Ein herzerwärmender Roman über die besondere Magie der Adventszeit
Das vergangene Jahr hat Fies Leben gehörig auf den Kopf gestellt. Ihr Mann hat sie verlassen, Fie musste aus dem gemeinsamen Haus aus- und in eine kleine Dachgeschosswohnung am anderen Ende von Oslo einziehen, das Verhältnis zu ihrem Sohn ist mehr als abgekühlt. Kurz gesagt: Sie hängt in einem tiefen Loch.
Einen Monat vor Weihnachten beschließt ihre Schwester daher, Fie mit einem ungewöhnlichen Adventskalender zu überraschen.
Der hält nämlich (fast) jeden Tag eine besondere Aufgabe für Fie bereit. Nun muss sie das Schneckenhaus wieder verlassen, in das sie sich verkrochen hat. Und so beginnt für Fie eine magische Adventszeit, nach der sie die Welt mit völlig anderen Augen sieht ...
Fies Stimmung ist eigentlich garnicht weihnachtlich und erst recht nicht glücklich.
Das letzte Jahr war nicht so ihrs.
Ihr Mann hat sich von ihr getrennt und sie in eine scheußliche Wohnung, ans andere ...
Fies Stimmung ist eigentlich garnicht weihnachtlich und erst recht nicht glücklich.
Das letzte Jahr war nicht so ihrs.
Ihr Mann hat sich von ihr getrennt und sie in eine scheußliche Wohnung, ans andere Ende der Stadt abgeschoben. Ihr Sohn lässt sich auch nicht mehr blicken und ihren Job ist sie auch los.
Die einzige Lichtblicke sind ihre morgendliche Telefonate mit ihrer großen Schwester Sara.
Das Buch ist kein typisches Adventskalender Buch bei dem man jeden Tag ein neues Kapitel liest. Man kann das Buch am Stück lesen und lieben. Und Achtung es macht süchtig! Es ist zauberhaft geschrieben, voller Liebe und Humor. Wobei es auch einige tiefgründige Szenen hat und man doch öfters ins grübeln kommt, trotzdem überwiegt der positive Teil der Geschichte. Gefühlt habe ich es an einem Tag durchgelesen und am Ende ein paar Tränen vor Rührung vergossen. Fie macht so eine tolle Entwicklung durch, lernt so viele nette Menschen kennen und von Tag zu Tag spürt man mehr den Zauber von Weihnachten.
Für mich war es ein Weihnachtsbuch Highlight.
Lust auf Weihnachten verspürt Fie ganz sicher nicht! Nachdem ihr Mann sich von ihr getrennt hatte, sie dadurch auch ihren gemeinsamen Arbeitsplatz verloren und obendrein zu ihrem Sohn kaum noch Verbindung ...
Lust auf Weihnachten verspürt Fie ganz sicher nicht! Nachdem ihr Mann sich von ihr getrennt hatte, sie dadurch auch ihren gemeinsamen Arbeitsplatz verloren und obendrein zu ihrem Sohn kaum noch Verbindung hat, ist sie in ein tiefes Loch gefallen.
Was für ein Glück, dass Fie eine ideenreiche Schwester hat. Die wohnt zwar weit weg von Fie, aber sie hat einen Plan. Mit einem ganz besonderen Adventskalender will Sara ihre Schwester auf andere Gedanken und ins Leben zurück bringen. Es ist weder ein Adventskalender mit Türchen, von denen täglich eines geöffnet wird, noch hält er kleine Leckereien bereit: Fie bekommt von Sara ganz spezielle Aufgaben unterschiedlicher Art gestellt, die sie zu erledigen hat.
Damit beginnt eine wirklich schöne adventliche Geschichte. Was sich allein aus der Aufgabe ergibt, Kekse zu backen, ist so toll! Mir gefallen auch Lykke und deren Oma Klara, die allerdings auf den ersten Blick etwas chaotisch erscheinen. Lykke ist nämlich nicht nur äußerlich so ganz anders als Fie, und Klara mit ihrem Geschäft…
Auf jeden Fall entwickelt sich eine bunte, turbulente Geschichte mit mehr oder weniger merkwürdigen Aufträgen. Es macht wirklich großen Spaß, das Buch zu lesen und Fie bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zu begleiten. Der Schreibstil macht gute Laune und es gibt viele Passagen, die lustig sind, ohne albern zu wirken. Doch auch Besinnliches, Erschreckendes und manchmal Trauriges kommen nicht zu kurz.
Wer in der Adventszeit gerne liest, ist mit diesem Buch mit den kurzen Kapiteln gut beraten. „Der Adventskalender zum Glück“ beschert die richtige Stimmung und unterhaltsame Stunden.
