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Veröffentlicht am 19.10.2023

Kampf gegen dunkle Mächte

Der Basilisken-Thron
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Bracke lebt recht unbeschwert in den Wäldern seiner "Großmutter", bis eines Tages Fremde auftauchen denen er als Führer dienen soll. Weit entfernt führt die juge Chrysanthe ein behütetes Leben, während ...

Bracke lebt recht unbeschwert in den Wäldern seiner "Großmutter", bis eines Tages Fremde auftauchen denen er als Führer dienen soll. Weit entfernt führt die juge Chrysanthe ein behütetes Leben, während ihr Vater, Admiral in der kaiserlichen Flotte, vor schweren Entscheidungen steht. Das Leben von Ammolit hingegen ist alles andere als behütet, wurde sie doch als Kind an einen Magier verkauft, der sie nun für seine Zwecke benutzt.

In "Der Basilisken-Thron" schafft der Autor auf etwas über 500 Seiten eine sehr komplexe Welt, zur näheren Erläuterung findet sich vorn und hinten im Einband eine Karte. Dem aufmerksamen Beobachter wird auffallen, dass es hier auffällige Ähnlichkeiten zu unserer Weltkarte gibt. Auch bei der Beschreibung zur Entstehung der verschiedenen Reiche kamen mir Ereignisse aus der Geschichte Europas in den Sinn, die zu den Dunkelsten der jüngeren Vergangenheit zählen. Vieles erinnert an den zweiten Weltkrieg, den Zusammenschluß der Alliierten, der letztlich zum Sieg über das faschistische Deutschland geführt hat und an die anschließende Aufteilung der eroberten Gebiete. Natürlich kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass das tatsächlich die Intention des Autors war, oder ob ich da etwas hineininterpretiere. Hier wurden die Feind allerdings nicht vollständig eliminiert, die Drehhu wurden in ihre Heimat zurückgedrängt und sind von hier aus weiterhin eine Bedrohung.

So wie ich hier Ähnlichkeiten zu erkennen glaube, so ist es auch in vielen anderen Bestandteilen der Geschichte. Wer viel im Fantasygenre unterwegs ist wird sicherlich Parallelen zu bekannten Büchern und Serien finden. Für mich enthält das Buch Anklänge an "The Witcher", "Das Rad der Zeit", "Shadow and Bone", aber genauso auch an Klassiker wie " Der Herr der Ringe", oder "GoT". Hier ist es immer etwas schwierig damit das Ganze nicht abgekuppfert aussieht. Der Autor hat das gut gelöst, die Parallelen sind da, aber sie sind nicht zu offensichtlich, eher ist es so, dass man bei Lesen kurz eine vage Erinnerung im Kopf hat, die aber nur so am Rand mitschwingt.

Da das Buch ein sehr komplexes Universum mit verschiedenen Ländern und zahlreichen Figuren enthält, muss man sich zu Anfang erstmal in die Geschichte einfinden. Hier fiel mir das aber überraschend leicht. Die Figuren werden sehr gut eingeführt, sind spezielle Charaktere und haben innerhalb ihrer Handlungsstränge eine wichtige Funktion. Sie alle durchleben im Verlauf der Handlung eine Entwicklung, eine Wandlung, eine Art Reifeprozess. Die Geschichte gliedert sich in drei Handlungsstränge, zwischen denen man innerhalb der Kapitel hin und her springt. Die Stränge laufen simultan und unabhängig voneinander, führen aber letztlich zum Ende zusammen. Ein Ende, dass nicht komplett abgeschlossen ist und so noch Raum für eine Vortsetzung bietet.

