Unerwartetes Highlight
Wenn ich dieses Buch nicht für den Literaturclub hätte lesen müssen, wäre es einfach an mir vorbeigezogen - und damit hätte ich wirklich so einiges verpasst!
Franzi Kopka baut in ihrem Debütroman eine ...
Wenn ich dieses Buch nicht für den Literaturclub hätte lesen müssen, wäre es einfach an mir vorbeigezogen - und damit hätte ich wirklich so einiges verpasst!
Franzi Kopka baut in ihrem Debütroman eine völlig neue Welt auf, die mich schier begeistern konnte. Es gibt verschiedene Bezirke, in denen die Menschen leben und das Geld, das sie besitzen, bestimmt diesen Bezirk. Hinzu kommt, dass die Bürger dazu verpflichtet sind, Wetten einzugehen, um dabei entweder zu gewinnen oder zu verlieren. Dabei gibt es ganz harmlose Wetten, die kaum etwas wert sind, aber auch Wetten, die eine ganze Existenzgrundlage zerstören können.
Und durch eine solche Wette gelangte Cass in die Arena - und nur durch den Sieg in der Gameshow kommt man wieder heraus.
In vielen Hinsichten hat mich dieses Buch an die Tribute von Panem erinnert. Gerade in Bezug auf die Atmosphäre habe ich mich oft in diese Welt hineinversetzt gefühlt. Das soll aber gar nicht negativ gemeint sein - eher im Gegenteil! Es hatte zwar diese Atmosphäre, überzeugte aber mit zahlreichen neuen und originellen Ideen, wie eben die Bezirke und die Wetten.
Gerade auch die Spannung hat mich immer am Lesen gehalten. Es viel mir wahnsinnig schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Denn sobald Cass die Arena betreten hatte, wusste man nicht, was auf sie zukommt. Sie muss sich in verschiedenen Spielen beweisen, die ihr unterschiedliche Fähigkeiten abverlangen - und die auch Todesopfer mit sich ziehen. Darin versucht sie zu überleben und bekommt sogar Hilfe.
Cass findet Freunde und eine Gemeinschaft, die sie aufnimmt. Doch immer wieder stellt sich die Frage des Vertrauens. Kann man den Leuten alles anvertrauen? Und was sollte man lieber für sich behalten?
Dabei war sie mir eine Protagonistin, mit der ich gerne auf diese Reise gegangen bin. Sie ist vielleicht nicht die beste Gamerin, die es gibt, aber sie schafft es mit einiger Hilfe und ihrer Intelligenz, immer ihr Überleben zu sichern. Außerdem hat sie Sinn für Humor und besitzt Skrupel, wenn sie daran denkt, dass sie für den Tod eines anderen Gamers verantwortlich sein könnte.
Als sie auf Jax trifft, findet sie in ihm eine Art Verbündeten, der ihr in den Spielen zur Seite steht. Die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, hat mir sehr gut gefallen. Einerseits retten sie einander mehrfach das Leben, andererseits haben mich ihre sarkastischen Dialoge oft zum Lachen gebracht. Sie necken sich oft gegenseitig, können aber der Verbindung zwischen ihnen nicht entgegenhalten. Die Liebesgeschichte wird zwar wirklich nur schwach am Rande entlang geführt, ist für mich aber ein weiteres Highlight dieses Buch. Denn es brauchte nicht viele Szenen, um die Gefühle zu verdeutlichen und die sparsamen Momente waren dadurch umso kostbarer.
Neben Jax gibt es da auch noch seinen besten Freund Enzo (den ich einfach nur ins Herz geschlossen habe). Für mich stellte Enzo einen Kenji 2.0 (aus der Shatter Me-Reihe) dar. Er war immer für einen Spaß zu haben, hat Witze gerissen wie kein anderer und sich in Form eines besten Freundes auch in Cass’ Herz geschlossen. Für mich war er unbezahlbar.
Auch alles weitere, die Handlung und die Entwicklung des Geschehens, waren einfach unglaublich. Diese Geschichte könnte sich in so viele Richtungen entwickeln und gerade nach dem Ende, das mich wahnsinnig schockierte, bin ich gespannt, wie es in dem zweiten Band weitergehen wird!
Fazit: „Gameshow“ ist ein Buch, an das ich keine Erwartungshaltungen hatte. Und es hat mich absolut begeistert. So sehr, dass ich teilweise vergessen habe, dass ich gerade ein Buch lesen. Muss ich noch etwas sagen? Nur so viel: Lest es! Es lohnt sich!