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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2023

Ein leichtes und lustiges Buch! Das zum Ende hin ernster wird und mehr in die Tiefe geht.

Der erste letzte Tag
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Dieses Buch war mein Erstes von Sebastian Fitzek. Und was soll ich sagen, ich bin von dem Buch sehr begeistert!

In „Der erste letzte Tag“ begleitet man die zwei grundverschiedenen Protagonisten Lea und ...

Dieses Buch war mein Erstes von Sebastian Fitzek. Und was soll ich sagen, ich bin von dem Buch sehr begeistert!

In „Der erste letzte Tag“ begleitet man die zwei grundverschiedenen Protagonisten Lea und Livius auf einen eher unfreiwillig gemeinsamen Roadtrip. Sie beschließen diesen einen Tag zu leben, als wäre er ihr Letzter. Dabei entstehen interessante Gespräche und die kuriosesten Situationen. Beim Umblättern jeder Seite hatte man keine Ahnung, was einen als Nächstes erwartet.

Der Schreibstil ist locker, sehr humorvoll und an manchen Stellen überspitzt. Die skurrilen Situationen brachten mich oft zum Lachen. Was mir auch besonders gut gefiel, waren die zwischendurch eingebauten Bemerkungen des Autors.

Die beiden doch sehr gegensätzlichen Protagonisten gefielen mir sehr gut. Bei Lea muss ich aber zugeben, dass ich ein bisschen Zeit brauchte, um mit ihr warm zu werden. Am Anfang erfährt man bis auf ein mitgehörtes Telefongespräch nicht wirklich viel über sie. Je mehr man hinter ihre Fassaden blicken konnte, desto sympathischer wurde sie für mich. Ihre Standpunkte fand ich total beeindruckend und das sie diese auch so klar vertritt. Mit ihren Ansichten lag sie meistens richtig und man dachte sich oft „Endlich sagt es mal jemand.“

Ich war etwas überrascht, wie schnell die beiden sich dann doch verstanden. Klar, Livius verzweifelte oft mit Lea, aber so im Ganzen kamen sie gut miteinander aus. In vielen Punkten lagen sie sogar auf einer Wellenlänge. Besonders gut bei den beiden gefiel mir auch ihr Schlagabtausch, den sie sich ständig lieferten.

„Der erste letzte Tag“ ist ein leichtes und lustiges Buch. Dennoch wird es zum Ende hin ernster und geht mehr in die Tiefe. Ich mochte auch die Illustrationen, die den Roadtrip begleiten und das Cover sehr. Ich kann es also nur empfehlen!

Am liebsten würde ich jetzt nach dem nächsten Buch von Sebastian Fitzek greifen, aber ich höre mal lieber auf die Warnung im Nachwort...
Dennoch würde ich gerne mehr von ihm in diese Richtung lesen.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Ein wunderschönes Buch mit starken Charakteren.

Ein einfaches Leben
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„Die Geschichte hat uns im Stich gelassen, aber was macht das schon.“

„Ein einfaches Leben“ oder „Pachinko“ ist ein sehr umfangreicher und vielschichtiger Roman, sowohl in seiner Handlung als auch mit ...

„Die Geschichte hat uns im Stich gelassen, aber was macht das schon.“

„Ein einfaches Leben“ oder „Pachinko“ ist ein sehr umfangreicher und vielschichtiger Roman, sowohl in seiner Handlung als auch mit seinen Charakteren. Dennoch flogen die Seiten nur so vorbei, was nicht zuletzt an Min Jin Lees schönen und einfachen Schreibstil lag. Die Geschichte geht 1910 los und endet 1989 und umfasst damit knapp 80 Jahre. Ich fand die Geschichte total spannend und bewegend. Man sollte jedoch wissen, dass der Roman keine große Action beinhaltet. Man begleitet viel mehr die Protagonisten durch ihr Leben.

Zu Beginn des Buches befindet man sich als Leser in einem kleinen Dorf in Südkorea. Dort lernt man Yangjin und Hoonie kennen, die Eltern von Sunja, auf der der Fokus der Geschichte liegt. Als Leser begleitet man sie durch ihre Kindheit, ihre Jugend bis in das späte Erwachsene alter. Als ihre Kinder Mozasu und Noa geboren werden, geht die Autorin langsam dazu über mehr von deren Lebensweg zu erzählen. Doch der Hauptfokus liegt immer auf Sunjas Familie.

Sunja ist eine unglaubliche starke Protagonistin, die ich sehr bewundere. Während dem Lauf der Geschichte muss sie viele Schicksalsschläge und Ungerechtigkeiten erleiden. Durch den Krieg wird es immer schwieriger, die Familie zu versorgen und auch in Japan verbessert sich die Situation für Koreaner nicht. Sie gelten dort als faul und kriminell. Und auch von den nachfolgenden Generationen gelingt es kaum einen in der Gesellschaft aufzusteigen, was man gut an Sunjas Kindern sehen kann. Nur durch Verleugnung der eigenen Herkunft und durch japanische Papiere werden sie gesellschaftlich anerkannt. Mit all diesen Ungerechtigkeiten hat Sunja zu kämpfen, da klingt der Titel „Ein einfaches Leben“ fast schon spöttisch, denn Sunjas Leben ist alles andere als leicht.

„Er war und blieb Koreaner, und wie liebenswürdig seine Persönlichkeit auch sein mochte, er gehörte leider einem Volk an, das in den Augen der Japaner als gerissen und raffiniert galt. Besonders auf die Schlauen musste man ein Auge haben – Koreaner sind von Natur aus Unruhestifter, hieß es.“

Min Jin Lee erschuf eine Geschichte mit vielen unterschiedlichen Charakteren. Und obwohl ich mich oft mit einer Fülle an Charakteren schwertue und leicht mit Namen durcheinanderkomme, war das in dieser Geschichte nie der Fall. Selbst Nebenpersonen erkannte ich sofort wieder und hatte gleich ihre Geschichte und Verbindung zu Sunjas Familie parat.

Ich finde den Roman „Ein einfaches Leben“ sehr lesenswert. Min Jin Lee deckt viele wichtige Themen wie Identität, Ausgrenzung und Migration ab und zeigt, wie wichtig Familie ist. Wer also Lust auf einen eher ruhigen, aber tief gängigen Roman hat, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Ein unglaublich tolles und wichtiges Buch! Definitiv ein Jahreshighlight!

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Cho Nam-Joo beschreibt in einer sehr klaren und nüchternen Sprache das Leben einer Frau namens Kim Jiyoung. Die Geschichte ist in 4 Abschnitten von 1982-2015 aufgeteilt.

Als Leser hat man eine gewisse ...

Cho Nam-Joo beschreibt in einer sehr klaren und nüchternen Sprache das Leben einer Frau namens Kim Jiyoung. Die Geschichte ist in 4 Abschnitten von 1982-2015 aufgeteilt.

Als Leser hat man eine gewisse Distanz zu der Protagonistin. Sie wird nicht großartig beschrieben und man erfährt nicht allzu viel zu ihrer Person. Kim Jiyoung wird als eine gewöhnliche koreanische Frau dargestellt. Sie steht für eine von vielen. In der Geschichte geht es nicht um sie als Person, sondern um ihre Erfahrungen. Das merkt man auch an dem eher nüchternen Schreibstil. Die Erfahrungen, die Jiyoung macht, werden nicht bewertet, sie werden objektiv dokumentiert. Cho Nam-Joo möchte nicht, dass man sich auf Kim Jiyoungs Schicksal fixiert. Sie möchte auf alle Frauen, die dasselbe erleben, aufmerksam machen.

Untermauert werden Jiyoungs Erfahrungen mit Fakten und Statistiken, die die Autorin immer wieder in die Geschichte einwebt. Ich für meinen Teil wusste nicht allzu viel über die koreanische Gesellschaft und fand die Studien sehr hilfreich und interessant. Außerdem fügten sie sich gut in die Geschichte ein, sodass man nie das Gefühl hatte, dass das Geschehen unterbrochen wird.

Stellenweise machten mich die alltäglichen Ungerechtigkeiten, die Jiyoung erfährt, richtig wütend. Was ihr widerfährt und wie viele Steine ihr und den anderen Frauen in den Weg gelegt werden, ist wahnsinnig unfair. Teilweise wurden die Frauen selbst für diese Benachteiligungen und Belästigungen verantwortlich gemacht.Immer wieder werden Situationen beschrieben, in denen Frauen benachteiligt werden, wie in der Schule, wo Mädchen strengere Kleidungsregeln haben. Oder in der Arbeit, wo sich Frauen anzügliche Bemerkungen und Witze gefallen lassen müssen. Nur um dann zu sehen, dass nur Männer befördert werden und die gut bezahlten Stellen bekommen.

