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Veröffentlicht am 02.11.2023

Selbstfindung, Vertrauen, Trauerbewältigung und Liebe sind die großen Themen des Romans, mit einer magischen Komponente gewürzt

Das Wunder der kleinen Dinge
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Amerika in den 30er Jahren:

Die schöne Willa hat eigentlich geschworen, allein zu bleiben, doch als sie den attraktiven, liebeswerten Mann aus gutem Hause, den sie einfach Ford nennt, kennen lernt, kann ...

Amerika in den 30er Jahren:

Die schöne Willa hat eigentlich geschworen, allein zu bleiben, doch als sie den attraktiven, liebeswerten Mann aus gutem Hause, den sie einfach Ford nennt, kennen lernt, kann sie sich seinem Liebreiz nicht entziehen. Zwischen beiden ist schnell klar, dass sie zusammenbleiben und heiraten wollen. Ein Entschluss, der Willas Schwiegereltern keinesfalls gefällt. Sie misstrauen der Braut ihres Sohnes und Besitzerin einer Villa, um die düstere Gerüchte im Ort ranken. Schon bald ist Willa schwanger, doch bevor sie das ihrem geliebten Mann mitteilen kann, wird er eingezogen und es steht in den Sternen, ob er jemals wieder zu ihr zurückkehren wird. So beschließt Willa zunächst zu schweigen…

Amerika, Ende der 80er Jahre:

Die kleine Myra Malone staunt nicht schlecht, als ihr geliebter Großvater, ein begnadeter Handwerker, nochmals heiratet und sie eine Stiefgroßmutter bekommt. Aber auch die übrige Familie schließt Trixie gleich in ihr Herz. Besonders zwischen Trixie und Myra ist es Liebe auf den ersten Blick. Myra vergöttert ihre neue Oma, die ihr eines Tages eine wunderschöne Miniaturvilla zeigt, die sich in Trixies Besitz befindet.
Im Laufe der Zeit verbringt Myra viel Zeit bei ihren Großeltern und arbeitet zusammen mit ihnen an der Vervollständigung der vielen Zimmer, bzw. erschafft kleine Miniaturmöbel und andere schöne Dinge, die die Villa vervollkommnen sollen.
Doch dann stirbt eines Tages ihre Großmutter bei einem tragischen Unfall, bei dem auch Myra schwer verletzt wird. Myra schottet sich fortan von der Außenwelt ab und widmet sich nur noch der Villa, die in ihren Besitz übergegangen ist…

Amerika, 2015:

Myra Malone lebt immer noch völlig zurückgezogen im Haus ihrer Eltern, zusammen mit ihrer geschiedenen Mutter. Als diese ihr eröffnet, dass das Haus schon bald unter den Hammer kommen wird, weil sie große Schulden angehäuft hat, ist Myra panisch und wie vor den Kopf geschlagen. Seit ihres Unfalls, geht sie kaum noch vor die Tür.
Doch Myras beste und einzige Freundin Gwen hat eine zündende Idee. Myra soll einen Wettbewerb ins Leben rufen, das ihr Geld einbringen soll und den Fans ihres Blogs eine einmalige Gelegenheit bietet, sie für ein Essen persönlich kennenzulernen.
Denn Myras Hobby, das Erschaffen von Miniaturmöbeln und geschmackvollen Einrichtungsgegenständen für ihre Villa, interessiert mittlerweile einen großen Kreis von Menschen überall auf der Welt.
Myra ist hin und hergerissen, denn zum einen möchte sie keine neuen Menschen kennenlernen, scheut das Rampenlicht und zum anderen hat die Villa selbst einige magische Geheimnisse zu bieten, die Myra mit keinem anderen teilen möchte.
Als sie jedoch eines Tages eine Mail erhält, in der der Absender behauptet, er wohne in genau der Villa, die Myra in Miniaturgröße besitzt, ist sie überrascht und neugierig geworden.
Zwischen Alex und ihr entspinnt sich ein reger E-Mail Kontakt…

Es war zunächst einmal das geschmackvolle Coverlayout, das mich neugierig hat werden lassen, auf den Roman von Audrey Burges. Ich erhoffte mir, nach dem Lesen des Klappentextes, eine süße Liebes- und eine spannende Familiengeschichte.
„Das Wunder der kleinen Dinge“ hat mich jedoch vor allem in anderer Hinsicht überrascht, denn es gibt darin eine magische Komponente. Man sollte also moderne Märchen, gewürzt mit einer Prise Übersinnliches, mögen, wenn man zu diesem Roman greift.

