Platzhalter für Profilbild

linasbuecherecke

aktives Lesejury-Mitglied
offline

linasbuecherecke ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit linasbuecherecke über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2023

Atmosphärisch, emotional und einfach zum Verlieben

Begin Again
0

Zu der gesamten „Again“-Reihe habe ich bisher fast ausschließlich Gutes gehört und aus diesem Grund musste auch ich mich endlich an die Reihe heranwagen. Und was soll ich sagen? Es war so, wie es alle ...

Zu der gesamten „Again“-Reihe habe ich bisher fast ausschließlich Gutes gehört und aus diesem Grund musste auch ich mich endlich an die Reihe heranwagen. Und was soll ich sagen? Es war so, wie es alle gesagt haben.

Meine Meinung:

Ich habe mich in den Schreibstil von Mona Kasten verliebt. Allie zieht in die Kleinstadt Woodshill und besucht die dortige Universität. Allein die Atmosphäre konnte mich in ihren Bann ziehen. Denn es ist gemütlich und man kann sich einfach nur wohlfühlen.
Für Allie stellt Woodshill ein neues Zuhause samt Neuanfang dar. Sie möchte ihre Vergangenheit hinter sich lassen, darunter auch ihr schlechtes Verhältnis zu ihren Eltern. Aus reichem Hause stammend fühlte sie sich in der Welt der High Society überhaupt nicht wohl und lernt nun, wie es ist, ein „normales“ Leben zu führen. Da sie ein überaus sensibler Mensch ist, bringt sie ihre Gefühle oftmals sehr deutlich zur Geltung, indem sie beispielsweise in Tränen ausbricht weil sie sich so sehr über etwas freut. Gerade diese Emotionalität, die Allie so offen mit sich herumträgt, hat sie mir unglaublich sympathisch gemacht. Allerdings zeigt sie auch oft genug, dass sie nicht auf den Mund gefallen ist, was viele Dialoge zwischen ihr und Kaden beweisen, die mich auch zahlreich zum Lachen brachten.

Kaden wirkt auf den ersten Blick verschlossen und wie der typische Bad Boy. Aber auch in ihm steckt ein weicher Kern, der sich nach und nach offenbart. Wenn man ihn erst einmal kennengelernt hat, kommt so viel Hilfsbereitschaft und Empathie zum Vorschein, wie man es zuvor nicht erwartet hätte. Er steht Allie in den wichtigsten Momenten zur Seite und fängt sie auf.

Aber um erst einmal dahin zu gelangen, hat sich ihre Beziehung gewaltig gewandelt. Zu Beginn konnten sie sich nicht ausstehen und haben sich gegenseitig Wortduelle geliefert oder gepiesackt. Aber im Laufe ihres Zusammenlebens in der WG ändert sich ihr Verhalten. Sie stehen einander zur Seite, lernen sich gegenseitig kennen und vertrauen sich ihre tiefsten Geheimnisse an. Hinter jeder ihrer Fassaden verbirgt sich ein Geheimnis, die sich ähneln, und dennoch nicht dieselben sind.

Gerade die Themen, die hier behandelt werden, machen das ganze so emotional. Man spürt deutlich, dass jeder sein kleines Päckchen zu tragen hat und egal in welche Familie man hineingeboren wird, man kann dennoch Pech haben. Es sind wichtige Thematiken, die theoretisch jeden betroffen können und damit viel mehr Tiefe und Gefühl in die Story mit hineinbringen. Und Allie und Kaden vertrauen sich einander an und helfen sich gegenseitig, so gut es eben möglich ist.

Kaden hat sich vor allem zum Ende hin noch einmal von seiner besten Seite gezeigt und sich damit einen festen Platz in meinem Herzen verdient.

Fazit: Begin Again hat mich tief emotional berührt. Ich habe gelacht, mit den Charakteren gefühlt und ihren Schmerz gespürt. Aber Woodshill ist einfach ein Ort zum Verlieben und unglaublich atmosphärisch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2023

Unerwartetes Highlight

Gameshow – Der Preis der Gier
0

Wenn ich dieses Buch nicht für den Literaturclub hätte lesen müssen, wäre es einfach an mir vorbeigezogen - und damit hätte ich wirklich so einiges verpasst!

Franzi Kopka baut in ihrem Debütroman eine ...