Ich habe das Buch, obwohl ich es toll fand, nicht mit 5 Sternen bewertet und möchte noch kurz ansprechen warum. Leider gibt es mehrer Szenen, mit denen ich nicht ganz einverstanden bin. Noch am wenigsten stört mich die Tatsache, dass die Frauen eher schmückendes Beiwerk sind und zuhause Kinder und Haus hüten, während die Männer in den Krieg ziehen und die Welt retten. Aber es hat mir schon negativ aufgestoßen, dass eine junge Frau am kaiserlichen Hof vorgeführt werden soll, sie wird extra exotisch eingekleidet, man macht sich über ihr Auftreten und ihre provinzielle Herkunft lustig und natürlich kommt diese junge Frau aus einem fernen Land und hat eine dunkle Hautfarbe. Solche Stereotypen müssen heute wirklich nicht mehr sein, ebenso wie eindeutige Wortspiele mit sexuellem Hintergrund. Natürlich kann es sein, dass die meisten Leser meine Kritikpunkte diesbezüglich nicht nachvollziehen können und das anders als ich empfinden, aber mich hat es doch beschäftigt.

Nichtsdestotrotz ein Fantasy Roman der mich seit langem wiedereinmal packen und begeistern konnte und bei dem der Autor hoffentlich eine Fortsetzung geplant hat.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Miss Marple trifft Agatha Raisin

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
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Judith Potts bekommt überraschend eine Einladung zum Hochzeitsempfang von Sir Peter Bailey, der reichste Mann des beschaulichen Städtchens Marlow beabsichtigt seine ehemalige Pflegerin zu ehelichen. Judith ...

Judith Potts bekommt überraschend eine Einladung zum Hochzeitsempfang von Sir Peter Bailey, der reichste Mann des beschaulichen Städtchens Marlow beabsichtigt seine ehemalige Pflegerin zu ehelichen. Judith verspürt eigentlich keine rechte Lust, eine Äußerung des Bräutigams am Telefon lässt sie allerdings aufhorchen, Sir Peter scheint doch tatsächlich Angst zu haben, Angst man könnte ihn ermorden.

Robert Thorogood liefert mit seinem zweiten Buch rund um die eigenwillige Kreuzworträtselautorin Judith und ihre Freundinnen Becks und Suzie eine lockere Mörderjagd, bei der nicht immer alles glatt läuft. Im Verlauf der Geschichte ist irgendwie jeder mal verdächtig, das übereifrige Trio schafft es aber auf unnachahmliche Weise an Informationen zu kommen und ist so der Polizei, die nicht an ein Verbrechen glaubt, immer einen Schritt voraus. Die Geschichte folgt in Stil und Umsetzung ganz seinem Vorgänger, kann aber super unabhängig davon gelesen werden. Die Figuren sind liebenswert tollpatschig, ungewollt komisch, aber hartnäckig wie ein Terrier. Neben der Geschichte rund um den Mordfall gibt es auch privat bei allen Dreien wieder die Ein, oder Andere Baustelle. So jagt Judith einen vermeintlichen Drogendealer, der seine Treffen durch die Lösungen im Kreutzworträtsel zu arrangieren scheint, Suzie vernachlässigt ihre Arbeit als Hundesitterin um im Radio Karriere zu machen und Becks hat eindeutig ein Geheimnis, dem die Freundinnen auch noch auf die Spur kommen müssen.

Das Mordszenario ist knifflig, aber recht klassisch, Sir Peter wird tot in seinem Büro gefunden, die Tür von innen verschlossen, der Schlüssel in seiner Tasche, die Fenster lassen sich nicht öffnen und es ist keine weitere Person im Zimmer. Für die Polizei ist die Sache eindeutig ein Unfall und so kommen unser Hobbydetektivinnen zum Einsatz. Durch das Beobachten und Ausfragen der beteiligten Personen werden die Ereignisse rekonstruiert und nach etlichen falschen Verdächtigungen schließlich der Mörder entlarvt. Alles immer mit einem Augenzwinkern und einer ordentlichen Prise britischen Humors.

Das Buch passt vom Stil her gut für Fans britischer Crimeserien ala Miss Marple, Pater Brown, Inspector Barneby, Agatha Raisin, oder auch Shakespeare and Hathaway. Wer diese locker Art der Krimiunterhaltung mag ist hier genau richtig. Die Geschichte ist auf unaufgeregte Art spannend, relativ unblutig, aber sehr amüsant, leicht zu lesen und mit knapp 400 Seiten eine gute Wochenendlektüre.

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Veröffentlicht am 27.09.2023

Erinnerungen

Doppler
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Nach einem schweren Autounfall kommt ein kleiner Junge zu seinen Großeltern aufs Dorf, hier erlebt er eine ganz eigene Welt, die so ganz anders ist als die aus der er kommt. Zusammen mit seinen stehts ...

Nach einem schweren Autounfall kommt ein kleiner Junge zu seinen Großeltern aufs Dorf, hier erlebt er eine ganz eigene Welt, die so ganz anders ist als die aus der er kommt. Zusammen mit seinen stehts zu Streichen aufgelegten Cousins wird dieser Sommer für ihn unvergesslich.

Der Autor schickt seinen Protagonisten in eine sehr ländliche, vom Weinanbau geprägte Region Österreichs. Hier ticken nicht nur die großen Standuhren anders, die Menschen hier leben mit und vom Wein und fest verankert in ihren alten Traditionen. Für den Jungen aus der Stadt ein Kulturschock, da niemand ihm die Situation erklärt beginnt er seine neue Umgebung auf seine ganz eigene, kindliche Art zu begreifen. Der Leser lernt durch seine Augen die Großeltern kennen, auch für ihn immer Mutter und Vater, die etwas älteren Cousins, mit ihren derben Späßen, den prügelnden Onkel mit dem schielenden Auge, oder die etwas zurückgebliebene Tante, die die Katzen nur so lange lieb hat, wie sie klein sind. Auch einigen Dorfbewohnern begegnet man, wie dem Pfarrer zum Beispiel, bei dem es ein Geheimnis zu lüften gibt - trägt er unter der Soutane eine Hose, oder ist er nackt unterm Gewand.

Der Autor schreibt mit einer unglaublichen Leichtigkeit, schon die Anfangsszene steckt voller Komik, obwohl die Beschreibung des Autounfalls alles Andere als komisch ist. So geht es im ganzen Buch man hat ständig ein Grinsen im Gesicht, fühlt sich fast wie in Ludwig Thomaˋs Lausbubengeschichten, dann erkennt man aber den Ernst und oft auch die Tragik hinter den Worten. Da das Buch in den 70ger Jahren angelegt ist und auch Erinnerungen der Großeltern an den zweiten Weltkrieg und die Zeit danach vorkommen, ist die Sprache dementsprechend. Dem Leser muss klar sein, dass antisemitische Ausdrücke genauso vorkommen, wie Beschreibungen von Gewalt gegen Kinder und Tiere, oder eben eine Hausschlachtung, die im dörflichen Leben eine zentrale Rolle spielt. Man muss diese Teile des Buches im richtigen Kontext sehen können, ansonsten sollte man von der Lektüre eher Abstand nehmen.

Namensgebend für das Buch sind die zweilitrigen Weinflaschen, die Doppler, in die der Großvater seinen Wein abfüllt, aber so wurden wohl auch Brillen genannt, daher der Bezug zum Cover. Mich hat es allerdings etwas irritiert, als plötzlich, ohne erkennbaren Zusammenhang einige Seiten eingestreut waren, in denen es um einen Brillenliebhaber geht, der über die gebratene Scholle auf seinem Teller sinniert, oder Sigmund Freund, der über den Weggang aus Wien nachdenkt.

Ein tragischkomisches Buch mit Erinnerungen an einen besonderen Sommer und einem nostalgischen Blick auf das Leben unserer Großeltern. Wahrscheinlich nicht für jeden Leser passend.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Kampf ums Überleben

Splitter der Zeit
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Cameron erlebt als Junge wie seine Heimatwelt verbrennt, mit ihr seine Mutter. Nur Wenige überleben den Angriff der Honta, einer insektenartigen Lebensform aus den Tiefen des Alls. Adoptiert von einem ...

Cameron erlebt als Junge wie seine Heimatwelt verbrennt, mit ihr seine Mutter. Nur Wenige überleben den Angriff der Honta, einer insektenartigen Lebensform aus den Tiefen des Alls. Adoptiert von einem Soldaten wächst er selbst zu einem heran, immer bestrebt eine Möglichkeit zu finden den Krieg gegen die immense Übermacht an Gegnern zu gewinnen.

Splitter der Zeit hat mich direkt zu Anfang gepackt, man hat sich als Leser direkt mit dem Schicksal des kleinen Jungen verbunden gefühlt. Obwohl es auch hier schon viele Personen und somit viele, oft ungewöhliche, Namen gab, macht es der Schreibstil des Autoren leicht den Überblick zu behalten und sich auf die Geschichte einzulassen. Diese Geschichte ist eine sehr gelungene Mischung aus allem, was eine gute SciFi Story ausmacht, es gibt unbekannte, phantastische Welten, Aliens, Künstliche Intelligenz, Raumschiffe, lange Reisen durchs All. viel Technik und über all dem eine Bedrohung für die Menschheit. Die Entwicklung des jungen Cameron erinnert ein wenig an "Enders Game", die Angreifer könnten gut aus "Starship Troopers" entsprungen sein, der weitere Verlauf erinnert mich aber dann noch am ehesten an "Enemy Mine".

Über das ganze Buch hinweg lernt der Leser die Hauptfigur Cameron gut kennen, der Autor schafft es seiner Figur Substanz und Tiefe zu geben und macht sein Handeln so gut nachvollziebar. Man begegnet Cameron in unterschiedlichen Stadien seines Lebens, oft nur für einen kurzen Moment, manchmal aber auch für längere Zeit. Teilweise gibt es dabei größere Zeitsprünge. Um nicht den Überblick zu verlieren, ist jedes Kapitel mit Ort und Zeit betitelt und enthält Camerons aktuelles Alter.

Zeitsprünge sind ein wichtiges Element der Geschichte, kämpfen die Menschen als lineare Wesen gegen die Honta, die in nichtlinearen Bahnen denken. Diese Konstellation ist spannend, aber natürlich auch etwas verwirrend. Hier fiel es mir nicht immer leicht den Gedankengänge des Autore, bzw der Figuren zu folgen. Wie es sich für eine Geschichte, die in der fernen Zukunft der Menschheit spielt gehört, gibt es natürlich auch eine Unmenge an technischen Errungenschaften, die zum Reisen durchs All genutzt werden, als Waffen, oder einfach im Alltag. Oft machen Autoren hier den Fehler den Leser mit Informationen, Hintergründen zur Funktionsweise und Beschreibungen der Optik der Gegenstände regelrecht zu überschütten. Mich überfordert das ehrlich gesagt meist. Ich bin kein Physiker, muss die Funktionsweise eines Schiffsantriebs nicht verstehen, oder warum eine Plasmawaffe tut was sie tut. Andreas Brandhorst hat hier einen guten Mittelweg gefunden. Seine Geschichte beinhaltet natürlich all diese Dinge, er versucht aber nicht sie mir seitenweise zu erklären, sondern gibt einfach durch die Handlung selbst kurze Anhaltspunkte, sodass ich weiß worum es im Groben geht und wofür das Gerät da ist. Diese Herangehensweise fand ich äußerst entspannt und ist für mich ein weiterer Pluspunkt an diesem Buch. Für Alle, die an mehr Informationen interessiert sind gibt es am Ende des Buches ein Namensverzeichnis und ein umfassendes Glossar zu Waffen, Raumschiffen, Antrieben, der Menschen, wie auch der gegnerischen Honta. Hier kann man schon während des Lesens nachschlagen, oder eben am Ende nochmals Zusatzinfos abholen.

Auch enthalten im Glossar ist eine Art Zeitstrahl, der die fiktiven Ereignisse des Buches, die fiktive Entwicklung der Menscheit zeigt und diese zurückverfolgt zu ihren Anfängen in einer, von uns aus gesehen, gar nicht mehr so entfernten Zukunft. Erschreckend ist hierbei, wie Andreas Brandhorst Themen wie die Corona Pandemie und die Diskussionen um Künstliche Intelligenz einbezieht um ein beängstigendes, aber auch wieder hoffnungsvolles Szenario zu entwerfen.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Urlaub unter Palmen

The Castaways
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Lori und ihre Schwester Erin teilen momentan vieles in ihrem Leben, ist Lori doch nach der Trennung von ihrem Mann bei Erin eingezogen. Als Lori aus einem spontanen Impuls heraus eine Reise in die Südsee ...

Lori und ihre Schwester Erin teilen momentan vieles in ihrem Leben, ist Lori doch nach der Trennung von ihrem Mann bei Erin eingezogen. Als Lori aus einem spontanen Impuls heraus eine Reise in die Südsee bucht ist es dann natürlich auch ihre Schwester, die sie begleiten soll. Noch bevor die Beiden ihr entgültiges Reiseziel erreichen kommt es zu einem furchtbaren Streit und letztlich steigt Lori trotz ihrer Flugangst ohne ihre Schwester in das Flugzeug, das sie zu ihrer traumhaften Urlaubsinsel bringen soll.

Was so traumhaft beginnt, verwandelt sich recht schnell in einen Alptraum, denn das Flugzeug mit Lori und den anderen Passagieren verschwindet spurlos. Zwei Jahre später gibt es neue Erkenntnisse und der Leser begleitet Lori zurück auf die Urlaubsinsel, den diese sucht noch immer nach Antworten und hofft diese nun endlich zu finden.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte auf zwei Zeitebenen, einmal in der Gegenwart aus Erins Sicht und aus der Vergangenheit meist aus Sicht von Lori. Der Leser erhält so Einblicke in das Geschehen rund um den Flugzeugabsturz und die Zeit danach. Die Geschichte entwickelt sich aus verschiedenen Perspektiven, es ist spannend zu sehen, wie Erin im Heute Hinweise deutet und was diese dann tatsächlich für eine Bedeutung haben. Allerdings erfordert diese Art des Erzählens auch eine gewisse Aufmerksamkeit durch den Leser, zwar sind die einzelnen Kapitel mit der jeweiligen Person und der Zeit versehen, aber man muss das eben auch mitlesen, um nicht den Überblick zu verlieren.

Die Geschichte wird spannungstechnisch über weite Teile auf dem gleichen Level gehalten, die Geschehnisse rund um Lori und den Absturz sind zwar emotional, aber oft auch recht monoton. Die Autorin geht hier sehr auf die hintergründige, psychologische Ebene, allerdings war mir das stellenweise zu zahm. Trotzdem schafft sie es die Gedanken des Lesers geschickt in eine bestimmte Richtung zu lenken und ihn so aufs Glatteis zu führen. Natürlich geht es hauptsächlich um Lori und ihre Schwester Erin, gerade Lori wir sehr intensiv behandelt, ihre gescheiterte Beziehung, ihr unerfüllter Kinderwunsch, alles Dinge, die für ihr Handeln wichtig sind. Leider kommen mir dabei die anderen Figuren allerdings viel zu kurz, hier wird zum Teil sehr mit Klischees gearbeitet und das ist schade.Mit dem Ende konnte mich die Autorin nur bedingt überraschen, ich hatte da schon so eine Vermutung.

Nach den Lesermeinungen zum Buch hatte ich eigentlich eine Art spannenden Psychothriller erwarte, diese Erwartung wurde nur bedingt erfüllt. Auch wenn das Buch für mich eher Drama ist, habe ich es gern gelesen, die Autorin macht es dem Leser mit ihrem Stil leicht der Gechichte zu folgen und durch die geschickt eingebauten Wendungen bleibt man bei der Stange, man will doch schließlich wissen was als nächstes kommt.

Wenn man demnächst in den Urlaub fliegt sollte man das Buch vielleicht nicht unbedingt mit ins Handgepäck nehmen, könnte für schwitzige Hände während des Fluges sorgen.

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