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Veröffentlicht am 18.01.2018

Steph und Lula in Aktion

Ziemlich beste Küsse (Plum 22)
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Ich liebe die Reihe rund um die schusselige Kopfgeldjägerin Stephanie Plum. Ich finde, dass man die Bücher auch nicht chronologisch lesen muss, weil Autorin Janet Evanovich alles gut erklärt. Die Protagonisten ...

Ich liebe die Reihe rund um die schusselige Kopfgeldjägerin Stephanie Plum. Ich finde, dass man die Bücher auch nicht chronologisch lesen muss, weil Autorin Janet Evanovich alles gut erklärt. Die Protagonisten und die Nebenfiguren sind einfach spitze. Mein Favorit ist das golden girl Grandma Mazur, dicht gefolgt von Stephanies Mutter.
Ein Tipp: Lest die Romane auf Englisch, sie sind dann noch lustiger.
Zum Inhalt: Nachdem Stephanie Plum ihren Job als Unterwäscheverkäuferin verlor, heuerte sie bei Cousin Vinnie als Kopfgeldjägerin an. Ihr sidekick ist Lula, eine afroamerikanische Exprostituierte, die bei Vinnie eigentlich die Ablage machen soll. Durch die zunehmende Digitalisierung wird dies überflüssig, also geht sie lieber mit Stephanie, die recht schusselig ist, auf Ganovenjagd.
Dabei wenden die beiden recht unkonventionelle Methoden an.
Stephanies Privatleben ist so chaotisch wie ihr Job. Sie kann sich nicht zwischen Langzeitfreund Joe Morelli und dem Leiter einer Sicherheitsfirma, dem heißen Latino Ranger entscheiden.
In diesem Band schlägt Polizist Morelli zu Stephanies Leidwesen eine Trennung auf Zeit vor. Stephanie kocht vor Wut, obwohl sie nicht ganz unschuldig daran ist. Eine Entscheidung in Sachen Männer ist eigentlich längst überfällig.
Die Jagd auf einen Kautionspreller führt Steph ins Universitätsmilieu. Student Ken Globovic soll den miesepetrigen Dekan verprügelt haben. Als Ken untertaucht, stößt Stephanie gegen eine Mauer des Schweigens – seine Kommilitonen verraten kein Sterbenswörtchen.
Eines Tages liegt der Dekan erschossen in seinem Vorgarten, was aber Keinen zu interessieren scheint. Stephanie schwant, dass es am College neben wilden Studentenparties und saufenden Verbindungsbrüdern auch große Geheimnisse gibt…
Ich habe mich mal wieder köstlich amüsiert, obwohl die Figurenzeichnung einigermaßen schematisch ist. Der Roman ist spannend und Stephanie gerät mal wieder in Gefahr. Der Wortwitz und die Slapstickeinlagen sind einfach unschlagbar. Nach größeren und kleineren Katastrophen muss Lula erst mal etwas essen ?. Stephanies strukturierte Pläne münden immer im völligen Fiasko, und etliche Autos gehen zu Bruch. Doch lest selbst! Ich kann den Roman nur empfehlen, die Reihe ist tolle, witzige chicklit mit einem Augenzwinkern!

Veröffentlicht am 27.11.2017

Toller Schmöker

Grimms Morde
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Tanja Kinkel hat mit „Grimms Morde“ einen lesenswerten historischen Roman vorgelegt, oder sollte man von einem historischen Krimi sprechen? Handwerklich ist das Buch klasse gemacht, ein ausführliches Nachwort ...