Zudem sind es nicht die Love Stories, die im Fokus des Romans stehen. Dreh und Angelpunkt des Ganzen, sind eigentlich die Häuser, also die beiden Villen und deren Besitzer.
Zwischen ihnen besteht ein magisches Band, doch leider löst die Autorin diesbezüglich nicht alle losen Handlungsfäden auf. Man erfährt zwar, dass Willa an die Villa gebunden ist, doch nicht, was sie eigentlich ist. Die angebotene Lösung war mir persönlich zu schwammig und ergab für mich keinen richtigen Sinn.

Audrey Burges hat einen eingängigen, sehr bildhaften Schreibstil, was sich vor allem darin widerspiegelt, wenn sie Myras Tätigkeiten oder die geschaffenen Miniaturmöbel der Villa beschreibt. So kann man sich das Miniaturhaus wunderbar vor seinem geistigen Auge vorstellen. Ebenfalls unterhaltsam fand ich Myras verfasste Texte, in denen sie über ihre Villa und Arbeiten daran erzählt.
Unter die Haut gehend beschrieben, fand ich dazu, Myras Probleme mit ihrer Außenwelt in Kontakt zu treten. Sie ist keine einfache Romanfigur, doch man kann sich gut in ihre schwierige Situation hineindenken.
Die Autorin wechselt zwischen drei Zeitebenen hin und her, so dass man nicht nur Myra näher kommt, sondern auch mehr über Willa und ihre große Liebe erfährt und über Alex und dessen Schwierigkeiten mit seinem mürrischen, lieblosen Vater.
Es ist ein anspruchsvoller Roman, mit einer wunderbaren, manchmal sogar poetischen Ausdrucksweise, den man hier bekommt und wenn man moderne Märchen mag, wird man sich sicherlich gut unterhalten fühlen. Dennoch kann ich nicht die volle Punktzahl dafür vergeben, da ich die melancholische Stimmung, die der Roman oftmals verströmt, nicht wirklich mochte und ich mir eine schlüssigere und bessere Auflösung der Handlung gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Netter, humoriger britischer Chick-Lit für Zwischendurch, dem es jedoch an Tiefgang fehlt

Happy End für zwei
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Evie Summers ist seit einigen Jahren die Assistentin ihres Chefs, Monty. Seines Zeichens Literatur und Filmagent.
Und seit einigen Jahren träumt Evie davon, in Montys Fußstapfen in der Agentur zu treten; ...

Evie Summers ist seit einigen Jahren die Assistentin ihres Chefs, Monty. Seines Zeichens Literatur und Filmagent.
Und seit einigen Jahren träumt Evie davon, in Montys Fußstapfen in der Agentur zu treten; sprich, sie will endlich ihren Assistentinnenposten loswerden.
Noch lieber wäre es ihr allerdings, sie könnte selbst Drehbücher zu Filmen verfassen, denn das Schreiben ist ihr in die Wiege gelegt worden. Doch fehlt ihr das rechte Selbstbewusstsein, in dieser Sache weiterzumachen, da Monty ihr einst davon abriet.
In der Agentur kriselt es leider momentan. Viele Klienten sind schon abgeworben worden. Lediglich der kürzlich OSCAR prämierte Stardrehbuchschreiber Ezra Chester ist Monty geblieben und selbst der macht Probleme.
Die Abgabefrist für eine romantische Komödie naht, doch Ezra hat noch nicht ein Wort geschrieben. Und so soll Evie die Kastanien für Monty aus dem Feuer holen.

Evie ist eine hoffnungslose Romantikerin und schwört auf romantische Liebesfilme wie „Notting Hill“, „Eine Braut zu Verlieben“, „10 Dinge die ich an Dir hasse“, „Liebe braucht keine Ferien“ usw.
Wohingegen Ezra sich als absoluter Liebesfilmhasser entpuppt. Und so schlägt Evie ihm leichtfertig einen Deal vor.

Sie versucht in den drei verbliebenen Monaten, in denen Ezra das Drehbuch geschrieben haben muss, die große Liebe zu finden. Und zwar, in dem sie die magischen Schlüsselmomente diverser romantischer Liebeskomödien nachstellt und Ezra somit Inspiration liefert.

