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Veröffentlicht am 09.11.2023

Zwiegespalten

Die Fünfte Jahreszeit
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Dies ist der erste Teil einer neuen Krimireihe, die hauptsächlich in Hamburg spielt. Protagonistin ist Malin Brodersen, die ganz neu im Morddezernat in Hamburg startet. Malin ist aus reichem Haus und hat ...

Dies ist der erste Teil einer neuen Krimireihe, die hauptsächlich in Hamburg spielt. Protagonistin ist Malin Brodersen, die ganz neu im Morddezernat in Hamburg startet. Malin ist aus reichem Haus und hat die Polizeischule gegen den Willen ihrer Familie durchgezogen. Nun muss sie sich in einem neuen fast komplett männlichen Team einfinden. Viel Zeit zum Kennenlernen ihrer neuen Kollegen bleibt nicht, da sie direkt mit einem aufsehenerregenden Mord konfrontiert wird. Es bleibt nicht der einzige Mord. Nur Malin erkennt der Zusammenhang mit den Romanen einer bekannten Krimiautorin. Der Mörder scheint die Morde „nachzuspielen“.
Kein neuer, aber für mich sehr spannender Plot. Die Kriminalgeschichte und deren Aufklärung ist auch gut gelungen und ich wurde gut unterhalten. Probleme hat ich mit den Charakteren. Keiner ist wirklich sympathisch. Malin scheint dauergenervt zu sein und kann sich kaum ins Team integrieren und macht deshalb fast nur Alleingänge. Der Rest des Teams wirkt nicht sehr kompetent, denn alle Fortschritte kommt von der neuen jungen Malin, der eigentlich die Praxis fehlt. Trifft sich das Team benehmen sie sich zum Teil wie pubertierende und sticheln sich gegenseitig. Ich fand es einfach nur anstrengend. Keine Ahnung wie es sonst in einem Morddezernat läuft, ich hoffe nur nicht so.
Insgesamt wurde ich von der Geschichte gut unterhalten, der Spannungsbogen ist hoch. Nur hoffe ich sehr, dass in den folgenden Bänden Malin doch etwas teamfähiger wird und das restliche Team auch mehr mitermittelt. Denn ich könnte mir vorstellen, dass die sehr unterschiedlichen Charaktere sich gut ergänzen würden, wenn sie die Chance dazu bekämen.
Auch für Hamburg Liebhaber ist der Krimi lesenswert, da doch sehr viel auf die einzelnen Orte eingegangen wird.
Die Hörbuchsprecherin hat mir gut gefallen, sie konnte den Charakter von Malin mit ihrer Stimme gut unterstreichen.

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Veröffentlicht am 19.10.2023

Sehr detailreich, Schwächen bei den Charakteren

Die Schwarze Königin
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Ich habe schon einige Romane von Markus Heitz gelesen und mag seine Welten, die er erschafft. Diesmal hat sich der Autor an eine reale historische Figur herangewagt. Über die schwarze Königin, über die ...

