EISKALT ERWISCHT
Der Mondmann - Rote SpurDer Mondmann – ROTE SPUR von Fynn Haskin aus dem Lübbe Verlag
Fynn Haskin entführt uns in seinem zweiten Band vom Mondmann wieder in das entfernte Grönland. Natürlich ist es auch Jens Lerby, der erstklassige ...
Der Mondmann – ROTE SPUR von Fynn Haskin aus dem Lübbe Verlag
Fynn Haskin entführt uns in seinem zweiten Band vom Mondmann wieder in das entfernte Grönland. Natürlich ist es auch Jens Lerby, der erstklassige Ermittler, der in diesem Geschehen involviert wird.
Schaurige Morde geschehen in Kopenhagen. Die Opfer werden skurril hergerichtet. Augäpfel werden nach dem Tod ausgebrannt und die Münder zugenäht. Also nichts für schwache Nerven! Schnell kursiert das Gerücht, dass ein Serienkiller zu Werken ist. Während Jens Lerby vom Chef zu den Tatorten geschickt wird, um an der Aufklärung teilzunehmen, erreicht ihn eine beunruhigende Nachricht aus Grönland. Der bekannte Schamane Magnus liegt schwer erkrankt im Krankenhaus und wünscht ihn zu sehen. Seine Nichte Paaly versucht daher Lerby zur Rückkehr zu bewegen. Erst durch die Intervention seiner Frau Eva lässt Lerby sich auf ein Wiedersehen mit der Inuit Gemeinde Illokarfiq und seinen Bewohnern zum zweiten Mal ein. Vor Ort muss Lerby direkt feststellen, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Ist es der Mord mit dem gleichen Modus Operandi den wir aus Kopenhagen kennen? Oder sind es die verwirrenden Visionen des alten Magnus? Aber auch der Mörder kommt uns mit seinen Erinnerungen bedrohlich nahe. Je tiefer Lerby in ein unglaubliches Geheimnis eindringt, umso mehr spitzt sich die Situation vor Ort brandgefährlich, nicht nur für ihn und Eva, zu.
Ohne den ersten Band gelesen zu haben bin ich in dieses Geschehen rund um Jens Lerby eingestiegen. Während der Start etwas holprig daher kommt, geraten wir Leserinnen dennoch schnell in den kalten Sog Grönlands und müssen mit offenem Blick in die aufkommende Gefahr mit eintauchen. Fynn Haskin versteht es mit seiner Erzählweise uns die Aura und Atmosphäre Grönlands ganz nahe zu bringen. Wir riechen Schnee, erkennen die Dunkelheit und können bald aus den Augen der Inuit die landschaftliche Formengestalt auseinanderhalten. Daher ist es nicht verwunderlich das Magnus, der alte Schamane, Visionen und Wahrträume plagen. Aber auch die Tradition der Inuit erhält ihren Stellenwert und wir werden miterleben, wie schwierig sich ein Leben mit Einführung der sogenannten Zivilisation für die Bewohnerinnen bis in die Gegenwart gestaltet.
Spannend aufgebaut und aufbereitet erzählt uns der Autor von einer unglaublichen und grausamen Geschichte, die sich vor Jahrzehnten tatsächlich ereignet hat. Wie ich persönlich finde, ist genau das Publizieren das Großartige an diesem Roman.
Absolut lesenswert!