Ezra stimmt zu, doch Evie ahnt da noch nicht, worauf sie sich eingelassen hat.
Sie bringt das absolute Chaos in ihr Leben, doch zumindest hat sie eine Handvoll guter Freunde und dazu gibt es einen verschlossenen Witwer mit seiner süßen Tochter, der ihr in schwierigen Situationen zur Seite steht…

Ich entdeckte „Happy End für 2“ zufällig auf einem Remittendentisch vor zwei Jahren und konnte, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, nicht mehr wirklich widerstehen. Denn ich liebe britische, romantische Liebeskomödien mit viel Humor.
Und dazu fand ich die Ausgangssituation; also dass Evie diverse Filmszenen nachstellt, um selbst die große Liebe zu finden, witzig.

Rachel Winters Schreibstil ist kurzweilig und angenehm zu lesen. Dazu werden diverse beschriebene Situationen tatsächlich amüsant dargeboten, allerdings schießt die Autorin manches Mal auch über das Ziel hinaus. Die Grenzen zwischen amüsant und peinlich verwischen und vieles wirkt dann übertrieben und unglaubwürdig inszeniert.
Erschwerend kommt dazu, dass Evie eine typische TSTL (Too stupid to live) Heldin ist.

Dass sie wirklich nicht begreift, was Ezra im Schilde führt, war für mich schwer zu ertragen, denn Ezra ist eine dermaßen unsympathische und durchsichtige Nebenfigur, was auch für Monty gilt!
Viele Situationen, in denen sich Evie wieder findet, sind einfach „too much“, aber dennoch… die Szene im Buchclub hebt sich wohltuend ab und ich habe beim Lesen wirklich Tränen gelacht.
Evies Freunde, mit denen sie hauptsächlich über Handynachrichten kommuniziert, hätte ich dagegen nicht wirklich gebraucht, denn sie wirken sehr klischeehaft beschrieben und es ist nicht eine Person darunter, die zumindest vom Ansatz her sympathisch wirkt oder mehr Tiefe hat.

Apropos Tiefe. Wahrscheinlich hätte ich für diesen Roman lediglich 3.5 von 5 Punkten vergeben, wenn da nicht die knuffige und quirlige Anette wäre, die man schnell in sein Leserherz schließt. Anette hat Humor und versucht auf süße Art und Weise Evie und ihren Vater Ben zu verkuppeln. Ob ihr das gelingt, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.

So ist „Happy End für 2“ eine nette Frauenlektüre für Balkonien oder Couch, die man flott weglesen kann und die mit ein paar sehr amüsanten Momenten und einer interessanten Ausgangssituation aufwarten kann.
Ich hätte mir allerdings mehr Tiefgang erhofft.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Das Timing muss stimmen- selbst in der Liebe… Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, jenseits der Kitschgrenze

Eine Nacht mit dir
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Ruby hat gerade erst eine gescheiterte Beziehung hinter sich und hat beschlossen; ein ganzes Jahr lang will sie sich nun erst einmal um sich selbst kümmern. Das bedeutet keine neue Beziehung und einen ...

Ruby hat gerade erst eine gescheiterte Beziehung hinter sich und hat beschlossen; ein ganzes Jahr lang will sie sich nun erst einmal um sich selbst kümmern. Das bedeutet keine neue Beziehung und einen Umzug, denn sie möchte aus London und von ihrem Ex fort.
Sie will ein Studium in Filmwissenschaften machen und das wäre ihr in Manchester möglich. Während Ruby aufatmet, als ihre Bemühungen Früchte tragen und sie tatsächlich nach Manchester gehen kann, sind ihre besten Freunde in der WG, Candice und Jackson, traurig über ihren Fortgang.

Doch die drei Freunde haben beschlossen, keinesfalls Trübsal zu blasen. Stattdessen ist an Rubys letztem Abend eine Abschiedsfeier geplant. Ausgerechnet ein paar Stunden vorher, möchte jemand ihr altes Sofa abholen, dass sie nicht mitnehmen kann.
Und Nic entpuppt sich als überaus attraktiv und freundlich. Seine Schüchternheit bezaubert alle drei Freunde in der WG und so laden sie ihn spontan ein, an Rubys Abschiedsfeier teilzunehmen.

Es knistert währenddessen zwischen Nic und Ruby- so sehr, dass beide sich auf einen One Night Stand einlassen. Und es läuft so toll zwischen den beiden, dass sie schon etwas traurig darüber sind, dass dieser Anfang bereits das Ende für sie bedeutet, oder?
Immerhin ist Nic erst kürzlich nach London gezogen und möchte dort bleiben. Auch er hat eine gescheiterte Beziehung hinter sich, steht einer möglichen neuen Beziehung jedoch offen gegenüber. Er akzeptiert jedoch Rubys Entscheidung und glaubt, sie niemals wieder zu treffen. Doch anscheinend hat das Schicksal andere Pläne mit den beiden….

