Queere Lovestory mit der richtigen Prise Drama
Eigentlich hatte es für Kai und Jannis nur ein One-Night-Stand im Hotel werden sollen, doch zwischen leidenschaftlichen Küssen und dem Plündern der Minibar vergehen die Stunden wie im Flug. Trotzdem verschwindet ...
Eigentlich hatte es für Kai und Jannis nur ein One-Night-Stand im Hotel werden sollen, doch zwischen leidenschaftlichen Küssen und dem Plündern der Minibar vergehen die Stunden wie im Flug. Trotzdem verschwindet Kai am nächsten Morgen schweren Herzens. Sein Leben ist Verpflichtung, ein Coming-out unmöglich. Jannis bleibt traurig zurück, droht in der absoluten Freiheit zu ertrinken. Dann konkurrieren die beiden Modefirmen ihrer jeweiligen Familien plötzlich miteinander. Gewinnt die Liebe zwischen beiden oder verlieren sie sich in einem Netz aus Machtkampf und Intrigen?
„Stolen Kisses“ von Andreas Suchanek hat mich durch das richtig schöne Cover angelockt. Ich mag die Farben und die One-line-Art. Der Klappentext und auch der Autor an sich haben mich dann zum Lesen überzeugt.
Wir begleiten hier in wechselnden Kapiteln Jannis und Kai. Beide sind homosexuell und lernen sich durch ein One-Night-Stand kennen. Es funkt sofort und doch könnten ihre Situationen nicht unterschiedlicher sein.
Jannis lebt in einem liebevollen und sicheren Umfeld. Sein Coming-out kein Problem und auch die Akzeptanz ist allgegenwärtig. Kai dagegen hat panische Angst sich zu outen und lebt in einer Scheinbeziehung mit einer Frau. Sein Umfeld wird von Leistungs- und Erwartungsdruck geprägt. Aus der Reihe tanzen ist nicht drin.
Doch die Zwei rasseln wieder aneinander und sind plötzlich Konkurrenten in einem Wettstreit der beiden Familienunternehmen. Hier wird es richtig spannend, denn es wird getrickst, gekämpft, gebangt und gehofft.
Die ganze Geschichte der beiden ist ein Wechselbad der Gefühle. Die Figuren gehen alle ans Herz. Mal ist es einfach eine Lovestory, bei der man dahinschmelzen möchte, dann fiebert man als Leser wieder mit oder möchte die Beteiligten einfach nur schütteln.
Es gibt eigentlich keine Figur, die ich nicht mochte und auch die kleineren Nebengeschichten, wie die von Ilyas fand ich richtig klasse.
Die Auflösung hatte ein paar unerwartete Elemente, was ich super fand. Das Ende ist ein klassisches Happy End, was einfach alles abrundet.
Ich mochte den Schreibstil des Autors schon vorher und bin auch jetzt wieder begeistert.
Das Buch ist einfach schön und eine klare Empfehlung meinerseits.