Tanja Kinkel hat mit „Grimms Morde“ einen lesenswerten historischen Roman vorgelegt, oder sollte man von einem historischen Krimi sprechen? Handwerklich ist das Buch klasse gemacht, ein ausführliches Nachwort rundet das Ganze ab.
Die Autorin verwebt geschickt Historisches und Fiktionales. Sie schickt die Gebrüder Grimm als Ermittler ins Rennen, und auch die Schwestern von Droste sind mit von der Partie.
Dem Leser werden also bekannte und populäre Figuren der deutschen Geschichte präsentiert, die Gebrüder Grimm stehen nicht zuletzt durch ihre Märchensammlung für gute Unterhaltung, wieso sie also nicht als Detektive agieren lassen?
Tanja Kinkel gelingt es, ihren Figuren Tiefe und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Sie hat gut recherchiert, denn ihre Charaktere sind Personen mit Licht – und Schattenseiten. Das macht die Figuren richtig rund. Geschickt vermischt sie dabei Dichtung und Wahrheit. Eine spannende Rahmenhandlung ist ebenfalls gegeben:
„ Kassel, 1821:
Die ehemalige Mätresse des Landesfürsten wird nach Märchenart bestialisch ermordet. Die einzigen Indizien weisen ausgerechnet auf die Gebrüder Grimm. Weil die Polizei nicht in Adelskreisen ermitteln kann, die sich lieber Bericht erstatten lassen, anstatt Fragen zu beantworten, kommen den Grimms Jenny und Annette von Droste-Hülshoff zur Hilfe. Ein Zitat aus einer der Geschichten, welche die Schwestern zur Märchensammlung der Grimms beigetragen hatten, war bei der Leiche gefunden worden. Bei ihrer Suche müssen sich die vier aber auch ihrer Vergangenheit stellen: Vorurteilen, Zuneigung, Liebe – und Hass, und diese Aufgabe ist nicht weniger schwierig. In einer Zeit, wo am Theater in Kassel ein Beifallsverbot erteilt wird, damit Stücke nicht politisch missbraucht werden können, Zensur und Überwachung in deutschen Fürstentümern wieder Einzug halten und von Frauen nur Unterordnung erwartet wird, sind Herz und Verstand gefragt…“

Geschichtslektion und spannende Unterhaltung: „Grimms Morde“ ist beides. Die Autorin versteht ihr Handwerk wirklich, ich konnte mir alles lebhaft vorstellen. Auch gefiel mir die Sprache: Sie ist nicht zu modern.
„Grimms Morde“ ist ein Muss für alle, die gerne historische Romane lesen. Etwas Sitzfleisch muss der Leser aber mitbringen, denn es ist kein Buch, das man en passant konsumieren kann. Bei dem Roman handelt es sich mitnichten um literarisches Fastfood.
Man erhält als Leser einen historisch korrekten Einblick in das neunzehnte Jahrhundert, einen sozial – und gesellschaftsgeschichtlichen Überblick.
Mir hat der Roman ein paar schöne Lesestunden beschert. Auch auf dem weihnachtlichen Gabentisch würde sich das Werk sicher gut machen!

Veröffentlicht am 28.10.2017

Halloween kann kommen

Brandmal
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„Brandmal“ bringt frischen Wind in die kultige Reihe der Heftromane rund um den Geisterjäger John Sinclair!
Worum geht’s?
„Ein Fall von spontaner Selbstentzündung im Londoner Hyde Park bringt Geisterjäger ...

„Brandmal“ bringt frischen Wind in die kultige Reihe der Heftromane rund um den Geisterjäger John Sinclair!
Worum geht’s?
„Ein Fall von spontaner Selbstentzündung im Londoner Hyde Park bringt Geisterjäger John Sinclair auf den Plan. Für ihn liegt nahe, dass es sich bei dem Opfer um einen Vampir gehandelt hat. Doch warum sollte sich ein Vampir dem Sonnenlicht aussetzen? Weitere Vorfälle folgen, und auch in Deutschland kommt es an verschiedenen Orten zu spontaner Selbstentzündung. Dort wird der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke zu einem solchen Fall hinzugezogen. Als John Sinclair davon erfährt, tut er sich mit dem bekannten Forensiker zusammen…“
Die Lektüre des Romans hat einfach Spass gemacht! Horror, Mystery und Suspense treffen auf Akzente aus der Wissenschaft. Vom eigentlichen Handlungsverlauf will ich eigentlich gar nicht viel verraten. Nur soviel – der Roman ist wirklich spannend! Gut ausgearbeitete, runde Figuren agieren in diversen settings. Der Schauplatzwechsel liess Langeweile erst gar nicht aufkommen!
Es macht Sinn, dass die Geschichte nun als Buch publiziert worden ist. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten gefühlt!
Halloween kann kommen – wer noch auf der Suche nach einer schaurig – schönen Herbstlektüre ist, sollte auf jeden Fall zu „Brandmal“ greifen. Ich vergebe für die Publikation fünf von insgesamt fünf möglichen Sternen und ich spreche eine klare Leseempfehlung aus!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 01.10.2017