Ich habe schon einige Romane von Markus Heitz gelesen und mag seine Welten, die er erschafft. Diesmal hat sich der Autor an eine reale historische Figur herangewagt. Über die schwarze Königin, über die ich vorher nichts wusste, gibt es einige Legenden, die er zum Anlass nahm eine ganz eigene Welt zu erschaffen.
Der Roman ist in zwei Handlungssträngen aufgebaut. In den historischen Strang, der die Geschichte der Schwarzen Königin im 15Jh. beschreibt und im heute, der den jungen Mann Len im Vordergrund hat. Die Schwarze Königin basiert auf der historischen Figur Barbara von Cilli, der zweiten Ehefrau von Kaiser Sigismund. Zu ihr gibt es viele Gerüchte bzgl. Okkultismus und Alchemie, perfekte Figur also für einen Fantasyroman. Dazu gibt es noch die üblichen Vampire.
Im heute ist Len auf der Rundreise in Osteuropa, sozusagen um seine Wurzeln zu erkunden. Seine Oma meinte, er stammt von den berühmten Vlad dem Zweiten ab. Auf dieser Reise kommt es zu merkwürdigen Zwischenfällen, die ihn immer mehr in die Geschichte von Barbara, Okkultismus und Vampiren entführt.
Beide Handlungsstränge sind sehr detailreich beschrieben. Ich konnte mir die Umgebungen sehr gut vorstellen. Markus Heitz hat mich unter anderem ins jetzige Prag entführt und dafür gesorgt, dass ich einen Heißhunger auf tschechisches Bier und Knödel bekam. Auch der historische Part ist sehr gelungen, was nicht einfach war, da in dieser Zeit auch geschichtlich viel passierte, was gut eingebunden wurde. Ein Manko waren dagegen die Charaktere, die meiner Meinung nach, nur oberflächlich behandelt wurden. Ich verstand ihren Antrieb für ihre Handlungen nicht, sei es Barbara oder Len. Ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen, ich fühlte mich eher wie ein Zuschauer, als mittendrin. Was ich persönlich auch schwierig fand, waren die Bezüge zu anderen Romanen von Markus Heitz. Ich habe zwar einige von ihm gelesen aber nicht alle der Pakt der Dunkelheit Reihe, auf die im Roman immer wieder Bezug genommen wurde. Aber gut, jetzt habe ich richtig Lust bekommen das nachzuholen.
Insgesamt ein sehr spannender Roman, der zum Teil sehr überraschend war, aber die Tiefe, die bei der Geschichte war, fehlte den Charakteren. Dennoch würde ich mich freuen, wenn es einen 2. Teil gibt, denn das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Vielfältiger Thriller

Apfelmädchen
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„Apfelmädchen“ ist ein Thriller, der auf mehrere Zeiten und Handlungsebenen spielt, deshalb empfehle ich ihn eher zu Lesen, als zu Hören. Ich habe das Hörbuch dazu gehört und es war wirklich sehr schwer ...

„Apfelmädchen“ ist ein Thriller, der auf mehrere Zeiten und Handlungsebenen spielt, deshalb empfehle ich ihn eher zu Lesen, als zu Hören. Ich habe das Hörbuch dazu gehört und es war wirklich sehr schwer für mich rein zu kommen. Viele Namen und Geschichten, die für mich zuordenbar waren, aber ich froh dran geblieben zu sein, denn ab der Hälfte wurde es richtig spannend und auch überraschend. Die Geschichte hat sich für mich in eine ganz andere Richtung entwickelt als gedacht.
Das Ermittlerteam von Idun und Calle war mir sehr sympathisch. Beide Charaktere haben sich auch nicht so in den Vordergrund gedrängt, sondern der Fokus blieb auf den Ermittlungen. Die Geschichte hat sehr viel zu bieten, zum Teil schon fast zu viel: Mord, Eifersucht, häusliche Gewalt, Sekte und Entführung. Ein bisschen weniger hätte der Geschichte keinen Abbruch getan.
Gut beschrieben waren die Auswirkungen auf die Psyche. Wie wirken die Verbrechen auf einen Menschen, was macht es mit ihm.
Insgesamt hat mich der Thriller bis auf die Anfangsschwierigkeiten gut unterhalten. Ich würde mich freuen, weitere Teile mit dem Ermittlerduo zu lesen oder zu hören. Die Hörbuchsprecherin war auch angenehm und man merkt, dass sie ein Profi ist. Sie hat versucht, trotz der Vielzahl an Charaktere sie unterschiedlich zu betonen, was bei der Unterscheidung geholfen hat.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Schöner Cosy Krimi für die Weihnachtszeit

Mord kennt keine Feiertage
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Ich liebe die Vorweihnachtszeit und ich liebe Krimis, also wenn ich mir das Cover anschaue, was meiner Meinung nach übrigens sehr gelungen, finden meine zwei Lieben hier zusammen. Protagonist ist ein gemütlicher, ...