„Eine Nacht mit Dir“, der aktuelle Roman von Laura Jane Williams, wartet erneut mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte zweier Menschen, jenseits der Kitschgrenze auf.
Allerdings sollten Romantiker diesmal vorgewarnt sein, dass die Liebesgeschichte diesmal eine untergeordnete Rolle spielt. Denn Nic und Ruby und auch deren Freunde befinden sich allesamt an einem Punkt in ihrem Leben, in dem sie sich neu finden müssen.

Da wäre der pansexuelle Jackson, der immer einen lebensklugen Ratschlag für andere hat, sich aber in Liebesdingen unsicher ist, bzw. sich nicht festlegen will. Genauso geht es auch Ollie, Nics Bruder, der als Womanizer gilt, aber noch nicht die große Liebe gefunden hat oder Nic, der eine langjährige Beziehung aufgegeben hat, weil er sich darin am Ende unglücklich fühlte. Und nicht zu vergessen, Ruby, die die Geliebte eines gebundenen Mannes war, seinen Versprechungen glaubte und doch bitter enttäuscht wurde.
Und auch die übrigen Freunde von Ruby stehen an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Sowohl privat als auch beruflich.

Toll fand ich die erzählte Nebenhandlung um einen fast Hundertjährigen, der zusammen mit seinem Enkel, Ruby und einem Studiumskollegen auf der Suche nach der ersten großen Liebe ist. Zugegeben, JP wirkt vom Kopf her ein bisschen zu jung und offen für jegliche Themen, die Ruby anreißt und merkwürdig fand ich zum Beispiel, dass sie mit ihm und seinem Enkel offen über Liebesbeziehungen, nebst Sex spricht, da sie ja eigentlich Fremde sind.

Abgesehen davon wartet die Autorin noch mit einigen weiteren Nebenschauplätzen auf und hat die Grundstory dermaßen aufgestockt, dass ich fand, dass manchmal weniger ein bisschen mehr gewesen wäre.

Der Held des Romans, Nic, ist ein sympathischer Bursche und man leidet schnell mit ihm mit, denn Ruby ist halt sehr wankelmütig und so manche Entscheidungen die sie trifft, konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Aber, dank des eingängigen, locker leichten Schreibstils und den tiefschürfenden Dialogen, wird es dennoch niemals langweilig. Sicherlich, ich hätte mir etwas mehr Romantik gewünscht. Manchmal wirkt Nics und Rubys Selbstfidungssstory doch etwas nüchtern dargeboten, aber sie ist keinesfalls öde erzählt.
Und so vergebe ich gerne vier von fünf Punkten für diesen Selbstfindungsroman über Menschen in ihren Dreißigern.

Kurz gefasst: Das Timing muss stimmen- selbst in der Liebe… Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, jenseits der Kitschgrenze.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Kurzweiliger Thriller mit geschickten Wendungen; allerdings auch mit schwachen Akteuren

Liar – Tödlicher Verrat
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James Cahill, ein Tiny-House Bauer, ist attraktiv und steinreich. Eine Kombination, die ihn sehr anziehend macht für die Frauenwelt. James nutzt seine Begehrtheit reichlich aus, wechselt die Frauen, wie ...

James Cahill, ein Tiny-House Bauer, ist attraktiv und steinreich. Eine Kombination, die ihn sehr anziehend macht für die Frauenwelt. James nutzt seine Begehrtheit reichlich aus, wechselt die Frauen, wie andere Männer ihre Unterhosen. Als er nach einem Schädeltrauma im Krankenhaus erwacht, weiß er jedoch nicht, wie es dazu gekommen ist. Und auch an die Frau, die am gleichen Tag spurlos verschwand und mit der er angeblich ein Verhältnis hatte, kann er sich nicht mehr erinnern.

Rebecca, die Schwester der Verschwundenen, glaubt nicht an die Amnesie von James. Sie vermutet eher, dass er ihre Schwester nach einem handfesten Streit ermordet hat und beschließt, auf eigene Faust herauszufinden ob James zum Mörder geworden ist. James würde ihr gerne dabei behilflich sein. Zu einen um sich reinzuwaschen vom Verdacht ein Mörder zu sein und zum anderen, weil er begriffen hat, dass er Rebecca, mit der er einst eine Beziehung hatte, immer noch liebt. Doch hat er überhaupt eine Chance, nachdem er sie dermaßen verletzt hat?

