Geschichte unterhaltsam erzählt
Der Silberbaum. Die siebente Tugend
Lukas von Freiberg wird völlig unverhofft an den Hof des Markgrafen von Meißen und Landgraf von Thüringen gerufen. Die Markgräfinwitwe Jutta bittet um seine Hilfe. Ihr Sohn ist erst drei Jahre alt und ...
Lukas von Freiberg wird völlig unverhofft an den Hof des Markgrafen von Meißen und Landgraf von Thüringen gerufen. Die Markgräfinwitwe Jutta bittet um seine Hilfe. Ihr Sohn ist erst drei Jahre alt und braucht dringend Unterstützung, wenn er das Erwachsenenalter erreichen soll. Leicht fällt Jutta diese Entscheidung nicht, denn Lukas ist der Stiefvater von Clara, die einst die Geliebte ihres Mannes war. Lukas stellt sich der Aufgabe und ruft Männer zu sich, denen er vertraut. Einer dieser Männer ist Thomas, der älteste Sohn von Marthe. Er ist ein kampferprobter Ritter und stellt sich der verantwortungsvollen Aufgabe. Gemeinsam sorgen sie für die Sicherheit des noch jungen Erben. Doch können sie über die Jahre standhalten? Werden sie die Herrschaft von Heinrich sichern können? Was hält das Leben für den jungen Markgrafen bereit?
Die historischen Romane von Sabine Ebert empfinde ich immer wieder als Lesevergnügen. Ich lese ihre Bücher schon seit der ersten Stunde. Die Hebammen-Saga habe ich von der ersten Seite an mitverfolgt und war nach dem fünften Teil traurig, dass die Geschichte schon aus erzählt sein soll. Jetzt endlich hat die Autorin sich dazu entschlossen, eine lockere Fortsetzung zu schreiben. In „Der Silberbaum – Die siebente Tugend“ wird unter anderem die Geschichte von den Enkeln von Marthe und Christian von Freiberg erzählt.
Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem historischen Hintergrund und handelt davon, wie es einer Frau gelingt, das Erbe für ihren Sohn zu sichern. Begleitet wird sie von den fiktiven Nachfahren aus der Hebammen-Saga. Natürlich kann man diese Geschichte auch lesen, wenn man die erste Reihe nicht gelesen hat. Die geschichtlichen Details sind so weit ja bekannt und die Charaktere werden ausreichend geschildert. Zudem erzählt Sabine Ebert die historischen Details bildhaft und genau, es entstehen sehr schnell Bilder dieser Epoche.
Mir hat es großen Spaß gemacht, zu verfolgen, welchen Hindernissen sich Lukas und seine Familie stellen müssen. Über Missgunst und Intrigen, Verrat und Ketzerverfolgung ist alles dabei. Dabei verliert Sabine Ebert aber nie aus den Augen, dass hier das Leben von Markgraf Heinrich dem Erlauchten geschildert wird. Seine Kinder- und Jugendjahre werden wiedergegeben, umrahmt von dem nicht weniger spannenden Leben der Menschen, die ihn umgeben haben. Einige sind historisch belegt, andere rein fiktiv. Sie zusammen erzählen aus dieser Epoche detailgetreu und facettenreich.
Ein umfangreicher Anhang befindet sich am Schluss des Buches. Hier gibt es die Stammbäume der führenden Herrscherhäuser, ein Glossar fremder Begriffe und eine Zeittafel, die die Ereignisse noch einmal zusammenfasst.
Fazit:
Der historische Roman „Die siebente Tugend“ ist der Auftakt der neuen Reihe mit dem Titel „Der Silberbaum“ von Sabine Ebert. Hier schildert sie die Ereignisse aus dem 13. Jahrhundert rund um Meißen und der Lausitz anschaulich. Geschichtsunterricht in Romanform, ich liebe es und freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil.