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Veröffentlicht am 24.10.2023

Heiles Italien mit viel Romantik

Im Tal der Zitronenbäume
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Der Einstieg in das Hörbuch ist sehr gut gelungen. Bei strömendem Regen, Stöpsel im Ohr, konnte ich gut mit der familiengeschockten Carla nach Italien reisen.

Die sanfte Stimme der Sprecherin gefiel ...

Der Einstieg in das Hörbuch ist sehr gut gelungen. Bei strömendem Regen, Stöpsel im Ohr, konnte ich gut mit der familiengeschockten Carla nach Italien reisen.

Die sanfte Stimme der Sprecherin gefiel mir von Anfang bis Ende sehr gut, sie passt gut zur Geschichte, wie ich finde.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Die Personen wurden gut eingeführt, wenn auch der "böse" Paolo ein bisschen ZU schön und ZU schlecht war, Massimo Zu schön und ZU gut. Den Personen fehlten schon ein paar Ecken und Kanten für meinen Geschmack, ebenso die Tiefe.

Aber es hat Spaß gemacht zu hören, auch wenn vom Gefühlschaos her ein wenig dick und clownesk aufgetragen wird - aber das habe ich vom Genre her eigentlich nicht anders erwartet, also beschwere ich mich auch nicht.

Alle ver- und entlieben sich in super-rasantem Tempo, und wie Phoenix aus der Asche ploppen verloren geglaubte Familienmitglieder wieder auf.

Erinnerte mich ein bisschen an eine Shakespeare-Komödie mit allem Hin und Her und Verwicklungen und Ungereimtheiten und irren Zufällen...

Das Ende war sehr vorhersehbar, aber gut geschrieben und gesprochen. Großes Lob nochmal für die Sprecherin!

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Sehr schön aufgemacht und unterhaltsam lehrreich

Vom Klassizismus zum Kubismus
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Ich habe diesen wundervollen Bildband direkt in der Kunsthalle Bremen gekauft und finde, die Investition hat sich absolut gelohnt.

Trotz aller Wissenschaftlichkeit gut lesbar und auch für Nicht-Kunst-Experten ...

Ich habe diesen wundervollen Bildband direkt in der Kunsthalle Bremen gekauft und finde, die Investition hat sich absolut gelohnt.

Trotz aller Wissenschaftlichkeit gut lesbar und auch für Nicht-Kunst-Experten verständlich sind beispielhaft verschiedene Bilder ausführlich beschrieben, Details und Fragen dazu erläutert, Literaturhinweise gegeben.

Besonders gut gefallen haben mir die Ausführungen zur Mode und deren Veränderung in den betroffenen Zeiten, und ebenso die ausführliche, beispielhafte Beschreibung der Restaurierung von einem der Gemälde.

Die Bebilderung ist qualitativ hochwertig, es macht Spaß, die Seiten aus hochwertigen Papier umzublättern.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Nachdenklich, tröstend, ernsthaft, gelassen, klug

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
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Noch viel mehr solcher Adjektive würden mir zu diesem Buch einfallen. Ich bin ohnehin ein Fan des klugen Axel Hacke, und auch dieses Buch, das nur im äußeren Umfang "klein" ist, finde ich ganz wunderbar. ...

Noch viel mehr solcher Adjektive würden mir zu diesem Buch einfallen. Ich bin ohnehin ein Fan des klugen Axel Hacke, und auch dieses Buch, das nur im äußeren Umfang "klein" ist, finde ich ganz wunderbar.

Ich habe jetzt schon beschlossen, dass ich es nicht nur weiter empfehlen, sondern einigen lieben Menschen in meinem Leben schenken werde.

Es spricht mir vieles aus dem Herzen, aus der Seele. Manchmal weiß ich einfach nicht mehr, wo ich Trost, Hoffnung oder Antworten auf meine Fragen finden soll angesichts unserer Welt und unserer Gesellschaft. Also bleibt vielleicht die Heiterkeit als Antwort – oder als Insel? – gerade weil es eigentlich wenig zu lachen gibt?

Bereits den Einband finde ich herrlich - viele gelbe Punkte, die sich bei näherem Hinsehen als strahlende Sonnen zu erkennen geben.

Axel Hacke beleuchtet die Frage der Heiterkeit, deren Definition, ihre Angemessenheit und das tatsächliche und erwünschte, erlaubte, erdachte oder auch nur scheinbar vorhandene Vorkommen mit subtilem Humor, einem großen Lächeln und durchaus tiefgehendem Ernst - unter vielen Aspekten.

Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Freundschaft und Exil

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Ich kannte Anna Claire bisher nicht und weiß auch nicht, welches Pseudonym sich hinter ihr verbirgt. Die Leseprobe hatte mich allerdings sofort völlig gefangen genommen.
Zudem fand ich das Cover ich sehr ...

