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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2023

braucht Zeit um in die Gänge zu kommen

Kalter Sog: Ostsee
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Ich habe die vorigen Teile mit der neugierigen Journalistin in Ausbildung Anne leider nicht gelesen, war aber in diesem Teil trotzdem sehr schnell im Lesefluss und in der Geschichte. Der Beginn konnte ...

Ich habe die vorigen Teile mit der neugierigen Journalistin in Ausbildung Anne leider nicht gelesen, war aber in diesem Teil trotzdem sehr schnell im Lesefluss und in der Geschichte. Der Beginn konnte mich nicht fesseln, Anne wirkt naiv und ihr Urlaub mit Marie beginnt auch recht unaufgeregt, zusätzlich diskutiert Anne mit einer Stimme in ihrem Kopf. Spannend finde ich, dass der Sohn der Vermieterin ihres Ferienzimmers verschwunden ist und natürlich muss Anne recherchieren, was dahintersteckt, sie kann gar nicht anders. Ihre Freundin Marie vergnügt sich inzwischen mit ihrem Urlaubsflirt. Zeitlich befindet sich ein Kommissar am Urlaubsort und Anne kann ihn überreden, gewisse Dinge für sie zu organisieren, zu denen sie keinen Zugang hat. Etwa ab der Hälfte des Buches wird der Vermisstenfall dann doch sehr spannend, da anscheinend der gesamte Freundeskreis und die Ehefrau von Nik involviert sind. Am Ende werden dann alle losen Ermittlungsstränge zusammengeführt und zusätzlich erfährt Anne auch noch etwas aus ihrer eigenen Kindheit, was ihr bis jetzt nicht klar war.

Veröffentlicht am 12.10.2023

Erinnerungen können trügerisch sein

Tiefer als der Abgrund
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Der Psychothriller ist sehr spannend aufgebaut. Die Einstiegszene mit Elias und seiner Haftentlassung beginnt recht harmlos, unaufgeregt. Doch schon bald werden Rückblicke aus der Erinnerung von Elias ...

Der Psychothriller ist sehr spannend aufgebaut. Die Einstiegszene mit Elias und seiner Haftentlassung beginnt recht harmlos, unaufgeregt. Doch schon bald werden Rückblicke aus der Erinnerung von Elias über die damaligen Geschehnisse eingeblendet, wie Flashbacks. In Kombination mit der aktuellen Stimmungslage und Unruhe von Elias überträgt sich diese Unruhe auch auf die Leserinnen. Wenn man drinnen ist im Strudel der Selbstzweifel, wem kann man vertrauen, welche Erinnerungen sind echt, welche trügerisch, kommt man auch kaum wieder heraus. Die Therapiesitzungen sollen ihm dabei helfen, sich darüber einen Überblick zu verschaffen und auch seine weiteren Handlungsschritte planen sowie seinen Alltag strukturieren. Besonders gut gelungen finde ich, dass die Leserinnen auf der emotionalen Ebene gefesselt werden, der Autor spielt sehr stark mit den Gefühlen.

Veröffentlicht am 08.10.2023

die Farben verblassen

Brudermord
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Der zweite Kriminalroman mit Rechtsanwältin Clara Niklas war spannungsmäßig durchwachsen, einerseits eine mitreißende Geschichte, die bewegt, auf der anderen Seite zwischenzeitlich etwas in die Länge gezogen ...

Der zweite Kriminalroman mit Rechtsanwältin Clara Niklas war spannungsmäßig durchwachsen, einerseits eine mitreißende Geschichte, die bewegt, auf der anderen Seite zwischenzeitlich etwas in die Länge gezogen und zu detailliert dargestellt. Als Charakter ist Clara auf alle Fälle eine interessante Person. Sie erfüllt keine der typischen Anwaltsklischees, im Gegenteil und mit ihrer treuen Begleiterin, der Dogge Elise, wirkt sie sehr sympathisch. Leider wird die Dogge falsch gefüttert, mit Croissants und dergleichen, was ich nicht gut finde. Der Fall, mit dem Clara komplett überrumpelt wird, ist sehr spannend geschildert und Clara arbeitet die gesamte Hintergrundgeschichte auf, auch den damaligen Mordfall, der vor über 20 Jahren geschehen ist. Ihre Klientin Ruth hat während ihrem Aufenthalt in einer privaten psychiatrischen Klinik Dinge erlebt, die man gar nicht glauben möchte und ihr verstörtes Verhalten ist kaum verwunderlich. Interessant finde ich den Bezug zu Farben. Ruth beschreibt Stimmungen und Situationen anhand der Farben, die sie wahrnimmt und ihnen zuordnet. Zuerst kann Clara nicht viel damit anfangen, aber schon bald kann sie sich sehr gut in ihre Klientin hineinversetzen und übernimmt diese Wahrnehmung. Häufig handelt Clara impulsiv, ohne ihre Mitarbeiter*innen zu informieren oder auch mit der Polizei zusammen zu arbeiten und bringt dadurch sich selbst und andere in Gefahr. Das Ende zeigt sich ebenfalls in allen möglichen Facetten und ist kein Happy End, bei dem alles zum Wohlgefallen aufgelöst wird, aber dadurch realistischer dargestellt.

