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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2023

Ach Walter

Kein guter Mann
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Das erste Buch, dass ich von Andreas Izquierdo gelesen habe war: Das Glücksbüro. Und das war auch ein Glücksfall! Denn er schreibt eigentlich immer gut, auch wenn die Texte sich sehr unterscheiden. Ich ...

Das erste Buch, dass ich von Andreas Izquierdo gelesen habe war: Das Glücksbüro. Und das war auch ein Glücksfall! Denn er schreibt eigentlich immer gut, auch wenn die Texte sich sehr unterscheiden. Ich mag das ja, wenn ein Autor oder eine Autorin nicht festgefahren ist in einem Genre oder in einer sehr speziellen Szenerie.
Nun also „Kein guter Mann“. Dieses Buch nimmt sich dem Thema der ungewöhnlichen Begegnungen an. Es geht vor allem um zwei sehr unterschiedliche Protagonisten: Walter und Ben. Der eine ist ein scheinbar verhärmter alter Mann, der fast so weit ist in den Ruhestand zu gehen. Er ist Postbote und wird in die Abteilung versetzt, die sich unzustellbarer Briefe annimmt.
Hier landen vor allem Briefe an das Christkind und an den lieben Gott. Und einen dieser Briefe hat der kleine Ben geschrieben, der Gott um Hilfe bittet. Das rührt Walter so sehr, dass er antwortet – als Gott- und versucht zu helfen!
Ein wunderbares emotional ergreifendes Portrait eines alten Stiesels, aber ist er das denn wirklich? Dieser Roman lehrt uns auch gut 2x hinzuschauen und das die Vergangenheit einen Menschen prägen kann. Auch Einsamkeit ist hier ein elementares Thema das Walter umgibt. Wir erfahren viel über ihn in Rückblenden.
Allerdings ist es kein trauriges Buch, im Gegenteil! Es gibt einige sehr witzige Stellen, die den Text auch wieder heiter machen! Andreas Izquierdo schreibt wie bisher auch berührend, unterhaltsam und einfühlsam über 2, die sich gesucht und gefunden haben.
Fazit: Seid nachsichtiger mit den Menschen in eurem Umfeld.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

„Ich will meine Mama“

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Wer „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ gelesen hat, wird „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ lieben. Denn der erste Roman war gut, ich finde diesen zweiten sogar noch besser. ...

Wer „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ gelesen hat, wird „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ lieben. Denn der erste Roman war gut, ich finde diesen zweiten sogar noch besser. Er knüpft an den ersten an, ist aber eine in sich geschlossene Geschichte und kann auch ohne Vorwissen gelesen werden.
1989. Silvia, in Berlin, soeben Mutter geworden, Vater über alle Berge und in einer WG wohnend überkommt das Gefühl nach Hause zu wollen. Nach 15 Jahren Großstadt zieht es sie zurück in das piefige Kleinstadtleben in der schwäbischen Provinz. Zurück zur eigenen Mutter, nun mit dem eigenen Kind.
Und genau das ist das Thema dieses großartig geschrieben Romans. Wie sich die Perspektive ändert sobald ein eigenes Kind vorhanden ist. Die Beziehung zur eigenen Mutter wird erneut auf den Prüfstand gestellt, eine Fragilität und eine neue andere Art der Annäherung findet statt.
Der Roman ist eine Analyse genau dieses Verhältnisses, aber sehr unterhaltsam geschrieben. Alena Schröder macht die Kommunikation so bewusst zwischen den Beiden. Das Gesagte und Nicht-Gesagte, der richtige Ton und das richtige Maß. Hier hat sie die Dynamiken klasse dargestellt.
Einfach gut wo sie auch die Mutter Evelyn beleuchtet und somit die prüden 50er Jahre ins Spiel bringt. Wie sie als Medizinerin dann nur noch auf das Muttersein reduziert wurde in der alten BRD.
Ein absolut lesenswerter Roman!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Frischer Käse von der Alm - Handarbeit

Käseglück
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Ich wirble gerne und viel in der Küche, aber eines hab ich noch nie gemacht: Käse! Und genau aus diesem Grund hat mich auch dieses Buch interessiert. So gerne ich Käse konsumiere, ich habe/hatte keine ...