Die Polizei ermittelt fieberhaft in alle Richtungen. Vermutet zwar ebenfalls, dass James etwas mit dem Verschwinden seiner Freundin zu tun hat, da sich beide kurz zuvor getrennt hatten, doch auch seine zahlreichen Frauenbekanntschaften geben große Rätsel auf.

Eine vorwitzige Lokalreporterin wittert ebenfalls eine große Story und beschließt, in San Francisco zu ermitteln, denn sie glaubt, dass die berüchtigte Familie von James womöglich involviert sein könnte. Dabei bringt sie sich in große Gefahr.

Und ein gewissenloser, psychopathischer Mörder geht um, der einen dunklen Plan verfolgt…

Mit „Liar- Tödlicher Verdacht“ legt Lisa Jackson einen weiteren Teil ihrer Thrillerreihe um die berüchtigte Familie Cahill nach. Diesmal steht James im Fokus des Geschehens, der nicht in San Franciso lebt, sondern etwas außerhalb in ländlichen Gefilden. Dort hat er sich einen Namen gemacht als Erbauer von Minihäusern. Der Womanizer ist jedoch, trotz seiner Attraktivität, nicht gerade clever wenn es um Beziehungen geht. Und so fiel es mir leider daher auch etwas schwer, James zu mögen. Bei allem Verständnis für seine knifflige Situation, konnte ich ihm seine angebliche Liebe für die Ex-Rebecca, nicht abnehmen. Zumal ihm das Nein-Sagen, wenn andere Frauen in seine Nähe kommen, nicht gegeben ist.
So fand ich die Entwicklung der Lovestory diesmal ziemlich schwach und unglaubwürdig. Für meinen Geschmack hätte die Autorin lieber ganz darauf verzichten und sich stattdessen allein auf die Thrillerhandlung fokussieren sollen.

Überhaupt hat Lisa Jackson dieses Mal keine wirklichen Hauptfiguren. Stattdessen wird die Handlung von verschiedenen Akteuren vorangetrieben. Da wären neben James und Rebecca, James Geliebte Sophia und eine weitere Exfreundin, eine Lokalreporterin, ein verliebtes Hausmädchen und ein ungleiches Ermittlerduo, dessen männlicher Part sich dadurch auszeichnet, dass er eine besondere Gabe hat, die er bei der Aufklärung des Vermisstenfalls nutzen möchte.
Obwohl ich die Thriller der Autorin sehr mag und ihren Schreibstil, was ebenso für die vielen Wendungen und falschen Fährten gilt, kann ich dennoch in diesem Fall keine fünf Punkte vergeben. Zu schwach fand ich dieses Mal die Charakterisierung der Figuren und das Motiv des Killers, bzw, dessen Plan der hinter allem steckt. Es ist durchaus ein gut zu lesender, kurzweiliger Thriller, doch mir fehlte bei allem ein wenig mehr Glaubwürdigkeit. Und auch das Showdown, bzw. der Epilog, konnten mich nicht restlos überzeugen.
Eine kleine Warnung möchte ich noch aussprechen für Neueinsteiger der Serie. Obwohl jeder Band für sich abgeschlossen ist, finde ich, dass man zum besseren Verständnis die richtige Reihenfolge beim Lesen einhalten sollte.

Kurz gefasst: Kurzweiliger Thriller mit geschickten Wendungen; allerdings auch mit schwachen Akteuren.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Eine tiefgehende Story über Freundschaft, Liebe, Problembewältigung und Veränderung

Happy Place
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Die harmoniesüchtige Ärztin Harriet, von ihren Eltern rundum unterstützt, hat bereits früh auf eine berufliche Karriere hingearbeitet. Dafür war das Verhältnis zu ihrer Schwester stets schwierig und beide ...

Die harmoniesüchtige Ärztin Harriet, von ihren Eltern rundum unterstützt, hat bereits früh auf eine berufliche Karriere hingearbeitet. Dafür war das Verhältnis zu ihrer Schwester stets schwierig und beide haben sich auch heute noch nicht so viel zu sagen.
Vielleicht auch aus diesem Grund hängt Harriet sehr an ihrer Freundesclique, die sie während des Studiums kennengelernt hat.
Im Laufe der Zeit wurde der Freundeskreis erweitert um die jeweiligen Partner der Frauen und in Wyn fand Harriet ihre große Liebe.
Doch manchmal reichen Liebe, Leidenschaft und ähnliche Lebenseinstellungen nicht aus. Das mussten auch Harriet und Wynn feststellen und so trennte sich Wyn schließlich, in einer allerdings recht lieblosen Art und Weise von seiner Verlobten.