Wenn ich dieses Buch nicht für den Literaturclub hätte lesen müssen, wäre es einfach an mir vorbeigezogen - und damit hätte ich wirklich so einiges verpasst!

Franzi Kopka baut in ihrem Debütroman eine völlig neue Welt auf, die mich schier begeistern konnte. Es gibt verschiedene Bezirke, in denen die Menschen leben und das Geld, das sie besitzen, bestimmt diesen Bezirk. Hinzu kommt, dass die Bürger dazu verpflichtet sind, Wetten einzugehen, um dabei entweder zu gewinnen oder zu verlieren. Dabei gibt es ganz harmlose Wetten, die kaum etwas wert sind, aber auch Wetten, die eine ganze Existenzgrundlage zerstören können.

Und durch eine solche Wette gelangte Cass in die Arena - und nur durch den Sieg in der Gameshow kommt man wieder heraus.

In vielen Hinsichten hat mich dieses Buch an die Tribute von Panem erinnert. Gerade in Bezug auf die Atmosphäre habe ich mich oft in diese Welt hineinversetzt gefühlt. Das soll aber gar nicht negativ gemeint sein - eher im Gegenteil! Es hatte zwar diese Atmosphäre, überzeugte aber mit zahlreichen neuen und originellen Ideen, wie eben die Bezirke und die Wetten.

Gerade auch die Spannung hat mich immer am Lesen gehalten. Es viel mir wahnsinnig schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Denn sobald Cass die Arena betreten hatte, wusste man nicht, was auf sie zukommt. Sie muss sich in verschiedenen Spielen beweisen, die ihr unterschiedliche Fähigkeiten abverlangen - und die auch Todesopfer mit sich ziehen. Darin versucht sie zu überleben und bekommt sogar Hilfe.

Cass findet Freunde und eine Gemeinschaft, die sie aufnimmt. Doch immer wieder stellt sich die Frage des Vertrauens. Kann man den Leuten alles anvertrauen? Und was sollte man lieber für sich behalten?

Dabei war sie mir eine Protagonistin, mit der ich gerne auf diese Reise gegangen bin. Sie ist vielleicht nicht die beste Gamerin, die es gibt, aber sie schafft es mit einiger Hilfe und ihrer Intelligenz, immer ihr Überleben zu sichern. Außerdem hat sie Sinn für Humor und besitzt Skrupel, wenn sie daran denkt, dass sie für den Tod eines anderen Gamers verantwortlich sein könnte.

Als sie auf Jax trifft, findet sie in ihm eine Art Verbündeten, der ihr in den Spielen zur Seite steht. Die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, hat mir sehr gut gefallen. Einerseits retten sie einander mehrfach das Leben, andererseits haben mich ihre sarkastischen Dialoge oft zum Lachen gebracht. Sie necken sich oft gegenseitig, können aber der Verbindung zwischen ihnen nicht entgegenhalten. Die Liebesgeschichte wird zwar wirklich nur schwach am Rande entlang geführt, ist für mich aber ein weiteres Highlight dieses Buch. Denn es brauchte nicht viele Szenen, um die Gefühle zu verdeutlichen und die sparsamen Momente waren dadurch umso kostbarer.

Neben Jax gibt es da auch noch seinen besten Freund Enzo (den ich einfach nur ins Herz geschlossen habe). Für mich stellte Enzo einen Kenji 2.0 (aus der Shatter Me-Reihe) dar. Er war immer für einen Spaß zu haben, hat Witze gerissen wie kein anderer und sich in Form eines besten Freundes auch in Cass’ Herz geschlossen. Für mich war er unbezahlbar.

Auch alles weitere, die Handlung und die Entwicklung des Geschehens, waren einfach unglaublich. Diese Geschichte könnte sich in so viele Richtungen entwickeln und gerade nach dem Ende, das mich wahnsinnig schockierte, bin ich gespannt, wie es in dem zweiten Band weitergehen wird!

Fazit: „Gameshow“ ist ein Buch, an das ich keine Erwartungshaltungen hatte. Und es hat mich absolut begeistert. So sehr, dass ich teilweise vergessen habe, dass ich gerade ein Buch lesen. Muss ich noch etwas sagen? Nur so viel: Lest es! Es lohnt sich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2023

Schlaf egal, dieses Buch muss gelesen werden!

Midnight Chronicles - Seelenband
0

Die Geschichte rund um Ella und Wayne war für mich etwas ganz Besonderes, ohne genau sagen zu können, was sie so besonders gemacht hat.

Das Buch spielt teilweise parallel zu Band 3 und beginnt auch zu ...

Die Geschichte rund um Ella und Wayne war für mich etwas ganz Besonderes, ohne genau sagen zu können, was sie so besonders gemacht hat.

Das Buch spielt teilweise parallel zu Band 3 und beginnt auch zu dem Zeitpunkt, an dem Wayne nach Prag gereist kommt. Wir kennen ihn und Ella bereits aus den vorangegangenen Büchern, und dennoch ist ihre Beziehung, die es einmal zwischen ihnen gab, geheim geblieben. Sie haben ihren Freunden nie von sich erzählt.
Nach dem schrecklichen Blutbad in Edinburgh braucht Ella Allerdings Abstand zu Wayne und möchte ihn eigentlich nicht mehr lieben. Doch als er auf einmal in Prag steht, kann sie ihre Gefühle gar nicht mehr so einfach verdrängen, was vor allem auch daran liegt, dass Waynes oberstes Ziel ist, Ella zurückzugewinnen.

„Für Ella da zu sein war ein großartiges Gefühl – nicht zu wissen, wie lange sie es mir noch erlauben würde, war hingegen ein fürchterliches.“
(Laura Kneidl: Midnight Chronicles – Seelenband, Seite 211)

Jede noch so kleine Situation zwischen ihnen hat mein Herz höher schlagen lassen und die Gefühle zwischen ihnen waren so fassbar, dass es kaum zu beschreiben ist.
Denn auf der einen Seite steht Ella – tief im Inneren zerbrochen an den Verlusten, die sie verarbeiten muss und zerfressen von Schuldgefühlen – und auf der anderen steht Wayne – ebenfalls nicht mehr der, der er einmal gewesen ist, aber er kämpft für eine gemeinsame Zukunft mit Ella.

Die Gedanken, Gefühle und Handlungen beider Personen waren für mich immer absolut klar und nachvollziehbar. Die gegenseitigen Gefühle sind zwar von vornherein dagewesen, aber das hat absolut nichts an der Intensität geändert.

Stück für Stück werden nämlich Rückblenden aus vergangener Zeit erzählt, die zeigen, wie Ella und Wayne zueinander gekommen sind, und die den starken Kontrast zur Gegenwart verdeutlichen. Dadurch wird der Schmerz der derzeitigen Trennung nur noch mehr unterstrichen.

„Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte. Du warst mein größtes Geheimnis.
Und du mein schönstes
, ging es mir durch den Kopf.“
(Laura Kneidl: Midnight Chronicles – Seelenband, Seite 128)

Wie man jetzt bestimmt schon bemerkt hat, hänge ich sehr an der Liebesgeschichte der beiden, aber das war noch längst nicht alles.

Denn auch wenn Ella es nicht gefällt, braucht sie Waynes Hilfe. Und während ihrer Zusammenarbeit machen sie einige Entdeckungen, die weit über ihre privaten Probleme hinausgehen und die Welt aller Hunter betrifft. Das Ganze entwickelt sich zu einem riesigen Ausmaß und ist wieder einmal mit dem bisherigen Wissensstand aus den anderen Bänden in Verbindung zu setzen.

Fazit:

Für mich ist dieser Teil der bisher Stärkste, da die Emotionen hier einfach so tiefgreifend sind, dass Ella und Wayne sich einen festen Platz in meinem Herzen gesichert haben. Und dennoch lag nicht der ganze Fokus auf der Lovestory, sondern es gab zahlreiche Wendungen und Entdeckungen, die ein weiteres Puzzleteil in der „Midnight Chronicles“-Reihe darstellen.

Von mir gibt es eine ganz große Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2023

Schöne Liebesgeschichte

Dead Romantics
0

Florence Day arbeitet als Ghostwriterin für die berühmte Romance-Bestseller Autorin Ann Nichols. Doch nach einer schweren Trennung, glaubt sie nicht mehr an die Liebe, wodurch ihr auch jegliches Gefühl ...

Florence Day arbeitet als Ghostwriterin für die berühmte Romance-Bestseller Autorin Ann Nichols. Doch nach einer schweren Trennung, glaubt sie nicht mehr an die Liebe, wodurch ihr auch jegliches Gefühl für das Schreiben fehlt.

