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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2023

Fast jeder Dorfbewohner hat hier so sein Geheimnis...

Der flüsternde Abgrund
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Zum Buch: Der Journalist Callum Haffenden wollte nie wieder in den Ort seiner Jugend zurückkehren. Denn in Granite Creek, mitten im Regenwald, gibt es Felsen, in die Kinder stürzen, weil die Felsen ihnen ...

Zum Buch: Der Journalist Callum Haffenden wollte nie wieder in den Ort seiner Jugend zurückkehren. Denn in Granite Creek, mitten im Regenwald, gibt es Felsen, in die Kinder stürzen, weil die Felsen ihnen etwas zuflüstern. So die Legende. Dennoch gibt es erstaunlich oft Unfälle dort. Als wieder ein junger Mann verschwunden ist, kehrt Callum doch zurück. Weil er denkt, dass der verschwundene Lachie sein Sohn ist. Als Lachie dann tot geborgen wird, ist plötzlich jeder im Ort verdächtig, denn die Dorfbewohner haben alle so ihre Geheimnisse…

Meine Meinung: Die Autorin schafft es hier gut, die Umgebung gut wiederzugeben. Der Regenwald - irgendwie ist es immer feucht und nass. Man hat das Gefühl, dass sich bald die Seiten wellen müssten. Das ist schon mal ein unangenehmer erster Eindruck. Und dann die Bewohner von Granite Creek. Das fängt bei Brett an, mit dem Callum schon während seiner Schulzeit aneinandergeraten ist und hört bei Mike, dem Besitzer des einzigen Motels im Ort, auf. Hier kommt heraus, dass er als Kind fürchterliche Erfahrungen hat machen müssen. Musste Lachie deswegen sterben? Es gibt viele lose Fäden, viele Geschichten, die um den Regenwald verwoben sind und am Ende ergibt wirklich alles einen Sinn!

Der Schreibstil von Veronica Lando hat mir gut gefallen. Sie hat mir Bilder in meinen Kopf projizieren können, wie es vor Ort aussieht und auch die Menschen konnte sie mir gut rüberbringen. Auch habe ich viel über die dortige Vogelwelt gelernt, denn unser Callum ist ein Vogelbeobachter. Einen Stern ziehe ich eigentlich nur ab, weil es in der Mitte etwas hängt mit der Story. Aber davon abgesehen habe ich tolle Lesestunden gehabt! Die Autorin sollte man wirklich auf dem Radar behalten!

Mein Fazit: Eine spannende Geschichte, in der vieles aus der Vergangenheit aufgearbeitet wird. Schuld, Rache, Misshandlungen, alles wird erzählt und am Ende zu einem logischen Schluss gebracht. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich würde es auf jeden Fall empfehlen!

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Wie weit kann man der DNA trauen?

Sobald ihr mich erkennt
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Zum Buch: Spätestens nach dem zweiten Scheiterhaufen wird klar, dass ein Serienmörder in Southampton unterwegs ist. Zwei Frauen sind bereits gestorben. Am letzten Tatort wird ein wenig Täter-DNA gefunden, ...

Zum Buch: Spätestens nach dem zweiten Scheiterhaufen wird klar, dass ein Serienmörder in Southampton unterwegs ist. Zwei Frauen sind bereits gestorben. Am letzten Tatort wird ein wenig Täter-DNA gefunden, welches der DCI Jonah Sheens an eine weltweit operierende Gesellschaft für Ahnenforschung schickt. Dort gibt es ein Match. Dieses führt die Ermittler zu Aisling Cooley, die mit ihren zwei Söhnen im Ort lebt. Ein naher Verwandter von ihr muss der Gesuchte sein. Doch das kann doch nicht sein, oder?

Meine Meinung: Hier habe ich erst ein wenig gebraucht, um in das Buch zu kommen. Vielleicht ist aber auch schon der letzte Teil mit den Ermittlern zu lange her. Man muss aber die Vorgänger nicht unbedingt kennen, es ist nur schön, auch die persönliche Entwicklung der Ermittler mit zu verfolgen. Aber die Geschichte fängt etwas schleppend an. Die Sache mit der DNA und dem Institut, welches anhand von übereinstimmenden Blutproben Verwandte aufspürt, ist zwar interessant, aber man muss es auch aufmerksam lesen, um es richtig zu verstehen.

