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Veröffentlicht am 25.10.2023

Faszinierender Einblick in die Welt des Lichtspiels während der Nazizeit!

Lichtspiel
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"Lichtspiel" von Daniel Kehlmann ist als gebundenes Buch mit 480 Seiten bei Rowohlt erschienen.
Das Cover ist klar umrissen und schlicht, dabei beeindruckend ausdrucksstark.

In seinem aktuellen Werk entführt ...

"Lichtspiel" von Daniel Kehlmann ist als gebundenes Buch mit 480 Seiten bei Rowohlt erschienen.
Das Cover ist klar umrissen und schlicht, dabei beeindruckend ausdrucksstark.

In seinem aktuellen Werk entführt der Bestsellerautor seine Leserschaft in das Dritte Reich und lässt sie am Leben und Wirken des bekannten österreichischen Filregisseurs G.W. (Georg Wilhelm) Pabst teilhaben.
Es geht um Politik und Kunst, Beeinflussung und Standhaftigkeit, Wahrheiten und Emotionen.
Eine bewegende Zeit, eine beeindruckende Persönlichkeit und eine gekonnte Verknüpfung von wahren Begebenheiten und Fiktion.
Auf der anderen Seite war Kehlmanns Schreibstil hier ungewohnt einfach und direkt, was mich leider nicht so ganz überzeugen konnte - das gewisse Etwas, das Tüpfelchen auf dem i fehlte mir hier.

Nichtsdestotrotz ein hochinteressanter Einblick hinter die Kulissen des Films in einer spannenden und bewegenden Zeit, der bestens unterhält, nachdenklich macht und erstaunlich viele auf die Gegenwart übertragbare Wahrheiten enthält...!.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Bewegend, authentisch und wichtig - eine Familiengeschichte aus der Zeit des Holocaust!

Die Postkarte
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"Die Postkarte" von Anne Berest ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 14 Stunden und 22 Minuten bei Hörbuch Hamburg erschienen und wird gesprochen von Simone Kabst.

Anne Berest ist in diesem ...

"Die Postkarte" von Anne Berest ist als ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von 14 Stunden und 22 Minuten bei Hörbuch Hamburg erschienen und wird gesprochen von Simone Kabst.

Anne Berest ist in diesem bewegenden Hörbuch der Geschichte ihrer eigenen Familie nachgegangen, ausgelöst von einer anonymen Postkarte an ihre Mutter im Jahr 2003, auf der lediglich die vier Namen ihrer in Auschwitz umgekommenen Familienangehörigen vermerkt waren, ohne weitere Angaben. Erstmal hakt Anne bei ihrer Mutter nach, die ihr Vieles aus der Vergangenheit der Familie Rabinovitch erzählt. Als Annes Mutter dann leider antisemitische Erfahrungen in der Schule sammelt, beschließt Anne, den Spuren ihrer Vergangenhjeit zu folgen und schaltet einen Privatdetektiv ein.

Besonders gut gefallen hat mir erstens, dass das Buch aus der Feder einer unmittelbaren Angehörigen der betroffenen Familie gehört, wodurch es sehr authentisch ist und man an jeder Stelle merkt, wie intensiv, gründlich und vor allem gefühlvoll diese Recherchen gewesen sein müssen. Zweitens mag ich es sehr, dass es sich hier um eine französische Familie handelt, so dass die schlimmen Geschehnisse der Nazizeit aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet werden als aus der deutschen Sicht, die ich bisher zumeist kennengelernt habe.

Leider war der Erzählfluss bisweilen etwas träge, so dass ich mich hin und wieder beim Abschweifen meiner Konzentration ertappt habe...warum, kann ich selbst nicht so recht sagen.

Simone Kabst liest ausdrucksstark und voller Empathie, so dass dieser authentische Roman in mir noch mehr bewegt und zum Nachdenken und innehalten angeregt hat , als es das Lesen getan hätte.