"Merkwürdigerweise war es ein Weihnachtsmann, der sie aus dem Loch herauszog."
Aus dem dunklen Loch der depressiven Phase in der sich Fie, die Protagonistin der Geschichte, befindet, nachdem sie nach vielen ...
"Merkwürdigerweise war es ein Weihnachtsmann, der sie aus dem Loch herauszog."
Aus dem dunklen Loch der depressiven Phase in der sich Fie, die Protagonistin der Geschichte, befindet, nachdem sie nach vielen Jahren Ehe von ihrem Noch-Ehemann Carl-Christian, gegen eine andere Frau ausgetauscht und in eine kleine, ungemütliche Wohnung einquartiert wurde.
Sara, Fies Schwester, die am anderen Ende von Norwegen wohnt, gibt Fie bei Beginn der Adventszeit täglich telefonisch eine Aufgabe, die Fie realisieren soll. Anfangs ist Fie nicht ganz begeistert, da sie sich von der ersten Aufgabe, die Wohnung gemütlich und weihnachtlich zu gestalten, überfordert fühlt. Dennoch stellt sie sich der Herausforderung und so nimmt die positive Wendung ihren Lauf.
Fie knüpft Kontakte zu anderen Menschen. Holt sich über die Zeitung Hilfe und lernt so Peder kennen, der ihr tatkräftig Hilft, das Haus in dem sie mit Carl-Christian lebte, mehr oder weniger auszuräumen. Während Peder schleppt, schwankt Fie zwischen schlechtem Gewissen und etwas wiederkehrendem Selbstbewusstsein.
Aber das Ziel wird erreicht. Die Wohnung wirkt nun viel gemütlicher.
Fie lernt Lykke kennen und obwohl zuerst eine Abneigung geprägt von Vorurteilen vorhanden ist, entsteht eine wunderbare Freundschaft zwischen zwei, oberflächlich betrachtet, absolut gegensätzlichen Personen.
Über Lykke lernt Fie Karla kennen. Dadurch trifft Fie auf Trym und Lillian.
Nach und nach lernt Fie die Nachbarn des Hauses kennen und knüpft immer mehr soziale Kontakte, woran "Hund" nicht unschuldig ist.
"Hund" tritt in Fies Leben durch eine weitere Aufgabe des Adventskalenders.
Er hat Angst vor Menschen, der Welt und vor allem vor Treppen! Da Fie im Dachgeschoss wohnt, braucht sie Hilfe um Hund durchs Treppenhaus nach oben zu "schieben". Hier kommen die hilfsbereiten Nachbarn ins Spiel. Jeder auf seine Weise.
Fie lernt sich im Laufe der Geschichte selbst nochmal neu kennen. Man könnte sagen, sie wird vom kleinen, pillenabhängigen Häufchen Elend was sich selbst wertlos und nicht liebenswert fühlt zu einer selbstbewussteren Frau, die entdeckt, dass sie auch was zu sagen hat, sich nicht unterordnen muss und auch ihre Bedürfnisse wichtig sind. Sie entdeckt Eigenschaften, die sie nicht kannte. Z.B. dass sie eine ideenreiche Geschäftsführerin, eine gute Babysitterin und eine Hund(e)versteherin ist.
Fie entdeckt die Liebe neu.
Sie entdeckt, dass sie durch loslassen wiederfindet. Denn erst als sie ihrem Sohn selbstbewusst gegenüber tritt und ihm signalisiert auch ohne die Carl-Christian
Familienseite ihr Leben in den Griff zu kriegen, nähert er sich wieder an.
Im Laufe der Geschichte lernt Fie durch eine traurige Situation, dass sie richtige, gute Freunde hat und am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.....
Die Charaktere dieser Geschichte sind wunderbar beschrieben. Ich habe geschmunzelt, teilweise bemitleidet und konnte mir die Figuren bildlich vorstellen. Auch die Orte, an denen die Geschichte spielt, sind wunderbar verbildlicht. Der Balken über dem Bett, an dem sich Fie immer mal wieder den Kopf stößt. Die gefährliche Wendeltreppe und das Wohnzimmer. Aber auch die kleine, weihnachtlich geschmückte Geschäftsstraße und die Läden die sich dort befinden.
Die Autorin hat, meiner Meinung nach, mehrere Themen realitätsnah aufgegriffen. Die Situation einer alleinerziehenden Mutter die zwischen Job und Haushalt, Mamma und Frau sein, hin und her jongliert.
Die heutige Gesellschaft der Selbstdarstellung durch soziale Medien, hier Tinder. Meine Oma hätte dazu gesagt: "Heiß ist die Wurst, kalt wird sie gegessen!"