Als die Story dann endlich Fahrt aufnimmt, überschlagen sich aber die Ereignisse! Denn es gibt viele Verstrickungen, die den Leser immer wieder auf eine falsche Fährte bringen! Das fand ich dann wieder mega-spannend! Aislings Familiengeschichte wird nach und nach enthüllt und so kommen die Ermittler dann auch dem Täter näher. Und das Ende überrascht dann noch einmal und ist ein fieser Cliffhanger auf den nächsten Teil. Auf den ich jetzt warte!

Mein Fazit: Insgesamt ein sehr guter Thriller, für den ich nur einen Stern abziehe, weil die Geschichte nur schleppend und langsam in Fahrt kommt. Aber dann wird der Leser für seine Geduld belohnt und bekommt eine spannende Geschichte serviert! Ich kann die ganze Reihe empfehlen!

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Wer ist die geheimnisvolle tote Frau?

Schwarzvogel
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Zum Buch: Die Kriminalkommissarin Fredrika Storm hat nach einem Fehler, der ihr passiert ist, Malmö den Rücken gekehrt und ist wieder zuhause in ihrer Heimat in Lund. Gleich nach ihrer Ankunft beobachtet ...

Zum Buch: Die Kriminalkommissarin Fredrika Storm hat nach einem Fehler, der ihr passiert ist, Malmö den Rücken gekehrt und ist wieder zuhause in ihrer Heimat in Lund. Gleich nach ihrer Ankunft beobachtet ihre Großmutter Gun, wie eine junge Frau auf den noch nicht komplett zugefrorenen See läuft, einbricht und stirbt. Sie sah aus, als wenn sie von jemandem gejagt worden wäre. Fredrika ist zwar durch ihre Nähe zu den Zeugen, im weitesten Sinne ihre Familie, befangen, aber gerade dadurch ergeben sich auch viele neue Ansätze. Und die führen auch in ihre eigene Familiengeschichte in der Vergangenheit zurück…

Meine Meinung: Fredrika ist eine sehr pragmatische Frau und ihr an die Seite gestellt wird ausgerechnet Henry, der reich und sehr kultiviert ist. Man hat den Eindruck, die beiden leben in unterschiedlichen Welten. Aber sie ergänzen sich wider Erwarten sehr gut und kommen gut klar miteinander. Denn Fredrika hat die Angewohnheit, auch mal über das Ziel hinauszuschießen, egal, wem sie damit auf die Füße tritt. Und so findet sie denn auch verborgene Dinge aus ihrer eigenen Vergangenheit heraus. Die ihre Familie in ein nicht so gutes Licht stellt. Soll sie trotzdem weitermachen?

Die Geschichte wird unaufgeregt erzählt, es ist nicht so, dass man sich vor Spannung an den Fingernägeln kauen muss. Aber doch wird man so in die Handlung hineingezogen, dass man auf jeden Fall wissen will, wie alles zusammenhängt. Auch, wenn mir Fredrika manchmal mit ihrer sehr hartnäckigen Art auf die Nerven ging, ans Ziel kommt sie! Henry ist ein toller Charakter, der hinter ihr steht und sie auch manchmal wieder zurückholt auf den Boden der Tatsachen. Die beiden sind ein tolles Ermittlerteam! Und weil die Geschichte noch nicht zuende erzählt ist, wird eine Fortsetzung folgen. Die ich dann natürlich auch lesen muss!

Mein Fazit: Ein typischer Schweden-Krimi! Außergewöhnlich ist hier wohl die Handlung, die viel in der Vergangenheit liegt und die unterschiedlichen Charaktere. Alles in allem wurde ich sehr gut unterhalten und vergebe gute 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Wenn Opfer selbst zu Tätern werden...

Stigma
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Zum Buch: Im Hamburger Bürgerpark wird eine männliche Leiche aufgefunden. Ihm hat man eine Tüte um den Kopf gebunden, nachdem ihm die Augen entfernt wurden. Die Hinweise deuten auf einen Sexualstraftäter ...