Jiyoung muss immer zurückstecken und doch hat man das Gefühl, dass sie sich nicht entmutigen lässt. Erst als ihre Tochter geboren wird und Jiyoung ihren hart erkämpften Job aufgeben muss, merkt man, dass sie kurz vor einem Zusammenbruch steht.

Cho Nam-Joo’s Roman hat mich tief berührt. Ich würde jedem empfehlen, dieses Buch zu lesen. Es regt zum Nachdenken und Diskutieren an. Ich finde es wichtig, dass man solche Themen anspricht und darauf aufmerksam macht. Und auch wenn in Deutschland die Situation viel besser ist, sollten wir nicht vergessen, dass es auch bei uns immer noch Benachteiligungen und Ungerechtigkeiten gibt.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Ein schöner leichter Krimi!

Der Rote Palast
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Ich würde lügen wenn ich nicht sage, dass mir das Buch nur ins Auge gefallen ist wegen dem schönen Cover.. Aber auch das historische Setting im Korea des 18. Jahrhunderts hat mich fasziniert.

Der Schreibstil ...

Ich würde lügen wenn ich nicht sage, dass mir das Buch nur ins Auge gefallen ist wegen dem schönen Cover.. Aber auch das historische Setting im Korea des 18. Jahrhunderts hat mich fasziniert.

Der Schreibstil ist flüssig und einnehmend, sodass man das Buch fast in einem Rutsch durchlesen könnte. Die Geschichte ist eine Mischung aus historischen Roman, Liebe und Detektivgeschichte.

Zu Beginn fand ich die Vielzahl an Charakteren und die komplexen gesellschaftlichen Strukturen etwas verwirrend, doch mit der Zeit kommt man da gut rein.

An manchen Stellen merkt man, dass es sich um einen Jugendroman handelt dennoch wurde ich sehr unterhalten & auch der Plot konnte mich fesseln.

Alles in allem fand ich es ein schönes Buch & kann es jedem empfehlen der einen leichten historischen Krimi sucht.

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Veröffentlicht am 24.01.2024

Ein spannender Klassiker perfekt zum gruseln!

Dracula
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Die Geschichte wird durch Briefe, Tagebucheinträge und Zeitungsartikel erzählt. Und erst nach und nach entfaltet sich das Grauen zwischen den Zeilen. Mit jedem Tagebucheintrag erfährt man ein bisschen ...

Die Geschichte wird durch Briefe, Tagebucheinträge und Zeitungsartikel erzählt. Und erst nach und nach entfaltet sich das Grauen zwischen den Zeilen. Mit jedem Tagebucheintrag erfährt man ein bisschen mehr über die Bedrohung, das machte das Buch sehr spannend und fesselnd.

Auch wenn man natürlich schon alle Vampirklischees kennt und es eben keine Überraschung ist, dass Dracula ein Vampir ist. Dracula ist einfach die Vampirgeschichte mit der alles anfing. Deshalb wünschte ich mir nicht selten während dem lesen ich wüsste nichts von Vampiren. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass es bei der Veröffentlichung des Buches wirklich schockierend und gruselig gewesen ist.

Nichtsdestotroz schaffte Bram Stoker eine einmalige düstere Atmosphäre und es machte richtig Spaß die Geschichte zu lesen. Ich mag es total gerne, wenn man immer wieder ein paar Schnipsel und Hinweise bekommt und sich dann nach und nach zusammenreimen kann, was passiert.

"Dracula" ist 1897 erschienen, also schon über 100 Jahre alt. Das merkt man natürlich auch an manchen Stellen. Zum Beispiel wenn die Figuren eine Bluttransfusion durchführen mit jeder beliebigen Person die gerade im Raum ist egal welcher Blutgruppe. Auch über das Bild von der zerbrechlichen Frau, die unbedingt vor jeglichen Grauen wegen ihrer schwachen Nerven geschützt werden muss konnte man hinwegsehen.

Ich habe jetzt schon in vielen Rezensionen gelesen, dass es ihnen zu langatmig war oder die Geschichte sich gezogen hätte. Man muss sich einfach auf die Geschichte ein lassen und es sollte einem klar sein, dass es sich eben nicht um den heutigen Schreibstil handelt. Aber das ist ja auch das schöne daran. Ich denke Klassikerfans sind auf jeden Fall gut aufgehoben bei diesem Buch und werden nicht enttäuscht werden. Aber auch nicht Klassikerfans werden ihren Spaß daran haben. Ich kann "Dracula" auf jeden Fall sehr empfehlen für jeden der sich ein bisschen gruseln möchte.

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