Die Situation der angeblich emanzipierten Frau in der Gesellschaft. Ehefrau, Mutter, psychologische Beraterin, starke Schulter für die undankbare Tochter, Köchin und und und. Letztendlich bleibt trotzdem alles an ihr hängen, um der Familie ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren.
Besonders das wichtige Hauptthema Depressionen hat die Autorin in meinen Augen begreiflich dargestellt. Was ich persönlich sehr wichtig finde, da es sich endlich in den Köpfen verankern sollte, dass Depressionen eine fürchterliche Krankheit ist!
Zum Glück gibt es am Ende ein hyggeliges Happy End für alle Beteiligten. Vielleicht ist ein bisschen Kitsch dabei, aber was wäre Weihnachten ohne etwas Kitsch!?
Fazit:
Ein wundervolles Buch für kuschelige Abende mit Tee, Keksen und Kerzen auf dem Sofa.
Zahnarztgattin Fie wird von ihrem Mann verlassen und aus ihrem bequemen Leben hinauskatapultiert, was sie in einer tiefen Depression versinken lässt.
Ihre Schwester Sara versucht sie aus ihrem Loch zu ...
Zahnarztgattin Fie wird von ihrem Mann verlassen und aus ihrem bequemen Leben hinauskatapultiert, was sie in einer tiefen Depression versinken lässt.
Ihre Schwester Sara versucht sie aus ihrem Loch zu ziehen, in dem sie ihr, verpackt als Adventskalender, immer wieder Aufgaben stellt, die ihr helfen, herauszufinden, wer sie wirklich ist und was sie selber braucht. Spannend, wie sich aus der (über)angepassten Gattin, die nur für die Karriere ihres Mannes und die Familie gelebt hat, langsam eine starke Frau entwickelt, die weiß, was sie will.
Auf ihrem Weg lernt sie viele nette und auch weniger nette Menschen kennen und findet neue Freunde, die sie so annehmen, wie sie ist. Und am Ende ist es nicht Fie alleine, die neue Wege geht und an Heiligabend ein Happy End erlebt.
All das wird von Siri Ostli mit viel Einfühlungsvermögen erzählt. Die Charaktere haben Tiefgang und laden zum Mitfühlen ein. Und trotz der teilweise düsteren Thematik fehlt es nie an einem Schuß (Galgen-)Humor.
Das Cover mit seiner skandinavischen Adventssymbolik, die auch den Anfang jedes Kapitels schmückt, rundet die Geschichte perfekt ab.
Fazit: Ein berührender, humorvoller Roman nicht nur für die Vorweihnachtszeit!
Schon der erste Satz dieses Buches ist ziemlich gelungen:
„Merkwürdigerweise war es ein Weihnachtsmann, der sie aus dem Loch herauszog.“
Dann wird eben jenes „Loch“ beschrieben – eine Depression, in ...
Schon der erste Satz dieses Buches ist ziemlich gelungen:
„Merkwürdigerweise war es ein Weihnachtsmann, der sie aus dem Loch herauszog.“
Dann wird eben jenes „Loch“ beschrieben – eine Depression, in der die Hauptheldin Fie bis dahin steckt. Aber von Anfang an wird klar, dass es bergauf geht.
Das passiert auf sehr witzige Art und Weise. Fast jeden Tag bekommt Fie dazu von ihrer Schwester Sara eine Aufgabe – eben wie die Türchen in einem Adventskalender.
Es ist sehr amüsant zu verfolgen, wie Fie diese Aufgaben angeht, vor allem wie sie bei fast jeder davon übers Ziel hinausschießt.
Sie soll ihre neue, bisher trostlose Wohnung ein wenig dekorieren. Sie sucht sich jemanden mit einem Transporter und sie holen mal eben, als ihr Ex-Mann zur Arbeit ist, aus dem vorher gemeinsamen Haus eine Menge Möbel, denn schließlich stehen die ihr zu.
So ähnlich geht es weiter, z. B. bei der Aufgabe sich ein Haustier anzuschaffen. Wenn Fie etwas macht, dann immer absolut gründlich…
Ich musste an vielen Stellen herzhaft lachen. Es macht richtig Spaß, Fie zu begleiten und zu sehen, wie sie nach und nach „auftaut“. Sie hat dabei einen feinen Sinn für Humor.
Auch lernt Fie eine Menge neuer Freunde kennen, sehr unterschiedliche und interessante Charaktere. Natürlich verliebt sie sich auch neu. Es macht richtig Spaß, ihre Entwicklung und auch die der anderen Personen zu beobachten.
Es gibt dabei witzige und rührende, aber auch empörende Begegnungen. Das Buch ist von Anfang bis Ende abwechslungsreich und spannend.
Es ist eine gelungene leichte Freizeitlektüre und ganz sicher ein schönes Mitbringsel in der Adventszeit.