Nichts ist wie es scheint...
Nur einen Horizont entferntDie erfolgreiche Moderatorin Hannah Farr hat oberflächlich betrachtet alles, was man sich nur wünschen kann. Sie ist erfolgreich in ihrem Beruf und mit dem charismatischen Bürgermeister ihrer Stadt liiert. ...
Die erfolgreiche Moderatorin Hannah Farr hat oberflächlich betrachtet alles, was man sich nur wünschen kann. Sie ist erfolgreich in ihrem Beruf und mit dem charismatischen Bürgermeister ihrer Stadt liiert. Dennoch nagen unbewältigte Konflikte aus der Vergangenheit an ihr. Als Kind wurde sie in der Schule gemobbt und ihre Mutter hat die Familie für einen anderen Mann verlassen. Jahrelang hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihr, denn der neue Freund ihrer Mutter hatte ihr etwas Unverzeihliches angetan. Als die ehemalige Mitschülerin, die so gemein zu ihr war, ihr Versöhnungssteine schickt und sie um Vergebung bittet, löst dies eine unvorhersehbare Kettenreaktion aus und bringt Hannahs so mühsam aufgebaute, heile Welt ins Wanken. Plötzlich erscheint nichts mehr so, wie sie gedacht hatte...
Mir hat die Idee mit den Versöhnungssteinen unheimlich gut gefallen. Auch das aufgezeigt wurde, dass es manchmal mit einer Entschuldigung nicht getan ist und sie noch mehr zerstören kann, fand ich sehr bewegend. Der Schreibstil war eingängig und die Handlung abwechslungsreich. Nur die Naivität der Protagonistin Hannah hat mich gestört. Sie ließ sich in eine Opferrolle drängen und es hat sehr lange gedauert, bis sie sich endlich dagegen gewehrt hat. Doch bis auf diesen Punkt hat mir das Buch gut gefallen und es regt auf jeden Fall zum Nachdenken darüber an, wie man mit längst vergangenen Kränkungen und jahrelang schwelenden Familienkonflikten umgehen könnte. Dass es dabei immer unterschiedliche, subjektive Sichtweisen und Wahrnehmungen gibt, war interessant zu lesen und konnte mich überzeugen.
Daher kann ich das Buch als unterhaltsame Lektüre weiterempfehlen.