Ich wirble gerne und viel in der Küche, aber eines hab ich noch nie gemacht: Käse! Und genau aus diesem Grund hat mich auch dieses Buch interessiert. So gerne ich Käse konsumiere, ich habe/hatte keine Ahnung wie ich das selbst zustande bringen kann.
Selbst wenn man gar nicht vor hat Käse zu fabrizieren, hier erfährt man umfangreich und Schritt für Schritt wie es geht. Zum Teil wirklich kein Hexenwerk und ich kann da die ein und andere Parallele zum Brot backen erkennen: es braucht gute Zutaten und Zeit. Und ganz klar: Wer selbst mal Muse hatte, der wertschätzt auch die Arbeit und das Endprodukt anderer viel eher!
Was erwartet einen in Marlene Kelnreiters Käseglück. Zum einen wie sie selbst zum Käsen kam, was es mit ihr macht und das vermengt mit tollen Fotos von der Alm. Schon das ein Genuss.
Dann im praktischen Teil lernen wir erst einmal viele Begrifflichkeiten kennen: Was braucht man alles, was unterscheidet die Milcharten, wie geht die Fermentation und einiges mehr.
Dann folgen die einzelnen Käserezepte und hier hatte ich so einige Aha-Momente um zu verstehen worin sich Käsesorten unterscheiden und wie ihr Reifeprozess ist.
Was mich beim Ausprobieren in den allermeisten Fällen (glaube ich zumindest) nicht zum gewünschten Erfolg gebracht hat: die Temperatur. Meist muss es eine genaue Spanne sein und hier bin ich vielleicht nicht genau genug gewesen.
Nichtsdestotrotz für alle Käseliebhaber eine erhellende Lektüre und wer Hand anlegen will: nur zu!

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Faszinierende Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops

ORIGINS
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Dieser Bildband ist eine Reise ins All, dass uns staunend und erhellt zurücklässt. Mich hat das Universum schon immer fasziniert und alleine die vielen großartigen Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops ...

Dieser Bildband ist eine Reise ins All, dass uns staunend und erhellt zurücklässt. Mich hat das Universum schon immer fasziniert und alleine die vielen großartigen Bilder des James-Webb-Weltraumteleskops machen diesen Bildband zu etwas besonderem.
Toll an dem Sachbuch ist die Verquickung der wahnsinnig tollen Bilder mit den Texten. Hier wird mit wenig Text genügend Wissen transportiert, dass die Bilder mehr Bedeutung bekommen.
Es ist aber nicht nur ein Bildband, sondern gibt auch viele Informationen weiter, denn hier haben vier Personen sich ins Zeug gelegt, ihre Leidenschaft für das All uns allen nahe zu bringen, auch wenn kein tiefes physikalisches oder astrophysikalisches Wissen vorhanden ist. Dieses Werk hilft beim Verstehen und macht die weiten des Universums sichtbar. Zum einen ist es Ullrich Walter, der 1993 als Wissenschaftsastronaut im All war und weiterhin als promovierter Quantenphysiker forscht und lehrt. Neben ihm noch die Astrophysikerin Odele Straub, die eine Faszination für schwarze Löcher hegt. Unterstützt werden die beiden vom Physiker und Journalist Stefan Waldenmaier sowie dem Architekten mit journalistischer Karriere Daniel Bäumler.
Das Sachbuch ist in vier Abschnitte unterteilt und befasst sich mit „Die Entstehung unseres Universums – der Beginn“, gefolgt von „Die Erforschung unseres Universums – die Technologien“, dann „Die Entstehung des Lebens auf der Erde“ und schließt mit „Außerirdisches Leben – sind wir allein?“.
Mich persönlich hat der erste Abschnitt am meisten interessiert, wie die ersten Protogalaxien entstanden sind und was eigentlich eine Supernovae ist. Dahingegen meine Kinder eher am dritten Abschnitt Interesse gezeigt haben zum Thema Erde und wie wir mit Mond und anderer Hilfe in die Jackpot-Situation unserer Flora und Fauna gelangten.
Eher ein Buch das im Prinzip Erwachsene anspricht, aber auch schon junge Erwachsene und Jugendliche mit einem großen Interesse am Thema begeistern kann.
Dieses große und großartige Buch kann als wissenschaftliches Coffeetable-Buch enden oder eben viele bequicken in ihrer Liebe zum All!

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Veröffentlicht am 15.10.2023

Spannend und fantasievoll

Schatten – Der Pakt (Schatten 1)
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Der finnische Autor Timo Parvela hat bereits mit seiner Reihe um die witzige Ella einen riesen Erfolg gehabt und ich denke, dass wird ihm wieder gelingen mit dieser Reihe. Der Auftakt des Schatten mit ...

Der finnische Autor Timo Parvela hat bereits mit seiner Reihe um die witzige Ella einen riesen Erfolg gehabt und ich denke, dass wird ihm wieder gelingen mit dieser Reihe. Der Auftakt des Schatten mit „Der Pakt“ startet schon mal super gut!
Sara ist sterbenskrank und ihr Freund Pete möchte ihr helfen. Da kommt ein Wichtel zur Rechten Zeit und bietet ihm ein Deal an: Sara schafft es und er, Pete, muss „nur“ seinen Schatten abgeben. Was sich als einfacher Tausch einfädelt, hat fatale Folgen und ist super spannend.
Mega toll in Szene gesetzt von Pasi Pitkänen! Genau richtig für Ältere, die nicht mehr so gerne kindliche Zeichnungen sehen wollen. Passen total gut zum Text.
Außerdem ist das Buch toll übersetzt von Stefan Moster aus dem Finnischen.
Geeignet am Ende der Grundschulzeit, ab 10 Jahren. Zum einen, weil der Text doch sehr dicht ist trotz der vielen Illustrationen und weil es doch recht spannend ist.

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