Lese - Tipp

Vintage
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Thomas ist Gitarrist und träumt vom großen Durchbruch mit seiner Band. Doch noch kann der Franzose von seiner Musik nicht leben. Also jobbt er als Journalist und Verkäufer. Als sein Boss ihn bittet, einen ...

Thomas ist Gitarrist und träumt vom großen Durchbruch mit seiner Band. Doch noch kann der Franzose von seiner Musik nicht leben. Also jobbt er als Journalist und Verkäufer. Als sein Boss ihn bittet, einen exzentrischen Lord in Schottland zu besuchen, willigt Thomas zunächst eher widerwillig ein. Thomas wird ein unglaublicher Deal angeboten – für einen fürstlichen Preis soll er die Existenz einer legendären Gitarre beweisen. Der Lord behauptet, die „Gibson Moderne“ sei ihm gestohlen worden, wo doch die Fachwelt nicht einmal von der Existenz des Instruments überzeugt ist. Thomas beginnt zu recherchieren und er verschweigt seinem Chef Alain zunächst das lukrative Geschäft. Die Suche nach dem Phantom führt Tomas an ungeahnte Orte und er trifft erstaunliche Menschen. Auch sich selbst lernt der Twen besser kennen…„Vintage“ hat mich wirklich begeistert. Der Roman ist anders als alle Romane, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Stilistisch ist das Buch einfach klasse geschrieben, geistreich, humorvoll, witzig. Und ich konnte beim Lesen etwas Neues lernen. Musikgeschichte und Musiktheorie treffen auf popkulturelle Referenzen und krude Verschwörungstheorien. „Vintage“ rockt im wahrsten Sinne des Wortes! Ein Roadtrip durch die USA, skurrile Figuren, ein who is who der Rockmusik – all das ist der Roman. Dabei betreibt der französische Schriftsteller kein mageres name dropping, es geht ihm mitnichten um schnöde Effekthascherei. Ich finde, dass man als Leser merkt, dass sehr viel Herzblut in „Vintage“ steckt. Das etwas überzeichnete Ende könnte auch eine Hommage an das pulp fiction Genre sein.Auch die Form passt zum Inhalt – der Roman ist wie ein Rocksong aufgebaut, es gibt Strophen und eine bridge – einfach originell. Und ach! Der Blues! Doch lest selbst. „Vintage“ ist nicht nur etwas für Rockfans und Musikliebhaber. In einer materialistischen, schnelllebigen Zeit ist es auch ein Plädoyer für die Kunst und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Ganz klare 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Hinter jeder Tür lauert das Grauen

Palast der Finsternis
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Stefan Bachmann konnte bereits mit seinem Erstling „Die Seltsamen“ einen Überraschungserfolg landen. Der in den USA geborene Schriftsteller ist mittlerweile wieder im Land seiner Vorfahren angekommen ...


Stefan Bachmann konnte bereits mit seinem Erstling „Die Seltsamen“ einen Überraschungserfolg landen. Der in den USA geborene Schriftsteller ist mittlerweile wieder im Land seiner Vorfahren angekommen und lebt in der Schweiz. Für mich war klar, dass ich „Palast der Finsternis“ lesen möchte, auch das Fantasygenre mag ich gern.