Zum Buch: Im Hamburger Bürgerpark wird eine männliche Leiche aufgefunden. Ihm hat man eine Tüte um den Kopf gebunden, nachdem ihm die Augen entfernt wurden. Die Hinweise deuten auf einen Sexualstraftäter hin. Die Ermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey fangen an, in diese Richtung zu ermitteln. Als eine zweite ähnlich entstellte Leiche aufgefunden wird, verdichten sich die Hinweise. Aber es gibt so viele Opfer, die solche Taten nie zur Anzeige gebracht haben. Dass die Ermittler aber auf der richtigen Spur sind, merkt man, als Milo Drohungen bekommt und man ihr auflauert…

Meine Meinung: Dieses Buch ist schon harter Tobak, es gibt auch eine Triggerwarnung am Anfang des Buches. Hier werden nicht nur die grausamen Morde der Männer dargestellt, sondern eben auch die Leidenswege der vielen Frauen, die hierzulande missbraucht werden. Was mir gut gefallen hat, dass sie eigene Kapitel bekommen haben, in Kursivschrift geschrieben. Die waren immer echt schlimm.

Im Buch geht es um zwei zentrale Punkte: Kann man Selbstjustiz rechtfertigen, wenn solche Täter im Gewirr der deutschen Bürokratie einfach untergehen? Wird man den Opfern damit gerecht? Und war ein Täter nicht vielleicht selbst ein Opfer? Die Grenzen verschwimmen leicht.

Der Fall ist spannend erzählt, es wird am Ende auch noch richtig dramatisch! Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger. Ich habe aber entdeckt, dass es im Dezember eine Fortsetzung geben wird!

Mein Fazit: Mir hat das Buch ganz gut gefallen, ich vergebe hier gute 4 Sterne! Wen solche Missbrauchsfälle nicht zu stark belasten, empfehle ich das Buch gerne weiter. Wer da allerdings zartbesaitet ist, sollte die Finger davon lassen.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Was wirklich wichtig ist im Leben, ist das Leben selbst!

Die Mitternachtsbibliothek
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Zum Buch: Nora Seed ist Anfang 30, arbeitslos, mit ihrem Bruder zerstritten und hat keine Freunde. Als dann auch noch ihr Kater Voltaire stirbt, ist sie des Lebens müde. Sie nimmt eine Überdosis Schlaftabletten. ...

Zum Buch: Nora Seed ist Anfang 30, arbeitslos, mit ihrem Bruder zerstritten und hat keine Freunde. Als dann auch noch ihr Kater Voltaire stirbt, ist sie des Lebens müde. Sie nimmt eine Überdosis Schlaftabletten. Doch statt tot zu sein, befindet sie sich in der „Mitternachtsbibliothek“. Hier kann sie ansetzen, wo sie in ihrem Leben vielleicht falsch abgebogen ist. Aber Nora muss feststellen, dass sie auch in ihren alternativen Leben nicht glücklich wird, wenn ihr eines nicht bewusst ist. Die Geschichte erzählt ihre Reise zu ihrem eigenen Ich.

Meine Meinung: Auch, wenn es manchmal etwas philosophisch angehaucht ist, hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen. Man findet sich selber an der einen oder anderen Stelle hier im Buch wieder und stellt sich als Leser des Öfteren die Frage, was man selber hätte anders machen wollen. Aber der Leser lernt auch, dass es nicht immer besser gewesen wäre, wenn man es anders gemacht hätte. Ziemlich viel Konjunktiv, aber so funktioniert dieses Buch nun einmal.

Die einzelnen Leben von Nora, die sie dann erlebt, sind sehr facettenreich und sie trifft neue Menschen, aber auch alte Bekannte, die ihr plötzlich fremd sind. Das macht das Buch trotz seiner Schwere ziemlich unterhaltsam! Nora muss viel improvisieren, denn sie weiß ja eigentlich gar nichts aus dem anderen Leben.

Am Ende lernt Nora aber die wichtigste Sache, die es für sie gibt. Gerade das Ende hat mir unheimlich gut gefallen, weil es sehr viel Optimismus enthält. Man kann sagen, dass das Buch mit jeder Seite heller wird.

Mein Fazit: Eine sehr schöne Geschichte, die berührt. Und die zum Nachdenken anregt. Denn es gibt so viele Möglichkeiten im Leben – man muss sie nur einfach einmal ergreifen! Ein Buch, was ein positives Ende hat. Mir hat es sehr gut gefallen!

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