Veröffentlicht am 27.09.2023

Serientäter oder Nachahmungstäter

Fürchte das Böse
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Der Thriller beginnt ruhig und steigert sich dann aber rasch auf ein hohes Spannungslevel, das bis zum Schluss hoch bleibt. Interessant finde ich vor allem die Entwicklung von Holly, da auch Rückblicke ...

Der Thriller beginnt ruhig und steigert sich dann aber rasch auf ein hohes Spannungslevel, das bis zum Schluss hoch bleibt. Interessant finde ich vor allem die Entwicklung von Holly, da auch Rückblicke in ihre Kindheit gegeben werden und wie sie mit ihrem Schicksal bis heute umgeht bzw. dies zu verarbeiten versucht. Hilfreiche Gespräche und Denkanstöße erfährt sie mit ihrem Therapeuten. Die Beziehung zu ihrem Kollegen Bishop hat sich auch weiterentwickelt von Kolleg*innen, freundschaftliche Beziehung bis zur Liebesbeziehung. Diese Entwicklung ist im Verlauf der Reihe schön zu sehen.
Der Ermittlungsfall ist umso spannender, da er einerseits Fälle aus der Vergangenheit neu aufrollt und zudem noch Holly persönlich stark involviert ist, da der Serientäter damals ihre Eltern tötete und sie ihm als Kind persönlich begegnet ist. Nun stellt sich die Frage, ob der Serientäter tot ist und ein Nachahmer seine Methoden übernommen hat oder ob er seinen Tod vorgetäuscht hat? Dies aufzuklären, stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar und das hin und her der Ansätze war für mich sehr spannend und nachvollziehbar geschildert. Ich freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung!

Veröffentlicht am 19.09.2023

schöner runder Abschluss

Totes Moor
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Der Krimi schafft eine gemütliche Atmosphäre durch die genauen Schilderungen der örtlichen Gegebenheiten und die Informationen über das Moor. Für Janosch Janssen, der wieder in seine ursprüngliche Heimatgemeinde ...

Der Krimi schafft eine gemütliche Atmosphäre durch die genauen Schilderungen der örtlichen Gegebenheiten und die Informationen über das Moor. Für Janosch Janssen, der wieder in seine ursprüngliche Heimatgemeinde zurückgekehrt ist, um sich um seine ältere Mutter und das Haus zu kümmern, geht es im ersten Ermittlungsfall gleich an die Substanz. Er ist persönlich betroffen, da die im Moor aufgetauchte Tote eine ehemalige Freundin von ihm war und damals sein Vater als Hauptverdächtigter eingestuft wurde. Nun wird der Fall wieder aufgerollt und man bemerkt sehr schnell, dass viele Fehler gemacht wurden, falsche Anschuldigungen stattgefunden haben und vieles übersehen wurde. Mit der Zeit kommen immer mehr Bruchstücke und Geheimnisse ans Tageslicht, was nicht so einfach ist, da die Dorfgemeinschaft einheitlich schweigt und Dinge verbirgt. Interessant ist die Sichtweise von Janosch damals als Abi-Absolvent und jetzt, fast zehn Jahre später als Ermittler. Die Ermittlungen verlaufen zwar etwas zäh, aber es werden nach und nach Erfolge gebucht und der Schluss ist fast zu schön um wahr zu sein, indem sich alle Verstrickungen auflösen und alle Puzzleteile an ihrem Platz sind. Es bleiben keine offenen Fragen, alles wird aufgeklärt und rund zum Abschluss gebracht.