Ich muss sagen, sie war mir von Seite eins an sympathisch. Oft habe ich etwas Probleme, in ein Buch hineinzukommen und mich an die Charaktere zu gewöhnen, doch Florence macht es einem mit ihrer Tollpatschigkeit und dem trockenen Sarkasmus leicht. Sie hat eine schwierige Zeit hinter sich, die ihr ganzes Bild von der Liebe zerstört hat und auch alte Erinnerungen der Vergangenheit belasten sie noch. Doch damit ist noch nicht genug. Sie bekommt einen neuen Lektor (Ben), der ihr keine Nachschubzeit geben möchte und kurz darauf verstirbt dann auch noch ihr Vater.

Geplagt von Schuldgefühlen, zu selten zu Hause gewesen zu sein, kümmert sie sich um die Beerdigung ihres Vaters. Dabei steht ihr Ben zur Seite, der plötzlich vor ihr stand – allerdings als Geist. Die nur sie und ihr Vater hatten sehen können.

Insgesamt muss ich sagen, dass Florence‘ Entwicklung mir besonders gut gefallen hat. Zu Beginn ist sie noch sehr unsicher, in sich gekehrt und hält ihre Familie auf Abstand. Die Liebe hat sie für tot erklärt und ihre Stimmung liegt mehr oder weniger ganz weit unten. Doch im Laufe des Buches, in dem sie die Beerdigung vorbereitet und immer mehr Zeit mit Ben verbringt, beginnt sie, wieder an das Gute im Leben zu glauben. Sie steht zu sich selbst, kommt ihrer Familie wieder näher und beginnt, Gefühle zu entwickeln, auch wenn Ben nicht mehr am Leben ist.

Ben ist für mich ein Charakter gewesen, den ich zu Beginn sehr schlecht einschätzen konnte. Einerseits haben mich die Dialoge zwischen ihm und Florence sehr amüsiert, auf der anderen Seite wurde er schnell wieder ernst und hat nicht wirklich durchblicken lassen. Doch desto mehr Zeit er mit Florence verbringt, desto mehr beginnt er, sich ihr gegenüber zu öffnen.

Die Liebesgeschichte der beiden schreitet zwar nur sehr langsam voran, dafür ist sie aber von tiefen Gefühlen geprägt. Sie bauen eine Bindung auf, die man als Leser förmlich spürt. Da Ben als Geist eine „nicht-physische“ Form besitzt, können sie sich nun mal nicht berühren. Dazu nutzen sie ihre Worte.

Die schönen Gefühle der Liebe werden allerdings von dem ständigen Wissen um den Tod und den Abschied begleitet. Einerseits von Ben, aber auch von Florence‘ Vater. Das verleiht dem an manchen Stellen eine etwas düsterere Grundstimmung, die an manchen Stellen auch ziemlich emotional wurde. Auf der anderen Seite wird der Tod aber auch als etwas ganz Natürliches angesehen, das man nicht verhindern kann und einfach zum Leben dazugehört.

Trotzdem ist der bittere Beigeschmack, das Wissen, dass Ben tot ist und ein Abschied unausweichlich ist, immer gegenwärtig und verleiht dem Buch ein etwas trauriges Feeling. Auf der einen Seite möchte man weiterlesen, andererseits möchte man dem Ende nicht zu nahe kommen…

Fazit:

Das Buch konnte mit Galgenhumor, einer tollen Charakterentwicklung und einer schönen Liebesgeschichte punkten und hat mir wunderschöne Lesestunden bereitet. Eindeutige Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2023

Unglaublich tiefgründige Charaktere

Flügelschwingen Band 1
0

Dieses Buch wird vielleicht in die New Adult-Nische eingeordnet, aber für mich war es etwas ganz anderes und etwas ganz besonderes. Vom Anfang bis zum Schluss. Die Tiefgründigkeit der Themen, der Schreibstil, ...

Dieses Buch wird vielleicht in die New Adult-Nische eingeordnet, aber für mich war es etwas ganz anderes und etwas ganz besonderes. Vom Anfang bis zum Schluss. Die Tiefgründigkeit der Themen, der Schreibstil, die Story mit all ihren Intrigen und ganz besonders die Charaktere und ihre Entwicklungen.

Denn wir haben drei Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten:

Zuerst einmal ist da Katiya Zavarin. Sie stammt aus einer der Gründerfamilien, soll nun den Erben einer anderen Gründerfamilie heiraten und fühlt sich dabei einfach nicht so, als würde sie wirklich ihr Leben leben. Die vielen Verpflichtungen der High Society erdrücken sie und kurzerhand flieht sie, um endlich zu spüren, wie sich Freiheit anfühlt.

