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Veröffentlicht am 28.10.2023

wie ein Dokumentarfilm für das innere Auge

Zwischen ewigem Sommer und tiefster Nacht
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Die acht Jahreszeiten des samischen Kalenders hat Bernadette Olderdissen beobachtet und für den Leser in Worte gefasst. Mir haben die Beschreibungen „Zwischen ewigem Sommer und tiefster Nacht“ sehr gut ...

Die acht Jahreszeiten des samischen Kalenders hat Bernadette Olderdissen beobachtet und für den Leser in Worte gefasst. Mir haben die Beschreibungen „Zwischen ewigem Sommer und tiefster Nacht“ sehr gut gefallen. Sie sind Bilder für das innere Auge, fast wie ein Dokumentarfilm. Das Ganze ist nicht in einem Roman verpackt, sondern es wurden eher wie in einem Reisebericht Szenen, Ereignisse, Vorkommnisse, Entwicklungen beschrieben. Weiß, über frisches Grün und Bunt bis wieder zum Weiß. Ich konnte mir alles gut vorstellen, blieb dabei aber irgendwie distanziert.
Natürlich kann man Vergleiche zur hiesigen Natur ziehen. Natürlich wird man Ähnliches finden. Natürlich geht in Lappland der Sommer schneller vorbei und der Winter langsamer. Und diese Differenz gilt es zu erkennen.
Die Autorin lässt immer wieder Wörter aus der Sprache der Samen mit einfließen, erklärt sie aber sofort im Anschluss, sodass ich es eher interessant als hemmend fand. Ebenfalls positiv zu vermerken sind die Hinweise, die Erklärungen zu Lebensweise und Anschauung der Samen.
Im Großen und Ganzen ist mein Fazit überwiegend positiv und ich empfehle es jedem, der ein wenig Interesse an den Abläufen der Natur in fremden Ländern hat.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Geht unter die Haut

Übertretung
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Nordirland zur damaligen Zeit wie ein Hexenkessel. Louise Kennedy beschreibt das Leben von Cushla, einer jungen, katholischen Lehrerin, sehr klar. Sie kann die Emotionen gut transportieren. Der Leser bekommt ...

Nordirland zur damaligen Zeit wie ein Hexenkessel. Louise Kennedy beschreibt das Leben von Cushla, einer jungen, katholischen Lehrerin, sehr klar. Sie kann die Emotionen gut transportieren. Der Leser bekommt Hoffnungslosigkeit, Wut, Verzagen, Ungerechtigkeit, Ohnmacht, Gewalt, aber auch Liebe und Zusammenhalt präsentiert.
Geschichtliches wird in das Leben von Cushla perfekt integriert, oder umgekehrt. Jedenfalls gibt es den privaten Strang der Protagonistin und damit verflochten den öffentlichen, gesellschaftlichen, politischen. Mir ging unter die Haut wie sehr sich die Menschen unter Kontrolle haben mussten. Überlegen was man wann zu wem sagen konnte, wurde immer wieder betont und von der Autorin gekonnt beschrieben. Trotzdem habe ich mich irgendwie als Beobachter gefühlt, konnte nicht ganz in die Geschichte eintreten. Aber vielleicht war es auch ein klein wenig Selbstschutz von mir.
„Übertretung“ gab es in jedem Bereich und jeder Intensität. Der Titel ist für dieses Buch Programm.
Am Ende rundet sich die Geschichte versöhnlich ab. Als Fazit kann ich das Buch guten Gewissens empfehlen. Man muss sich aber darauf einstellen, dass es emotional sehr berührend sein kann.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Hoffnung pflanzen, Glück ernten

Hibiskusträume in der Bretagne
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In diesem leichten Roman ist doch wiederum viel tiefgründige Wahrheit verpackt. „Hibiskusträume in der Bretagne“ mag auf den ersten Blick als ein schöner, leicht zu lesender Liebesroman erscheinen, dennoch ...