Das alles hat Harriet immer noch nicht verdaut und plötzlich steht sie Wyn wieder gegenüber im Feriendomizil ihrer Freundin, die bald heiraten will. Natürlich ist auch Wyn geladen, denn ihr Freundeskreis ahnt noch nicht einmal, dass sie getrennt sind.
Die beiden beschließen gute Miene zum bösen Spiel zu machen, ihre Trennung noch für ein paar weitere Tage zu verschweigen um die gute Stimmung nicht zu zerstören und dem Hochzeitspaar eine glückliche Zeit zu bereiten.
Doch in dem Haus am Meer, in dem die Clique bereits viele schöne Urlaube verbracht hat, kommen natürlich auch viele Erinnerungen hoch, die Harriet wehmütig machen.
Zudem liebt sie Wyn noch immer. Wie kann man nur in einem solchen mentalen Gefühlschaos die Finger vom Ex lassen?
Und wie geht es Wyn mit seiner Entscheidung?

Zunächst vorweg: Ich liebe Emily Henrys zeitgenössische Liebesromane, weil ihre Figuren halt nicht als charakterlich fluffige Leichtgewichte beschrieben werden, sondern sich die Autorin immer sehr viel Mühe damit gibt, ihren Romanfiguren Tiefe auf den Leib zu schreiben. Ein wenig konträr geht ihr neuer Romanstoff jedoch mit dem sehr fröhlich wirkenden, in poppigem Pink gehaltenen Buchcover. Dieses suggeriert dem Leser, dass er es mit einem soften, amüsanten Urlaubsroman zu tun bekommt. Und obwohl die Freundesclique sich durchaus kurz vor einer Hochzeit befindet und bester Stimmung sein müsste, ist das jedoch nicht der Fall.
Jeder einzelne trägt diverse Probleme und Ängste mit sich herum, was dafür gesorgt hat, dass sich die Figuren nicht mehr so nahe stehen, wie noch vor einiger Zeit.

Obwohl Harriets und Wyns Liebesgeschichte großen Raum für sich beansprucht, ist es eigentlich jedoch eher ein Buch über Freundschaft und Veränderung. Ob besagte Freundschaft am Ende alles heilen und kitten kann, müsst Ihr schon selbst nachlesen, das verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht.
Ich fand es aber interessant zu lesen, welche seelischen Altlasten die Akteure mit sich herumschleppen und ob sie letztendlich einen Reifeprozess durchmachen würden.
Weiß man vorher, was einen mit diesem Buch erwartet, wird man sicherlich einen völlig anderen Zugang zur Story und den Figuren haben, als jemand, der sich einfach nur eine leichte, humorige Urlaub/Unterhaltungslektüre erhofft hat.
Humor ist durchaus vorhanden- Wyn hat durchaus eine witzige Art, aber ihn allein darauf zu reduzieren, wäre fatal. Denn auch wenn er zunächst als ambivalente Figur erscheint, gibt es durchaus Gründe, die ihn dazu bewogen hatten, sich von Harriet zu trennen.
In diversen Rückblenden erfährt man, wie das einstige Traumpaar zusammenkam, aber auch, vor welchen Problemen sie am Ende standen.
Harriet ist ein ebenfalls komplizierter Charakter und man muss ebenfalls Geduld beim Lesen entwickeln, bis man begreift, wieso sie teilweise so passiv agiert.
Die übrige Freundesclique wird zwar als sympathischer Haufen beschrieben, kommt jedoch, bedenkt man deren eigenen Probleme etwas kurz, was auch für einen Punktabzug bei mir gesorgt hat. Zudem zieht sich die Story, etwa ab der Mitte ein wenig in die Länge.

Aber, auch Emily Henrys aktueller Roman „Happy Place- Urlaub mit dem Ex“ ist ein toller Roman geworden, der mich, rein vom Stil her auch sehr an Karen Swans Bücher erinnert. Wer Karen Swans zahlreiche Romane liebt, sollte auch Emily Henry unbedingt eine Chance einräumen. Probieren geht über studieren und da die Geschmäcker sowieso verschieden sind, versucht es einfach mal mit diesem oder einem anderen Roman von Emily Henry.

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