Wichtig und sehr empfejhlenswert!

DiePostkarte

NetGalleyDE! #DankeNetGalleyDE!

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Vom notorischen Arbeitsverweigerer zum Auftragskiller - schwarzer Humor ohne Ende!

Ablage Mord
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"Ablage Mord" von Simon Wasner ist als Taschenbuch mit 312 Seiten bei Piper erschienen.

Es geht darin um Theo Baumgartner, 35 Jahre alt, der in einem alten Wohnmobil im Garten seiner Eltern lebt, sich ...

"Ablage Mord" von Simon Wasner ist als Taschenbuch mit 312 Seiten bei Piper erschienen.

Es geht darin um Theo Baumgartner, 35 Jahre alt, der in einem alten Wohnmobil im Garten seiner Eltern lebt, sich von Mama bekochen und bedienen lässt und den Tag damit totschlägt, das Computerspiel "Urban Zombie Killers" zu zocken - da versucht er, in die Profi-Liga aufzusteigen. Eines Tages bekommt er aber durch Zufall mit, dass seine Eltern ihn enterben wollen, sollte er sich nicht in naher Zukunft einen Job suchen und diesen mindestens 6 Monate erfolgreich meistern. Oh weh, jetzt ist Kreativität gefragt - Theo bittet seinen alten Freund Dave um Hilfe, der ihm umgehend einen Job bei Columbus Solutions besorgt.

Es handelt sich scheinbar um einen einfachen Job bei einer Umzugsfirma mit eigenwilligen, aber fähigen Kollegen. Am zweiten Arbeitstag schickt ihn seine Dienstapp allerdings zu einem Einsatz, bei dem er seinen Augen nicht zu trauen vermag - und zack, steckt er mittendrin im organisierten Verbrechen und muß nicht mehr nur um sein Erbe, sondern nun auch um sein Leben fürchten...!

Simon Wasner hat einen Krimi geschrieben, der ganz ohne Polizei und Ermittlungen auskommt, dafür stolpert man aber über jede Menge krimineller Subjekte, enthaupteter Leichen und sonstiger skurriler, detailliert und liebevolle ausgearbeitete Figuren.

Eine Komödie, fast schon eine Satire - so gespickt mit schwarzem Humor und auf die Spitze getriebenen Klischees, dass es eine wahre Freude ist! Angefangen bei den Kapitelüberschriften, die diverse Weisheiten der bereits verstorbenen Berufs-Schnorrerin Tante Marlies preisgeben über die insgesamt absolut schräge Handlung bis hin zur Gartenzwerg-Firma von Theos Vater wird hier alles aufs Korn genommen, gekonnt durch den Humor-Fleischwolf gedreht und so wieder ausgespuckt, dass man selbst niemals drauf gekommen wäre...

Abwechslungsreich, außergewöhnlich, spannend, wendungsreich und mit einem überraschenden und clever durchdachten Finale - so dermaßen schwarz und schräg, dass es schon wieder fast normal ist ;)

Für Leute, die nicht nur bierernste und realitätsnahe oder beschauliche und unblutige Krimis mögen, eine erfrischende Abwechslung - ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Hochinteressant, aber bisweilen etwas sperrig...!

Kajzer
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"Kajzer" von Menachem Kaiser ist als Hardcover mit Schutzumschlag beim Zsolnay Verlag erschienen und umfasst 336 Seiten.

Der Autor berichtet hier über die Suche nach seinen Wurzeln - die ihn nie groß ...

"Kajzer" von Menachem Kaiser ist als Hardcover mit Schutzumschlag beim Zsolnay Verlag erschienen und umfasst 336 Seiten.

