Cover-Bild Der Duft von Marzipan
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.10.2023
  • ISBN: 9783426529225
Anna Husen

Der Duft von Marzipan

Roman

Zwei junge Liebende, ein tragisches Familiengeheimnis und der Duft von Marzipan:

Der historische Roman von Anna Husen entführt in die Marzipan-Stadt Lübeck Ende der 50er-Jahre .

Für Luisa Linde und Henry Hawkins ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie einander 1957 am Holstentor in Lübeck begegnen. Doch Luisas Vater, der Direktor des Holstentormuseums, verbietet ihr umgehend den Kontakt zu Henry. Und auch Henrys Vater, der in der Hansestadt eine bekannte Marzipan-Manufaktur besitzt, ist entschieden gegen die Verbindung.

Weil ihre Eltern ihnen keinerlei Gründe für ihre Ablehnung nennen wollen, beginnen Luisa und Henry, sich heimlich zu treffen und Nachforschungen anzustellen. Dabei kommen sie nicht nur einer alten Familienfehde auf die Spur, sondern auch einer Rivalität zwischen ihren Vätern, die ihre Liebe von Grund auf infrage stellt …

Wunderbar atmosphärisch lässt der historische Roman »Der Duft von Marzipan« das Lübeck der Nachkriegszeit zwischen Traditionsbewusstsein und Aufbruchsstimmung lebendig werden: die perfekte Kulisse für eine schicksalhafte Liebesgeschichte, der ein tragisches Familiengeheimnis entgegensteht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2023

Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt!

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Im Knaur Verlag erscheint der historische Roman "Der Duft von Marzipan" von Anna Husen.

Lübeck 1957: Luisa und Henry verlieben sich ineinander, doch ihre Väter sind vehement gegen diese Beziehung und ...

Im Knaur Verlag erscheint der historische Roman "Der Duft von Marzipan" von Anna Husen.

Lübeck 1957: Luisa und Henry verlieben sich ineinander, doch ihre Väter sind vehement gegen diese Beziehung und haben Vorbehalte, die sie jedoch nicht näher begründen. Enttäuscht trifft sich das Liebespaar weiterhin und kommt schließlich einer alten Familienfehde mit tragischen Vorgängen auf die Spur.

Anna Husen führt uns in die Marzipanstadt Lübeck der 50er Jahre. Wir lernen das junge Liebespaar Luisa Linde, Tochter des Direktors vom Holstentormuseum, und Henry Hawkins, Sohn des Marzipanfabrikanten, kennen und erleben, wie sich beide Väter gegen eine Verbindung stellen. Die Gründe dafür verschweigen sie Luisa und Henry, die trotzdem zueinander halten und sich heimlich treffen. Ihre Nachforschungen bringen eine alte Rivalität ihrer Väter zutage, die in einer Familienfehde endete.

Die Geschichte zeigt Lübecks Flair und auf die Herstellung von Marzipan wird näher eingegangen, es gibt jede Menge Marzipan-Schlemmereien, die darauf Appetit machen. Durch die Suche nach dem Familiengeheimnis kommt etwas Spannung in die Geschichte und ich konnte mich für das Liebespaar erwärmen, das trotz der familiären Widerstände zueinander hält und diesem Familiengeheimnis auf den Grund geht.

Durch eingebaute Briefe aus der Zeit des 1. Weltkriegs erfährt man mehr über die Familiengeschichte und über die Großväter Hans und Matthias. Die Gräuel des 1. Weltkriegs werden dabei nur flüchtig gestreift, für einen historischen Roman war mir das einfach nicht genug. Das Schweigen der Großväter konnte ich bis zu einem gewissen Grad ja noch nachvollziehen, aber der Grund dafür hatte gar nichts mit den jungen Leuten zu tun.

Die Handlung beschreibt hauptsächlich den großen Wunsch nach einer Beziehung zwischen Luisa und Henry. Der bildhafte und gut zu lesende Schreibstil beschreibt sehr ausführlich ihre Liebe und Zweifel mit vielen berührenden Emotionen, das hätte man gut straffen können. Überhaupt gibt es insgesamt viele Szenen die einfach zu detailreich ausgeschmückt sind und die sich wiederholende ständige Beteuerung der Liebe und die familiäre Ablehnung wurde fast schon gebetsmühlenartig wiederholt.

Die Haltung der Väter gegen die Beziehung ihrer Kinder hat mich auch vom zeitlichen Aspekt her gewundert, denn so ein Verhalten passt nicht so recht in die Zeit der späten 50er Jahre. Und die immer wiederkehrende Beteuerung der großen Liebe konnte ich irgendwann nur noch augenrollend lesen, das wurde mir schon deutlich zuviel.

Dieser Roman hat mich leider enttäuscht, ich hatte mir mehr davon erhofft, auch im historischen Bereich! Wer eine marzipanreiche, unterhaltsame, von Ablehnung bedrohte Liebesgeschichte lesen möchte, ist hier aber genau richtig.



Veröffentlicht am 25.10.2023

Zuckersüß und klebrig wie Marzipan

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„Manchmal … da geht das Leben andere Wege, als wir es wollen. Und manchmal, da leben wir unser ganzes Leben lang eine Lüge.“ (S. 85)
Lübeck 1957: Seit einem Jahr trifft sich Luisa, die Tochter des Direktors ...

„Manchmal … da geht das Leben andere Wege, als wir es wollen. Und manchmal, da leben wir unser ganzes Leben lang eine Lüge.“ (S. 85)
Lübeck 1957: Seit einem Jahr trifft sich Luisa, die Tochter des Direktors des Holstentormuseums, heimlich mit Henry, dessen Vater eine bekannte Marzipan-Manufaktur leitet. Als ihre Familien das herausbekommen, sprechen sie ein sofortiges Kontaktverbot aus: „Dieses Familie bringt nur Unglück.“ (S. 30). Natürlich lassen sich die Verliebten davon nicht abschrecken, zumal ihre jeweiligen Großväter Bemerkungen machen, dass das Zerwürfnis der Familien auf einem gemeinsamen Erlebnis von ihnen fußt und es langsam Zeit wäre, die Sache zu bereinigen, aber reden wollen bzw. können sie darüber nicht …

Ausgehend vom Klappentext hatte ich eine berührende Familiengeschichte vor einem dramatischen historischen Hintergrund erwartet, doch ich wurde enttäuscht. Drama gibt es, aber in Form völlig überzogener, pathetischer Sprache und Handlungen, die meiner Meinung nach nicht wirklich zu Anfang 20jährigen passen. Ja, das Buch spielt Ende der 50er Jahre, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen da noch so gestelzt geredet haben. Luisa und Henry klingen abwechselnd wie ihre eigenen Großeltern und sehr junge Teenager. Dafür wirkt Luisas jüngere Schwester viel älter als sie, übernimmt Verantwortung, macht sie für Dates zurecht etc.
Das „Familiengeheimnis“ reicht dann in den ersten Weltkrieg zurück und abgesehen davon, dass mir die Zeigefingermentalität in diesem Zusammenhang zu viel war (man muss nicht in jeder passenden Szene darauf hinweisen, wie schlimm Kriege sind), fand ich es zu konstruiert und die Reaktion der Beteiligten zu übertrieben.

Etwas gerettet wurde das Buch durch die stimmungsvollen Beschreibungen von Lübeck und die Einzelheiten und Hintergründe der Marzipanherstellung und -veredelung. Luisa hat im Gegensatz zu Henry nämlich großes Interesse und Talent dafür, darüber hätte ich gern noch mehr gelesen.

Für mich ist „Der Duft von Marzipan“ leider zu kitschig und überzogen, aber wer sehr romantische Liebesgeschichte mit vielen dramatischen Wendungen mag, wird es vielleicht lieben.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Honigsüß und reichlich verkitscht

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Für Luise und Henry steht von ersten Augenblick an fest, dass sie von nun gemeinsam durch Leben gehen wollen. Doch dieser Wunsch gestaltet sich gar nicht so einfach, stehen die Zeichen zwischen ihren Familien ...

Für Luise und Henry steht von ersten Augenblick an fest, dass sie von nun gemeinsam durch Leben gehen wollen. Doch dieser Wunsch gestaltet sich gar nicht so einfach, stehen die Zeichen zwischen ihren Familien doch eher auf Sturm. Zunächst steht des junge Paar vor einem Rätsel und kann sich nicht erklären, warum sich auf beiden Seiten ein abgrundtiefer Hass auf das jeweils Gegenüber breit macht. Ein Plan reift in beiden heran und bringt Ungesagtes und dunkle Geheimnisse ans Tageslicht...


Wie oft bin ich schon durch den Torbogen des Holstentors gegangen, immer voller Vorfreude auf den unendlich leckeren Marzipangenuss, der untrennbar mit der Stadt an der Trave verbunden ist. Für mich stand fest, dass ich an diesem Buch einfach nicht vorbei komme und es lesen muss, da auch bei mir ganz viele wunderschöne Erinnerungen mit der "Königin der Hanse" verbunden sind.

Leider wird aus der Romanze in der Nachkriegszeit ein honigsüßes Geschichtchen, das munter vor sich hinpilchert und mir so manches Mal die Haare zu Berge stehen lässt. Anna Husen holt sich viele Ideen bei dem wohl berühmtesten Liebespaar der Literaturgeschichte und macht aus Luise und Henry eine Art "Romeo und Julia" in den 1950er-Jahren. Eine Romanze, die von schwülstigen Dialogen so klebrig ist, dass sie sich nicht wirklich gut lesen lässt.

Husen verpasst ihren Leser;innen eine Gefühlsdusche mit vorhersehbarem Ausgang und lässt sie in einer seichten Handlung baden. Zwar bietet sie mit brieflichen Rückblenden etwas Abwechslung, aber die Story ist auch hier recht schütter, wie das ergraute Haar der beiden älteren Herren, die früher einmal eine innige Freundschaft verbunden hat. Das Marzipan selbst, sowie seine Herstellung und Bedeutung für die Stadt Lübeck, wird eher zur Nebensache degradiert und läuft am Rande mit.

Der Roman ist insgesamt honigsüß und reichlich verkitscht, nicht unbedingt als anspruchsvoll zu bezeichnen. Schnell gelesen und schnell wieder vergessen - schade um die schöne Lesezeit :(

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