Ich kannte Anna Claire bisher nicht und weiß auch nicht, welches Pseudonym sich hinter ihr verbirgt. Die Leseprobe hatte mich allerdings sofort völlig gefangen genommen.
Zudem fand ich das Cover ich sehr schön in den warmen Rosentönen, die Frau mit dem Koffer, die wir nur von hinten sehen, im Hintergrund eine verheißungsvolle Brücke, und ein paar goldfarbene Blattranken. Das Bild hat für mich sehr viel Symbolcharakter.

Zwei spannende Handlungsstränge gestalten das Buch - die Nazizeit am Beginn und 3 Freundinnen, von denen 2 sehr gefährdet und die dritte eine Mitläuferin ist - und dann der Zeitsprung in die USA und ins Berlin der Gegenwart, wo man zunächst zumindest erfährt, dass einer der 3 Frauen die Auswanderung geglückt ist. Deren Enkelin ist posthum beauftragt, das Erbe "gerecht" auch an die beiden anderen Freundinnen zu verteilen.

Die Handlung wird getragen von Politik, Verrat, Freundschaft, Liebe..Von Anfang an war ich sofort bei den Figuren dabei. Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen.
Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen 30er und 40er Jahre in Berlin und New York und Jetztzeit in New York gefiel mir ausnehmend gut.
Es ist lebendig und gut nachvollziehbar geschildert, wie Luise ihre aufregende Reise antritt und in den USA ankommt. Bei vielen Szenen – allem voran in der Einwanderungsbehörde - habe ich richtig mit gezittert.
Die Freundinnen in Berlin bleiben erst einmal zurück - es tut der Spannung keinen Abbruch, dass man als Leser schon weiß, dass die Korrespondenz 1939 gestoppt hat und dass sie wohl nie in NY angekommen sind - oder zumindest Luise nie wieder gesehen haben. Dieses Geheimnis macht das Ganze nur spannender und ist ja auch die Aufgabe für June.
Gut entwickelt meiner Meinung nach, wie Luise sich langsam in NY zurecht findet, wie es mehr um Leben als um Überleben geht, wie die politischen Ideale und Vorsätze zunächst aus Existenzgründen auf der Strecke bleiben. Richard rutscht langsam immer mehr ab, während Luise mehr und mehr Oberwasser gewinnt und ihr Leben selbst steuert – ein sehr schöner Kontrast, gut dargestellt.
Es war bewegend und unterhaltsam und bedrückend gleichzeitig, Luise weiter zu begleiten, teils in New York, teils im zerbombten Berlin.
Die Liebesgeschichte mit George und die Entliebensgeschichte mit Richard fand ich auch gut geschildert. Wobei mir George fast ZU perfekt, ZU sehr Gutmensch war – wenigtens EIN kleiner Charakterfehler hätte ihm gut getan, finde ich. Gibt es solche Menschen wirklich? Man wünscht es sich ja, und es ist dichterische Freiheit
Sehr berührend auch die Story um Tali.
Bei June ging es langsam voran mit ihren Recherchen, das las sich teilweise ein wenig – nur ein wenig! - langweilig. Andererseits fand ich die vielen Hinweise – auch im Nachwort der Autorin – sehr hilfreich für Menschen, die tatsächlich die Vergangenheit recherchieren bzw. Menschen suchen wollen.
Das Buch ist für mich insgesamt sehr gut und spannend geschrieben, die Dialoge und Handlungsstränge sind sehr lebendig, die Figuren greifbar und nachvollziehbar.
Die politische und gesellschaftliche Situation der Exilanten hat mir gute Einblicke in diese Zeit in den USA vermittelt – vieles wusste ich nicht.
Ja - und leider hat sich meine Befürchtung bewahrheitet – die Auflösung erfolgt nicht in diesem Buch, sondern es gibt einen Folgeband, nein, sogar zwei.
Die möchte ich dann natürlich lesen – so war es ja wahrscheinlich auch vom Verlag gedacht…
Mit hat das Lesen insgesamt große Freude gemacht.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

DAS Buch für Buchliebhaber

Das Lavendelzimmer
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Das ist ja DAS Buch für booklovers überhaupt - und ich kann gar nicht begreifen, wieso ich es erst 10 Jahre nach seinem Erscheinen entdeckt habe.

Anlass war "Das Bücherschiff des MOnsieur Perdu", in ...

Das ist ja DAS Buch für booklovers überhaupt - und ich kann gar nicht begreifen, wieso ich es erst 10 Jahre nach seinem Erscheinen entdeckt habe.

Anlass war "Das Bücherschiff des MOnsieur Perdu", in dem ich fand, dass es einen Vorgängerband gibt.

Abgesehen davon, dass es eine wundervolle, teils sehr traurige, aber auch sehr mutmachende Liebesgeschichte ist, zeichnet es auch sehr schöne Frankreich-Bilder. Und vor allem weiß es herrlich zu beschreiben, warum und wie Bücher und Sprache Trost und Zuflucht geben, wenn nichts anderes mehr hilft.

Nina George in ihrem unverwechselbaren meisterhaften Stil hat mich einmal wieder absolut verzaubert.

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