Unerfüllte Versprechen
Das Cover von Flower and Bones sieht wunderschön aus, indem es verschiedenfarbige Blumen ziert, sowie eine Abbildung eines bemalten Gesichts der Catrina. Nach dem Lesen des Buches gibt das Cover jedoch ...
Das Cover von Flower and Bones sieht wunderschön aus, indem es verschiedenfarbige Blumen ziert, sowie eine Abbildung eines bemalten Gesichts der Catrina. Nach dem Lesen des Buches gibt das Cover jedoch leider einen falschen Eindruck der Geschichte, da der Fokus ein sehr anderer ist.
Und damit muss ich direkt zur Handlung kommen. Nach dem Cover, Klappentext und Lesen der Leseprobe hatte ich mir ein Buch mit Fokus auf mexikanische Magie im Stil von Coco vorgestellt. Das traf aber überhaupt nicht zu. Zwar steigt das Buch mit Mexiko und dem Tag der Toten ein, schlägt jedoch dann einen komplett anderen Weg, den ich nicht vorwegnehmen möchte. Wer nach einem Halloween-Oktober-Coco-Vibe-Buch sucht, wird hier nicht fündig. Der Aufbau der Handlung, bezogen auf Spannung, Einführung, Auseinandersetzung mit dem Problem fand ich etwas ungeschickt gelöst, was aber vor allem an dem falsch angepriesenen Thema des Buches lag. Es geht hier wirklich nicht um die Catrina, was extrem schade ist.
Die Autorin führt das Buch damit ein, dass alle ihre Bücher ineinander übergehen. Für mich war es das erste Buch, das ich von Sandra Grauer gelesen habe und muss sagen, dass Leserinnen, die bereits Bücher der Autorin gelesen haben, hier wohl sehr viel mehr auf ihre Kosten kommen werden. Für Neueinsteiger wird es schwieriger, da mir sehr der Bezug zu den Figuren gefehlt hat. Die neu eingeführte Figur wurde leider nicht ausgearbeitet, sodass man nur 5% von ihr kennenlernen konnte, weil der Fokus nicht auf ihr, sondern dem Drumherum lag, was mich sehr enttäuscht hat. Wer die anderen Figuren schon kennt, ist hier vielleicht leichter zu überzeugen, aber mich hat man damit leider verloren. Zudem muss ich sagen, dass mir die männliche Sichtweise extrem unrealistisch vorkam, was für mich das Lesen dieser Kapitel sehr erschwert hat. Einerseits kamen Gefühlsbekundungen, die ich von Männern nicht wirklich kenne, und andererseits war so viel toxische Männlichkeit da, dass es einfach nicht zusammengepasst hat. Vielleicht bin ich hier etwas zu kritisch, mir hat die Figur leider nicht zusagen können.
Der Schreibstil war dafür sehr flüssig zu lesen. Ich fand die Beschreibungen sehr schön in die Geschichte eingebettet, sodass sie eine Funktion hatten und nicht bloß als Lückenfüller dienten. Ich mochte auch die Dialoge zwischen den Figuren und fand die verschiedenen Sichtweisen sehr gut voneinander trennbar.
Für mich einfach ein komplett falsches Marketing, sodass sich Leserinnen auf etwas freuen, was nie richtig behandelt wird.