In diesem leichten Roman ist doch wiederum viel tiefgründige Wahrheit verpackt. „Hibiskusträume in der Bretagne“ mag auf den ersten Blick als ein schöner, leicht zu lesender Liebesroman erscheinen, dennoch findet der Leser zwischen den Zeilen und manchmal sogar direkt Sätze, die zum Nachdenken anregen.
Alicia muss nicht nur einmal ihren Weg überdenken, abwägen und entscheiden wie sie handeln will. Mir gefällt, dass ich als Leser ihre innere Unsicherheit und manchmal auch Zerrissenheit spüren kann. Sie ist mutig und doch nicht unfehlbar. Sie wirkt aber auch unsicher und gleichzeitig hoffnungsvoll. Menschlich eben.
Der Schreibstil von Jana Schikorra ist flott zu lesen und der Ort Rochefort-en-Terre mit seinen Bewohnern wurde von ihr nicht nur blumig, sondern auch bildgewaltig beschrieben. Die Szenarien entstehen so beinahe von alleine vor dem inneren Auge.
Das Cover wirkt etwas verträumt, sodass Titel und Bild gut zueinander passen. Für sich genommen würde mir das Bild eher zu nichtssagend sein.
Als Fazit würde ich das Buch jeden Leser in die Hand drücken, der sich gerne kurzzeitig aus dem Alltag stehlen will, der neben Romantik, Liebe, Hoffnung und Unsicherheit auch über die gelesene Geschichte nachdenken will.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Weihnachten, Wollsocken, Wohlfühlliebesroman

Die Liebe kommt in Wollsocken
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Das Weihnachtsfest alleine verbringen zu müssen, ist keine angenehme Vorstellung. Doch zum Glück gibt es für Mia eine Überraschung in Form von James.
„Die Liebe kommt in Wollsocken“ spielt an den Weihnachtsfeiertagen. ...

Das Weihnachtsfest alleine verbringen zu müssen, ist keine angenehme Vorstellung. Doch zum Glück gibt es für Mia eine Überraschung in Form von James.
„Die Liebe kommt in Wollsocken“ spielt an den Weihnachtsfeiertagen. Ich durfte Mia in Form des Hörbuches begleiten und dadurch auch die Sprecherin Sandra Voss kennenlernen. Sie hat die Geschichte stimmlich gut umsetzen können.
Inhaltlich finden wir hier einen weihnachtlichen Wohlfühl(liebes)roman mit vielen rosa Herzen. Die Gedanken und Gefühle der Hauptprotagonistin Mia wurden von Miri Smith eindrücklich wiedergegeben. Das Kopfkino kann sich sehr schnell aktivieren.
Da es sich um einen Kurzroman handelt, muss die Entwicklung natürlich auch eine gewisse Fahrt aufnehmen. Angenehm ist es, hier eine Geschichte vorzufinden, bei der sich die Figuren nicht ständig vor und zurück bewegen.
Als Fazit fasse ich zusammen, dass ich mir für alle romantischen Leser sehr gut vorstellen kann, den Roman an einem kalten, verschneiten Weihnachtstag vor dem Baum liegend zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Selbstbewusstsein stärken durch magische Geschichten

Zadak. der magische Wanderfalke
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Selbstbewusstsein stärken, historische Ereignisse und magische Geschichten hat Helga R. Müller in einem Buch für Kinder und Jugendliche von 8 bis 12 Jahren verbunden. Daraus entstand "Zadak, der magische ...

Selbstbewusstsein stärken, historische Ereignisse und magische Geschichten hat Helga R. Müller in einem Buch für Kinder und Jugendliche von 8 bis 12 Jahren verbunden. Daraus entstand "Zadak, der magische Wanderfalke".
Der dreizehnjährige Benjamin entwickelt sich von einem schüchternen, gemobbten Kind zu einem selbstbewussten Schüler. Die magischen Abenteuer mit Zadak lehren ihn die notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln, um sich gegen das Mobbing zu wehren.
Dem Leser werden so nebenbei geschichtliche Fakten präsentiert und kindgerecht erzählt. Spannend aber auch eher unrealistisch finde ich die Freundschaft zwischen Benjamin und dem Studenten Stefan.
Jedes Abenteuer ist in einem eigenen Kapitel abgeschlossen. Zu Beginn findet der Leser nicht nur ein Inhaltsverzeichnis sondern auch eine Karte der Orte die Benjamin auf seiner Reise besucht. Das Buch schließt mit einem Glossar in dem die wichtigsten Worte jeden Kapitels erklärt werden, ebenso eine kurze Anleitung über Aussprache der speziellen türkischen Schriftzeichen und zum Schluss noch ein kleiner Hinweis über Mobbing bei Kindern und Jugendlichen.
Die geschichtlichen Fakten werden sehr gut und altersgerecht aufbereitet. Die wichtigen Entwicklungsschritt macht Benjamin allerdings in den magischen, spannenden Abenteuern. Hat ein Kind keinerlei Interesse an Geschichte kann durchaus manche historische Erklärung, zwischen den Abenteuern eingeflochten, etwas langatmig werden.
Das Cover ist farbenfroh und gibt Elemente der Geschichte wieder.
Mein Fazit: Das Buch empfehle ich für Kinder die geschichtliches und magisches Interesse zeigen.

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