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Veröffentlicht am 11.02.2020

Dark-Fantasy trifft auf Humor

Das Schwert der Totengöttin
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Zum Inhalt:

Nach seiner Degradierung wird Zejn in die kleine Vorstadt Svonnheim versetzt. An seine neue Tätigkeit hat Zejn jedoch kaum Erwartungen, bis sich die Ereignisse plötzlich überschlagen. Eine ...

Zum Inhalt:

Nach seiner Degradierung wird Zejn in die kleine Vorstadt Svonnheim versetzt. An seine neue Tätigkeit hat Zejn jedoch kaum Erwartungen, bis sich die Ereignisse plötzlich überschlagen. Eine verdächtige Kräuterhexe und Tote, die sich aus ihren Gräbern erheben. Wie hängt all das wohl zusammen?


Eigene Meinung:

Der Klappentext hat meine Neugierde mit seinen Schlagworten „Hexe“, „Totengöttin“ sowie den „Toten, die sich aus ihren Gräbern erheben,“ sofort geweckt. Erwartet habe ich dementsprechend eine sehr spannende, innovative Geschichte und wurde hier definitiv nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr derartig gefesselt.

Man wird direkt zu Beginn Mitten in das Geschehen hinein katapultiert. Relativ schnell nimmt die Handlung an fahrt auf. Dennoch fiel mir der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Besonders gefallen hat mir, dass man gemeinsam mit Zejn am Ort des Geschehens ankommt. Dadurch lernt man Svonnheim automatisch und zeitgleich mit ihm kennen. Daher entfällt hier die oftmals seitenweise, eher langatmige Einführung, die man oft aus anderen Büchern des Genres kennt. Die von Harderer erschaffene Welt erscheint mir stets schlüssig und die mittelalterlichen Elemente haben hier sehr gut ins Gesamtbild gepasst.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Mirage und Zejn erzählt. So lernt man diese beiden Protagonisten schnell kennen und lieben. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und alles andere als nullachtfünfzehn. Man weiß stets was Sie denken und fühlen. Als Leser leidet und freut man sich wirklich mit ihnen. Gerade Zejn hat eine sehr interessante und spezielle Vorgeschichte, die meine Neugierde zusätzlich geweckt hat. Auch die Nebenrollen, insbesondere Barthell und Bhaaltazar, haben mir sehr gefallen.

Die Handlung besticht nicht nur mit blutigen und spannenden Kampfszenen, denn Katharina V. Haderer weiß auch mit humorvollen Dialogen zu punkten. Diese lockern die düstere Grundstimmung ungemein auf, ohne das dies hier fehl am Platz wirken würde. An einigen Stellen musste ich wirklich schmunzeln. Die Mischung aus Dark-Fantasy und Humor ist mir neu und hat mir besonders gut gefallen.

Das Ende ist clever gewählt. Es gibt keinen fiesen Cliffhanger und trotzdem bleiben einige Fragen offen, sodass ich nun unbedingt wissen muss, wie es weitergeht.

Der Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen. Die Autorin erzählt detailgetreu und bildlich, sodass beim Lesen viele Sinne gleichzeitig beansprucht werden. Das Buch lässt sich trotzdem flüssig und leicht lesen. Die Spannung wurde konstant gehalten, sodass ich meinen Reader kaum aus der Hand legen wollte und konnte.



Cover:

Das Cover ist wunderschön und gut gewählt. Es passt perfekt zur Geschichte und das nicht nur wegen des abgebildeten Schwerts im Fokus, welches noch eine ganz besondere Rolle einnimmt. Auch spiegeln die dunklen Farben das düstere Setting der Geschichte perfekt wieder. Für mich ist dieses Cover definitiv ein Blickfang.



Fazit:

Düsteres Setting, Wiedergänger und eine große Portion Humor. Dieses Buch konnte mich ohne Abstriche überzeugen. Eine Klare Leseempfehlung für Fantasy-Fans mit starken Nerven und mein erstes persönliches Lese-Highlight 2020. 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

ein fesselnder Auftakt

Trial of the Sun Queen
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Das Buch "Trial of the Sun Queen" von Nisha J. Tuli ist ein fesselnder Fantasy-Roman und der Auftakt einer 4-teiligen Reihe, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Die ...

