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Christina19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2023

Selten hat mich ein Rezeptbuch so begeistert!

Brot sucht Aufstrich
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"Brot sucht Aufstrich" lautet das neue Buch der Bloggerin Valesa Schell. Es enthält 60 Rezepte für unterschiedlichste Brotaufstriche. Hier sind sowohl herzhafte als auch süße Varianten zu finden, wobei ...

"Brot sucht Aufstrich" lautet das neue Buch der Bloggerin Valesa Schell. Es enthält 60 Rezepte für unterschiedlichste Brotaufstriche. Hier sind sowohl herzhafte als auch süße Varianten zu finden, wobei an Vegetarier und Veganer genauso wie an Pescetarier gedacht wurde. Neben klassischen Aufstrichen beinhaltet das Buch außerdem Rezepte für Butter- und Frischkäseboards sowie für Chutneys und Relishes.
Bereits das Cover liefert einen guten Eindruck zur Gestaltung, die sich im Inneren des Buches ebenso ansprechend und in der gleichen hohen Qualität fortsetzt. Alle Rezepte sind klar strukturiert und dadurch sehr übersichtlich angeordnet. Sie sind verständlich geschrieben und somit einfach zuzubereiten - zumal leicht verfügbare und nicht zu viele Zutaten benötigt werden. Toll sind die Empfehlungen für passende Brotsorten und die Ideen zur Resteverwertung, die auf vielen Seiten gegeben werden. Unbedingt erwähnenswert finde ich außerdem die Fotos, die sehr hochwertig sind und in ganzseitigem Format jedem Rezept beigefügt wurden. Entscheidend bei einem Rezeptbuch ist schlussendlich natürlich der Geschmack der Speisen. Zwar habe ich noch lange nicht alle Aufstriche probiert, doch waren die, die ich schon zubereitet habe, wirklich lecker!
Man merkt, dass in diesem Buch viel Liebe steckt, denn der Inhalt ist unglaublich gut durchdacht - echt klasse! Selten war ich so angetan von einem Rezeptbuch!

Veröffentlicht am 26.10.2023

Humorvolle Unterhaltung für die ganze Familie

Das Klugscheißerchen
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Mit "Das Klugscheißerchen" ist Marc-Uwe Kling ein wunderbar humorvolles Kinderbuch gelungen. Er erzählt darin von Tina und Theo, die ihre Eltern gerne mit ihrem (Halb-)Wissen zu belehren versuchen. Als ...

Mit "Das Klugscheißerchen" ist Marc-Uwe Kling ein wunderbar humorvolles Kinderbuch gelungen. Er erzählt darin von Tina und Theo, die ihre Eltern gerne mit ihrem (Halb-)Wissen zu belehren versuchen. Als kleine Besserwisser machen sie eines Tages während des Spielens Bekanntschaft mit einem kleinen blauen - pardon: türkisen Männchen. Dieses entpuppt sich als echtes Klugscheißerchen. Mit ihm finden sie schon bald heraus, ob auch ihre Eltern von der Besserwisserei betroffen sind.
Die Geschichte ist mit vielen alltagsnahen Situationen gespickt, sodass sich Kinder (und Eltern) an etlichen Stellen wiedererkennen können. Der Schreibstil ist absolut altersgerecht und entsprechend für Rezipienten im Kindergarten- und Grundschulalter gut verständlich. Dank der großen Portion Humor haben Kinder mit diesem Buch viel zu lachen.
Die Illustrationen sind witzig gestaltet und unterstreichen die Geschichte treffend. An der einen oder anderen Stelle (z. B. bei den Videokassetten und der Tageszeitung) sind zudem Witze versteckt, die auch erwachsene Leser schmunzeln lassen.
Wer tolle Unterhaltung für sich und seine Kinder sucht, ist mit diesem Buch gut beraten!

Veröffentlicht am 13.10.2023

Auslöser von Krieg und Wege zum Frieden kindgerecht erklärt

Wie wir den Frieden lernten
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Im Rahmen eines Römerprojektes baut Hilda mit zwei Freunden in der Schule einen Tempel. Als dieser durch ein Versehen im Schulhaus zu Bruch geht, ist mit Nicola aus der Parallelklasse schnell eine Übeltäterin ...

Im Rahmen eines Römerprojektes baut Hilda mit zwei Freunden in der Schule einen Tempel. Als dieser durch ein Versehen im Schulhaus zu Bruch geht, ist mit Nicola aus der Parallelklasse schnell eine Übeltäterin ausgemacht. Ein Wort gibt das andere und bald schon werden weitere Schüler in die Auseinandersetzung hineingezogen. Was mit kleinen Streichen als Rache beginnt, schaukelt sich immer weiter nach oben und endet schließlich in einer Eskalation. Bedrückt sehen die Kinder beider Klassen ein, dass sie zu weit gegangen sind und schließen mit einer Idee Hildas Frieden.