Ich liebe die Vorweihnachtszeit und ich liebe Krimis, also wenn ich mir das Cover anschaue, was meiner Meinung nach übrigens sehr gelungen, finden meine zwei Lieben hier zusammen. Protagonist ist ein gemütlicher, dem Essengenuss nicht abgeneigter Chief Inspector, der mir sofort sympathisch war. Auf den Anruf seines Freundes Robin Chandler macht er sich trotz schlechten Wetters und seinen Weihnachtsplänen sofort auf dem Weg, um ihm zu helfen. Chandler ist auf einer Insel in Cornwall zusammen mit anderen Personen. Diese wurden alle von Lord Bainbridge eingeladen, der nun tot ist. Kurz nachdem Chief Inspector Smart ankommt, wird das Wetter so schlecht, dass alle auf der Insel festhängen ohne Kontakt zum Festland. Die Ermittlung kann starten.
Das Setting ist sehr gelungen. Schnee, ein einsamer Landsitz ohne Kontakt zur Außenwelt. Ganz wunderbar für einen weihnachtlichen Krimi. Dem Autor gelingt es auch sehr gut die Stimmung einzufangen, einerseits die Abgeschiedenheit, anderseits aber auch die Gemütlichkeit des Landsitzes. Oft wirkte der Roman für mich auch eher, dass er vor 100 Jahren spielt, als in der Jetztzeit, nur wenn dann z.B. ein Handy in der Geschichte auftauchte, fühlte ich mich wieder in die richtige Zeit gerückt.
Die Charaktere sind sehr verschieden und zum Teil auch etwas überzogen. Leider sind sie bis auf Smart auch wenig beschrieben, sie sind für mich nicht so richtig zu fassen gewesen. Das war natürlich auch der Handlung geschuldet, da sie alle verdächtig waren. Bei der ersten Hälfte des Romans hatte ich auch die ganze Zeit das Gefühl, dass der Roman aus einer Reihe stammt, bei denen ich die Vorgängerbände nicht kenne, denn es wurde immer wieder Bezug auf vorhergehende Fälle von Smart und Chandler genommen. Der Roman ist aber einzeln. Für mich war das verwirrend und war für die Handlung nicht notwendig.
Der Roman las sich sehr gut, es gibt überraschende Wendungen und das Ende konnte ich nicht vorhersehen. Das war zum einen aber auch ein Problem, natürlich werde ich gerne vom Ende überrascht. Aber hier kam es sehr unerwartet und es wurde nicht so richtig darauf hingearbeitet. Einige Fragen blieben unbeantwortet, dass fand ich sehr schade. Ich hätte mir einfach eine interessantere Aufklärung erhofft. Dennoch wurde ich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.09.2023

Sehr komplexer Thriller

An einem dunklen Ort
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Ich muss zugeben, ich habe vor dem Lesen des Romans nicht weiter recherchiert, sondern nur den Klappentext gelesen. So wusste ich zum einen nicht, dass dies bereits der 10 Teil einer Reihe ist und zum ...

Ich muss zugeben, ich habe vor dem Lesen des Romans nicht weiter recherchiert, sondern nur den Klappentext gelesen. So wusste ich zum einen nicht, dass dies bereits der 10 Teil einer Reihe ist und zum anderen erwartete ich laut Beschreibung einen Locked Room Roman. Das führte dazu, dass ich sehr überrascht wurde.
Der Prolog zeigt schon etwas mehr von der Handlung, die zu Beginn noch nicht im Einklang mit dem eigentlichen Fall des Buches zu bringen ist: den Mord an einen reichen Geschäftsmann in einem verschlossenen Zimmer. Mir gefiel der Plot mit den wenigen Verdächtigen, die alle ein Alibi hatten und ein Mord auf den ersten Blick unmöglich wirkte. Dann entwickelte sich der Roman ganz anders weiter wie gedacht. Das kann ich leider nicht beschreiben, sondern spoilere ich zu stark. Mir persönlich gefiel diese Entwicklung nicht so sehr, aber es blieb spannend.
Das Team um Ermittler Jan Tommen ist sehr ungewöhnlich und erinnerte mich etwas an das A-Team. Jeder hat seine besonderen Fähigkeiten, die zum Teil fast schon wie Superkräfte wirken. Leider merkte ich sehr, dass gerade bei der Teamzusammenarbeit mir das Wissen aus den Vorgängerromanen fehlte, weshalb ich empfehle, auch wenn die Fälle einzeln abgehandelt werden, die Reihe doch in der Reihenfolge zu lesen.
Der Roman hat sich sehr gut gelesen mit hohen Spannungsbogen. Insgesamt war es für mich zum Teil zu stark konstruiert und wirkte auch dadurch etwas unglaubwürdig. Wer aber gerne spannende Thriller mit einem ungewöhnlichen Team liest, ist bei dieser Reihe richtig.

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