Der Autor berichtet hier über die Suche nach seinen Wurzeln - die ihn nie groß interessiert hatten, bevor er eines Tages (aus anderen Gründen) nach Polen gereist war.
In erster Linie geht es ihm dabei um die Gerechtigkeit bezüglich des Wohneigentums, das seinem Großvater, den er nicht mehr kennengelernt hat, verwehrt blieb. Bei seiner Recherche stößt Kaiser auf die Spuren eines weiteren Verwandten und schwenkt dabei recht ausführlich auf die "Schatzsucher" ab, was zwar interessant ist, dennoch stark vom roten Faden der Suche abschweift.

Auch die Klassifizierung des Buches bzw. Zuordnung zu einem Genre ist ausgesprochen schwierig, es ist in meinen Augen weder das betitelte Sachbuch noch ein Roman und ebenfalls keine Biografie.

Bisweilen zog sich die Lektüre etwas in die Länge, das Thema ist zudem selbstverständlich keine leichte Kost und somit ist konzentriertes Lesen erforderlich.

Dennoch hat Kaisers Schreibstil mich angesprochen, seine Familiengeschichte konnte mich berühren und auch der immer wieder durchklingende Humor gefiel mir sehr.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

"aWay" - ein abenteuerlicher, ungeschönter Reisebericht - außergewöhnlich und sehr unterhaltsam!

Away
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"aWay. Wie ich nichts mehr zu verlieren hatte und per Anhalter von London nach Australien reiste“ von Nic Jordan ist als Taschenbuch mit 319 Seiten bei conbook erschienen.
Nach einer schmerzhaften Trennung ...

"aWay. Wie ich nichts mehr zu verlieren hatte und per Anhalter von London nach Australien reiste“ von Nic Jordan ist als Taschenbuch mit 319 Seiten bei conbook erschienen.
Nach einer schmerzhaften Trennung von ihrem Freund beschließt Nic Jordan, dass es Zeit ist für Ablenkung und neue Erfahrungen und die junge Frau will das abenteuerliche Wagnis eingehen, per Anhalter von London nach Australien zu reisen. Nachdem die Vorbereitungen und Recherchen abgeschlossen und die Formalitäten für die ersten Visa etc erledigt sind, kann es alsbald losgehen. Nic will alles hinter sich lassen und neue Horizonte entdecken. Dabei stürzt sie sich voller Zuversicht und Vertrauen in ihr großes Abenteuer, das ihr aber nicht nur Gutes beschert…

"aWay" ist ein ungeschönter Reisebericht, in dem Nic nicht nur von ihren positiven, abenteuerlichen, witzigen und skurrilen Erlebnissen erzählt, sondern ebenso von ihren Ängsten, negativen Erfahrungen und schwachen Momenten.

Eine abwechslungsreiche, facettenreiche und exotische Reise, um die ich die Autorin nur bedingt beneidet habe, denn das Ganze war nicht nur entspannt und voller wertvoller, wunderbarer Erfahrungen, sondern auch unglaublich stressig und anstrengend, schwierig und voller Entbehrungen . Auch die Menschen, die sie partiell auf ihrem Weg begleitet haben, haben bisweilen eher negative Vibes in mir ausgelöst, vor allem der schrille Anthony.

Nicht nur die Reiseroute und Nics unmittelbare Erlebnisse fand ich spannend, sondern ebenso die persönliche Entwicklung der Autorin und wie diese Reise sie verändert und geprägt hat.

Nicht so gefallen hat mir , dass es nur in den Innendeckeln des Buches einige wenige , sehr kleine Fotos und eine unspektakuläre Abbildung der Reiseroute in schwarz-weiß gibt sowie Nics laxe Eistellung zu allerlei Drogen.

Ob furzende Couchsurfing-Hosts, die Reise im Truck mit dem echten Weihnachtsmann, die aufreibende Maloche auf einer Huskyfarm , das Verlieben in das quirlige Bangkok oder die Erfahrung, in einer kargen Hütte voller Insekten bei Mitchy zu lernen, einfach nur sie selbst zu sein zu - dieses Reisetagebuch hat mich in ganz andere Sphären mitgenommen und mich vortrefflich unterhalten. Unbedingt empfehlenswert!

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