„Wie wir den Frieden lernten“ widmet sich zunächst den Themen Streit, Konflikt und Krieg, wobei die Umsetzung der Lebenswelt der Zielgruppe entsprechend gestaltet ist: Die Erzählweise aus Sicht der Figur Hilda hilft Kindern dabei, die Handlung leicht nachvollziehen zu können und Empathie zu entwickeln. Sprachlich ist das Buch für junge Rezipienten gut verständlich. Die Sätze sowie die Geschichte insgesamt besitzen eine angenehme Länge. Die Handlung ist im gesamten Buch großflächig und ansprechend bebildert. Durch ihren Stil und die außergewöhnliche Farbwahl erhalten die Illustrationen eine besondere Ausdruckskraft. Wichtig ist am Ende des Buches natürlich die Lösung der Situation und damit die Wiederherstellung von Frieden. Kinder erfahren hierbei, dass man schon auf mögliche Auslöser von Streitigkeiten ruhig und besonnen reagieren sollte. Ihnen wird also vermittelt, beispielsweise bei Missverständnissen oder unüberlegten Worten nicht auf Rache zu sinnen, um keine Gewaltspirale auszulösen. Sie lernen außerdem, dass man, wenn man Fehlverhalten erkennt, auf sein Bauchgefühl hören und mutig sein sollte. Man darf in einem solchen Fall seine Meinung äußern und sich nötigenfalls gegen eine Gruppe stellen, wenn man etwas als nicht richtig empfindet. Zuletzt können Kinder erkennen, welche große Bedeutung Frieden für ein glückliches Leben hat und dass man ihn jederzeit bewahren sollte.
„Wie wir den Frieden lernten“ gibt einen wichtigen Gesprächsimpuls für die Auseinandersetzung von Kindern mit den Themen Krieg und Frieden und ist damit (leider) aktueller denn je.

Veröffentlicht am 23.09.2023

Eine bedeutsame Botschaft mit viel Liebe gestaltet!

Die graue Stadt
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„Die graue Stadt“ ist das neue Kinderbuch von Torben Kuhlmann. Es erzählt von Robin, die mit ihrem Vater in die Stadt zieht und dort jegliche Farben vermisst: die Häuser, die Autos, selbst die Menschen ...

„Die graue Stadt“ ist das neue Kinderbuch von Torben Kuhlmann. Es erzählt von Robin, die mit ihrem Vater in die Stadt zieht und dort jegliche Farben vermisst: die Häuser, die Autos, selbst die Menschen sind grau. Bald schon kommt sie der Ursache für die Monotonie auf die Spur und kämpft mit ihrem neuen Freund für eine bunte Welt.
Die Geschichte rund um Robin ist kindgerecht formuliert, sodass sie für Grundschüler gut verständlich ist und sich zum Vorlesen bzw. für ältere Schüler zum selbstständigen Erlesen eignet. Dabei überzeugt sie mit einem gewissen sprachlichen Niveau hinsichtlich der Wortwahl, der Grammatik und des Satzbaus. Das Buch bietet sich in meinen Augen allerdings nicht nur für junge Rezipienten an, sondern hält auch für erwachsene Leser die eine oder andere Stelle bereit, die zum Schmunzeln, Staunen oder Nachdenken anregt.
Wie in allen Büchern von Torben Kuhlmann lebt auch diese Geschichte durch die tollen Illustrationen. Die Bilder sind sehr stimmungsvoll, absolut bezaubernd und zeugen von dem großen Talent des Autors. Es macht immer wieder Freude, durch die Seiten zu blättern und die Zeichnungen auf sich wirken zu lassen!
„Die graue Stadt“ zeigt, dass Kinder alles erreichen können, wenn sie den richtigen Verbündeten an ihrer Seite wissen und fest an ihr Ziel glauben. Die Geschichte ist darüber hinaus aber noch so viel mehr: Sie wendet sich gegen das triste Grau – und damit ein Stück weit auch gegen Anpassung und Unterordnung. Sie steht stattdessen für Farben, für Fröhlichkeit und setzt sich für Vielfalt in der Gesellschaft ein.
Torben Kuhlmann beweist mit seinem neuen Buch einmal mehr, was er kann! Große Empfehlung!

Veröffentlicht am 18.09.2023

Das ungeheuerliche Leben eines Sklaven im Römischen Reich - absolut fesselnd!

Ich, Sperling
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"Ich, Sperling" ist ein Buch, das sich kaum in einem Wort beschreiben lässt. Die Geschichte um Pusus, auch Antinoos genannt, ist gewaltig, oft erschütternd, streckenweise berührend und zu jeder Zeit absolut ...

"Ich, Sperling" ist ein Buch, das sich kaum in einem Wort beschreiben lässt. Die Geschichte um Pusus, auch Antinoos genannt, ist gewaltig, oft erschütternd, streckenweise berührend und zu jeder Zeit absolut fesselnd.
Im Mittelpunkt steht ein Sklave, der als alter Mann am Ende seines Lebens die Erlebnisse in seiner Kindheit niederschreibt. Er wächst in einer Taverne mit angeschlossenem Bordell auf, wo er zunächst in der Küche und im Gastraum hilft, ehe er die Wölfinnen im Obergeschoss bei ihrer Arbeit unterstützen muss. Dabei bewegt er sich stets zwischen dem unmenschlichen Alltag, der gedanklichen Flucht als Sperling und der Liebe zu seiner Ziehmutter.
Der Autor schafft es, mit einem sehr eingängigen Schreibstil die grausame Realität aufzuzeigen, die das Leben der Sklaven mit sich brachte, ohne Dinge zu beschönigen oder gar zu romantisieren. Beim Lesen entstehen durch die detaillierten, mitunter auch nüchternen Beschreibungen lebendige Bilder vor dem inneren Auge, sodass die Geschichte intensiv erlebbar wird. Schnell kann man dabei vergessen, dass das Werk keinen historischen Aufzeichnungen entspringt, sondern vollkommen fiktiv ist.
Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann die Tatsache, dass entgegen meiner Erwartungen nicht das gesamte Leben von Sperling thematisiert wird. Die Handlung endet, als er noch ein Kind ist. Obwohl das Ende stimmig ist und einen guten Abschluss bildet, frage ich mich, was als Erwachsener aus dem Protagonisten wurde. Musste er weiterhin als Prostituierter arbeiten? Wie gelangte er nach Britannien? An dieser Stelle hoffe ich auf einen zweiten Teil mit einer Fortsetzung, die ich nur zu gerne lesen würde.
Eine klare Empfehlung für "Ich, Sperling"!