„Vielleicht will ich einfach mal fallengelassen werden, um zu sehen, ob ich überhaupt in der Lage wäre, zu fliegen.“
(Dradra & Trici: Flügelschwingen – Lebensangst und Todesmut, Seite 104)

Dann gibt es noch Sachi, die ebenfalls aus einer Gründerfamilie stammt, aber alles andere als eine Vorzeigetochter ist. Sie rebelliert, während die Vergangenheit schwer auf ihren Schultern liegt und verliert sich in wilden Partys und Motorradrennen.

„Früher war sie Licht und Schatten gewesen. Ein Hurricane, der Sturm, Regen und Zerstörung brachte. Gleichzeitig jedoch hatte ihre Sonne einen bunten Regenbogen in die Welt gemalt.“
(Dradra & Trici: Flügelschwingen – Lebensangst und Todesmut, Seite 440)

Und zu guter letzt ist da noch Yuriy, der vor Jahren aus Sibirien verschleppt wurde und sich nun als Dieb etwas dazuverdient, nachdem er seinen letzten Gefängnisaufenthalt beendet hat. Doch ihm wird schon bald vor Augen geführt, dass er nur eine Marionette in einem viel größeren Spiel der High Society ist und die Freiheit noch weit entfernt liegt.

„Letztendlich bewegen wir uns doch nur in einer ewigen Spirale von Begierde und Angst. Wir wollen immer Besitz anhäufen und dann haben wir Angst, wieder alles zu verlieren.“
(Dradra & Trici: Flügelschwingen – Lebensangst und Todesmut, Seite 260)

Alle drei sind so unterschiedlich, individuell und tiefgründig geschrieben, dass ich niemanden von Beginn an wirklich mochte. Doch im Laufe des Buches habe ich jeden von ihnen in mein Herz geschlossen, einfach weil sich ihr Charakter so stark entwickelt hat. Während Katiya zuvor noch hochnäsig und verwöhnt war, erkennt sie nun, wie das Leben abläuft. Sachi hat ihren „alles-ist-egal-Modus“ abgestellt und Yuriy ist auch nicht mehr so unnahbar und distanziert. Jeder einzelne von ihnen hat eine Vergangenheit, die von Grund auf anders ist, und doch verweben sich ihre Handlungsstränge miteinander.

Und wenn man am Anfang noch denkt, dass sich das Buch lediglich auf das Gefühlsleben dieser drei Protagonisten bezieht, dann wird man noch gewaltig überrascht werden. Im Verlauf ziehen sich die Stränge der Machtspiele und Intrigen der Gründerfamilien immer weiter zusammen. Es werden Fäden im Hintergrund gezogen, die uns als Lesern, aber auch später Katiya, Sachi und Yuriy zeigen, dass sie nichts anderes als Schachfiguren sind, die auf dem Spielbrett herumgeschoben werden.

Denn hinter all dem steckt ein Netz, das einfach unglaublich ausgeklügelt war. Die Beziehungen zwischen den Gründerfamilien, aber auch zwischen Sachi, Katiya und Yuriy sind so gesponnen, dass es am Ende zusammenläuft, ohne dass man es vorher geahnt hätte.

Die Spannung dabei, die gerade im letzten Drittel des Buches aufkam, war einfach unglaublich und hat mich förmlich in einen Sog gezogen. Es fiel mir immer schwerer, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Und irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass das hier erst der Anfang war und noch viel viel mehr auf uns zukommt.

Insgesamt war das Lesen eine einzige Gefühlsachterbahn für mich, weil eben auch die Protagonisten mit so vielen Dingen zu tun hatten… Und ich habe gespürt, wie viel Herzblut der Autorinnen in diesem Buch steckt. Es sind so viele Emotionen darin enthalten, die jede einzelne Seite dieses Buches ausmachen.

Ich muss aber auch nochmal anmerken, dass die Triggerwarnungen unbedingt wahrgenommen werden sollten!

Fazit:

Alles in Allem bin ich wahnsinnig begeistert von dem Buch und werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen. Und für alle, die mal etwas anderes mit tiefgründigen Charakteren lesen wollen, denen kann ich das Buch nur empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere