»Hilf mir!« Delilah kann es kaum fassen, als sie diese Nachricht in ihrem Lieblingsbuch findet. Oliver, der Held der Geschichte, hat diese Worte extra für sie in den Felsen geritzt. Zuerst hält sie sich für verrückt, doch schnell stellen Delilah und Oliver fest, dass sie über die Grenzen der Buchseiten hinweg miteinander sprechen können. Und damit nicht genug: Oliver vertraut Delilah an, dass er raus möchte aus seiner Buchwelt: Das echte Leben interessiert ihn! Und sowieso findet er Delilah süß und würde sie zu gerne küssen ... Und Delilah? Die hat sich schon längst in Oliver verguckt und ist begeistert von der Idee, ihn aus seiner Geschichte herauszuholen. Aber wie sollen sie es schaffen, die Grenzen zwischen ihren Welten zu überwinden?
Das Cover finde ich ganz gut gestaltet. Ist passend zur Geschichte.
Der Schreibstil ist flüssig geschrieben. Ausserdem wird es aus drei verschiedenen Sichten erzählt, aus Delilahs und Olivers Sicht und ...
Das Cover finde ich ganz gut gestaltet. Ist passend zur Geschichte.
Der Schreibstil ist flüssig geschrieben. Ausserdem wird es aus drei verschiedenen Sichten erzählt, aus Delilahs und Olivers Sicht und eines Erzählers.
Die Handlung fand ich schön und außergewöhnlich. Ein Leben innerhalb eines Buches war sehr gut umgesetzt worden. Die Lösung am Ende gibt bestimmt noch Probleme im zweiten Teil.
Die Charaktere finde ich gut ausgearbeitet. Sie sind alle sehr gut beschrieben und sympathisch.
Cover: Ich finde das Cover sehr gelungen. Aufgeteilt zwischen oben – Delilah und unten – Prinz Oliver, passt es perfekt zur Story. Das tolle Cover war auch einer der Gründe, warum ich bei der Bastei Lübbe ...
Cover: Ich finde das Cover sehr gelungen. Aufgeteilt zwischen oben – Delilah und unten – Prinz Oliver, passt es perfekt zur Story. Das tolle Cover war auch einer der Gründe, warum ich bei der Bastei Lübbe die Leseprobe gelesen habe.
Besonderheiten: Es gibt ein wunderschönes Vorwort von den beiden Autorinnen, die übrigens Mutter und Tochter sind.
Charaktere: Hier gibt es sozusagen 2 Gruppen. Einmal die Personen der „realen Welt“ und zum anderen die aus dem Märchenbuch.
Protagonistin der „realen Welt“ ist Delilah. Sie ist etwa 16 Jahre alt und Schülerin. Dann gibt es da noch ihre beste Freundin Jules und ihre Mutter. Zu den Märchenbuchfiguren gehören die verschiedensten Kreaturen. Von Prinzessin bis Drache ist alles mit dabei. Angeführt werden diese von Prinz Oliver. Der würde aber viel lieber in die reale Welt flüchten.
Story: Delilah hat ihr Schulleben oft gründlich satt. Von den „coolen“ Schülern wird sie geschnitten (was sicherlich auch daran liegt, dass sie ausversehen dem coolsten Mädchen die Nase bricht). Nur Jules hält zur ihr. Als Delilah eines Tages etwas Merkwürdiges in ihrem Lieblingsbuch auffällt, das sie von der Schulbücherei geliehen und schon mindestens 1000 mal gelesen hat, beginnt ein fantastisches Abenteuer.
Jodi Picoult ist normalerweise für ihre nachdenklich stimmende Literatur wie Beim Leben meiner Schwester, In den Augen der Anderen oder Neunzehn Minuten bekannt, in der sie gängige Moralvorstellungen ...
Jodi Picoult ist normalerweise für ihre nachdenklich stimmende Literatur wie Beim Leben meiner Schwester, In den Augen der Anderen oder Neunzehn Minuten bekannt, in der sie gängige Moralvorstellungen schon mal in einem anderen Licht erscheinen lässt. Diesmal hat sie zusammen mit ihrer Tochter Samantha einen etwas anderen Roman geschrieben, dessen Inhaltsangabe den Leser sofort an eine Mischung aus Die unendliche Geschichte und Tintenherz erinnert. Trotzdem entwickelt die Handlung ihren ganz eigenen Charme, was vor allem an den beiden Hauptcharakteren liegt.
Delilah und Oliver sind mir beide sofort ans Herz gewachsen. Sie sind in ihrer Unbeholfenheit absolut liebenswert, ohne kindisch oder albern zu wirken. Man fühlt mit ihnen mit, genießt ihren wunderbar trockenen Humor und fiebert mit ihnen mit, ob und vor allem wie sie es wirklich schaffen, Oliver zu befreien. Aber auch die Nebenfiguren, besonders Delilahs beste Freundin Jules, ihre Mutter oder einige der übrigen Märchenhelden, wissen zu begeistern, die Geschichte lebendig zu gestalten und so manches Klischee zu verhindern.
Der flüssige Schreibstil und die zauberhafte Gestaltung (s. u.) machen es einem leicht, in der Story zu versinken. Abwechselnd aus Delilahs und Olivers Perspektive erzählt, durchbrochen durch Textabschnitte des eigentlichen Märchens, wird dem Leser grandiose Unterhaltung geboten. Natürlich mag diese im Vergleich zu Jodi Picoults anderen Werken eher oberflächlich und nicht derart tiefgründig sein, allerdings macht gerade das die märchenhafte Atmosphäre des Romans aus. Dazu gehört zudem ein wenig Magie, die nicht immer mit Logik zu erklären ist.
Etwas schade fand ich, dass man nicht das ganze Märchen im Buch abgedruckt hat. So begeistern jene Stellen zwar durch ihre fantastischen Illustrationen, doch hin und wieder kann man sich nicht zusammenreimen, was in den ausgelassenen Passagen passiert ist. Der Aufbau hat in der Hinsicht etwas Bruchstückhaftes, das nicht immer zum Rest der Geschichte passen will und manchmal sogar deplatziert wirkt.
Fazit
Wer Jodi Picoult für ihre ernsten, vielschichtigen Themen liebt, wird vielleicht von ihrem Jugendroman etwas enttäuscht sein. Aber es wäre ein Fehler, sich aus großen Erwartungen heraus diese Geschichte entgehen zu lassen. Facettenreich dargestellte Charaktere, eine märchenhafte Handlung, ein toller, trockener Humor und vor allem die wunderschöne Gestaltung des Buches sind mehr als genug Gründe, Mein Herz zwischen den Zeilen eine Chance zu geben.
Wer sich gerne verzaubern lässt, romantischen Märchen etwas abgewinnen kann, eine zauberhafte Aufmachung zu schätzen weiß und nicht zu sehr auf penible Logik versessen ist, wird dieses Werk sofort ins Herz schließen!
Die Grundidee, dass man sich in den Protagonisten eines Buches verliebt und dieser dann tatsächlich mit der Außenwelt kommunizieren kann, fand ich unheimlich spannend!
„Mein Herz zwischen den Zeilen“ ...
Die Grundidee, dass man sich in den Protagonisten eines Buches verliebt und dieser dann tatsächlich mit der Außenwelt kommunizieren kann, fand ich unheimlich spannend!
„Mein Herz zwischen den Zeilen“ hat mich jedoch in vielerlei Hinsicht überrascht. Zunächst einmal war ich von den ganzen Bildern und kleinen Zeichnungen im Inneren überwältigt. Dass ich wieder ein Buch mit Bildern darin lese, war so eigentlich nicht geplant 😄. Aber sie haben mir wirklich gefallen! Auch wenn ich das bitte nicht in jedem Buch haben möchte, doch hierzu passte es.
Die Geschichte wird zudem aus drei Perspektiven erzählt. Wir haben Delilah in der „realen“ Welt, Oliver, der im Buch eingesperrt ist, und das Märchen an sich. Die Wechsel fielen mir nicht so leicht und besonders die Märchenkapitel waren für mich etwas langweilig. Da Oliver im Vorfeld auch in seiner Perspektive von dem Märchen erzählt und wie er es persönlich wahrnimmt, war mir das irgendwie Zuviel. Es fühlte sich doppelt an. Doch zum Glück waren die Märchenkapitel auch immer sehr kurz.
Die Geschichte zwischen Delilah und Oliver fand ich jedoch sehr gelungen. Einige Wendungen und Probleme wurden eingebaut, die sich für mich authentisch anfühlten und auch die Protagonisten waren mir sympathisch.
Fazit: es lohnt sich immer mit etwas weniger Erwartungen an die Sache heranzugehen, denn dann kann man nur positiv überrascht werden! Ich denke die Zielgruppe für dieses Buch ist vielleicht etwas jünger als ich, trotzdem hat mir das Buch sehr viel Spaß gemacht. Ein süßes und lustiges Buch für Zwischendurch. Daher gibt es von mir 4 von 5 Sternen.