baumhaus eingezogen und wünscht sich so sehr ein paar Spielkameraden. Zwar macht das Flausch ganz viel allein, aber immer allein zu sein, findet es auf Dauer doch sehr langweilig. ...

Flausch ist neu in ein kleine Baumhaus eingezogen und wünscht sich so sehr ein paar Spielkameraden. Zwar macht das Flausch ganz viel allein, aber immer allein zu sein, findet es auf Dauer doch sehr langweilig. Die anderen Waldtiere trauen sich aber nicht so richtig zum Flausch, das immer wieder anders aussieht. Sie können Flausch nicht einordnen, nicht einschätzen. Flausch will sich aber auch nicht festlegen, da es mag, immer mal anders zu sein.
Als Flausch dann zu einem großen Fest einlädt, kommen alle Waldwesen gern dazu und bringen sogar Geschenke mit, jeder etwas anderes. So entsteht eine bunte Sammlung aus niedlichen, gemütlichen, wilden, schnellen, ruhigen und verzauberten Geschenken. Und obwohl eigentlich alles ziemlich gut war, gehen dann doch die Fragen wieder los. Was Flausch ist, wie Flausch ist und so weiter. Aber Flausch ist eben Flausch, mal ruhig, mal mutig, mal wild, mal gemütlich…. und das ist okay und gut so. Denn jeder darf auch mal anders sein, das sehen dann auch die Partygäste und probieren alle mal eines der Geschenke aus, das auf den ersten Blick vielleicht nicht zu passen scheint. So sind langsame Tiere dann mal schnell, schnelle Tiere mögen es gemütlich, ruhige Tiere machen mal etwas Wildes, Lautes. Und alle haben total viel Spaß dabei.

Das Buch ist wunderschön illustriert. Flausch ist super niedlich und sehr vielseitig. Flausch mag es mal bunt, mal einfarbig, langhaarig, kurzhaarig, so wie eben gerade die Stimmung ist. Genauso mag es auch mit unterschiedlichen Dingen spielen oder verschiedene Sachen machen.
Manchmal neigt man dazu, jeden in eine bestimmte Schublade zu stecken und nicht wieder raus zu lassen, aber man ist eben nicht immer gleich, man mag verschiedene Dinge, man möchte sich ausprobieren, Neues entdecken. Besonders für Kinder ist das wichtig, nicht alle anderen direkt auf etwas festzulegen und nicht mehr zuzulassen, dass sie auch andere Dinge mögen oder ausprobieren. Manchmal fällt es einem dann vielleicht schwer, den Gegenüber einzuschätzen, aber es ist ja viel wichtiger, dass es allen gut geht und alle glücklich sind und nicht, immer gleich zu sein.

Die Buchseiten leben von den farbenfrohen Illustrationen, die den Text gut widerspiegeln und lebendig machen. Die Textanteile sind überschaubar gehalten und sprachlich leicht verständlich, so dass auch jüngere Kinder dem Geschehen gut folgen können. Über das Vorgelesene hinaus gibt es dann auch noch einige weitere Dinge auf den wunderbar gestalteten Seiten zu entdecken.
Die eine oder andere Textstelle und Botschaft wird sicher auch dafür sorgen, dass man mit den Kindern noch mal darüber spricht und sie selbst auch ermutigt, Verschiedenes auszuprobieren, sich nicht zu schämen, wenn sie mal Lust auf anderes haben oder auch mal sagen zu können, wenn sie auf Irgendwas eben keine Lust haben, auch wenn sie es sonst vielleicht gern gemacht haben. Ich finde zwar schon, dass viel von dem in der Handlung mitschwingt, möglicherweise wird es aber nicht reichen, es ohne weiteres Gespräch so stehen zu lassen. Das wird sicher auch von den Kindern abhängen.
Auch die, die das Buch vorlesen, werden bestimmt was mitnehmen können. Denn als Erwachsener neigt man ja selbst auch sehr dazu, andere in Schubladen zu stecken und nur schwer dort wieder rauszulassen und auch selbst nicht mehr unbedingt Sachen auszuprobieren, die augenscheinlich nicht zu einem passen, obwohl man vielleicht neugierig darauf wäre. Auch sich selbst, die eigenen Handlungen und Ansichten zu hinterfragen, schadet nie. Ein wenig animieren soll dazu sicher auch das Nachwort. Und mir erschließt sich an sich natürlich schon der Sinn dieses Nachwortes, das sich an Eltern, Erwachsene, Erzieher und so weiter richtig. Trotzdem finde ich es immer ein wenig „schräg“, sowas in so niedlichen Kinderbüchern drin zu haben, weil sie auch den Zauber der Bilder für mich ein wenig verfliegen lassen. Für alle, die viel mit Kinder arbeiten oder selbst Kinder im entsprechenden Alter haben, kann es aber sicher auch eine Unterstützung sein, über das Buch zu sprechen und eigene Gedankenmuster zu durchbrechen. Obwohl inzwischen auch nicht mehr neu sein sollte, dass man nicht mehr in diesem klassischen Jungs-Mädchen Schema denken sollte, die Kids sich ausprobieren dürfen sollten, um sich frei zu entwickeln und so weiter.
Fazit

Ein toll gestaltetes, sehr niedliches Kinderbuch, das eine wichtige Botschaft mit sich bringt. Ich denke, viele Kinder werden Spaß mit dem vielseitigen Flausch haben und fühlen sich dann hoffentlich auch selbst animiert, sich auszuprobieren und auch andere sich ausprobieren zu lassen. Die Hauptsache ist ja, es geht allen gut und man behandelt sich respektvoll. Auf der eine oder andere muss man beim Vorlesen vielleicht dann auch noch mal näher eingehen oder auf kleine Dinge hinweisen, die im Gesamtkontext möglicherweise sonst untergehen.

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