Das Buch "Trial of the Sun Queen" von Nisha J. Tuli ist ein fesselnder Fantasy-Roman und der Auftakt einer 4-teiligen Reihe, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat. Die Autorin hat es geschafft, eine facettenreiche Welt mit interessanten und vielschichtigen Charakteren zu erschaffen.

Der lockere und leichte Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich angenehm und schnell lesen. Mit ihren detaillierten Beschreibungen ist es der Autorin gelungen, mein Kopfkino anzukurbeln, sodass ich mir die vielen Handlungsorte allesamt sehr gut vorstellen konnte.

Die Geschichte ist spannend und gut durchdacht, mit Wendungen, die mich einerseits überrascht haben, andererseits haben sich manche meiner Vermutungen zu den Plottwists relativ schnell bestätigt. Das fand ich etwas schade. Ein Beispiel dafür ist das Geheimnis um Lors wahre Herkunft. Die Prüfungen habe ich mir ein wenig anders vorgestellt. Ich hatte erwartet, dass diese mehr in die Richtung der Hungerspiele aus „Die Tribute von Panem“ gehen würden. Dennoch haben auch die Prüfungen in diesem Buch für Nervenkitzel gesorgt.

Besonders beeindruckt hat mich jedoch die Welt, die Nisha J. Tuli mit Ouranos und seinen völlig unterschiedlichen Königreichen erschaffen hat. Ich hoffe daher sehr, dass man in den nächsten Bänden auch die anderen Königreiche genauer kennenlernen und bereisen wird.

Lor, unsere Protagonistin, ist stark und mutig, aber auch verletzlich und menschlich, was sie sehr authentisch macht. Ihre Entwicklung im Laufe der Handlung ist für mich gut nachvollziehbar und macht es Leser:innen leicht, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Nadir ist ein mysteriöser Charakter, den ich nach wie vor nicht einschätzen kann, obwohl wir bereits einige Kapitel aus seiner Perspektive lesen durften. Gabriel mochte ich sehr und ich bin sehr gespannt, welche Rolle er in den weiteren Folgebänden einnehmen wird.


Fazit:

"Trial of the Sun Queen" ist ein sehr packender Fantasy-Roman, der das Rad zwar nicht gänzlich neu erfindet, aber extrem aufregende Lesestunden zu bieten hat. Ich kann das Buch daher nur wärmstens empfehlen und fiebere der Fortsetzung schon jetzt sehr entgegen. 4.5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Die Amazonen-Akten

The A-Files
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Zum Inhalt:

Wie der Klappentext schon verspricht, erwarten den Leser in dieser Anthologie 32 Kurzgeschichten, die sich auf die unterschiedlichste Art und Weise alle um das Thema Amazonen ringen. Hier ...

Zum Inhalt:

Wie der Klappentext schon verspricht, erwarten den Leser in dieser Anthologie 32 Kurzgeschichten, die sich auf die unterschiedlichste Art und Weise alle um das Thema Amazonen ringen. Hier kann man alles finden: Urban-Fantasy, klassische Fantasy, Science-Fiction, Krimi, Geschichten zum Schmunzeln, Erotische Geschichten und eigentlich noch so viel mehr. Aber überzeugt euch doch einfach selbst.



Meine Meinung:

The A-Files von Sascha Eichelberg ist zugegeben meine erste Anthologie. Kurzgeschichten kannte ich bislang nur aus der Schule, weshalb ich dieser Literaturform bislang eher mit Vorurteilen begegnet bin. Auch die teilnehmenden Autoren waren mir bis dahin fremd. Da ich die Amazonen-Thematik als großer Mythologie-Fan aber so interessant finde, habe ich die A-Files als Anlass genommen den Kurzgeschichten wieder eine Chance zu geben. Dabei wurde ich nicht enttäuscht.

Natürlich konnten mich nicht alle Geschichten gleichermaßen überzeugen. Mit dieser Erwartung sollte man meiner Meinung nach auch gar nicht an eine derart große Kurzgeschichten-Sammlung rangehen.

Im Großen und Ganzen ist die Qualität der Kurzgeschichten wirklich sehr gut. Es waren sogar einige Geschichten dabei, bei denen ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören wollte und traurig war, dass diese schon zu Ende sind. Besonders gefallen hat mir die enorme Vielfalt. Diese Vielfalt ist nicht nur auf die oben beschriebenen Genres zu beziehen, sondern auch auf die unterschiedlichen Schauplätze und Zeitformen. Mal spielt die Geschichte im Hier und Jetzt in normalen Städten, mal in der Vergangenheit, im Dschungel, auf einem Raumschiff, in einem Computerspiel oder in ganz frei erfundenen Welten. Die Amazonen nehmen dabei zudem die unterschiedlichsten Rollen ein.



Fazit:

Endlich konnten mir meine Vorurteile gegenüber Kurzgeschichten genommen werden. Ich bin nun auf den Geschmack gekommen und habe große Lust auch die weiteren Anthologien des Talawah-Verlages (The U-Files, The P-Files) zu lesen. Aufgrund der großen Vielfalt ist in dieser Sammlung für Jeden Leser etwas dabei. Daher kann ich für diese Anthologie eine klare Leseempfehlung (nicht nur für Mythologie-Fans) geben.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Die Geschichte um Hazel geht weiter…

Immortality
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Eigene Meinung:

Nachdem mich die Story rund um die junge Hazel, dessen größter Traum es ist, als Chirurgin Fuß zu fassen bereits voll und ganz in ihren Bann gezogen hat, musste ich unbedingt wissen, wie ...

Eigene Meinung:

Nachdem mich die Story rund um die junge Hazel, dessen größter Traum es ist, als Chirurgin Fuß zu fassen bereits voll und ganz in ihren Bann gezogen hat, musste ich unbedingt wissen, wie es in „Immortality“ mit ihr weitergeht.

Obwohl ich „Anatomy“ bereits im Januar beendet habe, ist mir der Einstieg in die Geschichte sehr leicht gefallen. Dana Schwartz kann mich auch in diesem Band wieder mit ihrem fesselnden Schreibstil und intelligenten sowie humorvollen Dialogen überzeugen.

Nachdem die Handlung anfangs wieder im düsteren Edinburgh in Hawthornden Castle spielt, wo man Hazel bei ihren mittlerweile routinierten Behandlungen begleitet, findet man sich dann plötzlich durch eine sehr überraschende Wendung im vergleichsweise „modernen“ und luxuriöseren Londoner Königshof wieder. Ich muss zugeben, dass mir ab diesem Zeitpunkt die medizinischen Behandlungen und dessen Beschreibungen sehr gefehlt haben. Auch Edinburgh als Ort des Geschehens habe ich wirklich vermisst. Dafür kommt aber mit dem geheimnisvollen Club und seinen mysteriösen Mitgliedern ein weiterer interessanter Handlungsstrang hinzu.

Des Weiteren dürfen wir wieder neue Charaktere kennenlernen, welche durchweg gut gestaltet wurden. Mein persönlicher Favorit ist die aufgeweckte und selbstbewusste Eliza.

Hazel bleibt ihren Eigenschaften zumeist treu und geht nach wie vor ihren eigenen Weg. Sie lässt sich von Männern nicht beirren trotz allen Schwierigkeiten die dies zur damaligen Zeit mit sich bringt. Es war mir auch dieses Mal wieder ein Vergnügen dies zu lesen.

Das Ende hingegen hat mir leider gar nicht gefallen. Es wirkte so, als wolle die Autorin nun noch schnell alle bis dahin möglicherweise offen geblieben Fragen beantworten und abhaken. Darüber hinaus trifft die sonst so willensstarke Hazel ganz plötzlich Entscheidungen, die äußerst beachtliche Konsequenzen mit sich ziehen und eine, gegen die sie sich vorher noch vehement gewehrt hat.


Cover:

Das Cover ist auch bei Band 2 wieder sehr gelungen. Mir gefällt die Idee extrem gut, ein Kleid zu nutzen, um die Umrisse eines menschlichen Organ darzustellen und so den Bezug zur Medizin in der Geschichte herzustellen. Durch den schwarzen Hintergrund steht Hazel im besagten Kleid natürlich klar im Fokus. Passender kann ein Cover gar nicht sein.


Fazit:

Auch wenn mir die Handlung in „Anatomy“ ein bisschen mehr zugesagt hat, kann ich dieses Buch nur jedem ans Herz legen, der an Geschichte und oder Medizin interessiert ist oder Lust auf eine ganz besondere Liebesgeschichte hat.

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Veröffentlicht am 19.05.2024

eine oberflächliche Liebesgeschichte

The Idea of You
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"The Idea of You" von Robinne Lee ist ein Buch, das auf den ersten Blick wie eine klassische Liebesgeschichte erscheint. Die Geschichte handelt von Solène Marchand, einer erfolgreichen Galeristin, die ...

"The Idea of You" von Robinne Lee ist ein Buch, das auf den ersten Blick wie eine klassische Liebesgeschichte erscheint. Die Geschichte handelt von Solène Marchand, einer erfolgreichen Galeristin, die sich in Hayes Campbell, den Frontmann der aufstrebenden Boyband „August Moon“, verliebt.

Die Geschichte um die Beziehung zwischen einer Frau und Mutter Ende dreißig und einem jungen Popstar mag auf den ersten Blick interessant erscheinen, driftet leider jedoch schnell in Klischees und Vorhersehbarkeit ab.

Die Protagonistin Solène war mir leider sehr unsympathisch. Arrogant, egoistisch und ziemlich überheblich. Sie hat Hayes oft „klein geredet“ und unangenehme Aussagen über sein Alter fallen lassen. (Vielleicht ist hier aber auch die Übersetzung das Problem?) Für mich kam es zudem oft so rüber, als wäre ihre Tochter Isabelle für sie ein lästiges Anhängsel, welches sie in ihrem Berufs- und Liebesleben ausbremst.

Auch wenn ich z.B. Hayes reife und liebevolle Art wirklich mochte, bleiben die Charaktere insgesamt bis zum Ende hin eher flach und wenig entwickelt, was es schwer macht, mit ihnen mitzufühlen oder sich in ihre Entscheidungen und Handlungen hineinzuversetzen.

Leider hat mir die Art und Weise, wie die Beziehung zwischen Solène und dem 20-jährigen Hayes dargestellt wird, nicht gut gefallen. Anstatt die potenziell(!) problematischen Aspekte (z.B. Hayes Leben als Popstar, Solènes Tochter) dieser ungleichen Beziehung näher zu reflektieren und zu thematisieren, wird mir die Beziehung der beiden einen Tick zu sehr erotisiert. Mir fehlt hier ein wenig die „Ernsthaftigkeit“ und ich wünschte die Autorin hätte die Schwerpunkte in ihrem Buch ein wenig anders gesetzt. Ich hätte vor allem Solène an einigen Stellen gerne kräftig durchgeschüttelt und sie gezwungen mal offen und ehrlich mit Hayes zu reden.

Trotz meiner vielen Kritik bis hierhin muss ich dennoch unbedingt erwähnen, dass es der Autorin wirklich gut gelungen ist, das Pickeln und die Spannung zwischen den beiden Protagonisten darzustellen. Außerdem mochte ich den bildlichen Schreibstil der Autorin sehr gerne. - Urlaubsfeeling lässt grüßen.

Die spannende Idee hinter der Geschichte hätte so viel Potenzial gehabt. Leider konnte mich die Umsetzung aber dann nicht überzeugen.
Insgesamt fehlt es mir in „The Idea of You" an Tiefe und Authentizität, was es für mich letztendlich schwierig gemacht hat, sich wirklich mit der Geschichte zu engagieren. Trotz einiger gut geschriebener Passagen kratzt das Buch letztendlich leider an der Oberfläche.

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