Worum geht’s in „Palast der Finsternis“?

Der Autor operiert mit zwei Zeitebenen - 1789, Frankreich, Revolution, terreur, und einer Adelsfamilie, die dem Untergang geweiht ist. Protagonistin Aurélie steht im Mittelpunkt.
Dann gibt es noch die Gegenwarts - Ebene mit Protagonistin Anouk. Mit vier anderen ist die verstockte Anouk nach Frankreich gekommen, um einen verschütteten Palast aus der Periode der Französischen Revolution zu erforschen. Da habe ich mich bereits gewundert, wieso ausgerechnet mehr oder weniger fachfremde Teenies mit der Aufgabe betraut wurden, und nicht versierte Archäologen und Historiker, so wie auch eine Figur aus dem Buch. Auf Betreiben eines Wissenschaftlers machen sich Anouk und die anderen Jugendlichen also ans Werk: Der unterirdische Palast, den ein französischer Aristokrat einst als Schutz vor den Revolutionswirren erbaute, will schließlich erforscht werden.
Doch schon bald wird den Teenagern klar, dass ein falsches Spiel mit ihnen gespielt wird, denn hinter jeder verschlossenen Tür lauert das Grauen und es ist unklar, ob es aus der Ruine ein Entkommen geben wird …

Stefan Bachmann erzählt eine spannende Fantasygeschichte mit Horrorelementen, die mir sehr gut gefallen hat, denn ich finde es innovativ, die Französische Revolution zum Ausgangspunkt eines modernen Fantasyromans zu machen. So wird Jugendlichen wenigstens in Ansätzen ein Stück Geschichte nahegebracht. Bachmann hat wirklich eine eigene Idee umgesetzt, und dies im wahrsten Sinne des Wortes phantastisch. Er hat nicht den x- ten Abklatsch geschrieben. Keine Dystopie, die auf einer japanischen Vorlage basiert. Keine Vampirschmonzette, sondern einen gut durchdachten Roman. Seine Figuren hat der Autor liebevoll und facettenreich ausgearbeitet, dies ist aber nicht zu Lasten des plots geschehen, der durchweg spannend und auch gruselig ist. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und ich fand es schade, als ich es ausgelesen hatte. Zu Beginn der Lektüre habe ich jedenfalls nicht mit den kommenden Ereignissen gerechnet, auch wenn der Kniff „Hinter verschlossenen Türen lauert das Grauen“ in der Literaturgeschichte und insbesondere im Horrorgenre eigentlich nichts Neues ist. Bachmann ordnet seine Erzählelemente aber zu einem stimmigen Ganzen an und erschafft mit „Palast der Finsternis“ eine tolle Lektüre nicht nur für Genrefans. Ich finde auch, dass „Palast der Finsternis“ trotz des jugendlichen Alters der Protagonisten unter dem Label All – Age – Fantasy laufen kann. Man muss betonen, dass der Autor handwerklich vielen anderen Autoren überlegen ist. Die französischen Einsprengsel platziert er korrekt und fehlerfrei. Und erst die Beschreibungen! Präzise, liebevoll, blumig, poetisch, aber nie kitschig. Perfekt evoziert er die Atmosphäre des 18. Jahrhunderts in Frankreich, obwohl er buchstäblich seine Geschichte auf engstem Raum erzählt. Einfach nur klug! Und am Ende führt er alle Erzählfäden zusammen. Die Protagonisten durchlaufen eine Entwicklung: Die traurige Anouk entdeckt die heilende Kraft der Freundschaft.

Fazit:

Stefan Bachmanns Roman hat mich super unterhalten und mir viele fesselnde Lesestunden beschert. Besonders gut gefielen mir Stil und Sprache, vor allem der historische Teil. Außerdem fand ich die Geschichte durchweg spannend. Ich vergebe für „Palast der Finsternis“ 5 von insgesamt fünf möglichen Sternen und spreche eine absolute Leseempfehlung aus!